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¥ ⋎ S. 133 A
Das
Seltsame
Paradoxe
ist darin ausgedrückt, daß, wenn das Ereignis eintritt // wenn dies das Ereignis ist // welches ich erwartet habe,
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es sich nicht von dem unterscheidet, welches ich erwartet habe. Wenn man also fragt: “Wie unterscheidet sich denn dieser Mensch von dem, den Du erwartet hast; denn in Deiner Erwartung war doch der wirkliche Mensch nicht vorhanden, sonst hättest Du ihn nicht erwarten können”, so ist die Antwort dennoch: dieser Mensch ist der, den ich erwartet habe.
  Ich sage: “[g|G]enau so habe ich mir's vorgestellt”; & jemand antwortet etwa: “Das ist unmöglich, denn das eine war eine Vorstellung & das andere ist keine; & hast Du etwa Deine Vorstellung für Wirklichkeit gehalten?”
Absatz
     Ich sehe wie [e|E]iner das Gewehr anlegt & ich sage: “ich erwarte mir einen
Knall
Schuß
”. Der Schuß fällt. – Wie, das hast Du Dir erwartet; was also dieser Krach irgendwie schon in Deiner Erwartung? Oder stimmt Deine Erwartung nur in anderer Hinsicht mit dem Eingetretenen überein; war dieser Lärm nicht in Deiner Erwartung enthalten & kam nur als ein Accidens hinzu, als die Erwartung erfüllt wurde? Aber nein, wenn der Lärm nicht eingetreten wäre, so so wäre meine Erwartung nicht erfüllt worden; der Lärm hat sie erfüllt; er kam nicht zu der Erfüllung hinzu, wie ein zweiter Gast zu dem einen den ich erwartet hatte. – War das am Ereignis, was nicht auch in der Erwartung war, ein Accidens, eine Beigabe der Schickung? – Aber was war denn dann nicht Beigabe, – kam denn irgend etwas vor dem Schuß schon in meiner Erwartung vor? – Und was
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war denn b Beigabe, – denn hatte ich mir nicht den ganzen Schuß erwartet?

    “Der Knall war leiser als ich mir ihn erwartet hatte.” – “Hat es also es in Deiner Erwartung lauter geknallt?”