Soll ich nun sagen || erklären, der Satz
“B kann die Reihe fortsetzen” heiße || sage, daß einer der eben beschriebenen Vorgänge
stattfindet?
Ist es nicht klar, daß
184 dieser Satz nicht der gleiche ist, wie der,
B denke an die Formel || falle die Formel ein,
an
= n² + n + 1?
Dabei kann es keinen Unterschied machen, ob dieses Einfallen, darin
besteht, daß die Formel vor B's geistigem Auge erscheint, oder ob
er die Erfahrung hat, sie vor sich hinzuschreiben, sie auszusprechen, oder
aus einer Reihe vor ihm aufgeschriebener Formeln
mit dem Blick auszuwählen. –
[Neue Zeile]
“Hätte ein Papagei die Formel ausgesprochen, so würden wir
nicht sagen, er könne fortsetzen; also muß, dies mehr heißen, als,
er spreche die Formel aus; & mehr als || bedeutet
‘fortsetzen können’ mehr als die Formel
aussprechen; & etwas mehr als alle die || andern Vorgänge, die wir sonst noch || oben beschrieben haben.
Also war das Aussprechen der Formel nur ein Symptom
dafür, daß B verstanden hatte, aber nicht das Verständnis || Verstehen selbst.”
– Das aber ist nun eine irreführende
Ausdrucksweise, denn es scheint nun hier
als gäbe es einen Vorgang, || oder
Zustand, die “Fähigkeit
fortzusetzen”¤ || sie scheint so zu sagen, es
gäbe einen Vorgang, || oder Zustand, den wir
“Fähigkeit fortzusetzen” nennen || der
“Fähigkeit fortzusetzen” heißt, der
unsern Augen irgendwie verborgen sei || ist;
sich aber durch Symptome zeigt || kundgibt
(wie eine Entzündung der
Nasenschleimhäute durch's Niesen). dagegen nehmen
wir leicht eine Reihe von Nebenerscheinungen wahr, die Symptome der
eigentlichen Fähigkeit. || dagegen nehmen wir leicht eine Reihe von
Nebenerscheinungen || akzidentellen
Nebenerscheinungen wahr, die Symptome der eigentlichen Fähigkeit
(wie eine Entzündung der Nasenschleimhäute durch's
Niesen).
Wenn wir sagen || man sagt:
“es muß doch, wenn B
fortsetzen kann, noch etwas hinter dem bloßen Aufschreiben
der Formel liegen, da wir dieses allein nie || nicht die Fähigkeit nennen würden fortzusetzen || ‘Fähigkeit
fortzusetzen’ nennten”, – so ist
hier ja das Wort ‘hinter’ natürlich metaphorisch || ‘dahinter liegen’ bildlich gebraucht;
& in diesem Sinne kann man sagen || wir können
antworten:
‘Hinter’ dem Aufschreiben der
Formel liegen || lägen die
Umstände, unter denen es geschieht.
Es ist wahr: || , “B
schreibt die Formel nieder” sagt, im allgemeinen, nicht das
Gleiche wie “B kann fortsetzen”;
aber daraus folgt || daraus
folgt aber nicht, daß dieser Satz im
185 besondern Fall von einem andern
Vorgang redet, als jener || (als rede
der eine vom Niesen der andere vom Husten).
Unser Irrtum ist || wäre etwa
ähnlich diesem || dem:
Wir sagen jemandem, das || “Das Wort
‘Sessel’ bedeutet nicht diesen besonderen
Sessel”; darauf sucht er nun nach dem Ding,
das das Wort ‘Sessel’
bezeichnet. || das
‘Sessel’ heißt. || das
eigentlich ‘Sessel’ heißt || sieht
er sich nun nach dem Ding um, das ‘Sessel’
heißt.
(Eine noch bessere Illustration wäre der Fall || es, wenn jemand || der
Betreffende || er nun den Sessel auseinander
nähme, um in ihm || versuchte im Sessel das zu
finden was wir ‘Sessel’
nennen || ‘Sessel’ heißt || genannt
wird.) |
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