14/10.33.
Wenn Verstehen ein hypothetischer Zustand ist, so ist die
Frage: Was fangen wir mit der Behauptung des
Verständnisses an? Und diese Frage selbst ist nicht
leicht zu verstehen. |
Jemand fragt uns: “hat er || N
verstanden?” Wir antworten
“ja”. Darauf gibt der Fragende dem
N einen Auftrag¤ (den er nicht gegeben hätte
wenn N das betreffende Wort nicht verstanden
hätte¤).
Z.B. wir erklären jemandem den Gebrauch des Kompasses (also die Bedeutung von ‘Süd’, ‘Nord’ etc.). Wir prüfen sein Verständnis (wie wir sagen würden) in irgend einer Weise. Darauf fragt uns M: “hat N verstanden?”¤ Wir sagen “ja”; & nun gibt M dem N einen Auftrag (Befehl), der das Verständnis der Himmelsrichtungen voraussetzt. (Etwa: “geh 1 km nach Süden, dann 2 km nach Osten¤ etc.)¤ (Es ist hier praktisch das Beispiel der Notation a = →, b = ↓¤ etc. zu verwenden. Wie würden wir etwa die Bedeutung von a, b etc. erklären & anderseits prüfen, ob er sie verstanden hat?) |
Wir könnten die Meinung daß
N verstanden hat auch in der Form der Vermutung |
Nehmen
wir nun an N führte solche Befehle des
(I) || M aus. Und zwar
führt er die Befehle zweimal aus das dritte
Mal aber unter sonst gleichen
Umständen nicht. Hat er nun verstanden?
Denken wir man antwortete: “Ja er
hatte verstanden aber er hat die Erklärungen
nun wieder vergessen”. Nun ist die
Frage: ist das eine Ausrede? Denn
angenommen ich hätte immer eine Ausrede bereit, was wäre der
Zweck meiner Aussage N habe verstanden? Ich glaube
es ist klar daß diese Aussage dann wirklich zwecklos
wäre. Ich würde sagen: “Was
immer geschieht stimmt mit ihr überein”.
Könnten wir da nicht sagen “der Satz ist mit der Wirklichkeit durch eine Friktionskupplung verbunden”? Also nicht zwangsläufig, & doch |
So eine
Reibungskopplung ist das Wort “vielleicht”.
Und auch das Wort “wahrscheinlich”.
|
Denken wir uns wir führten in
die Regeln des Schachspiels so ein Element der Freiheit &
Reibung ein. |
Man
könnte auch sagen, die Worte “vielleicht”,
“wahrscheinlich”
etc.¤ schalten in einen
starren (zwangsläufigen) Mechanismus Federn ein, so
daß er sozusagen nicht mehr rein kinematisch zu behandeln ist,
d.h. die rein kinematische
Behandlung hat hier keine Anwendung. |
Nun könnte man aber eine andere
Gesetzmäßigkeit einführen; eine, die die Spannung der
Federn einbezieht. |
Unsere Sprache könnte doch ein Zeichen
enthalten welches einfach dazu diente den Angeredeten zu erschrecken;
etwa das Wort Ha! Es wäre etwa immer in
Verbindung mit Prügel gelehrt worden eben zu dem
Zweck nun durch diese Assoziation Schreck zu erzeugen. Was
an diesem Wort entspräche dem was wir
“Bedeutung”
nennen? |
Ich sage:
“Du willst ihn sehen? Er kommt manchmal um
diese Zeit zu mir weil er hier vorbeigeht,
etc. etc.”
Er fragt: “Willst Du damit sagen, daß er
vielleicht heute auch
kommt?” Wenn ich dann
sagte: ‘nein, das habe ich nicht gemeint’
müßte ich es nicht erst rechtfertigen?
|
Wenn man sagt: “das
& das wird vielleicht geschehen”, muß
man nicht Gründe dafür angeben können? Und
sind diese Gründe nicht äquivalent
|| jener
Aussage? |
Das gleiche vom Wort
“wahrscheinlich”.
Denn wenn ich von diesem Haus, welches ganz fest steht, sagte: “es wird vielleicht heute einstürzen” & keinerlei Gründe hätte so scheint meine Aussage sinnlos. |
In gewissem
Sinne schalten wir durch das Hineinziehen der Gründe die
Reibung aus. |
Was besagt die Aussage: “Ich kann
heute noch sterben” (angenommen daß
kein Grund zu dieser Annahme
ist)! Sie ist sinnvoll aber was
ist nun ihr Sinn? |
Wenn ich
z.B. gefragt werde: ‘hat
er
verstanden’ & ich sage
‘er hat wahrscheinlich
verstanden’ so ist das so gut als gäbe ich die
Evidenz für diese Wahrscheinlichkeit. Denn
alles was der andere durch
die Wahrscheinlichkeitsaussage lernen kann & nicht auch durch
die Evidenz für sie ist etwas Persönliches
über meinen Geisteszustand. |
Wie ist es nun mit dem loophole || der Ausrede in einer Theorie? Ich sage
z.B. “er hat
verstanden” & nun fragt es sich: unter
welchen Umständen werde ich das aufrechterhalten?1 Welche Evidenz haben wir daß es ein Beobachtungsfehler war? Nur die |
Das
Seltsame ist, daß es scheint als lieferte die
psychologische Hemmung, etwa eine Hypothese zu
ändern, & im allgemeinen als lieferten die
psychologischen Kräfte irgend einen
Ersatz für
nicht¤ festgelegte
Regeln. |
Das bringt
offenbar ein psychologisches Element in die Regel
hinein. Denken wir uns die Sache etwas abgeändert: “Du darfst so springen wenn Du bereits |
Denken wir
uns überhaupt ein Spiel wie das Schachspiel aber
so daß die Züge die
erlaubt sind vom Proben der
körperlichen Geschicklichkeit oder Kraft
abhingen. |
Ein Stern sei in verschiedenen Stellungen
beobachtet worden. Sie alle liegen auf einem Kreis
& wir sagen nun: er bewegt sich in einem Kreis.
1) Ist das äquivalent mit: er ist zu diesen Zeiten an diesen Orten beobachtet worden? 2) Ist es mit 1) äquivalent plus dem Satz: ‘nehmen wir also an, daß er sich in einem Kreis bewegt¤’? 3) Teilt es dem andern etwas mit, wenn ich sage: der Stern ist dann & dann dort & dort beobachtet worden & das macht es wahrscheinlich, daß er sich im Kreis bewegt? |
Es sagt mir
jemand: “dieser Stern bewegt sich in einem
Kreis”. Nehmen wir an ich kenne die Gründe
nicht die er zu dieser Behauptung hat: kann ich
dann annehmen daß es sicher ist daß er auf dieser Bahn gefunden
wird? Ich meine: kann
ich der Behauptung eine Sicherheit beilegen die sie, wenn ich
ihre Gründe verstehe tatsächlich nicht haben kann?
Muß ich nicht sagen: ich weiß zwar seine Gründe
zu dieser Aussage || zu dieser Aussage
nicht, aber sie können im besten Fall Beobachtungen
vergangener Lagen des Sterns sein;
& || seine Aussage kann für mich deshalb nicht mehr sein als
die Angabe || solcher Beobachtungen
wäre plus dem Vorschlag die Annahme der Kreisbahn zu
machen. |
Ich habe
gefragt: “Was ist das Kriterium des
Verständnisses: daß einer die
hinreichende
Definition geben kann, oder daß er einen
roten Gegenstand aus andern
auswählt?” |
Wenn die
hinreichende
Definition das Verständnis
|| geben soll, dann sollte
ja wohl die Kenntnis der hinreichenden
Definition das Verständnis
verbürgen. Oder: Insofern
als die hinreichende
Definition das
Verständnis gibt, insofern zeigt die
Kenntnis der hinreichenden
Definition daß ich
verstehe.
Und soweit diese Kenntnis das Verständnis nicht zeigt, gibt die hinreichende Definition auch nicht das Verständnis. |
Die
hinreichende
Definition ist ein Mittel zum
Kalkulieren: wenn mir zuerst gesagt
wurde: “diese Farbe heißt
‘rot’” & dann:
“wähle die rote Kugel aus diesem Haufen” so
soll ich nun mittels der hinreichenden
Definition kalkulieren, welche Kugel
ich auswählen darf. |
Auf unsre Frage ist zu sagen: wir können
Verständnis nennen, daß einer die
hinreichende
Definition geben
bezw. || beziehungsweise
eine Tabelle machen kann. Aber |
Ist es nur das Kriterium dafür, daß der
andere versteht oder auch dafür
daß ich verstehe, daß ich z.B.
die hinreichende
Definition geben kann? Kann ich sozusagen wissen, daß ich sie geben kann, ohne sie zu geben, während der andere mein Verständnis nur daraus schließen kann daß ich sie wirklich gebe? |
Aber warum soll das Kriterium für den
anderen & für mich
wesentlich ein anderes sein? Warum soll es sich
da um etwas Äußeres & etwas Inneres
handeln? um etwas Privates &
etwas was jeder sehen kann? Wenn mein Verstehen des Wortes ‘rot’ etwa darin bestünde daß ich ein rotes Vorstellungsbild vor die Seele rufe warum nicht, ebensogut, darin daß ich auf etwas Rotes das vor mir liegt zeige? Und dieses kann || der andre auch sehen. |
D.h.: Das
Erleben (eigene Erleben) des Verstehens |
Wie weiß ich, daß ich eine rote Kugel
auswählen kann, ohne eine auszuwählen?
“Nun ich habe ein bestimmtes
Erlebnis”: Ich sehe etwa etwas
Rotes innerlich vor mir; richte meine
Augen auf etwas Rotes; mache eine Bewegung zu etwas Rotem hin; sehe
meine Bewegung beim Auswählen als
Vorstellung vor mir; etc.
etc.. Oder aber auch: es geschieht nicht das was geschieht, wenn ich das Wort ‘rot’ nicht verstehe & also keine rote Kugel auswählen kann. Aber das ist etwa von der Art des Zweifelns oder Glaubens & der andre kann nicht sehen ob ich zweifle; zum mindesten kann der Zweifel von der Art der Zahnschmerzen sein, nämlich privat. |
“Kannst Du eine rote Kugel
auswählen” heißt hier || dann
eigentlich: “Ist eine bestimmte
Bedingung dazu gegeben?” |
Ich hätte auch so fragen
können: Ist das Kriterium des
Verständnisses
(meines oder des
andern) die Regel kennen, oder sie anwenden
können? Oder gibt es wesentlich ein privates Erlebnis: “die Regel verstehen”? D.h. gibt es für den der die hinreichende Definition gibt ein privates Kriterium dafür, daß er sie wirklich || das Zeigen & Sprechen wirklich als hinreichende Definition verstanden hat! So daß eben das mechanische Hersagen oder besser: das bloße Hersagen der hinreichenden Definition nur für die andern ein Kriterium des Verständnisses ist aber nicht für den der sie sagt. Aber sagen wir es gibt so ein spezifisches Erlebnis – von welcher Wichtigkeit ist das für uns? Verbürgt es daß || ich die Anwendung machen kann? Es scheint für unsere Betrachtung ganz unwichtig zu sein. |
Man fragt mich etwa:
“versteht Du das Wort
‘Druckerpresse’?” Ich
antworte: “ja,
freilich”. Was immer für eine
spezifische Empfindung da beim Hören des
Wortes vorhanden ist, sie ist Die Empfindung spielt jedenfalls im Kalkül mit diesem Wort keine besondere Rolle. |
Hier kann
vor allem gefragt werden: “ist von meinem Verstehen
oder vom Verständnis des andern die
Rede?” Denn daß ich verstehe ist keine
Hypothese, daß der andere versteht ist eine
Hypothese. Da || s
ist richtig, wenn unter “Verstehen” eine spezifische
Empfindung ein Erlebnis beim Hören des Wortes gemeint ist
& mit diesem Erlebnis verhält es sich
grammatischer
|| grammatisch analog wie mit dem
Erlebnis || der Schmerzen.
Was || Was darüber zu sagen ist,
genauer an der Stelle
besprechen || wird genauer an der Stelle
besprochen werden wo von der
Grammatik des Wortes “Schmerzen” die Rede sein
wird. Man wird z.B. geneigt sein, das Auftauchen eines roten Bildes vor unserm geistigen Auge oder etwas Ähnliches als ein solches privates Erlebnis zu betrachten. Aber |
Die Frage “welches ist das Kriterium
des Verstehens etc.” ist nun analog
der: welches ist das Kriterium dafür daß
einer Schach
spielen kann: daß er die Regeln hersagen kann || hersagt oder daß er eine
Schachpartie spielt. || einer den Gebrauch einer Schachfigur
versteht – daß er die Regeln dieses Gebrauchs
hersagt oder daß er einen richtigen Zug mit der Figur macht
|
Man
könnte sagen: das Hersagen der Regel ist ein Kriterium des
Verständnisses, wenn er die Regel mit Verständnis hersagt
& nicht rein mechanisch. Aber
|| es könnte der
Ausdruck (die Betonung) des Hersagens das Verständnis
sein; & warum dann nicht einfach das Aussprechen
selbst¤? |
Anderseits ist aber
doch der Gebrauch & nicht das Hersagen der Regel der letzte
Zweck. Und wieder kann man ja “Verständnis des Wortes ‘rot’” nur ein Hilfsmittel zum Gebrauch nennen. |
“Er
versteht das Wort ‘rot’” heißt:
er kann es anwenden. Als Kriterium |
Aber wie ein Spiel || ohne Mitteilung einer Spielregel gelehrt werden kann, so
auch die Sprache & man könnte dann sagen,
einer verstünde die Worte, aber
könne sie nicht erklären, noch seien sie ihm erklärt
worden. (Die Sprache wäre ihm wohl gelehrt worden,
oder er hätte sie gelernt, aber dadurch daß er
andere sie hat gebrauchen sehen
& hören.) |
Wir können entweder das Hersagen
der Regel allein Kriterium des Verständnisses
nennen oder auch Proben des Gebrauchs allein.
In einem Fall wird dann “er versteht” heißen: wenn Du ihn nach der Regel fragst wird er sie sagen; im anderen Fall: Wenn Du eine Anwendung von ihm verlangst wird er sie ausführen. Oder aber wir betrachten das Hersagen der Regel als ein Symptom |
Wir nennen Verstehen
nicht die Handlung, welche immer, die uns das
Verständnis zeigt, sondern einen Zustand für den diese
Handlung ein Anzeichen ist. Und das ist eine Aussage
über die Grammatik der Bezeichnung eines solchen
Zustandes. |
“Nur ich kann
wissen, ob ich verstehe; der andere kann es nur
vermuten.” |
Man sagt:
“Du kannst nicht wissen, ob ich verstehe (ob ich
mich freue etc.); Du kannst
nicht in mich hineinschauen”. “Du kannst
nicht wissen was ich denke.” Wohl, aber das
|| gilt nur,
wenn Du nicht laut denkst; & der Unterschied zwischen dem
lauten (oder schriftlichen) Denken & dem
Denken etwa durch Vorstellen des Satzes interessiert |
Wer sagt “Du kannst nicht
wissen, ob ich verstehe
etc.” sagt ungefähr dasselbe
wie: “Du kannst nicht wissen ob ich lebe oder
ein Automat bin”. Aber für
unsere Untersuchung ist das gleichgültig.
|
“Ich hatte es verstanden, aber er konnte es
mir nicht ansehen.” |
Anderseits: ich
kann gar nicht im Kopf rechnen, sondern muß alles schriftlich
machen; also sieht es jeder wenn
ich rechne. |
Verstehen = Begreifen = einen
bestimmten Eindruck (oder bestimmte Eindrücke) davon
erhalten. Sich einen Gegenstand gut ansehen, ihn
von verschiedenen Seiten betrachten ihn auf sich wirken
lassen. |
Einen Satz auf
sich wirken lassen, verschiedene Konsequenzen betrachten, sich
vorstellen, etc.¤
|
Die Frage ist ob wir statt “er
versteht” & “ich verstehe” für
unsre Zwecke nicht setzen können:
“er schreibt” & “ich
schreibe”. Wir lassen dann die Frage nach dem persönlichen Erlebnis ganz aus dem Spiel. Und also etwa auch die Frage des persönlichen || privaten Verständnisses. Sie erscheint uns dann hier als unwichtig. |
“Hast Du den Befehl
verstanden?!” –
“Ja.” Das ist wie:
“Hast Du das Bild (das ich Dir
gezeigt habe) verstanden?” “Hast Du
Dir es eingeprägt, bist Du ihm in bestimmter Weise
paraphrasierend gefolgt?” |
“Verstehen” nennen wir ein
psychologisches Phänomen, das speziell mit dem
Lernen & Gebrauch unserer Wortsprache verbunden
ist. |
Wenn wir von
primären & sekundären
Zeichen reden so ist das insofern verwirrend, als es anzuzeigen
scheint daß es wesentlich gerade zwei Arten von
Zeichen gibt. Während eine etwas |
Und wenn, anderseits das Wort
‘rot’ ohne Muster verstanden wird &
auch ohne Intervention einer Vorstellung, wie im Befehl
“stelle Dir einen roten Kreis vor”, – wie kann
man das Wort ein sekundäres Zeichen nennen? –
Man kann freilich sagen das Wort “rot” wird
niemand verstehen dem es nicht ausdrücklich durch eine
hinreichende Definition
gelehrt wurde, das Deuten auf einen roten Gegenstand werden
Menschen verstehen, ohne daß man es ihnen als
Übersetzung aus einer andern Sprache beigebracht
hat. |
[Zu
S.
61] Aber
erkläre ich einem Franzosen
nicht die Bedeutung || die Bedeutung von
‘rot’ auf eben diese
Weise || Art? “Ja, aber
nur, weil er die Bedeutung
von ‘rouge’ durch eine
hinreichende
Definition gelernt hat.”
Aber muß ihm diese hinreichende
Definition gegenwärtig sein
(∖ sonst ist sie nur Geschichte)
oder überhaupt eine rotes
Vorstellungsbild, wenn er meine |
Die Idee ist,
daß das Wort immer eine Idee in uns wachruft, welche |
Wenn der Befehl “bring mir
eine rote Blume” nur insofern Sinn hat als ihm ein
Erinnerungsbild vorschwebt, so könnte ich
jemandem der nach ihm nicht handeln kann dadurch
helfen indem ich sagte: “Tu was Du Deiner
Erinnerung nach etc.”
…: |
Die Frage
war: wie kann ein Glockenzeichen mir sagen || befehlen dort & dort hinzukommen? Ist |
Ich
sage nun: das Klingeln kann niemandem befehlen dort
& dort hinzukommen; es steht
vielmehr für den Befehl “tu was Du
gestern um diese Zeit auf dieses Zeichen hin getan hast || Dich erinnerst gestern um diese Zeit auf dieses
Zeichen hin getan zu
haben”. Aber
dieser Befehl hat nur Sinn wenn ihm nun etwas einfällt:
wenn er sich an nichts erinnert so ist der Befehl sinnlos.
Der Befehl sagt ihm, wo er nachschauen soll um
herauszufinden, was er tun soll,
er entspricht also dem:
“Tu was auf dem Zettel in dieser Lade
aufgeschrieben steht.” Und man könnte
nun sagen: Wie weiß er, wo er auf die Worte
“erinnere Dich
etc.” zu suchen
hat?” etc. etc.
|
“Wie weiß er
welche Farbe er zu wählen hat wenn ich ihm sage
‘bringe eine rote Blume’?” Nun
Du sagst es ihm ja! Er soll eine rote
bringen. |
Brauchen wir etwa um einen
ausgesprochenen Befehl zu befolgen, ein
Erinnerungsbild davon || dessen, wie || was wir taten als wir ihn zum letzten
Mal befolgten?
Betrachten wir den Befehl: || Befiehlt er auch also eigentlich: “Tu jetzt was Du ¤Deiner Erinnerung nach …” Diesen Befehl kann man leicht doch geben & verstehen. Er befiehlt an einem bestimmten Ort, im Gedächtnis, nachzusehen etc. Aber brauche ich also dazu ein weiteres Erinnerungsbild das mir zeigt wie man das tat? Aber brauche ich, um ihn zu verstehen, ein weiteres Erinnerungsbild davon wie es ist in der Erinnerung nachzusuchen? |
Aber was ist dieses
‘gerade das’ im || in einem besondern
Fall? Ist es durch einen
|
& mit dieser
Antwort || damit könnte er meinen || glauben sich in die Psychologie
geflüchtet || gerettet zu haben.
wo er sicher sei. Aber “er merke
das” ist der Ausdruck einer
Zeichengebung. |
“Könnte es
denn eine Gedankenprothese geben? Einen
anorganischen Ersatz für den Gedanken”?
Aber Denken ist nicht wesentlich
menschlicher als Schreiben. Und eine Maschine kann
auch schreiben, & auch rechnen. Aber wenn das
Denken nun im Schreiben
besteht warum soll dies nicht eine Maschine
tun? “Ja aber
|
Wir können
sagen: Denken ist das Operieren mit
Symbolen. Aber ‘Denken’ ist ein
fließender Begriff & welcher Art das
“Operieren mit
Symbolen” ist, muß in jedem besondern Fall
besonders betrachtet werden. Ich könnte auch sagen: Denken ist das || ein Operieren mit der Sprache aber ‘Sprache’ ist ein fließender Begriff & ebenso was wir das Operieren mit ihr nennen. |
Der Gedanke ist nicht wesentlich ein
geistiger Vorgang. |
Verschiedene
Bedeutungen des Wortes
“Gedanken”: |
Der ‘Gedanke’ als Sinn des
Satzes,
“ “ “ psychologisches Phänomen, “ “ “ Bewußtseinsvorgang. |
Die Erklärungen die wir das Denken & die Gedanken betreffend zu
geben haben || ich das Denken & die Gedanken
betreffend zu geben habe sind nur
Klärungen || übersichtliche Darstellungen
dieser Worte.
¤ |
Lege ich die Grammatik meiner
Allgemeinheit fest so sind logische Überraschungen
damit ausgeschlossen. || gibt es keine
logischen Überraschungen¤ Lege ich jene
Grammatik nicht fest || Und habe ich sie nicht
festgelegt so bin ich nicht mehr im Reich einer
exakten Grammatik. |
Man kann in der
Logik nicht allgemein sein ins Blaue. |
Man spielt mit dem Wort
“Satz” & “Regel” wie mit
dem Wort “gut” &
“schön”
“Pflanze”
etc. viele verschiedene
Spiele. Und in jedem Fall des
tatsächlichen || sprachlichen Gebrauchs der
Wörter ergeben die Umstände, || welches Spiel wir
spielen. |
Wenn wir sagen “der Boden war mit
Pflanzen bedeckt” so meinen wir nicht
◇◇◇ … Wir meinen vielleicht || auch nur Pflanzen einer ungefähr bestimmten Größe. |
Aber was ist das Kriterium
dafür was wir meinen? |
Wenn etwa jemand
sagt “A's Augen sind || haben einen schöneren Ausdruck als
B's”, so will ich sagen daß er mit dem
Wort schön gewiß nicht dasjenige meint was allem
was wir schön nennen gemeinsam
ist. Vielmehr spielt er ein Spiel von ganz geringem Umfang
mit diesem Wort. Aber worin
drückt sich das aus? Schwebte mir denn eine
bestimmte enge Erklärung des Wortes
“schön” vor? Gewiß
nicht. – Aber ich werde vielleicht
nicht einmal die Schönheit des Ausdrucks der Augen mit der
Schönheit der Form der Nase vergleichen
wollen. Ja man könnte etwa sagen: Wenn es in einer Sprache zwei Wörter gäbe & also das Gemeinsame in diesen Fällen nicht bezeichnet wäre so würde ich für meinen Fall ruhig eines der beiden speziellen Wörter nehmen & es wäre uns nicht vom Sinn verloren gegangen. |
Man könnte sagen: wie
würde ich dann in dem besonderen Fall das Wort
“Regel”, oder “Pflanze”
erklären? Das wird
zeigen ‘was ich damit meine’. Ich hatte etwa gesagt: “der Gärtner zieht sehr schöne Pflanzen in diesem Glashaus”. Damit will ich doch dem andern etwas mitteilen; & er fragt sich: muß er dazu wissen, was allem was wir “Pflanze” nennen ‘gemeinsam’ ist? Nein. Meine || Die Erklärung für den gegenwärtigen Fall hätte ich ihm ganz gut durch einige Beispiele oder ein paar Bilder geben können. Ebenso wenn ich sage: “ich werde Dir einmal die Regel dieses Spiel erklären”, setze ich voraus daß der andere wisse, was allem was wir “Regel” nennen gemeinsam ist? |
Wie haben wir denn wirklich das Wort Pflanze verstehen
gelernt? Wenn ich von davon absehe daß
vielleicht einer oder der
andere eine Definition dieses Begriffs, in der
Botanik etwa, gelernt hat die dann auch nur in der Botanik eine Rolle
spielt, so ist es klar daß wir die Bedeutung des Wortes durch
Beispiele ¤Hypothesen & kausale Zusammenhänge || über das Lernen ¤& kausale Zusammenhänge im Lernen & Anwenden der Sprache interessieren uns ja nicht. Wir nehmen daher nicht an, daß die Beispiele im Lernenden etwas hervorrufen ein Wesen von seiner Seele rufen, die Bedeutung des Begriffswortes, der Begriff ‘Pflanze’. Sollten die Beispiele eine Wirkung haben indem sie || sagen wir ein bestimmtes Gesichtsbild im Lernenden erzeugten so geht uns der kausale Zusammenhang zwischen den || Beispielen & diesem Bild nichts an & für uns stehen sie nebeneinander. Und wir können etwa dann von den Beispielen ganz absehen & nur das Bild als Symbol des Begriffs ansehen; oder auch Bild & Beispiele zusammen. Wenn man sagt “wir verstehen das Wort Sessel, weil wir wissen, was allen Sesseln gemeinsam ist” – was heißt es daß wir das wissen? Etwa daß wir bereit sind es zu sagen (wie im Fall: wir wissen wieviel 6 x 6 ist)? Und was ist also das Gemeinsame? Oder sagen wir dies nicht nur darum daß wir das Gemeinsame wissen weil wir |
Es sagt mir jemand
“ich werde Dir die Spielregeln von ‘langer
Puff’ sagen”. Darum sagt
er sie mir & fragt mich “Stimmst Du zu daß
das was ich Dir gesagt habe Spielregeln sind?”
Ich sage: “ja”. Und er:
“also hast Du Dir so etwas zu hören
erwartet als ich versprach Dir die Regeln zu
sagen?” Ich würde sagen:
“ja, das ist die Art Sache die ich mir erwartet
habe”. Erwartete ich mir nun etwas zu hören
von dem ich nur wußte daß es die Eigenschaften oder Züge
haben würde die allem |
Ich spiele
kein exaktes
grammatisches Spiel mit dem Wort
“Regel”. Wenn ich aber ein
solches mit einem tatsächlichen Gebrauch
vergleichen will so ist es nie eines was von einem
allgemeinen Begriff ‘Regel’ Gebrauch
macht. |
Wenn ich sage “ich werde
Dir jetzt die Regeln von ‘langer
Puff’ erklären, so gebe ich
dem anderem allerdings einen allgemeinen
d.i. beiläufigen Begriff
von dem, was ich tun
werde. Ich will ihm auch einen
‘allgemeinen Begriff’ geben. Aber worin
besteht dieser allgemeine Begriff? Auf was soll
er vorbereitet sein? Auf
alles was er je Regel nennen
würde? Nun das ist
er offenbar nicht.
|
Man
könnte sagen: wir wollen dem andern
eine Vorstellung geben. Denken wir an die Beschreibung eines Raumes in einer Novelle oder einen Wir sagen auch: “Nein, so habe ich das Wort nicht verstanden, ich habe mir … vorgestellt”, wenn auch die nicht erwartete Deutung nach der üblichen Grammatik richtig war. |
Mancher
¤ versteht gewisse
Musikstücke indem er sich ein Ballett zu ihnen
|| erdenkt. |
Ich sage “komm wir wollen ein Spiel
spielen”. Er versteht mich, weiß was
ich mit “Spiel” meine. Er kann das Wort
“Spiel” anwenden, & das hat gar nichts damit
zu tun daß er weiß was allen Spielen gemeinsam ist.
Daß er es anwenden kann wird sich darin zeigen daß er
z.B. verschiedene Spiele angeben kann auch
etwa, wie aus diesen neue Spiele zu machen wären. |
Der
grammatische Ort des Wortes
“Spiel” oder “Regel”
etc. ist für jeden Gebrauch durch
Beispiele etwa so gegeben wie der Ort einer |
Man denkt sich die Bedeutung
des Wortes als etwas was einem bei dem Worte vorschwebt. |
Oder
doch charakterisiert durch das, was uns bei dem Wort
vorschwebt & das ist so auch. || Und wir
können sagen sie ist durch das charakterisiert was uns bei dem
Worte vorschwebt. |
Denn wie sollte ich sagen können daß das Wort
“gut” auf viele verschiedene mit einander verwandte Arten angewendet wird?
|
Es will etwa
jemand in das Regelverzeichnis eines Spieles schreiben, das
Spiel sei dann & dann erfunden worden. Ich sage
ihm: “Nein, das gehört nicht hinein; das ist
keine Regel!”¤ Wie würde ich
das dem andern nun erklären, wenn er es
nicht gleich verstünde? Ich würde ihm
sagen: “Eine Regel ist doch eine Vorschrift
…” “Eine Regel ist
z.B. … oder ….”
Würde ich etwas nennen, was allen Regeln gemeinsam ist
& der vorgeschlagene |
Denke an die || eine Illustration zu einer Geschichte. Sie
stellt eine Möglichkeit dar sich das
Beschriebene vorzustellen. Wir
können uns denken, daß sie sagt: so ungefähr hat
sich die Sache zugetragen. Und so stellt
auch die Vorstellung, die uns beim Hören einer
Beschreibung vorschwebt wie eine Illustration den ungefähren
grammatischen Ort der Beschreibung
dar. |
Wenn ich
sage A. habe schöne Augen, so kann man mich
fragen: was findest Du an seinen Augen schön & ich
werde etwa antworten: die Mandelform, die langen Wimpern,
die zarten Lider. Was ist das
Gemeinsame dieser Augen mit einer gothischen
Kirche die ich auch schön finde?
Soll ich sagen sie machen mir einen ähnlichen
Eindruck? Wie, wenn ich sagte: das Gemeinsame ist
daß meine Hand versucht ist sie beide nachzuzeichnen?
Das wäre jedenfalls eine
enge Definition || von den engen Definitionen des
Schönen. |
Man wird oft sagen können: frage nach
den Gründen warum Du etwas gut oder schön nennst &
die besondere Grammatik des Wortes
‘gut’ in diesem Fall wird sich zeigen. |
Man könnte auch
sagen: die beschränkte Bedeutung der Worte
“Spiel”, “Regel”,
etc. drückt sich in dem
beschränkten Bereich von Beispielen aus die wir zur
Erklärung des Begriffs im besondern Falle brauchen
würden. |
Ich wollte
sagen, || wir arbeiten immer
mit kleinen Kommunitäten die wir allerdings
Regeln nennen || auf die wir uns allerdings im gegebenen
Fall als auf die Regeln beziehen. Aber
nur, weil man schon weiß wovon ich in diesem Fall rede.
Wenn ich also z.B. sage:
“Nein das gehört nicht ins
Regelverzeichnis”, so will ich sagen || so
meine ich das gehört nicht in diese
Kommunität. Aber nicht “weil es
keine Regel ist”, sondern weil es etwa besondere || bestimmte Bedingungen nicht |
Oder auch was die Glieder der kleinen Kommunität mit allem
andern was wir Regeln nennen gemein haben ist ganz
gleichgültig. |
Wenn
ich sage: “nein ein Satz über die Geschichte des
Spiels ist keine Spielregel”, so setzt das nicht voraus
daß ich ‘wisse was alles || was das sei, was
alles was ich Regel nenne charakterisiert’.
|
“Was will ich ihm denn sagen, wenn ich sage:
‘nein das ist keine Regel’?”
Denn ich will doch daß er Bestimmtes mit
diesem Satz & mit dem Wort “Regel”
|
Denken wir uns den
Satz: “Als ich ins Zimmer kam saßen
|| die beiden Knaben an einem
Tisch & A erklärte dem B. ein
Spiel.” Nun könnte es doch sein daß “Spiel” etwa nur für die Brettspiele angewandt würde. Oder aber nur für Spiele wie Fußball etc. |
A sagt mir: “lehre
B ein Spiel!” ich lehre ihm Roulette &
A sagt “ich habe nicht so ein Spiel
gemeint” sondern ein
Brettspiel”. Als A
ein Brettspiel meinte mußte ihm da etwas
vorschweben? A hätte auch sagen können: “Ich Kann man aber das Wort “Spiel”, z.B., nicht auch in seiner weitesten Bedeutung gebrauchen? Aber was ist die? Es wird da immer Gebiete geben über die normalerweise keine Bestimmung getroffen wurde. Daher würde uns ein Satz wie ¤ “das Volk der … hat verschiedene Spiele” sonderbar anmuten wenn er allein stünde & wir würden uns fragen: was nennt der Autor hier Spiele. ¥ |
Man kann auch nicht sagen: “verstehe eben das
Wort ‘Spiel’ soweit als es möglich
ist”, denn es gibt da eben keine Grenzen.
|
⍈
Dagegen ist es nicht sonderbar zu
hören: “In diesen nördlichen Gegenden
gedeihen mehrere Apfelsorten”.
|
Vergleiche auch die
Allgemeinheit etwa des Ausdrucks allgemeines Damespiel, wo die
einzelnen Spiele wie das Damespiel gespielt werden aber auf
8 x 8 oder
9 x 9 oder 10 x 10 etc. Feldern. |
Ich will den Gebrauch
des Wortes “Regel” realistisch betrachten, nicht ihn
in irgend eine vorgefaßte Anschauung || einen
vorgefaßten Begriff eines solchen Gebrauchs
zwängen. Und da wollte ich sagen: daß wir immer von einem verhältnismäßig kleinen Ausschnitt oder Fleck reden, den wir gerade betrachten daß, was zu diesem gehört auf bestimmte Art charakterisiert ist &, sozusagen nebenbei eine Regel. Wobei das Wort “Regel” nur ein mehr oder weniger loses Charakteristikum gibt. |
Wenn meine
Schüler Beispielen des Gebrauchs eines Wortes andere
Beispiele entgegenhalten um zu zeigen daß das Wort
nicht so gebraucht werde wie ich meine; so ist die Antwort immer
daß diese Gegenbeispiele (an sich) sehr
nützlich sind Verste hens zu geben
die dann eben alle Fälle des Verstehens erklären
müßte. Darum sind aber anderseits die herausgezogenen Beispiele nur dann von Nutzen wenn sie klar ausgeführt und nicht bloß vag¤e angedeutet sind. |
… Ich schließe hier also
Sätze der Geschichte aus den Regeln aus. Und
ebenso würde ich einen Satz wie: “dieses Spiel ist
nur durch lange Übung zu erlernen” |
Ist die Philosophie eine
Kreatur der Wortsprache?
Ist die Wortsprache eine Bedingung für die Existenz der
Philosophie? Richtiger würde man fragen:
Gibt es außerhalb des Gebietes unserer Wortsprache auch etwas
der Philosophie Analoges? Denn die
Philosophie sind die philosophischen Probleme
d.i. die bestimmten individuellen Beunruhigungen
die wir “philosophische Probleme” nennen.
Das ihnen Gemeinsame reicht soweit als
das Gemeinsame zwischen verschiedenen Gebieten unserer
Sprachen. Betrachten wir nun ein bestimmtes philosophisches Problem, etwa das: |
so ist das Charakteristische daran daß sich hier eine Verwirrung
in Form einer Frage äußert die || welche diese
Verwirrung nicht anerkennt. Daß er durch eine bestimmte
Änderung seiner Ausdrucksweise von seinem
Problem erlöst wird. |
Das Problem, welches ich im Falle der Orgel beschrieben habe,
ist ein philosophisches im
gewöhnlichen Sinne des Wortes. Ein dem philosophischen
analoges Problem oder eine Beunruhigung könnte etwa
dadurch entstehen daß jemand nun auf allen Tasten
spielte, daß das Ergebnis nicht wie Musik
klänge & daß er doch versucht wäre zu glauben es
müsse Musik sein ¤ etc. |
Wenn ich
einen Befehl gebe so kann es scheinen als ob das
letzte was der Befehl wünscht doch
unausgedrückt bleiben muß da immer noch ein Abgrund
zwischen dem Befehl & seiner Befolgung bleibt. Ich
wünschte etwa daß einer eine bestimmte
Bewegung macht z.B. || etwa den
Arm hebt. Damit es ganz deutlich wird mache ich ihm die
Bewegung vor die er machen soll. Gut, das scheint unzweideutig bis auf
die Frage: Wie weiß er daß er diese
Bewegung machen soll. Wie weiß er überhaupt wie er
die Zeichen, → Ich wollte etwa jemandem vorschreiben die Zahlen von 1 bis 4 zu quadrieren & täte es mit der Tabelle: Ich bin nun versucht zu sagen daß mit diesem Fragezeichen doch nur etwas angedeutet aber nicht ausgesprochen ist. |
Wie war es als ich mir
den Knall lauter vorstellte || erwartete als er
kam? Ich war || habe mich auf einen lauten
Knall vorbereitet. Ich öffnete
z.B. den Mund & dann war
es klar daß ich ihn ruhig hätte geschlossen lassen
können. Ich hielt mich an um nicht umzufallen
& dann habe ich nicht die geringste Neigung dazu.
Ich erwartete mir einen Schmerz & er kam nicht.
Aber war nicht das
Erwarten eines Schmerzes ¤ das Aussprechen des Satzes || konnte nicht das Erwarten eines Schmerzes ¤ das
Aussprechen des Satzes sein: ich werde Schmerzen haben,
etwa |
[Zu
S.
140] Inwiefern ist das eine die Hohlform
zur Vollform des andern? |
[Zu
S. 150]
Aber || die Handlung des
Erwartens kann auch darin bestehen daß ich sage:
“Ich erwarte den N heute um 5
Uhr”. |
Man
möchte wenn man willkürliche Bewegungen von
unwillkürlichen unterscheiden will sagen
wenn
ich z.B. darauf aufmerksam mache daß sich das
willkürliche Bewegen des Armes von
unwillkürlichem durch ein
Gefühl etwa der Innervation unterscheidet:
“aber ich erleide doch diese Erfahrung nicht, ich
tue doch etwas!”
Aber kann bei diesem
Gefühl auch noch von einem Unterschied
zwischen erleiden & tun die Rede sein? Ich
möchte sagen: “Wenn ich will so
geschieht doch nichts mit mir, weder die Bewegung noch ein Gefühl
sondern ich bin das Agens ”. Gut,
dann versuchen wir einmal zu unterscheiden zwischen
allen Erfahrungen des Handelns plus dem Tun
& allen jenen Erfahrungen ohne dem Tun. Da wirst Du
sehen daß das Tun ein Nichts ist || war¤. Und freilich
kannst Du mit Recht sagen daß wenn Du etwas tust
nichts mit Dir geschieht denn die Phänomene in diesem Fall sind
eben verschieden || andere. |
Ich2 kann sehr wohl sagen: in meinem Zimmer unruhig auf
& ab gehen, zur Tür schauen, bei einem Geräusch
¤ auffahren, heißt:
den N erwarten. – Das ist eben eine Definition
|| des Ausdrucks
“N erwarten”. Freilich ist es keine
Definition des Wortes
“erwarten” denn es wäre ja damit nicht
erklärt was es heißt “M
erwarten”. Nun dafür könnten wir
sagen: wir sagen etwa: den Menschen
X || N erwarten heißt die obigen
Handlungen ausführen & dabei den Namen X || ‘N’ aussprechen.
Nach dieser Definition ist dann der, den ich erwarte, der, welcher
den ausgesprochenen Namen hat. Oder ich
definierte: den Menschen X erwarten heißt die Handlung
Z tun & eine Zeichnung eines Menschen
anfertigen. Der Erwartete
Natürlich ist damit nicht definiert was es heißt das Gehen des N erwarten & ich müßte dafür entweder eine neue Definition geben oder eine allgemeinere, die beide Fälle umschließt || enthält. Und damit wäre nicht erklärt was ich mit den Worten meine & ich erwarte mir für morgen Regen etc. etc. |
Was (aber) alle diese
Fälle charakterisiert ist, daß was erwartet wird aus der
Handlung des Erwartens mittels der Definition kann abgelesen
werden. Und nicht späterer Erfahrung
überlassen bleibt. In der Sprache treffen sich …. |
Und wir können sagen: setzen wir den
Ausdruck ….
|
Etwas ganz anderes ist es
wenn wir den Hunger eine Erwartung nennen. |
Und in Wirklichkeit
wird nun das Wort Erwartung als eine Kreuzung aller dieser Fälle
angewandt. |
Die Erwartung kann man
auffassen als eine … Man kann die Erwartung auffassen als eine erwartende, vorbereitende Handlung. So kann die Erwartung des Ballspielers darin bestehen || besteht etwa die Erwartung des Ballspielers darin daß er die Hände ausstreckt sie zum Empfangen des Balls herrichtet. |
Die Handlung des Erwartenden
ist also eine solche die ich nach gegebenen Regeln in den Satz:
“er erwartet p” übertragen kann.
Und also ist das einfachste typische Beispiel für diese
Fälle daß die Erwartung von p darin besteht
daß || der Erwartende
sagt: Ich erwarte p. |
Ist der Hunger eine
Erwartung so kann man eine Stunde lang erwarten & dies ist ein
amorpher Zustand anderseits … |
[Zu
S.199]
Daher klärt es die grammatische Situation in
unzähligen Fällen zu sagen: “setzen
wir statt der Erwartung (des Gedankens) den
Ausdruck der Erwartung (des Gedankens)!”
|
Man sagt
“nein das alles nenne ich nicht
‘wünschen’” aber das ist auch wahr,
weil man nicht nur dieses sondern alles mögliche so
nennt. |
Man würde sagen: die
Intention von außen gesehen kann uns gar nichts sein, sie
wäre ein Gehirnvorgang oder etwas was nicht besser ist.
Was ist die Intention von außen gesehen, ein Nichts. Ein Vorgang wie jeder andere. |
“Die Intention von außen gesehen”, das
hat mit der Frage zu tun ob eine Maschine denken könnte.
Welche Phänomene immer man sähe es könnte nie die
Intention sein. Die muß ja das Intendierte
enthalten. Und jedes Phänomen wäre ein
selbständiges sich um nichts anderes
bekümmerndes das tot daläge wie man es für sich
betrachtete. Es ist uns dann Wir sind also versucht zu sagen “Die Intention ist gar kein Phänomen denn kein Phänomen, welches immer, kann eine Intention sein. Und ganz analog ist: Der Wille kann kein Phänomen sein, denn jedes Phänomen geschieht wieder nur, wird von uns hingenommen ist aber nicht etwas was wir tun. Der Wille ist nicht (etwas) was ich geschehen sehe sondern er besteht gleichsam darin daß wir in der Handlung sind; daß wir die Handlung sind. Schau auf Deinen Arm & bewege ihn & Du wirst das Sehen stark fühlen || empfinden: Du beobachtest nicht wie er sich bewegt, Du machst keine Erfahrung oder keine bloße Erfahrung sondern Du tust etwas. Du kannst Dir dann sagen daß Du Dir sehr wohl auch den Fall denken könntest wo ganz dasselbe mit Deiner Hand geschehen kann aber von Dir bloß beobachtet nicht von Dir gewollt. – Aber schließe Deine Augen & bewege den Arm dann machst Du doch auch eine Erfahrung & nun frage Dich ob Du Dir wieder vorstellen könntest Du machest die gleiche Erfahrung aber ohne sie zu wollen. |
Mit “Intention”
meine ich hier das was das Zeichen denkt was das
Zeichen richtet was ihm die Meinung gibt was das Zeichen seine
Funktion erfüllen macht was das Zeichen im Gedanken
verwendet. Die Intention scheint zu interpretieren
die endgültige Interpretation zu geben. |
Die
Intention ist unbefriedigt & schreibt ihre eigene
Ergänzung vor. |
Nur
die intendierte Intention reicht als Maßstab an
die Wirklichkeit heran. Von außen betrachtet steht
|
aber nicht nur ein weiteres
Zeichen oder Bild sondern die Interpretation die man
nicht wieder weiter interpretieren kann.
Aber ein psychologisches Ende ist
erreicht kein logisches. Die Vorstellung soweit
sie ein Bild ist ist wieder interpretierbar. Wir könnten uns auch eine Zeichensprache denken die wir durch ein gemaltes perspektivisches Bild interpretieren & es ist ganz klar daß es viel leichter ist sich verschiedene Deutungen von Schriftzeichen zu denken als verschiedene Deutungen eines gemalten & gewohnten Bildes. Hier werden wir auch geneigt sein anzunehmen es gebe nun keine weiteren ◇◇◇ || Möglichkeiten der Deutung mehr. |
Wir könnten da auch sagen wir lebten nicht in der Zeichensprache wohl aber im gemalten Bilde. |
Nicht das findet statt, daß sich dieses Symbol nicht mehr deuten läßt sondern: ich deute nicht; fühle mich in dem Symbol befriedigt || daß ich nicht deute denn das Symbol ⋎ ist eine Stufe unseres Weges (ähnlich wie in der hergebrachten Tabelle) & lebe in dem Gedanken || Symbol als dem Selbstverständlichen …. Bin ich auf dem Spaziergang hinter meinem Freund zurückgeblieben so gehe ich schneller bis ich ihn einhole dann aber bin ich befriedigt & gehe nun mit ihm weiter, das Tempo gleichsam nicht mehr merkend. |
Sehe ich das
gedachte Symbol “von außen” an so kommt es mir zu
Bewußtsein daß es noch weiter deutbar wäre; ist es selbst
mein Gedanke so
ist es ein mir natürlicher Aufenthalt
& es beschäftigt (&
beunruhigt) mich seine weitere Deutbarkeit nicht.
|
Wenn
ich davon redete daß |
Wenn ich ¤ den Vorgang
der Intention erklären || beschreiben will so fühle ich vor allem daß
sie noch am ehesten leisten kann was sie soll wenn sie
ein äußerst getreues Bild || einen äußerst getreuen
Schatten von dem enthält was sie intendiert.
Aber ferner daß auch das nicht ausreicht weil ja das Bild was
immer es ist sich verschieden deuten läßt. …
wie man nun dieses Bild allein ins Auge faßt ist es
plötzlich tot & es ist als wäre ihm etwas
genommen worden was es zuvor belebt hatte (als man mit ihm
noch intendiert hatte) Und das ist insofern wahr als es
im Strom des Kalkulierens || Denkens || ¤ Gedankens
& Handelns & als ein Glied einer Kette uns lebendig
war. Und das was es uns wieder lebendig zu machen scheint
ist wieder ein Übergehen von ihm zu
andern Bildern etc. ein Anwenden in einem
System. Und insofern ist es richtig zu sagen die Intention
sei kein Phänomen, als eine Intention wenn damit etwas in einem
exakten Ausdruckssystem |
‘In der Sprache
kommt alles zum Austrag’. |
Dieses Portrait ist
für mich er (der
Portraitierte). Was
heißt das aber: Ich habe gewisse Beziehungen zu dem
Bild die ich zu ihm hatte. Die Rolle
die es ins meinem Leben spielt macht das aus was ich
dadurch ausdrücke indem
ich sage: “das ist er || N”.
|
Das gemalte Portrait ist ein Beispiel
dafür wie wir mit einem Bild arbeiten ohne während wir es
sehen es weiter zu deuten. |
⇒[Siehe
Typescript
S.388 v]3
Wir denken der Gedanke muß ein Bild sein. Aber schau
Dir das Bild an & es ist tot. Es ist kein
Gedanke keine Intention || denkt nicht es intendiert
nicht. Und wie immer wir es uns
begleitet denken durch artikulierte oder unartikulierte
Vorgänge & durch welche Empfindungen immer es bleibt
(mit allen begleitenden Vorgängen)
isoliert; weist nicht aus sich heraus auf eine Realität außer
sich. Man sagt vielleicht: freilich intendiert
das Bild nicht sondern wir müssen mit ihm
etwas intendieren. Aber wenn dieses Intendieren wieder ein
Vorgang sein soll so sehe ich nicht ein warum || inwiefern der an einen Menschen gebunden sein
soll¤ || ist. Man kann ja auch den
Vorgang der Verdauung als einen
chemischen
Prozeß ansehen unabhängig davon,
ob er in einem Lebewesen stattfindet. Wir
wollen sagen: das Intendieren ist doch wesentlich ein geistiger,
lebender, organischer Vorgang. Aber was soll einen solchen
ausmachen als die spezifische Art dessen was vorgeht solange er || es nur ↓[unbetont] ein Vorgang
ist. Wie wir aber das bedeuten so will es uns scheinen || kommt es uns vor als daß gar kein
Vorgang welcher Art immer das Intendieren sein
kann. Wir sind eben mit der Grammatik des
Vorgangs nicht zufrieden & nicht |
“Die Meinung hat eine
Richtung (einen Sinn), den kein bloßer Vorgang
hat.” (Fast könnte man sagen:
“die Meinung geht, während jeder
Vorgang steht.”) |
(Psychoanalyse der grammatischen
Mißdeutungen.) |
Es ist
nicht genug daß ich ein Bild male wie er
… , ich muß es als das
meinen. Es scheint uns, wir seien im Stande,
etwas als etwas zu meinen, – vermöge || durch eine bestimmte
Seelentätigkeit. Jemanden
zu meinen, so daß, wenn man einem sagte, diese
Meinung sei ein Bild, der Betreffende, man sagen, würde || könnte nein sie meint ihn selbst.
Kein Bild kein Vorgang könnte das, aber wir
können meinen. |
Das aber || hieße die Intention nicht als
Phänomen ‒ ‒ ‒ zu betrachten. (Denn kein
bloßes Phänomen ist die Intention.) Jeder
Erscheinung |
sondern als etwas
Intendiertes etwas dem eine Richtung gegeben wurde. Und was
die || diese Richtung ist, das wissen wir nicht.
(Es ist etwas was der Erscheinung als solcher fehlt.)
|
…
keine ist irreal & bedarf der Deutung um ihr Inhalt
zu geben. |
Ich deute
nicht wenn die gegenwärtige Stufe mir ein natürlicher
Aufenthalt ist. |
Ich deute nicht schreite nicht fort
als bis es mir natürlich ist. Und ich bleibe in einem
Bild solange es mir ein natürlicher Aufenthalt ist. |
Ich deute
nicht weil ich mich in dem gegenwärtigen Bild natürlich
fühle. Wenn ich deute so schreite ich auf meinem Gedankenweg fort von einer Stufe zur nächsten¤ || von Stufe zu Stufe. |
Gewöhne Dir an Zeichen
nicht als Namen zu sehen sondern denke an den Beistrich &
seine Bedeutung denn es ist so gut ein Zeichen wie das Wort “drei” & bei seiner
Bedeutung denkt man sofort an seine Funktion.
Er hat seine Funktion im Satz & die andern
Zeichen des Satzes haben ihre. |
“Eine Intention ist
etwas nur in einer Sprache”: das heißt die Intention
nicht als Geisteszustand auffassen & auch nicht als
Prozeß eines Gedankenweges || Gedankengangs.
|
Was ist die Lösung der
Schwierigkeit: “Dein Phänomen
scheint die Intention sein zu können?
¤ |
“Etwas ist ein Satz nur in einer
Sprache.” Aber der Satz
den ich sage hat doch seine Funktion abgesehen von dem
ganzen Sprachsystem zu dem || von der ganzen Sprache zu der
¤ er gehört! Freilich, der
ausgesprochene Satz hatte seine Ursachen & seine
Wirkungen; er stand in dieser besondern
Kette von Sätzen & Handlungen, war von diesen
◇ bestimmten Gefühlen begleitet usw.
|
Freilich ist der
Satz Teil eines Mechanismus, oder kann als solcher aufgefaßt
werden., Und die Psychologie
etc. studiert diesen Mechanismus.
Aber die Philosophie hat es mit ihm nicht zu tun.
|
Unsern Standpunkt könnte man
kurz so darstellen, daß für uns die Bedeutung eines
Wortes in der Erklärung liegt die man dafür gegeben hat
oder: in der Art wie diese Bedeutung, wie der Gebrauch des
Wortes gelernt wurde, & zwar abgesehen davon welche Wirkung
dieses Lernen diese Erklärungen später gehabt haben
mochten. Wir geben bloß eine Beschreibung der
Formen der Schlüsselbärte ganz abgesehen davon || & sehen davon ab ob sie aus dem richtigen Material
waren um das Schloß öffnen zu können & davon,
welche Wirkungen sie in ihren
Schlössern gehabt haben mochten. |
Ich habe mich in Gedanken “mit diesem
Menschen beschäftigt”. Wie ist das
|
Ein Gedankenexperiment kommt
auf dasselbe hinaus wie ein Experiment das man statt es
auszuführen aufzeichnet. |
Man kann
auch so sagen || sagen: am Gedanken
erscheint uns etwas geheimnisvoll & wir machen ihn darum || daher geheimnisvoll im physischen Sinne obwohl das
Geheimnis aus der Grammatik herrührt. (Das ist etwa
ähnlich, wie wenn man zuviel gegessen hat & der Traum nun
die Magenbeschwerde || die Beschwerde des
Magens der als etwas
anderes deutet.) |
“Wie weiß ich daß ich mich an ihn
erinnere, wenn die Erinnerung
nur ein Bild ist?” Aber
inwiefern weiß ich es denn? (Wenn ich mich eines von zwei Leuten erinnere die ganz gleich ausschauen¤: a) wie weiß ich || weiß ich wessen ich mich erinnere & wie? b)was macht mich sagen daß die Erinnerung die Erinnerung an N war?) oder beschreibt |
Es ist doch wohl || auch möglich die Vorstellung, das Bild ohne die
Intention zu haben. |
Die Intention unbefriedigt, jedes
Phänomen befriedigt.
lebendig & unbefriedigt ist eins. |
‘Ihn portraitieren besteht darin ihn
anzuschauen & zu zeichnen. Der Einwand dagegen
scheint zu sein: Dieser Vorgang als maschineller
betrachtet
|
Denken
wir uns der || mein Wunsch daß dieser Tisch um ein
Stück höher wäre, sei der Akt daß
ich meine || meine Hand zu haben über dem Tisch
halte so hoch als ich ihn wünschte || wünschen
würde. Nun ist der Einwand:
“Die Hand über dem Tisch kann nicht der Wunsch
sein,: sie drückt nicht aus daß der
Tisch höher sollte; sie ist wo sie ist &
der Tisch ist wo er ist. Und es würde auch nichts
nützen wenn ich irgend eine andere Geste
machte.” – ” |
(Das Phänomen
steht, die Intention geht.) |
Warum aber kommt uns
das (die Hand über den Tisch halten) nicht tot vor wenn
wir es im Zuge eines Wunsches tun? Man könnte
sagen: Einerseits, weil wir es tun,
d.h. weil es auf dem Weg unserer Handlung liegt
wir tun es wie wir essen oder trinken; anderseits hätte ich diese
Handlung allerdings nicht ohne weiteres in die Worte meines Wunsches
übersetzen können. Denke ich mir das
Aussprechen des Wunsches als den Akt des Wunsches so erscheint mir das
Problem als gelöst weil ich im System der Sprache das Medium zu
haben scheine worin der Satz nicht tot ist.
Nun aber würde man sagen: || Selbst || Auch wenn das Aussprechen des Wunsches der Wunsch ist so ist doch nicht die ganze Sprache bei diesem Aussprechen zugegen & doch ist es dann der Wunsch || soll es dann der Wunsch sein. ¤Wie hilft dann die Sprache? Nun es ist eben nicht nötig daß noch etwas anderes zugegen sei. [Siehe nun: Wir stoßen uns nicht an dem bloßen Vorgang während wir wünschen.] |
Man könnte sozusagen in der
Grammatik der Sprache die ganzen Zusammenhänge dieses
Satzes nachschlagen || auffinden. Das ganze Netz in das der Satz gehört ist da zu sehen. |
Wenn wir uns den Ausdruck
des Wunsches als Wunsch denken so ist das beinahe als
ob || wie wenn wir uns bei gewissen
Gelegenheiten || zu gewissen Zwecken
Lebewesen vorstellen die sich nur entlang
gewissen || den Linien eines Netzes auf der
Erde fortbewegten oder dergleichen. |
Inwiefern löst
nun die Sprache unsere Schwierigkeit? Die Schwierigkeit
war doch daß die Hand über dem Tisch nichts ausdrückte;
den Tisch quasi zu nichts verpflichtete, daß sie nicht mehr Vorbild
für ihn als er für sie war. |
Wenn ich sage die Sprache ist lebendig so könnte ich
gerade auch sagen || sollte ich vielleicht sagen
was wir ‘Leben’ nennen ist in Wirklichkeit die
Sprache. |
Wenn man fragt: warum stoßen wir uns denn an dem bloßen Vorgang nicht wenn wir wünschen oder |
Ist das nicht ähnlich als wollte jemand auf
ein Bild eines Films zeigen & sagen:
“das kann doch keine Bewegung darstellen, das ist ja nur ein
ruhendes Bild”! |
Aber freilich, wenn Du das Bild den Wunsch
nennst,
daß
der Tisch höher sein soll –
was Du dann tust ist das Bild mit einem Ausdruck der Sprache
vergleichen & dem entspricht es freilich nicht außer es
ist Teil einer parallelen Sprache || kann systematisch in die Wortsprache übersetzt
werden || ist Teil einer Sprache
& kann in die Wortsprache übersetzt
werden. |
Man
sagt: Wie kann denn diese
Geste || Haltung dieses Bild, der
Wunsch sein, daß … der Fall wäre, sie ist weiter nichts
als eine Hand über einem Tisch & steht allein &
ohne |
Der
Hund schaut sehnsüchtig ein Stück Fleisch an & es
sagt jemand er wünscht sich das Stück Fleisch zu
essen. Der Hunger ist dieser Wunsch nicht auch nicht die
Speichelabsonderung (wenn wir nämlich
“Wunsch” in bestimmter Weise gebrauchen).
Etwa sein starres Sehen nach dem Stück
Fleisch? Aber warum sagten wir das Fleisch &
essen? Und was behagt uns an so einer Erklärung
nicht (was nicht gebessert
wird wenn wir geistige Bilder oder so etwas
annehmen)? (Denn gerade daß ich eine
äußere Situation als Wunsch
annehme Wir können fragen: wünscht eine Hand über einem Tisch? Und wünscht irgend etwas was wir im Geist oder Körper dazutun || geben || hinzufügen müssen? Ist in irgend so einer Situation oder einem Vorgang wirklich das was gewünscht wird da? – Und was ist unser Paradigma für diese Präsenz || dieses Dasein? Ist es nicht nur || eben unsere Sprache? Wo ist denn das gegeben, was den Wunsch zu diesem Wünschen macht obwohl er doch nur Wunsch ist? Eben im ausgedrückten Wunsch. |
“Eine kühne
Hypothese”: was zeigt || lehrt uns dieser
Ausdruck? |
… Warum soll
das nicht der Wunsch sein, wenn ich es den Wunsch
nenne? Ich setze eben fest:
“Wünschen |
Jemand hält mit bestimmtem Gesichtsausdruck seine Hand über einen Tisch & sagt: “diese Situation zusammen mit gewissen Gefühlen der Unbefriedigung, Sehnsucht, & ähnlichem ist der Wunsch der Tisch möge so hoch sein. Das würde uns seltsam vorkommen. Wir würden eher sagen: “so kann man wünschen”. Warum? Wir würden sagen: weil das in dieser Isolierung kein Wunsch || noch nicht der Wunsch ist. Wir müssen nun uns jenes || das beschriebene Bild als Wunsch ¤ denken es uns im Zusammenhang mit ◇◇◇ |
Wie ist es wenn
wir uns statt dieses ruhenden Bildes eine in der Zeit
ablaufende Handlung, ein Durchlaufen von Situationen || eines
Wechsels der Situation, denken? ◇Fühlen
wir uns dann von diesem kinematographischen Bild noch immer
unbefriedigt? Ich meine würde es uns seltsam
vorkommen wenn man sagte das sei der Wunsch?
Würde man noch immer sagen: “so kann man
wünschen”? Man möchte sagen der
Vorgang zeigt klarer als die ruhende Situation was der Wunsch
wünscht. |
Ist mit dem
“Zusammenhang” oben der Zusammenhang eines Vorgangs
oder der Zusammenhang ◇ eines || des Systems
gemeint? |
Die Geste versucht vorzubilden,
möchte man sagen, “aber kann es nicht”.
Aber wo ist denn wünschen vorgebildet woher
nehmen wir diesen Begriff? ◇◇◇ |
Wie aber, wenn wir wirklich im Ausdruck des Wunsches
ein Bild verwenden indem wir sagen: |
⍈
Was ist es was den Wunsch
erscheinen
macht, als enthielte er schon das was ihn erfüllt in
seiner Sphäre? Sein Ausdruck in der
Sprache.
Wenn wir wünschen so scheint uns ja der Wunsch nicht sonderbar. Scheint uns wenn wir wünschen der Wunsch auch das was ihn erfüllt zu enthalten? Scheint er uns sonderbar? |
Kann man sagen, daß wenn ich etwas
wünsche mein Wunsch die Erfüllung vorzubilden
scheint? Er scheint dann gar nichts zu
tun. || Es fällt mir nichts
Seltsames an ihm auf. Nur wenn
ich über Wunsch & Erfüllung nachdenke,
fällt mir so etwas auf weil mich der Ausdruck unserer Sprache
verwirrt. ¥
|
“Ich habe mir die ganze Zeit gewünscht, hier
möchte ein Tisch von n cm Höhe
stehen”. Aber es stand keiner |
Ausdruck & Beschreibung des Wünschens |
Wenn ich
sagte “die Geste die Hand über den Tisch zu halten ist
doch nicht der Wunsch … ” so ist doch zu sagen:
Diese Geste etc. nennt man den Vorgang dieses
Wunsches. Nun sagt man: Aber dieser
Vorgang soll ja ein Schatten gerade der gewünschten Tatsache sein
& daß ist doch diese Geste nicht. Aber warum
sagst Du denn daß der Wunsch das sein soll?!
Nun weil er der Wunsch ist |
Bedenke daß der Ausdruck des
Wunsches der Wunsch sein kann & dieser Ausdruck seinen Sinn
nicht durch die Anwesenheit eines besonderen Geistes hat!
|
Denke auch
an den ganz analogen Fall: “dieser Tisch ist
nicht 1 m hoch”. Muß die Tatsache
daß er 80 cm also nicht 1 m hoch ist den
Schatten der Tatsache enthalten daß er 1 m hoch
ist? Warum macht es diesen Eindruck? Macht
etwa der Tisch der 80 cm hoch ist wenn ich ihn
sehe auch den schattenhaften Eindruck
daß er die Höhe hat die er nicht
hat? |
Denken
wir uns den Wunsch in einer gemalten Bildersprache
dargestellt. |
“Aber diese Vorgänge verpflichten ja die Wirklichkeit zu nichts.” Aber verpflichtet denn der Wunsch wirklich die Wirklichkeit zu etwas? Nur wenn wir seinen sprachlichen Ausdruck betrachten, kommt es uns so vor. Es ist etwa als mißverstünden wir die Behauptung ~p dahin sie müßte
die Behauptung p enthalten || enthalte
die Behauptung p. (Du siehst hier eben wie die Zeichen wirklich || tatsächlich gebraucht werden.) |
In welchem Fall würde ich denn wirklich
die Hand über dem Tisch den Wunsch nennen? Nicht,
wenn sie ähnlich gebraucht wird wie der
Wortausdruck? |
Es beschreibt mir
jemand seine Handlung als er wie er sagt den Wunsch hatte der
Tisch möge 10 cm höher
sein. Er sagt er habe die Hand 10 cm über
den Tisch gehalten. Ich antworte: Aber wie
weißt Du daß Du nicht bloß
wünschtest der Tisch solle höher sein
denn auch dann hättest Du ja die Hand in irgend einer Höhe
Hätte er im Anfang gesagt: ich habe mir gesagt ich möchte den Tisch 10 cm höher haben, so wäre kein Zweifel mehr gewesen. (Außer man hätte etwa weiter gefragt hast Du es auch so gemeint wie diese Worte gewöhnlich gemeint werden?) |
Man hätte ihn auch
fragen können hast Du auch im
Maßstab 1:1 gewünscht?
Und wie weißt Du
das? Und es wäre endlich immer darauf hinausgelaufen daß ich diesen Vorgang ohne weitere Meinung eben den Wunsch nenne daß das geschehen möge. |
“Das kann nur
einer || jemand sagen der davon
|
Der Gedanke kommt uns geheimnisvoll vor.
Wir fragen uns: wie kann etwas die Gegenstände
verknüpfen wie sie in Wirklichkeit gar nicht verknüpft
sind? Wie kann etwas die
Gegenstände im Kopf zusammenstellen? |
Nimm als den Vorgang
den Gedanken das Sagen des Satzes & es
verliert das Unglaubliche.
|
Aber der Gedanke kommt uns ja gar nicht
geheimnisvoll vor wenn wir denken, sondern nur wenn wir gleichsam
retrospektiv |
Ich sagte, es sei das System der
Sprache welches den Satz zum Gedanken macht & ihn
uns zum Gedanken macht. Aber ist das
wahr? Und inwiefern? |
Soll ich sagen
ich bewege mich, wenn ich den Satz als lebendiges Etwas
empfinden will im System der Sprache umher?
“Ich denke an das System, das
Spiel,” aber wie kann ich denn an das Spiel
denken? Außer an Regeln
& Züge? Wenn ich also sage: “es ist das System das den Satz lebendig macht?” Was heißt das. Es kann doch wohl nur gemeint sein: “das ihn uns lebendig erscheinen läßt”, denn sonst ist es weder lebendig noch tot. |
Es heißt nicht es
ist das System der Sprache welches uns den Satz wenn wir ihn
aussprechen zum Gedanken macht, denn das System ist dann nicht
anwesend, & es |
“Der
Sinn dieses Satzes war mir gegenwärtig”: was
geschah da? ¤ |
Sage einen Satz
etwa “das Wetter ist heute sehr schön”,
& nun denke || ¤so & nun denke¤ den Gedanken dieses Satzes, aber ohne Satz,
sondern rein. |
… Er erscheint uns
dann trotz einer geistigen Begleitung tot (wohlgemerkt nicht
während wir ihn gebrauchen) & wir sind erst
befriedigt, wenn chinesischer Satz für uns
ein bloßer Laut ist, daß das heißt || etwa
heißt daß wir ihn nicht verstehen & sagen das
kommt daher daß wir beim
chinesischen Satz
keinen Gedanken haben (das chinesische
Wort für ‘rot’ bringt in uns
z.B. keine rote Vorstellung hervor).
Also ist das was den sinnvollen Satz vom bloßen Laut
unterscheidet der hervorgerufene Gedanke || seelische
Vorgang. Der Satz ist wie ein Schlüsselbart
dessen einzelne Zacken so angeordnet gewisse (bekannte)
seelische Hebel in gewisser Weise bewegen.
Der Satz spielt gleichsam auf dem Instrument der Seele ein Thema
(einen || den Gedanken). Wozu aber soll
ich jetzt außer dem systematischen Spiel der
Worte noch ein parallel laufendes Spiel geistiger Elemente
annehmen? Es vermehrt ja nur die
Sprache um ein Gleichartiges. |
Der Satz sei:
“N ging heute nachmittag ins
Senathaus”. Der Satz ist für mich kein
bloßer Laut, er ruft in mir eine Vorstellung hervor etwa
|
Nehmen
wir an der obige Satz riefe in mir ein sehr deutliches Bild des
N auf dem Wege zum Senathause hervor in diesem Bild sei auch die
untergehende Sonne (nachmittag) zu sehen & ein
Kalenderblatt mit dem heutigen Datum. |
“Der
Gedanke”, könnte man sagen, “ist
potentiell”. Oder kann ich sagen: “Der Gedanke ist der potentielle Aspekt des Satzes”? |
Ist der Satz nur ein bequemes Mittel um Vorstellungsbilder
(nach gewissen Gesetzen) hervorzurufen? Ja daß
er sich zu seinem Sinn verhält wie der geschriebene Satz zur
Vorstellung des gesprochenen || zu dem in der
Vorstellung gehörten oder die Notenschrift zur
Vorstellung des Musikstücks? |
Ich kann jetzt auch so fragen: “Wenn ich
mir jene Bilder direkt – statt mit Hilfe von
Sätzen – gegeben denke habe ich dann noch immer das
Bedürfnis zu sagen, sie seien an sich betrachtet nicht der
Gedanke, sondern wir seien noch einmal in Versuchung etwas Geistiges
zu hypostasieren & zwar weil es wieder das Bild als Glied
eines Systems betrachtet ist (quasi potentiell) was den
Gedanken macht? |
Wenn ich dieses
Bild statt es durch den Satz hervorrufen zu lassen malte & es
jemandem || dem Andern als Mitteilung statt
des Satzes zeigte. Ich glaube wenn ich jemandem das oben beschriebene Bild als Mitteilung zeige so wird man wieder geneigt sein zu sagen, er müsse es verstehen, & zwar wird man als Vorgang des Verstehens die Übersetzung in die Wortsprache ansehen. Man wird wieder sagen, das Bild habe einen bestimmten Sinn, es teile einen Gedanken mit & zwar wird man wieder die Konsequenzen des Bildes als für den Gedanken charakteristisch erachten. |
Wenn ich nun sage der
Gedankenaspekt des Satzes ist der als Glied in einem
System so ist aber dieser Aspekt auch |
Wie ist es nun mit der
Verwechslung von System & geistigem Vorgang?
|
Wenn ich sage der Gedanke, hat
etwas Geheimnisvolles, so meine ich nicht das Interessante an den
psychischen Phänomenen des Denkens (des Vorstellens, der
Phantasie)
sondern den Gedanken als scheinbar
notwendiges Supplement des
Satzes wenn er Sinn hat || des Satzzeichens um
ihm Sinn zu
geben. |
Der Gedanke als geheimnisvolles Etwas was die
Konsequenzen des Satzes enthält. |
Wenn ich in einem Brief lese “ich kann
am 24. nach Wien
kommen”, so sage |
‘Ich
stelle Dinge in Gedanken zusammen’. |
“Ich komme an
….” Das sind doch
nicht bloße Worte. Gewiß nicht: wenn ich sie
lese geht außer dem Sehen || Wahrnehmen der Worte
noch verschiedenes vor sich: Ich empfinde etwa
Freude stelle mir etwas vor & dergleichen. –
Aber ich meine doch nicht bloß daß der Satz von
verschiedenen mehr oder weniger unwesentlichen Begleiterscheinungen
begleitet sein soll; ich meine der Satz hat doch einen bestimmten Sinn
& den erfasse ich. Aber was ist denn dieser
bestimmte Sinn? Nun,
daß diese bestimmte Person die ich kenne dort & dort hin
geht etc. Ja, & wenn Du den Sinn angibst
bewegst Du Dich in der Grammatik des Satzes herum. Du
siehst dann die Transformationen des Satzes als präformiert an
& das sind sie, sofern sie in einer Grammatik |
Gemäß den Worten
“ich erfasse den Sinn” oder “ich denke den
Gedanken dieses Satzes” nimmst Du einen
Vorgang an der zum Unterschied vom bloßen Satzzeichen diese
Konsequenzen beinhaltet. |
“Der Gedanke,
dieses seltsame Wesen”; aber er kommt uns nicht seltsam vor
wenn wir denken. Er kommt uns seltsam vor wenn wir uns sagen:
daß er die
Wirklichkeit enthält || Gegenstände der Wirklichkeit
zusammenstellt, weil es eben der Gedanke ist daß
dieser Mensch das tut; (“den
Gedanken nicht in die Wirklichkeit
lesen”); er ist || sei nicht ein
Zeichen oder Bild denn davon müßte ich
erst wieder wissen wie es gemeint ist; der Gedanke ist nicht
etwas Totes, denn für mich
geschieht dann wirklich was ich denke.
Woher die seltsame Betrachtungsweise? Was verführt uns zu ihr? Die Ausdrücke?. Man ist dann versucht einen eigenartigen Prozeß des Gedankens im Medium des Geistes anzunehmen.¤ |
Was heißt “dieses Portrait || Bild ist
für mich er”? Ich habe dieselbe Einstellung
zu ihm wie zu dem Menschen selber. Denn ich
unterscheide doch zwischen ihm & seinem Bild.
|
Was es macht daß man
meint der Gedanke der gedachte Satz enthalte die
Realität ist daß wir bereit sind || man bereit ist von ihm zur
Realität überzugehen & diesen Übergang als
etwas bereits in ihm potentiell Enthaltenes
zu empfinden (wenn wir nämlich wieder darüber
nachdenken) denn wir sagen dieses Wort meinte
ihn. Wir empfinden daß dieser Übergang so legitim
ist wie der erlaubte || Wir empfinden diesen
Übergang als so legitim wie den
erlaubten Zug eines Spiels. |
Der
Gedanke kommt uns geheimnisvoll
vor. Aber nicht während wir (ihn)
denken. Auch meinen wir nicht psychologisch seltsam;
wir sehen in ihm nicht nur eine andere || besondere Art, Bilder & Zeichen zu machen || herzustellen; sondern wir
|
Das Denken ist ein
merkwürdiger Vorgang denn wenn ich
über die morgige Vorlesung nachdenke bin ich im Geiste in der
Zukunft¤ || denn ich bin im Geiste in der
Zukunft wenn ich über das nachdenke was morgen geschehen
wird. |
… das durch ein
Mißverstehen unsere Sprachform in einer bestimmten Situation
hervorgebracht wird …. |
Man meint das Problem der
Intention zu lösen indem man sagt, daß die Intention
intendiert werden muß um zu tun was sie tut. Von
außen besehen kann sie nie als Intention erscheinen & kann
daher auch nicht das Merkwürdige leisten ….
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Es ist natürlich ein
Mißverständnis zu meinen
die Intention könne nur das
Merkwürdige leisten was
sie leistet indem sie ein merkwürdiger
|
D.h. man redet von einem Fall der
Erfahrung entgegengesetzt in den das Subjekt
inextricably involviert ist. Aber woher
nimmt man diese Idee diesen Begriff? Den Begriff
des lebenden Tuns im Gegensatz zum toten Phänomen?
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Denken
wir uns jemand würde nun sagen: “selbst gehen ist
keine Erfahrung”. |
Wir wollen sagen &
wenn wir meinen so ist hier kein totes Bild
(welcher Art immer), sondern wir gehen auf
…. |
Ist es nicht als könnte
man sagen: Wir gingen auf jemanden zu. Wir
gehen auf das Gemeinte zu. |
Aber hier konstruieren wir
fälschlich einen Gegensatz zwischen der Erfahrung
& etwas anderem als ob Erfahrung das wäre, |
“Wenn man meint, so
meint man selber” so bewegt man sich selber. Man
stürmt selber vor & kann daher das Vorstürmen nicht
auch beobachten. Gewiß nicht. |
Ja”, meinen
ist, wie wenn man auf jemanden zugeht. |
Die
|| Regeln der
Grammatik lassen sich nicht dadurch
rechtfertigen daß man ihre Anwendung führe
zu einer Übereinstimmung der Darstellung mit dem
Dargestellten || der Wirklichkeit. Denn diese
Rechtfertigung muß || müßte das Dargestellte
selbst beschreiben …. |
Kann aber die
Rechtfertigung nicht einfach auf die Wirklichkeit
zeigen? Inwiefern ist dieses Zeigen aber eine Rechtfertigung? Hat es denn die Multiplizität einer Rechtfertigung. Es
mag freilich die Ursache sein |
– So ist die Regel male
den Himmel heller als etwas was vor ihm
sein Licht empfing keine Konvention. |
… “Es sagt mir
etwas” kann heißen: ich kann es in einen Satz der
Sprache übersetzen der von gewöhnlichen Gegenständen
handelt. Ich sage z.B. “es
stellt zwei Menschen dar die in einer Schenke sitzen”
etc. Nun könnte man fragen:
wann hat es Dir das gesagt? Während Du
es anschautest? Du sahst was Du sahst &
der Fall unterschied sich z.B. von dem in
welchem Du unbekannte Formen siehst darin daß kein
Suchen stattfand vielleicht auch darin
daß Dir gleich Worte einer Beschreibung einfielen was beim
andern Fall nicht gewesen wäre und dergleichen. Das
Wesentliche aber ist daß das Bild die ganze
Multiplizität des Verständnisses
lieferte. Wir können uns denken, daß das Sehen des
Altgewohnten darin besteht daß man der Linie der Zeichnung
Es ist hier das Problem des Wiedererkennens. Man kann sagen ich erkenne die Formen eines Menschen im Bild wieder. Aber worin besteht das? Auf den ersten Anschein ist es als ob dabei zwei Dinge mit einander konfrontiert würden. Ich erkenne diesen als den wieder. Ich erkenne daß dies Napoleon ist. ¥ Und das mag so vor sich gehen daß ich mir sage “das ist Napoleon”. Und ich mag mir natürlich auch in einem besonderen Fall sagen: “das ist ein Mensch” (wenn ich z.B. längere Zeit danach gesucht habe¤). Aber wenn ich ein Genrebild ansehe so geht doch so etwas nicht notwendigerweise vor sich auch wenn ich das Bild sofort verstehe. D.h. ich verstehe es dann ohne es in irgend eine andere Ausdrucksform zu übersetzen. Sondern der Fall des Verstehens unterscheidet sich vom Fall des Nichtverstehens in meiner Reaktion ◇◇◇ dem Gesehenen gegenüber. |
Was verstehe ich
nun? Wenn ich z.B. die Zeichnung
ansehe
& sage |
… wenn man
nämlich darauf antwortet “es
sagt mir z.B. daß zwei Menschen in
einer Schenke sitzen & Wein trinken” so
kann es das nur sagen wenn diese Worte oder ihnen entsprechende
Zeichen außer dem Bild im Vorgang des Verstehens vorkommen wenn ich
nur also z.B. beim Betrachten des Bildes so
etwas sage. Aber so einen Fall meinen wir ja nicht.
|
Sagt es mir
z.B.
“in einer Schenke sitzen zwei Leute
… ”? Nur dann wenn diese || dieser Satz in irgend einer Form außer dem
Bild im Vorgang des
Verstehens auftritt. |
“Das Bild sagt mir etwas” im
Gegensatz wozu? Im Gegensatz zu einem welches
mir nicht wohlbekannte Gegenstände |
Wie
aber wenn man sagte: “wohlbekannt ist das,
wovon man weiß was es ist”? Was heißt es
denn hier: wissen was es ist? Es heißt
vielleicht den Gegenstand in Worte || in bestimmter
Weise zu ordnen aber dieses Wort erhält ja nur wieder
Bedeutung durch den Gegenstand.
Vergleiche dagegen: “wohlbekannt ist das wovon man weiß, wie es gebraucht wird.” |
Nehmen wir an wohlbekannt sein hieße daß
ich beim Anblick des Gegenstandes eine Photographie aus
einem Album herausziehe die diesen Gegenstand zeigt.
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Man
könnte sagen: “ein Bild sagt mir etwas”
heißt es stellt wohlbekannte
Gegenstände in einer möglichen
Gruppierung dar. Und ein Gegenstand ist wohlbekannt wenn
ihn unser Geist als
selbstverständlich empfindet.
Wenn unser Geist ihn erfaßt & er bequem in unserem Geist
liegt. |
Ein Gegenstand ist wohlbekannt wenn er
in eine Hohlform unseres Geistes hineinpaßt || hineinfällt. |
“Was heißt es ‘dieser Gegenstand ist Dir
wohlbekannt’?”¤
– “Nun, ich weiß daß er ein Tisch
ist”. Das kann u.a.
heißen || alles mögliche heißen
“ich weiß wie er gebraucht wird, ich weiß
daß wenn man ihn aufklappt er wie ein Tisch aussieht”
etc. Wenn es aber nur heißt “ich
weiß daß man das einen Tisch nennt”, was ist damit
gewonnen? |
Was geht da vor
wenn wir einen Gegenstand sehen der uns wohlbekannt ist im Gegensatz
zu einem der uns fremdartig ist. Wenn wir also einen
Menschen sehen, einen Tisch eine Uhr?
Ich sehe
was ich sehe mit einer gewissen Ruhe die ich im andern Fall nicht
habe. Ich frage mich nicht “was ist
das?” Nehme ich vielleicht die
Form sogleich in bestimmter Weise wahr ohne
den Aspekt zu wechseln u. dergl.
Aber was es
schwierig macht das zu sagen ist, man
meint es müsse doch ein
Wiedererkennen stattfinden || finde doch stets ein
Wiedererkennen statt weil ich mir sage
natürlich
das ist das Haus welches ich 1000 mal gesehen
habe. Aber das ist nur eine andere Reaktion
beim Sehen des Gegenstandes || Dings.
Daß mir dabei ein Wort (Haus) in gewisser Weise
einfällt. Denn es ist nicht so
daß ich die Bilder bei mir habe sie mit dem
Gegenstand vergleiche & finde daß sie
übereinstimmen.
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