“Sokrates: Wer also vorstellt; was nicht ist,
der stellt nichts vor?
– Theaitetos: So scheint es.
–
Sokrates: Wer aber nichts vorstellt, der wird
gewiß überhaupt gar nicht vorstellen?
– Th.: Offenbar, wie wir sehen.”
Setzen wir in diesem Argument statt des Wortes “vorstellen”
etwa das Wort “
töten || bekämpfen”, so gibt es eine Regel für den Gebrauch
dieses Worts; es hat keinen Sinn zu sagen
:
“ich töte etwas, was nicht
existiert”.
Ich kann mir einen Hirsch auf dieser Wiese vorstellen, der nicht da ist,
aber keinen töten, der nicht da ist.
Und “sich einen Hirsch auf dieser Wiese vorstellen” heißt:
sich vorstellen, daß ein Hirsch da ist.
Einen Hirsch töten aber heißt nicht:
töten, daß etc..
Wenn aber jemand sagt: “
um mir einen Hirsch vorzustellen || damit ich mir einen Hirsch vorstellen kann, muß es ihn doch in einem gewissen Sinne
geben”, – so ist die Antwort: nein, es
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muß ihn dazu in keinem Sinne
geben.
Und wenn geantwortet würde: “aber
die braune Farbe
z.B. muß es doch geben, damit ich sie mir vorstellen
kann”, – so ist zu sagen: “es gibt die braune Farbe” heißt
überhaupt nichts; außer etwa, daß sie da oder dort als
Färbung eines Gegenstands
erscheint || vorhanden ist, & das ist nicht nötig, damit ich mir einen braunen Hirsch
en vorstellen kann.