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| Wäre die Verst. nicht ein kompl.
Muster, so wäre es denkbar, daß sich das
neugeb. Kind verstellt.
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| Ich will also sagen, daß es
einen ursprünglichen echten Schmerzausdruck gibt; daß also der
Schmerzausdruck nicht gleichermaßen mit dem Schmerz & der
Verstellg. verbunden ist.
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✓ / |
D.h.: die Schmerzäußerung ist
nicht gleichermaßen mit dem Schmerz & der Verstellung
verbunden. 2 |
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Nicht das ist uns
der wichtige ein wichtiger Aspekt, das Wichtige
// , daß die Evidenz das Erlebnis des Andern
‘nur wahrscheinlich
macht’, sondern ◇, daß wir gerade dies diese
Erscheinungen als Evidenz für etwas Wichtiges
betrachten. // , daß wir gerade dies(es)
schwer Beschreibbare, als eine Evidenz betrachten, als Evidenz von
etwas Wichtigem. //
// Nicht darauf lenken wir
unsre Auf. …
//
// Nicht das ist uns das Wichtige
// Nicht das hält unsre
Aufmerks. …
// Nicht das ist für uns der // Nicht das fesselt mein
Interesse … //
Nicht das scheint mir wichtig // Nicht darauf bleibt mein
Blick haften … // Nicht darauf haftet
mein unser Blick // Nicht darauf bleibt mein Blick haften …
3 |
| Aber angenommen, das Kind käme gleich
so auf die Welt, daß es sich verstellen kann[.
Dann müßten wir eben| ] ja so, daß seine erste
Schmerzäußerung Verstellung ist. – Wir
könnten uns eine mißtrauische Einstellung zum neugebornen
Kind vorstellen: aber wie würden wir es das Wort “Schmerz”
(oder “Wehweh”) lehren? Etwa in fragendem Tonfall.
Wir würden dann etwa ein konsistentes Benehmen als Beweis der
Echtheit ansehen. |
✓ / | Bedenke, daß Du das Kind den Begriff lehren mußt.
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Bemerkenswert ist der Begriff, [den| zu
dem] dies Spiel 4 der Evidenz gehört. |
| Unsere
Begriffe, Urteile, Reaktionen erscheinen nie bloß in
Verbindung mit einer einzelnen Handlung, sondern mit dem ganzen
Gewimmel der menschlichen Handlungen. |
– / |
Nur ich
weiß
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| Kann man sich Menschen denken, die Verstellung
nicht kennen & denen man sie nicht erklären
kann? Kann man sich Menschen denken, die nicht lügen können? – Was würde diesen Menschen sonst noch abgehen? Wir sollten uns dann wohl auch denken, 5 daß sie nichts erdichten können &
erdichtetes nicht verstehen. |
| Wer sich nicht verstellen könnte,
könnte auch nicht eine Rolle spielen. |
| Ist nicht die Schwierigkeit, daß die
Verstellung in der Absicht liegt? Denn wir
könnten doch das Schmerzbenehmen genau nachahmen, ohne
uns zu verstellen. |
| Die
Fähigkeit sich zu verstellen liegt also in der
Fähigkeit zur Nachahmung, oder in der Fähigkeit zu
dieser Absicht. Wir müssen aber doch annehmen, daß das Subjekt die Worte “Ich habe Schmerzen 6
I think of you
always sagen kann. Es handelt sich
also um die Fähigkeit zur Absicht. Ist es
z.B. möglich sich Menschen
vorzustellen, die darum nicht lügen können, weil die
Lüge für sie nichts als ein Mißklang
wäre. Ich will mir einen Fall denken, wo
die Menschen nicht aus Moralität wah⌊r⌋haftig
sind, sondern in der Lüge etwas Absurdes sehen. Wer lügt würde als Geisteskrank angesehen. Besser ausgedrückt: Das Lügen oder die Verstellung müßte diesen Leuten als Perversität erscheinen. |
| Ist es
richtig zu sagen das fixe Lächeln wäre eigentlich kein
Lächeln? Wie erkennt 7 man, daß es keines ist? |
| Lächeln ist eine Miene in einem normalen
Mienenspiel. – Aber ist das eine
willkürliche Festsetzung? So lernen wird das
Wort gebrauchen. |
| Nicht
die Bemerkung ist uns wichtig … sondern aber die,
daß dies Verwickelte ˇuns eine Evidenz ist. |
/ | Jemand
stöhnt in der Narkose oder im Schlaf. Man fragt mich
“Hat er
Schmerzen?” Ich
zucke die Achsel oder sage “Ich
weiß nicht, ob er Schmerzen hat”. Manchmal erkenne ich etwas als Kriterium
dafür an, manchmal aber nicht. Nun, meine ich dann nichts damit? Doch: Ich 8 mache ja den Zug in einem bestehenden
Spiel. Aber es gäbe dieses Spiel nicht, wenn es nicht
Kriterien in andern Fällen gäbe. Der Zweifel in den verschiedenen Fällen hat sozusagen verschiedene Färbung. Man könnte sagen “verschiedenen Wahrheitswert”. |
| “Ich
weiß zufälligerweise, daß das ein Bergahorn ist; ein
Bergahorn ist ein äußerer Gegenstand, also gibt es
äußere Gegenstände. |
|
Etwas stellt sich als Schmerz oder als Verstellung
heraus. Und das ist den Begriffen ‘Schmerz’
& ‘Verstellung’
wesentlich, auch wenn es sich nicht in jeder ihrer Anwendungen
9 herausstellt. |
| “Beyond a reasonable doubt” |
| Ich
weiß ⌊ …⌋ = Ich bin sicher, daß es
so ist & es ist so. Ich wußte⌊ …⌋ = Ich war sicher, daß es so ist & es war so. |
| Ich weiß, wie es ist = Ich
kann sagen, wie es ist & es ist wie ich's
sage. |
| Ein Blinder fragt mi berührt einen Gegenstand & fragt mich “Was ist das?” – Ich antworte “Ein Tisch.” – Er: “Bist Du sicher?” – Ich: “Ich weiß es.” |
| “Ich
weiß …” = Ich habe
den höchsten Grad der Gewißheit. Wenn Moore es gebraucht, so ist es, als wollte er sagen: 10 “Die Philosophen sagen immer, man könnte das Gefühl des Wissens nur in dem & dem Fall haben, ich aber habe es auch in diesem & diesem & diesem Fall.” Er schaut auf die Hand, gibt sich das Gefühl des Wissens & sagt nun, er habe es. |
| Wozu dient die
Aussage “Er
weiß” & “Ich weiß”? Wie zeigt sich's, daß jemand etwas weiß? Denn nur wenn das klar ist, ist der Begriff des Wissens klar. |
|
Wenn Einer sagt: “Ja,
jetzt weiß ich, daß es ein Baum ist” so zeig & wenn
er's auch bei der richtigen Gelegenheit sagt, so ist das allein
noch nicht ein Zeichen, daß er
¤ 11 |
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“Ich weiß daß hier ein Baum
steht.” Dies kann man
z.B. sagen, wenn man aus irgend einem Grunde
seine eigenen Worte wiederholen will(, wie wenn man die
Stelle aus einem Buch auswendig sagt.) Wie wissen wir
nun z.B., welche Verwend Du
von dem Satz gemacht hast? Du kannst es uns
sagen. Es könnte die sein: Ich denke an
Menschen, die sagen, es sei unsicher,
daß …” & sage nun
“Nein, es ist nicht
unsicher: ich weiß,
daß …”
(Wie “Ich
weiß, daß er mich nicht
betrügt.)
Wer nun so sagt “Ich
weiß, daß das ein Baum ist” der
meint: ein Baum & nicht das &
das. 12
¤ das
Wort “wissen” wie wir verwendet. |
| Es ist wahr, daß
M.
weiß wu[ss|ß]te, daß dies ein
Baum ist, dies zeigt sich in seinem ganzen Benehmen. Daraus
folgt nicht, daß er beim Philosophieren die Worte “Ich weiß … etc.” nicht
mißversteht. Er bewies sein Mißverständnis
indem er seine paar Hände anschaute &
sagte “Ich weiß
daß dies Hände sind” statt
einfach zu konstatieren “Ich weiß eine Unzahl von
Tatsachen physikalische Gegenstände
betreffend.
Und zwar sind sie mir so gewiß, daß nichts diese Gewißheit
verstärken oder sie zerstören kann. 13 |
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Nicht da[ß|s] scheint uns sehr
bedeutsam, daß … sondern aber wohl das, daß dies für uns eine Evidenz
ist.
Nicht das finden wir bemerkenswert, daß …, sondern darauf richten wir
|
| “Im Inneren da
ist entweder Schmerzen oder Verstellg. Außen sind Zeichen ˇ(das
Benehmen) die nicht mit völliger Sicherheit das eine oder
andre bedeuten”. Aber so ist es nicht. Die äußern Zeichen bedeuten in äußerst komplizierter Weise, ‘Schmerzen, Verstellung manchmal unzweideutig, manchmal unsicher: Schmerz, Verstellung und manches andre. Die äußern Zeichen bedeuten in verwickelter Weise, 14 manchmal sicher, manchmal unsicher auf Schmerz, oder
Verstellung, oder keines von beiden. |
| “Nichts ist so gewöhnlich wie die Farbe
rötlichgrün; denn nichts ist so gewöhnlich
wie gewöhnlich⌊er⌋
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| “Das Glauben, Wissen, eine Erlebnis,
das ˇman während man es hat, ˇman als
ˇeben dies solches erkennt.”
// man als Glauben oder Wissen
erkennt. // // das man,
während man es man's hat, als solches was immer es
ist erkennt. //
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