Die Vorgänge des Erinnerns sind sehr mannigfach.
   “Bist Du gestern an
in Deinem Zimmer gewesen
bei Deinem Tisch gesessen
?” – “Ja.” – “Bist Du sicher?” – “Ich sitze jeden Tag an diesem Tisch & ich wüßte [es|doc]h wenn [es|ich] gestern nicht geschehen hier gewesen wäre!” Dabei brauche ich mich keinen Augenblick vor dem Tische sitzen sehen in der Erinnerung in meinem Zimmer sehen. Aber nehmen wir an ich sähe mich während ich so spräche in meinem Zimmer am Fenster stehen; wie zeigt mir das Bild das es gestern war. Freilich, das Bild könnte das auch zeigen, wenn ich z in ihm etwa einen Wandkalender mit dem gestrigen Datum sähe. Wenn das aber nicht der Fall war, wie las ich dann aus dem Erinnerungsbild ˇoder der Erinnerung ab daß ich gestern so am Fenster stand, wie übersetzte ich die Erinner das Erleb-
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nis der Erinnerung in Worte? – Aber übersetzte ichc sie denn ein Erlebnis in Worte? Sprach ich nicht einfach die Worte aus[?|;] War das nicht und zwar in bestimmtem Tonfall & dergleichen ˇErlebnissen der Sicherheit? War das nicht aber das Erlebnis der Erinnerung? (Das Erlebnis der Überzeugung ist von der Art des Erlebnisses des Tonfalls.) Aber was machte Dich so sicher als Du diese Worte sprachst? Nichts; ich war sicher.
     Ich kann freilich, was ich so aussprach, nun auf andere Weise – wie man sagen würde – nachprüfen. Das heißt: ich kann nun versuchen mich an bestimmte spezielle Geschehnisse des gestrigen Tages zu erinnern & mir Bilder vor's Auge zu rufen etc.. Aber das mußte jedenfalls nicht geschehen sein ehe ich antwortete.