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Die Verschwommenheit, Unbestimmtheit unserer
Sinneseindrücke ist nicht etwas dem sich abhelfen läßt, eine Verschwommenheit, der auch völlige Schärfe entspricht (oder entgegensteht). Vielmehr ist diese allgemeine Unbestimmtheit, Ungreifbarkeit, dieses Schwimmen der Sinneseindrücke, das, was mit dem Worte „alles fließt” bezei bezeichnet worden ist. Wir sagen „man sieht nie einen genauen Kreis”, & wollen sagen, daß, auch wenn wir keine Abweichung von der Kreisform sehen, das nicht ˇuns keinen genauen Kreis gibt. (Es ist als wollten wir sagen: wir können dieses Werkzeug nie genau führen denn wir halten nur den Griff & das Werkzeug sitzt im Griff lose.) Was aber verstehen wir dann unter dem Begriff ‚genauer Kreis’? Wie sind wir zu diesem Begriff überhaupt gekommen? Nun, wir denken z.B. an eine genau gemessene Kreisscheibe aus einem sehr harten Stahl. Aha – also dorthin zielen wir mit dem Begriff ‚genauer Kreis’. Freilich, davon finden wir im Gesichtsbild nichts. Wir haben eben die Darstellungsform gewählt, die die Stahlscheibe als genauer nennt als die Holzscheibe & die Holzscheibe genauer als die Papierscheibe. Wir haben den Begriff „genau” durch eine Reihe bestimmt, & reden von den Sinneseindrücken als ˇBildern, ungenauen Bildern, der physikalischen Gegenstände.