26.
Zu sagen daß diese Farbe jetzt an einem Ort ist, heißt, diesen
Ort
vollständig beschreiben. – Zwei
Farben,
zwei
Dampfspannungen, zwei Geschwindigkeiten, zwei elektrische
Spannungen haben nicht zugleich an einem
Ort || Punkt
Platz. – Eine merkw
ürdige
Gesellschaft, die sich da zusammenfindet. Und
auch der ‚Punkt’ von dem ich rede hat
verschiedene Bedeutungen.
Wenn also
„f(x)” sagt,
x sei jetzt an einem bestimmten Ort, so ist also ‚f(a) ∙ f(b)’
ein Widerspruch. Warum nenne ich
wirklich aber
‚f(a) ∙ f(b)’
einen Widerspruch, da doch p ∙ ~p die Form
des Widerspruchs ist?
Bedeutet || Heißt es einfach, daß das Zeichen
„fa ∙ fb” kein
Satz ist wie etwa „ffaa” keiner
ist? Unsere Schwierigkeit ist nur daß wir doch das
Gefühl haben, daß hier ein Sinn vorliegt, wenn auch ein
degenerierter (Ramsey). Daß, wenn ich
„und” zwischen zwei
Sätze || Aussagen setze, ein lebendes Wesen entstehen muß
& nicht etwas Totes, wie wenn etwa
„a ∙ f”
geschrieben hätte. Das ist ein sehr
merkw
ürdiges
& sehr tief liegendes Gefühl. Man
müßte sich darüber klar werden was die Worte
„daß hier ein Sinn vorliegt” sagen
wollen.
Die Entscheidung darüber, ob
„fa ∙ fb” Unsinn ist
wie „a ∙ f”
könnte man
so fällen: Ist
p ∙ ~(fa ∙ fb)
= p, oder ist die linke Seite dieser Gleichung
(& also die Gleichung)
Unsinn? – Kann ich nicht
entscheiden, wie ich will?
Kann ich
die Regel die dem allen
zu Grunde liegt,
so schreiben:
fa =
(fa ∙ ~fb)?
d.i.: aus
fa folgt
~fb.
Ich glaubte, als ich die „Abhandlung”
schrieb (& auch später noch), daß
fa =
fa ∙ ~fb nur möglich wäre, wenn
fa das logische
Produkt aus irgendeinem andern Satz &
~fb – also
fa =
p ∙ ~fb – wäre, & war
der Meinung fa
(z.B. eine Farbenangabe) werde sich
in ein solches Produkt zerlegen lassen. Dabei hatte
ich keine klare
Idee || Vorstellung davon, wie ich
mir die Auffindung einer solchen Zerlegung dachte. Oder
vielmehr: ich dachte wohl an die Konstruktion eines Zeichens,
daß die richtige grammatische Verwendung in jedem
Zusammenhang durch seine Beschaffenheit zum Ausdruck
brächte (d.h., seine Regeln ganz einfach
gestaltete & in gewissem Sinne schon in sich trüge, wie
jede
übersichtliche Notation); aber ich
übersah, daß, wenn diese
Umgestaltung des
Satzes f(a) in seiner
Ersetzung durch ein logisches Produkt bestehen sollte, dann die
Faktoren dieses Produkts einen unabhängigen
& uns bereits bekannten Sinn haben mußten.