Da wir für jeden sinnvollen Ausdruck der alten
Ausdrucks
weise
einen der neuen setzen & für
verschiedene alte,
verschiedene neue, so muß, was Eindeutigkeit &
Verständlichkeit
anbelangt || anlangt, die neue Ausdrucksweise der alten gleichwertig
sein.
– Aber könnte man denn nicht eine solche asym
metrische Ausdrucksweise
auch || ebensogut für Sätze der Art „ich habe graue
Haare
”, „N hat graue
Haare” konstruieren?
Nein
; man || . Man muß nämlich verstehen daß der Name „L.W.” in den
Sätzen der rechten Seite sinnvoll muß durch andere Namen ersetzt werden können.
Und ist das nicht der Fall dann braucht weder „L.W.” noch ein anderer Name in
diesen Sätzen vorzukommen.
Ersetzt man nämlich L.W. durch
einen andern || den Namen eines andern Menschen, so
heißt das || wird etwa gesagt daß ich in der Hand eines anderen Körpers als des
meinigen Schmerzen empfinde.
Es wäre z.B. denkbar,
daß ich mit einem Andern Körper wechsle, etwa aufwache, meinen
alten Körper mir gegenüber auf
einem Sessel sitzen sehe & mich im Spiegel sehend
fände daß ich
¤ das Gesicht & den Körper meines Freundes angenommen habe.
Ich betrachte nun den Personennamen als Name des
Körpers.
Und es hat nun Sinn
zu sagen: „ich habe im Körper des
N (oder im Körper N)
Zahnschmerzen
” (in der asymmetrischen Ausdrucksweise:
„
im
Körper des || in einem Zahn des
N sind Schmerzen”); aber
es hat keinen Sinn zu sagen „ich habe
auf dem Kopf des N. graue
Haare”, außer, das soll
dasselbe
heißen
, wie || :
„N hat graue
Haare”.
Aber ist (
denn) die vorgeschlagene asymmetrische Ausdrucksweise richtig?
Warum sage ich
„N benimmt sich wie
L.W
.
wenn er …”?
Wodurch ist denn
L.W.
charakterisiert?
Doch durch die Formen etc
. seines Körpers & durch dessen kontinuierliche Existenz im Raum.
Sind aber diese Dinge für die Erfahrung der Schmerzen
wesentlich?
Könnte ich mir nicht folgende Erfahrung denken: ich wache
mit Schmerzen in der linken Hand auf & finde, daß sie ihre
Gestalt geändert hat & jetzt so aussieht wie die
Hand meines Freundes, während er meine Hand erhalten
hat.
Und worin besteht die Kontinuität meiner Existenz im
Raum?
Wenn mir jemand verläßlicher erzählte, er sei
während ich geschlafen habe bei mir gesessen, plötzlich sei mein
Körper verschwunden & sei plötzlich
wieder erschienen – ist es unmöglich das zu glauben?
– Und worin besteht etwa die Kontinuität meines
Gedächtnisses?
In welcher Zeit ist es kontinuierlich?
Oder besteht die Kontinuität darin,
daß im Gedächtnis keine Lücke ist.
Wie im Gesichtsfeld keine ist.
(Denn
überlege nur, wie wir den blinden Fleck
merken!)
Und was hätte diese Kontinuität mit der zu tun die
für den Gebrauch des
Namens || Personennamens
L.W.
wesentlich ist || von Bedeutung ist?
Die Erfahrung der Zahnschmerzen läßt
sich in ganz anderer Umgebung als der von uns gewohnten denken.
(Denken wir doch nur,
daran daß man tatsächlich Schmerzen in der
Hand
d.h. im Ort der Hand
haben kann obwohl es
sie || diese im physikalischen Sinne gar nicht mehr gibt, weil sie einem amputiert
worden ist.)
In diesem Sinne könnte man Zahnschmerzen
ohne Zahn, Kopfschmerzen ohne Kopf
etc. haben.
Wir machen eben hier einfach eine Unterscheidung wie die zwischen Gesichtsraum & physikalischen Raum oder Gedächtniszeit & physikalischer
Zeit.
– Danach nun ist es unrichtig die Ausdrucksweise
einzuführen „N benimmt sich wie
L.W.
wenn …”
Man könnte vielleicht sagen
„N benimmt sich wie der Mensch in
dessen Hand
Schmerzen sind”.
Warum sollte man aber überhaupt die Erfahrung der
Schmerzen zur Beschreibung des bewußten Benehmens heranziehen?
– Wir wollen doch einfach zwei verschiedene Erfahrungsgebiete trennen; wie wenn
wir Tasterfahrung & Gesichtserfahrung an einem Körper trennen.
Und verschiedener kann nichts sein, als die Schmerzerfahrung
& die Erfahrung einen menschlichen Körper sich winden sehen,
Laute ausstoßen zu hören etc..
Und zwar besteht hier kein Unterschied zwischen meinem
Körper & dem des Andern, denn es gibt auch die Erfahrung die
Bewegungen des eigenen Körpers zu sehen & die
von ihm ausgestoßenen Laute zu hören.