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[Zu S. 103] A “Aber die Sprache kann sich doch erweitern.” – Gewiß; aber wenn dieses Wort “erweitern” hier einen Sinn hat, so muß ich jetzt schon wissen, was damit gemeint ist || was ich damit meine, muß angeben können, wie ich mir so eine Erweiterung vorstelle. Und was ich jetzt nicht denken kann, das kann ich jetzt auch nicht ausdrücken, & auch nicht andeuten. Und das Wort “jetzt” bedeutet hier: “in diesem Kalkül, oder: “wenn die Worte nach diesen grammatischen Regeln gebraucht werden”.
     Hier haben wir auch || liegt auch dieses bohrende Problem: wie es möglich ist, an die Existenz von Dingen auch nur zu denken, wenn wir immer nur Vorstellungen – ihre Abbilder – sehen. – abgeschrieben – Wir fragen: “Wie bin ich denn aber überhaupt zu diesem Begriff gekommen?” Zu dieser Frage ist ganz richtig der Nachsatz zu denken: “ich konnte doch nicht mein eigenes Denken transzendieren”, “ich konnte doch nicht sinnvoll das transzendieren, was für mich Sinn hat”. Es ist das Gefühl: daß ich nicht auf Schleichwegen (hinterrücks) dahin kommen kann, etwas zu denken, was auf direktem Wege zu denken mir eigentlich verwehrt ist. daß es hier keine Schleichwege gibt, auf denen ich weiter kommen könnte, als auf dem direkten Weg. (Denke an die Mengenlehre & Ähnliches.)