2.2.29
Wieder in Cambridge.
Sehr merkwürdig.
Es ist mir manchmal als ob die Zeit zurückgegangen
wäre.
Ich mache diese Eintragungen zögernd.
Ich weiß nicht was mich noch erwartet.
Es wird sich schon || eben etwas
ergeben!
Wenn der Geist mich nicht verläßt.
Jetzt schwinge ich sehr unruhig, weiß aber nicht um welche
Gleichgewichtslage.
Die Zeit hier sollte oder soll in Wirklichkeit eine Vorbereitung auf etwas
sein.
Ich soll mir über etwas klar werden. |
4.2.29
Mein Gehirn ist in keinem günstigen Zustand.
Es war immer seine Haupteigenschaft ein
Mangel an Extensität & eine ziemlich große Intensität.
Nun läßt die Intensität nach und wird nicht
durch etwas anderes kompensiert.
Ich schreibe nicht alles ein es scheint mir
unrecht alles breitzutreten wenn ich es nicht bessern kann oder
will. Alles was ich jetzt in der Philosophie hinschreibe ist mehr oder weniger fades Zeug. Ich halte es aber für möglich daß es besser wird. |
7.2.29
Ich bin eine seltsame, mir selbst nicht verständliche, Mischung aus
Kälte & Hitze. Ist es daß ich innerlich kalt bin & mich nur nach Wärme sehne? Nein. Ist es daß ich nur sinnlich heiß bin? |
15.2.29
Ich habe sehr genußreiche Diskussionen mit Ramsey über Logik etc.
Sie haben etwas von einem kräftigen Sport & sind glaube ich in
einem guten Geist geführt.
Es ist etwas Erotisches & Ritterliches darin.
Ich werde dabei auch zu einem gewissen Mut im Denken erzogen.
Es kann mir beinahe nichts Angenehmeres geschehen als wenn mir jemand
meine Gedanken gleichsam aus dem Mund nimmt & sie gleichsam
im
Freien aufrollt.
Natürlich ist alles das mit viel Eitelkeit gemischt, aber es ist nicht
pure Eitelkeit. |
Ich gehe in der Wissenschaft nur gern allein spazieren.
|
2.2.29.
Ist ein Raum denkbar der nur alle rationalen aber nicht die irrationalen
Punkte enthält? Und das heißt nur: Sind die irrationalen Zahlen nicht in den rationalen bereits präjudiziert? |
4.2.29.
Kann ich den Raum in rationalen Zahlen abbilden so kann ich ihn auch in
irrationalen Zahlen abbilden.
Und ist die eine Abbildung gegeben so ist damit auch schon die andere Art
der Abbildung gegeben. |
Nun frägt es sich: Gibt es eine bevorzugte,
etwa besonders unmittelbare, Art der Abbildung?
Ich glaube nein! |
Jede Art der Abbildung ist gleichberechtigt. |
Wie läßt sich aber eine Entscheidung darüber denken welcher
Art die Kontinuität des Gesichtsraumes ist?
|
Aber dagegen läßt sich etwas einwenden: Die Physik strebt nämlich Wahrheit d.h. richtige Voraussagungen der Ereignisse an während das die Phänomenologie nicht tut sie strebt Sinn nicht Wahrheit an. |
Aber man kann sagen: Die Physik hat eine Sprache & in
dieser Sprache sagt sie Sätze.
Diese Sätze können wahr oder falsch sein.
Diese Sätze bilden die Physik & ihre Grammatik
die Phänomenologie (oder wie man es nennen will).
|
Die Sache schaut aber in Wirklichkeit schwieriger
aus durch den Gebrauch der mathematischen Terminologie.
Wenn z.B. die Wissenschaft zweifelt ob die
beobachteten Erscheinungen durch die
Elektronen- oder durch die
Quantentheorie richtig zu beschreiben sind, so scheint es auf
|
Es gibt eine bestimmte Mannigfaltigkeit des Sinnes
& eine andere Mannigfaltigkeit der
Gesetze. |
Die Physik unterscheidet sich von der Phänomenologie dadurch daß sie
Gesetze feststellen will.
Die Phänomenologie stellt nur die
Möglichkeiten fest. |
Dann wäre also die Phänomenologie die Grammatik der
Beschreibung derjenigen Tatsachen, auf denen die Physik ihre Theorien
aufbaut. |
Erklären ist mehr als beschreiben.
Aber jede Erklärung enthält eine Beschreibung. |
5.2.29
Kann man denn das Gesichtsfeld oder einen Teil des
Gesichtsfeldes überhaupt beschreiben? |
Man kann gewiß sagen: Wenn
Du in dieses Das ist doch die Beschreibung eines Gesichtsbildes. |
Irgendwie scheint es mir als wäre jeder einfärbige Fleck im Gesichtsfeld
einfach & als wäre seine Zusammengesetztheit aus
kleineren Teilen nur eine scheinbare. |
Man könnte glauben der Gesichtsraum sei aus minima
visibilia zusammengesetzt etwa aus lauter kleinen Quadraten die man
als unteilbare Flecke sieht.
Aber dann ist die Wahl dieser Flecke || Teile offenbar willkürlich.
Ich könnte z.B. nicht sagen wie das
Quadratnetz über ein bestimmtes Bild zu legen ist denn wenn
man das Netz um weniger als eine Maschenweite
verschiebt so sind die minima visibilia zwar in ganz
anderen Orten aber das Bild sieht ganz gleich aus.
|
Es scheint als könne man einen einfärbigen Fleck nicht zusammengesetzt
sehen außer wenn man ihn sich nicht einfärbig |
Das würde heißen: Die einfachen
Bestandteile des Gesichtsfeldes sind einfärbige
Flecke.
Wie verhält es sich aber dann mit kontinuierlichen Farbenübergängen? |
Wie kann man die Form eines || Gestalt eines
Flecks im Gesichtsfeld beschreiben? |
Kann man im Gesichtsfeld
Koordinatengeometrie
treiben? |
6.2.29.
Kann man sagen daß der kleinere Fleck einfacher ist als der
größere?
Nehmen wir an sie seien konzentrische || einfärbige Kreise, worin soll die größere Einfachheit des kleineren Kreises bestehen? |
Man könnte sagen der größere kann zwar aus dem kleineren & noch
einem Teil bestehen aber nicht vice versa.
Aber warum soll |
Es scheint mir also: Der größere || kleinere Fleck ist nicht einfacher als der größere.
|
Was ist die allgemeine Form der räumlichen Aussagen? |
Es scheint mir eine eigentümliche Eigenschaft der räumlichen Aussagen daß
man scheinbar den Raum ohne irgend eine Anspielung auf die Zeit nicht
beschreiben kann.
Ich kann z.B. sagen: „Ich
sehe jetzt zwei rote Kreise || einen roten Kreis auf blauem
Grund”.
Das ist ein Satz.
Aber ich kann nicht sagen „ein roter Kreis ist auf blauem
Grund”. |
Es ist eigentlich von vornherein wahrscheinlich daß die Zeit
in die Betrachtung des Gesichtsraumes nicht nachträglich als ein
Anhängsel eintreten kann. |
Es ist doch sehr seltsam daß man immer |
Ein Gegenstand darf sich in gewissem Sinne nicht beschreiben
lassen. |
D.h. die Beschreibung darf ihm keine Eigenschaften
zuschreiben deren Fehlen die Existenz des Gegenstandes selbst
vernichten || zunichte machen würde.
D.h. die Beschreibung darf nichts aussagen was für
die Existenz des Gegenstandes wesentlich wäre. |
„Der Mord … beschäftigt das
Gericht” ist ein Satz in dem offenbar ein Ereignis
mit scheinbar mit einem Namen bezeichnet ist.
Es ist das nicht vielleicht ein Fall der Russellschen
„Descriptions” sondern der Fall in
dem scheinbar von einem komplexen Gegenstand die Rede ist der aber bei
richtiger Analyse durch einen Satz (die Beschreibung des Komplexes)
dargestellt wird. Eine gewisse Analogie mit den Russellschen Beschreibungen ist allerdings vorhanden. Nur daß hier der Komplex quasi von innen her – durch einen Satz – beschrieben wird.2 |
Es wäre vielleicht nützlich erst über die Darstellung irgend
eines Raumes nachzudenken ehe man zum Gesichtsraum
übergeht. |
Die Frage ist dann etwa: Wie muß man ein System von Axiomen
richtig interpretieren damit es zur Darstellung einer Variablen
wird? |
Verhält es sich so daß die „Axiome” in einer
gewissen Struktur Tautologien sind & daß diese Struktur eben dadurch
bestimmt wird daß gewisse Sätze in ihr Tautologien werden? |
Man könnte gewiß statt der Logik |
Alle Gleichungen – || , nicht
nur die Definitionen – || ,
sind Zeichenregeln.
Von einigen dieser Zeichenregeln kann man zu den anderen gelangen. Man kann die einen geben & aus ihnen die anderen ableiten. |
Ist so eine Ableitung ein Schlußverfahren?
Warum soll man es nicht so nennen? |
Wie verhält es sich mit Ungleichungen?
Auch sie sind offenbar Zeichenregeln.
Kann man Zeichenregeln durch Sätze – die von den Zeichen handeln – ersetzen? Wenn ja, so ist es klar daß ich die ganze Logik auf Zeichenregeln, also |
Ich werde scheinbar, wider meinen Willen, auf die Arithmetik
zurückgeworfen. |
Die Zahl ist eine Art der Darstellung.
Wenn ich sage: auf dem Tisch liegen 4 Bücher so könnte ich dasselbe
auch ohne die Hilfe der Zahl 4 ausdrücken etwa mit Hilfe einer
anderen Zahl.
Die 4 kommt in meine Darstellung dadurch daß ich sie
in Form eines Satzes über a, b, c, d
ausdrücke. |
Ein Satz handelt von 4 Dingen wenn er von a, b, c,
d handelt. |
Das charakteristische ist daß das was man zählt durch Substantive
bezeichnet wird. |
Man müßte also den Gebrauch der Substantive in der Sprache allgemein
rechtfertigen. |
Kann das geschehen indem man Substantive Beiläufig: Wenn ich sage das Liebespaar geht spazieren so sage ich etwas über jeden der beiden Teile aus & außerdem daß sie in einer gewissen Beziehung zu einander stehen. Etwa
Hier wäre C ein Substantiv. |
Stelle ich eine Tatsache durch einen Satz von der Form
φ(A,B)
dar so sagen
wir || könnten wir sagen die Darstellung enthält eine Zweiheit
u.s.w. |
Wie verhält sich diese Theorie zu der Freges & Russells?
Der erste Unterschied ist, daß in der Theorie
Freges eine
Einseinsrelation konstruiert wird das ist unerlaubt
& setzt eine falsche Auffassung der
Identität voraus.
Zweitens wird eine Klasse mit einer bestimmten Anzahl
von Gliedern konstruiert & das ist aus dem gleichen Grund
unerlaubt.
Diese Grundklasse ist || wäre in meiner Theorie die
Klasse der Substantiva in einem gewissen |
Anderseits scheint es als könne man meine Theorie auch
so formulieren daß, wie Frege es sagt, die Zahlangabe eine Aussage über einen Begriff
ist. |
Ich sagte einmal es gäbe keine extensionale Unendlichkeit.
Ramsey sagt darauf
kann man sich nicht vorstellen daß ein Mensch ewig lebt
d.h. einfach nie stirbt, und ist das nicht
extensionale Unendlichkeit?
Ich kann mir doch gewiß denken
daß ein Rad sich dreht und nie stehenbleibt.
Hier liegt eine merkwürdige Schwierigkeit:
Es scheint mir unsinnig zu sagen daß in einem Raum unendlich
viele Gegenstände || Körper sind gleichsam als
etwas Zufälliges.
Dagegen kann ich mir ja intentional ein
unendliches Gesetz denken (oder eine unendliche
Regel) durch die immer neues produziert wird – ad
infinitum – aber natürlich nur was eine Regel produzieren kann,
nämlich Konstruktionen.
Und nun scheint es daß die unendlichen [Darin wird etwas Wahres & etwas Falsches sein.] |
Angenommen wir wandern auf einer Geraden in den
Euklidischen Raum hinaus &
sagen wir begegnen alle 10 m einer
eisernen Kugel von gewissem Durchmesser ad
inf.; ist das eine Konstruktion?
Es scheint ja.
Das merkwürdige ist daß man einen solchen unendlichen Komplex von
Kugeln auffassen kann als das unendliche || endlose Wiederkehren
derselben Kugel nach einem gewissen Gesetz.
Daß aber im selben Augenblick wenn man eine individuelle Verschiedenheit
der Kugeln denkt die || ihre unendliche Anzahl
Unsinn zu werden scheint. |
Ich habe das Gefühl daß die bloß negative Beschreibung des nicht
Aufhörens nicht eine positive Unendlichkeit liefern kann.
|
Das || Dieses
negative Kennzeichen genügt wohl |
Wenn zwei Gegenstände alle Eigenschaften mit einander gemein
haben, wie können sie dann verschiedene Namen
haben?
Denn daß sie Namen haben ist ja in diesem Sinne auch eine
Eigenschaft! |
Nun kann ich aber doch über die Eigenschaften der Gegenstände unsicher
sein.
Ich kann also zweifeln ob zwei Gegenstände alle Eigenschaften
miteinander gemein haben oder nicht.
Wie geht es weiter?
Ich würde ihnen etwa zuerst verschiedene Namen geben …?
Nein denn sobald || wenn ich ihnen auch nur verschiedene Namen geben kann so haben sie damit eo ipso verschiedene Eigenschaften. Das würde aber heißen daß ich von zwei Gegenständen gar nicht sagen kann daß sie nur gleiche Eigenschaften haben, denn dieser Satz würde sich selbst widersprechen. Es würde jedenfalls folgen, daß der Gegenstand a auch „b” heißt & der Gegenstand b auch „a”. |
Angenommen mein Gesichtsbild besteht aus zwei gleichgroßen roten Kreisen
auf blauem Grund: Was ist hier in zweifacher Zahl
vorhanden & was einmal?
Und was heißt || bedeutet diese Frage
überhaupt? |
Man könnte sagen wir haben hier eine Farbe, eine Form
aber zwei Örtlichkeiten.
Aber kann man denn von Örtlichkeiten reden ohne sie sich erfüllt
zu denken also als bloße Möglichkeiten?
Ein scheinbarer Ausweg wäre natürlich der, zu sagen, rot, kreisförmig, sind Eigenschaften (externe) von zwei Gegenständen die man etwa Flecken nennen könnte & diese Flecken stehen außerdem in gewissen räumlichen Beziehungen zu einander; aber das ist Unsinn. |
Es ist offenbar möglich die Identität eines Ortes im Gesichtsfeld
festzustellen denn sonst könnte man nicht unterscheiden Denken wir uns einen Fleck der verschwindet & wieder auftaucht so können wir doch sagen ob er am gleichen Ort wieder erscheint oder an einem anderen. (Physiologisch könnte man das so erklären daß die einzelnen Punkte der Retina lokale Merkmale haben.) Man kann also wirklich von gewissen Orten im Gesichtsfeld sprechen & zwar mit demselben Recht wie man von verschiedenen Orten auf der Netzhaut spricht. Wäre ein solcher Raum mit einer Fläche zu vergleichen, die in jedem ihrer Punkte eine andere Krümmung hätte so daß jeder Punkt ein ausgezeichneter Punkt ist? |
Man kann auch sagen der Gesichtsraum ist ein gerichteter Raum, ein Raum in
dem es ein oben & unten und ein rechts & links
gibt.
Und dieses oben & unten, & rechts &
links hat nichts mit der Schwerkraft oder der rechten & linken
Hand zu tun.
Es würde z.B. auch dann seinen Sinn beibehalten wenn
wir unser ganzes Leben lang durch ein Teleskop nach den |
Angenommen wir sähen durch ein Fernrohr nach dem Sternenhimmel dann wäre
unser Gesichtsfeld gänzlich dunkel mit einem helleren
Kreis & in diesem Kreis wären Lichtpunkte.
Nehmen wir ferner an wir hätten unseren Körper nie
gesehen sondern immer nur dieses Bild wir könnten also nicht die Lage eines
Sterns mit der unseres Kopfes oder unserer Füße
vergleichen.
Was zeigt mir dann
daß mein Raum ein oben & unten etc. hat, oder
einfach, daß er gerichtet ist?
Ich kann jedenfalls wahrnehmen daß sich das ganze Sternbild im lichten
Kreis dreht & das heißt ich kann verschiedene Richtungen
des Sternbilds wahrnehmen.
Wenn ich z.B. ein Buch verkehrt
halte so kann ich die Buchstaben nicht oder doch schwer lesen.
|
Dieser Sachverhalt ist nicht vielleicht
damit || dadurch erklärt daß man
sagt: Die Retina hat eben ein oben & unten, rechts
& links & so ist es leicht verständlich daß es das
|
Wir können auch sagen es verhält sich in unserem Gesichtsfeld immer als
sähen wir mit allem übrigen ein gerichtetes Koordinatensystem wonach
wir alle Richtungen fixieren können.
– Aber auch das ist keine richtige Darstellung denn sähen wir
wirklich ein solches Koordinatenkreuz (etwa mit Pfeilen) so wären wir
tatsächlich im Stande nicht nur die relativen Richtungen der Objekte gegen
dieses Kreuz zu fixieren sondern auch die Lage des Kreuzes selbst im Raum
gleichsam gegen ein ungesehenes im Wesen dieses Raumes enthaltenes
Koordinatensystem. |
Wie müßte es sich mit unserem Gesichtsfeld verhalten wenn das
nicht so wäre?
Ich könnte dann natürlich relative Lagen & Lageänderungen sehen
aber nicht absolute.
D.h. aber z.B. es hätte keinen
Sinn von einer So weit ist es vielleicht noch verständlich. Nehmen wir nun aber an wir sähen in unserem Fernrohr etwa nur einen Stern in einer gewissen Entfernung vom schwarzen Rand. Dieser Stern würde verschwinden & wieder in der gleichen Entfernung vom Rand auftauchen. Dann könnten wir nicht wissen ob er an der gleichen Stelle auftaucht oder an einer anderen. Oder es würden zwei Sterne abwechselnd in gleicher Entfernung vom Rand kommen & verschwinden dann könnten wir nicht sagen ob – oder daß – es der gleiche oder verschiedene Sterne sind. |
Wir könnten das auch so darstellen: Nehmen wir
an daß einmal für ein paar Augenblicke ein gerichtetes
Koordinatenkreuz in unserm Gesichtsfeld aufgeflammt sei & dann
wieder verschwunden so könnten wir
bei genügendem Gedächtnis die Richtung jedes später eintretenden Bildes nach
der Erinnerung an das Kreuz fixieren.
Gäbe es keine absolute Richtung so |
Das heißt aber wir haben die Möglichkeit eine mögliche Lage
– d.h. also eine Stelle – im
Gesichtsfeld zu beschreiben ohne daß auf etwas hingewiesen
wird || auf etwas hinzuweisen || uns auf etwas zu
beziehen was sich eben dort befindet.
Wir können also z.B. sagen etwas kann oben
rechts sein u.s.w. (Die Analogie mit der gekrümmten Fläche wäre etwa zu sagen: Ein Fleck auf einem Ei kann sich nahe am stumpfen Ende befinden.) |
Ich kann offenbar das Zeichen V einmal als ein v einmal als
ein a, einmal als das Zeichen für größer oder als das Zeichen
für kleiner sehen auch wenn ich es durch ein Fernrohr sehe &
meine || seine Lage nicht mit der Lage meines
Körpers vergleichen kann.
Vielleicht wird man sagen daß ich die Lage meines Körpers fühle ohne ihn zu sehen. Aber die Lage im Gefühlsraum (wie ich ihn einmal nennen will) hat mit der Lage im Gesichtsraum nichts zu tun, die beiden sind von einander unabhängig & gäbe es im |
Kann ich nun etwa sagen: Die obere Hälfte meines
Gesichtsfeldes ist rot.? die untere
weiß.﹖
Und was bedeutet das?
Kann es sagen daß ein Gegenstand (die obere Hälfte)
die Eigenschaft rot hat?
Man muß sich daran erinnern daß jeder Teil des Gesichtsraumes eine Farbe haben muß & daß jede Farbe einen Teil des Gesichtsraumes einnehmen muß. Die Formen Farbe & Gesichtsraum durchdringen einander. |
Man könnte auch sagen es ist nur eine Form.
Welches aber sind die Gegenstände die in dieser Form
auftreten. |
Stehen nicht Farbe & Gesichtsraum zu einander im Verhältnis wie
Argument & Funktion?
Die Formen von Argument & Funktion müssen einander auch
durchdringen. |
Was es übrigens heißen soll daß etwas von irgendwelchen Gegenständen
konstituiert aber nicht
determiniert || determiniert aber nicht
konstituiert wird kann ich nicht
verstehen.
Diese beiden Ausdrücke, wenn sie überhaupt einen Sinn haben, haben
denselben Sinn. |
Man kann die obigen Überlegungen natürlich auch auf die Zeit
anwenden. |
Ein Intellekt der die Bestandteile & ihre
Relationen sieht || übersieht
das Ganze aber nicht ist ein Unding.
(siehe Nicod) |
Wenn jeder Punkt im Gesichtsraum ein ausgezeichneter Punkt ist so
es hat || hat es allerdings einen Sinn von hier
& dort im Gesichtsraum zu sprechen & das scheint Wir würden dann zwar die Bewegung von einem Punkt zum anderen wahrnehmen – wenn sie nicht in einem Ruck geschieht – aber wenn der Zeiger in einem Punkt angelangt ist so || wäre so könnten wir seine Lage von der im vorigen Punkt nicht unterscheiden. |
Wenn ein Elektron durch die geringste
Lichtquantität die wir darauf werfen um es zu sehen
fortgeschleudert wird so daß wir es nicht sehen so können wir
nur sagen daß wir es nicht sehen & eine Theorie
die dann dennoch daran festhält daß es da ist – nur nicht
gesehen werden kann – ist eine sehr unpraktische Theorie.3 |
Ist nun nicht der Begriff der Distanz einfacher zu
verstehen?
Nehmen wir ein Kraftfeld an || Denken wir uns ein Kraftfeld etwa eine Eisenplatte die in einem Punkt ständig erhitzt wird, & die Wärme nach allen Richtungen leitet so daß ein Temperaturgefälle in radialer Richtung entsteht. In allen Punkten der Fläche könne man mit Thermometern die Temperatur messen. Man könnte dann die Distanz in der Temperaturgeometrie einer || der Fläche definieren als die Temperaturdifferenz irgend zweier Thermometer. Auch unser Gesichtsraum wäre ja so ein Feld. |
Was bedeutet dann eine Distanz im
Euklidischen
Raum?
Aber hier bin ich, im Gegensatz zum Gesichtsraum, im
Bereich der starren Maßstäbe. |
Es ist nun ein Satz zu sagen: Rot ist hier.
Dabei ist „hier” ein Name || die || eine || die
Bezeichnung |
Der Unterschied zwischen der Geometrie als der Lehre vom || von einem Raum & der
mathematischen Geometrie muß derselbe sein wie der zwischen
dem Satz zwei Pflaumen & zwei Pflaumen sind vier Pflaumen &
dem Satz 2 + 2 =
4.
Aber auch das erste dieser Gebilde ist ja kein wirklicher Satz sondern nur
eine Andeutung eines Übergangs von einem Satz zu einem anderen
Satz.
Daher können auch die scheinbaren Sätze der Geometrie nicht
wirklich Sätze sein sondern angedeutete Übergänge von einem Satz über
räumliche Objekte zu einem anderen Satz über räumliche Objekte.
So kann ich von dem Satz „A & B
liegen zwischen C & D” unmittelbar
übergehen zu „A liegt entweder zwischen B &
C oder zwischen B &
D”.
Das Axiom, welches mir diesen Übergang zu gestatten scheint, ist eine
Tautologie, oder es ist irgendetwas anderes über seine Form bestimmt,
welches es erst zu einem Kriterium für die Formen der beiden Sätze
die es verbindet machen kann. |
Es ist klar, daß es keine Relation des
„Sich-Befindens”
gibt die zwischen einer Farbe & einem Ort bestünde in
dem sie „sich befindet”!
Es gibt kein Zwischenglied zwischen Farbe & Raum.
|
Farbe & Raum sättigen einander. |
Und die Art wie sie einander durchdringen macht das
Gesichtsfeld. |
Könnte man nicht die Axiome der Geometrie als Prinzipe des Übergangs
von einem Satz zu einem anderen auffassen?
Dann wären sie wirklich als Sätze der Grammatik aufgefaßt die nur solange
notwendig || nötig sind als man die interne Relation
zwischen den Gliedern eines Schlusses nicht aus der Struktur
der Sätze ersehen kann.
Sie sind dann von der Art: Man kann ||
darf immer von einem Zeichen das so & so aussieht zu
einem anderen übergehen das so & so
aussieht.
(Solche Regeln des Übergangs findet man
z.B. bei Frege angegeben.) |
Wie verhält es sich mit der Widerspruchsfreiheit der
Axiome? |
Man braucht – so kommt es mir vor – um den Raum
darzustellen gleichsam ein dehnbares Zeichen.
Vielleicht ein Zeichen das eine Interpolation erlaubt analog dem Dezimalsystem. Das Zeichen muß die Mannigfaltigkeit & Eigenschaften des Raumes haben. |
Ist nicht das Dezimalsystem mit seiner unendlichen Möglichkeit
der Interpolation eben dieses Zeichen? |
Die Regeln über das Zahlensystem – etwa das Dezimalsystem
– enthalten alles was an den Zahlen unendlich ist.
Daß diese Regeln z.B. die Zahlen
nach || Zahlzeichen nach rechts & links nicht
beschränken darin liegt die Unendlichkeit ausgedrückt.
Man könnte vielleicht sagen: ja, aber die Zahlzeichen sind doch durch den Gebrauch von Papier & Schreibmaterial & andere Umstände beschränkt. Sehr wohl |
Welcher Art ist der Satz „zwischen 5 & 8 gibt es eine
Primzahl”?
Ich würde sagen: „das zeigt
sich”.
Und das ist richtig; aber kann man nicht die Aufmerksamkeit auf
diesen internen Sachverhalt lenken?
Man könnte doch sagen: „Untersuche das Intervall
von 10 - || bis 20 auf
Primzahlen! Wieviel gibt es?”
Wäre das nicht eine klare Aufgabe?
Und was wäre ihre Lösung?
D.h., wie wäre ihre Lösung richtig
auszudrücken oder darzustellen?
Was bedeutet der Satz: „Zwischen 10
& 20 gibt es 4 Primzahlen”? |
Dieser Satz scheint unsere Aufmerksamkeit auf einen gewissen Aspekt der
Sache zu lenken. |
Das käme vielleicht auf dasselbe hinaus, was ich schon früher einmal
gesagt habe, nämlich, daß der eigentliche mathematische Satz ein
Beweis eines sogenannten mathematischen Satzes
ist.
Der eigentliche mathematische Satz ist der Beweis:
d.h. dasjenige was zeigt wie es sich
verhält.
Ein Beweis heißt mit Recht auch eine Demonstration. |
Wenn ich jemanden frage „wieviel Primzahlen gibt es zwischen
10 & 20?”, so wird er sagen:
„Ich weiß es nicht im Augenblick, aber ich kann es
jederzeit feststellen”.
Denn es ist ja gleichsam schon irgendwo aufgeschrieben; er muß nur
nachsehen.
Und wenn er nun das was er dort sieht in den Worten ausdrückt
„es gibt 4 Primzahlen
etc.”, müssen dann nicht die Worte
ebendas spiegeln was er gesehen hat? |
Man könnte das auch so sagen: der völlig analysierte
mathematische Satz ist sein eigener Beweis.
Oder auch so: der mathematische Satz ist nur die sofort sichtbare Oberfläche des ganzen Beweiskörpers der hinter der Fläche liegt. || den sie vorne begrenzt. Der sogenannte mathematische Satz ist – im Gegensatz zu einem eigentlichen Satz – wesentlich das letzte Glied einer Demonstration die ihn als richtig oder unrichtig sichtbar macht. |
Wie kommt es dann aber, daß man doch scheinbar || allem
Anscheine nach einen mathematischen Satz aufstellen kann &
fragen „ist der nun richtig oder falsch”?
In diesem Falle fragt man eben || verlangt man eben
nach einer Analyse des gegebenen Ausdrucks. |
Es scheint nun aber auch Sätze der Mathematik zu geben von denen man
man nicht
weiß || sagt, man wisse nicht ob sie sich als richtig oder falsch
beweisen lassen oder nicht.
Solche Sätze handeln von „allen Zahlen”
und das typische an ihnen ist daß |
Wie zeigt es sich, daß der Raum keine Kollektion von
Punkten sondern die Verkörperung || Realisierung eines
Gesetzes ist? |
Es scheint mir daß der Begriff der Distanz in der Struktur des
Gesichtsraumes
|
Obwohl uns Punkte im Gesichtsraum nicht gegeben sind so könnten wir doch
– und vielleicht ist es das richtige – die Flächen
gleichsam als Punktgewebe betrachten.
D.h. der Punkt kommt im Zeichen als ein
unselbständiger Bestandteil vor der aber die Struktur des Zeichens
charakterisiert. |
Es scheint mir als müsse man erst die ganze Raumstruktur ohne
Sätze aufbauen; und dann kann man in ihr alle
sinnvollen || korrekten Sätze
bilden. |
Man bekommt sicher die richtige Mannigfaltigkeit der
Bezeichnungen wenn man sich der analytischen Geometrie
bedient. |
Wenn y =
fx die Gleichung irgend einer geschlossenen Kurve ist und
y hat zwei
Werte für jeden Wert von x so schreibe ich eine beliebige
Zahl im das Intervall zwischen zwei Werten von
y –
nämlich f1x &
f2x – so:
„f1x,f2x”.
Dieses Zeichen ist eine Variable.
Ich kann analog auch schreiben „4,5”
d.i. die variable Zahl zwischen 4 & 5.
„[a,b]” soll dann die Klasse aller Werte der Variablen a,b bezeichnen also das Intervall zwischen a & b. Dieses Intervall ist keine Klasse im Sinne Russells, denn es ist nicht durch eine Funktion gegeben & die Zugehörigkeit zum Intervall bestimmt sich nicht danach ob ein gewisser Satz wahr oder falsch ist. Ob etwas ein Glied des Intervalls ist läßt sich vielmehr aus dem Zeichen dieses Etwas erkennen. In gewissem Sinne ist das Intervall also tatsächlich eine „Klasse in extenso”, nämlich keine Intension die sich für |
(x; f1x,f2x)
soll dann ein Zahlenpaar sein dessen
eine Zahl x, die andere eine der Zahlen des Intervalls
f1x,f2x
ist. |
Dieses variable Zahlenpaar entspricht dem
was man einen Punkt der Fläche nennt. |
Einem solchen Zahlenpaar ordne ich eine
Funktion von x
& f1x, f2x zu; das
entspräche der
Feststellung daß jeder Punkt des
Flecks eine Farbe haben soll die von der Lage des Punktes im Fleck
abhängt.
Aber diese Zuordnung ist noch kein Satz denn ein Punkt kann gar
keine Farbe haben.
Vielmehr ist diese Zuordnung erst die Vorbereitung zu einem
Satz.
Der Satz entsteht vielmehr erst dadurch daß ich diese Zuordnung Statt des Flecks steht der Ausdruck: „[(x; f1x,f2x)]” das ist wieder eine interne Klasse wie das Intervall. |
„[(x; f1x,f2x) ⬭ φ(x; f1x,f2x)]” ist erst der Satz der die
Farbverteilung im Fleck [(x; f1x,f2x)]
beschreibt.
Wenn das Rechteck
[(57,34)] || der rechteckige Fleck
[(57,34)], einfärbig ist, etwa die Farbe
hat die der Zahl N entspricht, so kann man diese Tatsache
durch den Satz
ausdrücken: [(57,34 ⬭ N)] |
Wie aber würde es sich in dieser Notation zeigen können, daß ein Fleck
nicht zwei Farben zugleich haben kann?
Zeigt sich das nicht so ist etwas in der Notation falsch. |
[Daß ein Punkt in der Ebene durch ein Zahlenpaar,
|
Würde uns in der Schwierigkeit zu zeigen, daß nur nicht zwei Farben
zugleich an einem Ort sein können die Erfahrung der Zeit etwas
nützen?
Angenommen unser Gesichtsbild bliebe immer dasselbe & andere Sinne als den Gesichtssinn hätten wir nicht, würde dann Zeit verrinnen? Man muß scheinbar annehmen: ja; denn der Wechsel schließt auch die Möglichkeit der Ruhe in sich. Obwohl es schwer ist sich zu denken daß Zeit vergeht wenn alles gleichbleibt. Aber schon zu sagen alles bleibt gleich setzt die Zeit voraus. |
Zu sagen daß eine bestimmte Farbe jetzt an einem Ort ist, heißt diesen Ort
vollständig beschreiben. |
Wenn ich sage auf diesem Tisch liegen 4 |
Denken wir uns die Farbe als dritte Dimension so daß unsere Zeichenebene
den Farbkörper, der in der dritten Dimension die Farbenskala
durchläuft, in einer bestimmten Farbe schneidet so ist es klar daß die
Ebene den Farbkörper nicht an verschiedenen Stellen schneiden
kann. |
Man könnte sagen: Was hat die & die
Koordinaten?
Eben die Farbe!
Aber dann könnte man auch sagen diese Farbe hat diese
Koordinaten & eine andere Farbe hat dieselben Koordinaten.
|
Die Bezeichnungsweise die ich oben vorgeschlagen habe könnte man
auch verwenden wenn ein Zahlenpaar nicht einen Punkt sondern
z.B. eine zur Zeichenebene senkrechte Gerade
bezeichnen sollte & man könnte sich auf dieser Geraden
verschiedene Farben
|
Es verhält sich übrigens mit Farben nicht anders als mit Tönen oder
elektrischen Ladungen.
Es handelt sich immer um die vollständige Beschreibung eines gewissen Zustandes in einem Punkt oder zur selben Zeit. |
Könnte es nicht folgendes Schema
geben: Die Farbe in einem Punkt ist nicht durch die Zuordnung
einer Zahl zu einem Punkt beschrieben sondern durch die
Zuordnung mehrerer Zahlen.
Eine Mischung dieser Zahlen macht erst die Farbe & um die
vollständige Farbe zu beschreiben brauche ich den Satz daß diese
Mischung nun die komplette Mischung ist, also nichts mehr dazu kommen
kann.
Das wäre so wie wenn ich den Geschmack eines Gerichtes beschriebe indem
ich die Ingredienzien aufzähle; dann muß ich
am Schluß den Zusatz machen daß das nun alle
Ingredienzien sind.
|
So könnte man sagen ist auch die Farbe erst dann fertig beschrieben wenn
alle ihre Ingredienzien angegeben sind, natürlich also mit dem Zusatz daß es
alle sind. |
Aber wie ist dieser Zusatz zu machen?!! |
Wenn in Form eines Satzes, dann müßte auch
die unvollständige Beschreibung der Farbe schon ein Satz sein.
Und wenn nicht in Form eines eigenen Satzes sondern nur durch irgend eine Art der Andeutung im ersten Satz, wie kann ich dann bewirken daß ein zweiter Satz von der selben Form dem ersten widerspricht? Zwei Elementarsätze können einander ja nicht widersprechen! |
Wie verhält es sich aber mit allen scheinbar ähnlichen Aussagen wie:
Ein materieller Punkt kann nur eine Geschwindigkeit
auf einmal haben, auf einem
Punkt || in einem Punkt einer geladenen
Oberfläche kann nur eine Spannung zugleich sein, in einem
|
Niemand kann daran zweifeln daß das alles
Selbstverständlichkeiten sind & die gegenteiligen Aussagen
Unsinn. || Widersprüche.
|
Es scheint nun auf den ersten Blick zweierlei unter diesen
Tautologien bezw.
Kontradiktionen zu geben: Wenn man
z.B. sagt ein Partikel könne nur eine
Geschwindigkeit haben so kann man statt dessen auch sagen nur
eine resultierende Geschwindigkeit || Gesamtgeschwindigkeit.
D.h. die Beschreibung der Geschwindigkeit braucht
einen abschließenden Zusatz wie oben.
Allerdings hat es damit auch eine Schwierigkeit denn wie, nun, wenn die
Geschwindigkeiten sich subtrahieren. Sagt man andererseits daß zwei Punkte || Partikel nicht zugleich an derselben Stelle des Raumes sein können so ist das || scheint das in anderem Sinn selbstverständlich zu sein. Es scheint nämlich als ginge das aus der |
Wie ist es nun im Falle der Farben: Nehmen wir an die Aussage
die einem Fleck eine Farbe zuschreibt wäre die Aussage über eine gewisse
Schwingungszahl dann könnte man die Sache auch so auffassen daß die Angaben
verschiedener Schwingungszahlen einander nicht widersprechen,
ebensowenig wie die Sätze: „es liegen 3 Äpfel auf dem
Tisch”, „es liegen 5 Äpfel auf dem
Tisch”; solange in keinem der Sätze das Wort nur
vorkommt.
Dem Satz der einem Fleck auch (und nicht nur) eine Schwingungszahl zuschriebe, entspräche also keine Farbangabe sondern etwas unbestimmteres, etwa analog einem Grad der Helligkeit. |
Aber auch diese Erklärung ist ungenügend & zwar aus mehr als
einem Grund.
Wenn die Farben alle nur verschiedene Stadien derselben Struktur sind dann genügt es nicht daß aus „a ist rot” folgt |
Ginge es so daß man die resultierende Farbe als ein
Zusammenwirken wirklich wahrgenommener Farben in
verschiedenen Mischungsverhältnissen
ansieht?
Dann bestünde die Farbbeschreibung eines Flecks in einem logischen Produkt der Mischfarben & einem abschließenden Satz der sagt daß es alle Mischfarben || Sätze über die Elementarfarben & einem abschließenden Satz der sagt daß es alle Elementarfarben sind. |
Haben aber nicht auch die Mischfarben || Elementarfarben eine Struktur?
Und wie soll sich die zeigen? –––––––– · –––––––– |
Gibt es denn überhaupt Zeit im ersten System?
Kann man von einem Ereignis oder vielmehr von einer Tatsache im
System der Data sagen „es war”? |
Wenn ich die Tatsachen des ersten Systems mit den Bildern auf der Leinwand
& die Tatsachen im zweiten System mit den Bildern auf dem
Filmstreifen vergleiche so gibt es auf dem Filmstreifen ein
gegenwärtiges Bild, vergangene & zukünftige Bilder; auf der Leinwand
aber |
Das eine Charakteristische an diesem Gleichnis ist, daß ich darin die
Zukunft als präformiert ansehe. |
Es hat einen Sinn zu sagen die zukünftigen Ereignisse seien präformiert
wenn es im Wesen der Zeit liegt, nicht abzureißen.
Denn dann kann man sagen: „Etwas wird geschehen,
ich weiß nur nicht, was”.
Und in der Welt der Physik kann man das offenbar
sagen. |
Wie aber in der Welt der Data?
Reißt diese Welt nicht wirklich ab? Kann man von einem Datum sagen es sei früher als ein anderes? Ich habe eben gegenwärtige Data || Sinnesbilder & gegenwärtige Erinnerungsbilder. Kann ich nicht sagen daß ich aus diesen nur im 2. System die Zeit konstruiere. Man kann aber auch sagen daß ich aus diesen gegenwärtigen Data ein zeitliches 2. System konstruieren kann sagt etwas von dem || über das 1. System aus & was es aussagt drücke ich in den Worten aus: Das |
In der richtigen Darstellung der Farben muß sich nicht nur
zeigen daß wenn a rot ist es nicht zugleich grün sein kann,
sondern alle jene internen Eigenschaften müssen sich zeigen die wir
kennen wenn wir die Farben kennen.
Also alles was sich auf die Verwandtschaft der einzelnen Farben
zueinander & ihr Verhältnis zu Schwarz & Weiß
bezieht. |
Hier macht die Farbenblindheit auf etwas
aufmerksam || weist die
Farbenblindheit auf etwas hin: Es gibt Leute die den
Sinn für rot & grün oder für gelb & blau nicht
haben.
Daraus könnte man schließen daß man Gelb & Blau kennen kann ohne
dadurch auf die Existenz || Möglichkeit von
Rot & Grün schließen zu können, daß also diese
Farbpaare logisch von einander unabhängig sind. |
Es scheint einfache Farben zu geben.
Einfach als psychologische Erscheinungen. |
Und zwar muß es eine rein psychologische Farbenlehre sein in der
nur von wirklich Wahrnehmbarem die Rede
ist und keine hypothetischen Gegenstände
, – Wellen, Zellen etc.
etc. – vorkommen. |
Man kann nun unmittelbar Farben als Mischungen von
rot, grün, blau, gelb, schwarz, & weiß erkennen.
Dabei ist Farbe immer Color nie pigmentum, nie Licht, nie Vorgänge
auf oder in der Netzhaut etc. |
Man kann auch sehen daß die eine Farbe röter ist als die andere oder
weißlicher etc.
Aber kann ich eine Metrik der Farben finden?
Hat es einen Sinn zu sagen daß die eine Farbe etwa
im || in Bezug auf ihren Gehalt
an Rot in der Mitte zwischen zwei anderen Farben steht?
|
Es scheint jedenfalls einen Sinn zu haben zu sagen die eine Farbe steht
einer anderen in dieser Beziehung näher als einer dritten.
Das aber gäbe die Möglichkeit ein Farbintervall in gleiche Teile zu teilen solange allerdings nur bis die Grenze der Unterscheidbarkeit erreicht ist. Hier stoßen wir auf ein Problem das auch in der Ausdehnung des Gesichtsraumes auftritt nämlich des kleinsten sichtbaren Unterschieds. Die Existenz eines kleinsten sichtbaren Unterschieds widerspricht irgendwie der Kontinuität anderseits müssen sie sich miteinander vereinbaren lassen. |
Wenn ich eine Reihe von Flecken hab die abwechselnd schwarz
& weiß sind wie die Figur zeigt so werde ich bei
weiterer Unterteilung bald zu einer Grenze kommen, wo ich die schwarzen
& weißen Flecke nicht mehr unterscheiden kann, wo ich also etwa den
Eindruck eines grauen Streifens habe.
Heißt das aber nicht daß ich die Strecke in meinem Gesichtsfeld nicht beliebig unterteilen kann; und doch sehe ich keine Diskontinuität und auch das ist ja selbstverständlich weil ich eine Diskontinuität nur sehen könnte wenn ich noch Das schaut sehr paradox aus. |
Aber wie ist es denn mit der Kontinuität ||
Stätigkeit zwischen den einzelnen Reihen.
Wir haben offenbar eine vorletzte Reihe von unterscheidbaren Flecken
& dann die letzte einfarbig graue Reihe; ist es denn dieser
letzten Reihe anzusehen daß sie wirklich durch Unterteilung der
vorletzten entstanden ist?
Offenbar nicht.
Andererseits:
Ist es aber der sogenannten vorletzten Reihe anzusehen
daß sie nicht mehr sichtbar unterteilt werden kann?
Es scheint mir, ebensowenig!
Dann gäbe es also doch keine letzte sichtbar unterteilte
Reihe!
Wenn ich die Strecke nicht mehr sichtbar unterteilen kann, so kann ich aber auch nicht den Versuch dieser Unterteilung machen. Kann also auch nicht das Mißlingen eines solchen Versuches sehen. (Es ist hier wie mit der Grenzenlosigkeit des Gesichtsraums.) Dasselbe würde natürlich auch von den Farbenunterschieden gelten. |
Die Kontinuität in unserem Gesichtsfeld besteht darin,¤ daß wir
keine Diskontinuität sehen. |
Wenn die Welt der Data zeitlos ist, wie kann man dann überhaupt
über sie reden. |
Wenn die Erinnerung kein Sehen in die Vergangenheit ist
wie wissen wir dann überhaupt daß sie mit Beziehung auf die Vergangenheit zu
deuten ist?
Wir könnten uns dann einer Begebenheit erinnern & zweifeln
ob wir in unserem Erinnerungsbild ein Bild der Vergangenheit oder der
Zukunft haben. Man kann natürlich sagen: ich sehe nicht die Vergangenheit sondern nur ein Bild der Vergangenheit. Aber woher weiß ich daß es || daß es ein Bild der Vergangenheit ist, wenn dies nicht im Wesen des Erinnerungsbildes liegt. Haben wir etwa durch die Erfahrung gelernt diese Bilder als Bilder der Vergangenheit zu deuten? Aber was hieße dann überhaupt || hier überhaupt „Vergangenheit”?! |
Nun widerstreitet es aber allen Begriffen der
|
Wenn man fragt: „Welches
Erlebnis liegt dem Zeitbegriff, der Annahme einer Zeit,
zugrunde || zu
Grunde?”
Wie muß man antworten?
– Es ist die Erinnerung, wenn es eine punktartige Gegenwart gibt;
oder es ist eine kontinuierliche Wahrnehmung deren einer Endpunkt
die Gegenwart ist & die man in einem weiteren Sinne auch Erinnerung
nennen könnte. || kann. |
Eine räumliche Distanz kann durch eine Zahl dargestellt werden.
(Dieser Satz handelt nicht von Ich könnte dann statt die räumliche Relation zweier Flecke a & b „a R b” zu schreiben, sie a N b schreiben, wo N eine Zahl ist, also eine dehnbare Relation. |
Wie soll die Tatsache korrekt ausgedrückt werden daß
φ( ) von
ebensovielen Gegenständen befriedigt
wird wie ψ( )? |
a c b d (Ƒ)(x = a ∙ b = y) ⌵ (x = c ∙ d = y) Dies ist natürlich keine 1→1 Relation zwischen den beiden Klassen aber es ist der Ausdruck einer Regel nach der die Zeichen der Gegenstände einander zugeordnet werden können. |
Wie kommt es, daß man Äpfel & Schuhe zählen kann, und auch
Zahlen?! |
Die Zahl ist ein Schema. |
Wenn ich von der „Zahl der Bücher auf diesem
|
a b c d e f g h(Ƒ) Wenn ich zwei Viererklassen habe so könnte ich sagen: Daß diese Klasse gleichzahlig ist kann ich zeigen weil es möglich ist die Namen in Paare zusammen zu fassen die eine 1–1 Relation zwischen den Klassen etablieren. Ich kann also etwa schreiben a e, b f, e g, d h. Diese Möglichkeit der Zusammenfassung der Namen beweist natürlich etwas über die Klassen (nämlich ihre Gleichzahligkeit). Und genau dasselbe beweist auch die mögliche Zusammenfassung durch Identitäten (a = x ∙ y = e etc.). |
(∃x,y,z) ∙ φx ∙ φy ∙ φz
:
~(∃x,y,z,u) φx ∙ φy ∙ φz ∙ φu
Wie müßte ich es nun anfangen die allgemeine Form solcher Sätze zu schreiben?! Diese Frage hat offenbar einen |
Ich müßte offenbar eine Beschreibung dieses Wesentlichen des Zeichens
geben. Ich könnte etwa sagen in der linken || rechten Klammer kommen alle Buchstaben der linken Klammer vor und noch einer mehr. Aber ist so eine Beschreibung erlaubt? Merkwürdigerweise glaube ich, ja. Setzt nicht jeder Symbolismus solche Beschreibungen voraus? Ich könnte auch ein Zeichen konstruieren:
(∃x y z)
φx ∙ φy ∙ φz : ~ (∃x y z u) φx φy φz φu(Ƒ)
Oder ich könnte die Regel geben: Der Satz || Ausdruck (∃…) φ… ∙ ~(∃…) φ… ist eine Variable deren Werte der folgenden Beschreibung genügen: …. Hier kann man auch von einer 1-1 Relation Gebrauch machen als Kriterium dafür daß in der rechten Klammer alle Buchstaben der linken stehen. |
Die Beschreibung der Zeichen der Werte der
|
Ich glaube das einzige was bei einer solchen Beschreibung des
Zeichens unbedingt erforderlich ist, ist daß man von einem jeden
Zeichen muß sagen können ob es einen Wert der Variablen darstellt oder
nicht. |
Ich sagte daß jeder Symbolismus eine solche
Beschreibung || solche Beschreibungen voraussetzt.
Wenn etwa Russell das Zeichen
(∃x
etc.) einführt so kann er nicht alle Zeichen
(∃x) etc., (∃x,y) etc., (∃x,y,z) etc. ad infinitum einführen sondern er gibt eine Regel die wir verstehen müssen, eine syntaktische Regel. |
Ich führte keinen neuen Grundbegriff ein
wenn ich die Variable (∃…)
φ… ∙ ~(∃…)
φ… konzipierte.
Die Werte dieser Variablen sind ja wohlbekannt. |
Können Unklarheiten & Widersprüche in der Beschreibung der
Variablen vorkommen?
Und |
(∃x,y) φx ∙ φy ∙
~(∃x,y,z) φx ∙ φy ∙ φz
≝
{ξ,ζ}φ(ξ)
Diese Definition bedarf zu ihrem Verständnis wieder einer Erklärung, denn die interne Beziehung zwischen den beiden Seiten ist nicht unmittelbar klar. (Wir wissen nicht worauf es in diesen Zeichen ankommt.) |
(∃…)
Könnte man diese Beschreibungen nicht mit Hilfe von Operationen
geben? |
Ein einfacherer Fall: φa ∙ φb ≝ Pa,b(φ) φa ∙ φb ∙ φc ≝ Pa,b,c(φ) φa ∙ φb ∙ φc ∙ φd ≝ Pa,b,c,d(φ) Nun will ich allgemein das variable Produkt P…(φ) definieren! Wie soll ich das machen? Man könnte eine Operation hinschreiben: [φa ∙ φb = Pa,b(φ); – = P_(φ), – ∙ φη = P_,η(φ)] |
Diese Operation ist offenbar nur eine
äußerliche || äußere Beschreibung der Zeichen.
Das Wesen der Sache muß ich dann – gleichsam [∃,–,–0] & dies würde die Reihe ∃,∃0,∃00 etc. darstellen die gar nichts heißt. |
Ist das aber in Ordnung? |
Die Glieder der Operationsreihe haben ja
Bedeutung & ihre interne
Verwandtschaft ist keine äußerliche Angelegenheit der Zeichen
sondern eine Verwandtschaft der Bedeutungen.
Dieser Verwandtschaft muß also eine
Verwandtschaft der Symbole & nicht nur der
Zeichen entsprechen.
Muß nicht offenbar der Übergang von einem
Zeichen zum nächsten ein sinnvoller Übergang
sein? |
Wie ist es mit der Operation die die Reihe (∃x) φx, (∃x,y) φx ∙ φy, etc. hervorbringt? Sie wäre: [(∃x) ∙ φx,
(–)–,
(–,ξ)– ∙ φξ]
|
Aber hier ist eine Schwierigkeit darin daß ich nicht ausgedrückt habe daß
das hinzukommende |
Definitionen: (∃x,y) φx ∙ φy ≝ (∃α,α)φα (∃x,y,z) φx ∙ φy ∙ φz ≝ (∃α,α,α)φα etc. || . allgemein: [(∃x,y) φx ∙ φy, = (∃α,α)φα, (∃–) ∙ – = (∃–)φα, (∃–ξ) ∙ – ∙ φξ = ¤ (∃–,α)φα]. Dann wäre die allgemeine Form von (∃α)φα, (∃α,α)φα, etc.: [(∃α)φα, (∃–) ∙ φα, (∃–,α) ∙ φα] (∃α)φα ∙ ~(∃α,α) ∙ φα = (Nα)φα (∃α,α)φα ∙ ~(∃ααα)φα = (Nα,α)φα [(∃α)φα ∙ ~(∃α,α) ∙ φα = (Nα)φα, (∃–)φα ∙ ~(∃–)φα = (N–)φα, (∃–,α)φα ∙ ¤~(∃–,α)φα = N(–,α)φα]. So wäre das Zeichen N(…)φα einzuführen. |
Die Allgemeine Form der Zahlenaussage wäre
dann: [(Nα)φα, (N–)φα, (N–,α)φα] |
Erinnern wir uns: In der Arithmetik kommt die Zahl
allein ohne den Begriff vor zu dem sie gehört.
Dann ist sie aber doch ein
unvollständiges |
Das Zahlzeichen ist ein Schema & ist in der
Arithmetik aus seinem Zusammenhang gerissen.
[(Nα)φα, (N–)φα, (N–,α)φα] ≝ (α,–,–,α)φα Dann könnte man die Funktion „(α,–,–,α)( )” die allgemeine Form der Zahl nennen. Die leere Klammer deutet an daß es sich um das Gemeinsame aller Zahlenaussagen handelt. |
Die Zahlen sind Bilder der Begriffsumfänge. |
Man kann fragen hat denn die Zahl wesentlich etwas mit einem
Begriff zu tun?
Ich glaube das kommt darauf hinaus zu fragen ob es
einen Sinn hat von einer Anzahl von Gegenständen zu
reden die nicht unter einen Begriff gebracht
„a und b und c sind 3 Gegenstände”? Ich glaube, offenbar, nein! Es ist allerdings ein Gefühl vorhanden das uns sagt: Wozu von Begriffen reden; die Zahl hängt ja nur vom Umfang des Begriffes ab und wenn der einmal bestimmt ist, so kann der Begriff so zu sagen abtreten. Der Begriff dient nur als Methode || ist nur eine Methode um einen bestimmten Umfang zu bestimmen, der Umfang aber ist selbständig und in seinem Wesen unabhängig vom Begriff; denn es kommt ja auch nicht darauf an durch welchen Begriff wir den Umfang bestimmt haben. Das ist das Argument für die extensionale Auffassung. Dagegen kann man zuerst sagen: Wenn der Begriff wirklich nur ein Hilfsmittel ist um zum Umfang zu gelangen, dann hat der Begriff in der Arithmetik nichts zu suchen; dann muß man eben die Klasse gänzlich von dem zufällig mit ihr verknüpften Begriff scheiden. Im umgekehrten Fall aber ist der vom Begriff unabhängige Umfang nur eine Chimaire & dann ist es besser von ihm überhaupt nicht zu reden sondern nur vom Begriff. |
φa ∙ φb ∙ φc ∙ φd
≝
(a,b,c,d) ∙ {φ( )}
Könnte ich nun nicht das unvollständige Zeichen (a,b,c,d) ∙ { } den Umfang des Begriffes ξ nennen für den (a,b,c,d) ∙ {ξ( )} wahr wird? |
Die Zahl (αααα) wäre
dann das allgemeine Schema des Umfangs
(a,b,c,d) ∙ { }.
|
Man könnte nun den Begriffsumfang wie einen Gegenstand betrachten
dessen Name ja auch nur im
Zusammenhang || Satzzusammenhang Sinn
hat.
„a und b und c und d”
ist allerdings sinnlos || hat allerdings keinen
Sinn, das ist kein Satz.
Aber „a” ist ja auch kein Satz.
|
Hat es nun aber einen Sinn eine beliebige Form eines
Begriffsumfangs hinzuschreiben etwa
(a,g,i,u) ∙ { },
wo die Buchstaben in der Klammer Namen von bestimmten
Gegenständen sein sollen, wenn ich gar nicht weiß
ob diese Gegenstände „unter einen Hut zu bringen”
sind?
Kann man darauf nicht antworten: Daß ein Name Bedeutung hat setzt voraus daß er in einem Satz Sinn hat; d.h. |
Folgt nun daraus nicht daß, wenn ich aus den Schemata für die
Begriffsumfänge, den Zahlen, durch irgendwelche || nach
irgendwelchen Regeln neue solche Schemata bilde, daß diesem
Übergang von der einen Zahl zur anderen auch ein
möglicher Übergang in den Begriffsumfängen entsprechen muß da ich ja
mit || in meinen Zeichen gerade mit dem
Wesentlichen operiere. |
Wie muß nun z.B. die Regel
für die Bildung der Summe zweier Zahlen lauten? |
Wenn ich zwei Umfänge u1, u2 habe so ist es
offenbar daß das Zeichen (u1, u2){ }
einen Sinn hat, merkwürdigerweise ohne daß ich irgend eine
Konvention über die Addition von Begriffsumfängen vorher festgesetzt
habe. |
Ich habe einen instinktiven Wunsch nur mit den Begriffsumfängen zu
operieren & von den Ich möchte es den Operationen mit den Zahlen dann selbst überlassen etwas zu bedeuten. |
Jede Zahl kann man auffassen als aus mehreren anderen bestehend.
[dieser Satz schaut dümmer aus als er
ist.] |
(Die russische Rechenmaschine) |
Es scheint mir nämlich daß die Zerlegung einer Zahl in ihre
Summanden eine unmittelbar einleuchtende Operation ist & nicht einer
Einführung auf dem Umweg über Operationen mit Wahrheitsfunktionen
bedarf.
Es scheint mir also als ob man direkt sagen könnte „Siehst Du, ❘ ❘ ❘ ❘ besteht aus ❘ ❘ und ❘ ❘”. |
Kann ich denn aus beliebigen Dingen einen Umfang bilden, ist es denn
sicher daß es eine Funktion gibt deren Umfang er ist?
Sätze die mit solchen beliebigen Umfängen gebildet werden, werden im
allgemeinen nicht wahr sein aber es sind immer Sätze.
Denn wenn es auch nicht wahr ist |
Die Definition des Begriffsumfangs die ich oben
gegeben habe stimmt übrigens gar nicht, sie müßte etwa
lauten: φa ∙ φb ∙ φc ∙ ~(∃x,y,z,u) ∙ φx ∙ φy ∙ φz ∙ φu = (a,b,c){φ( )} |
Es hat gewiß Sinn von jedem Begriff zu sagen daß er z.B. 4 Gegenstände umfaßt auch wenn er nicht 4 Gegenstände umfaßt. Insofern muß jedes Zeichen für Begriffsumfänge || Umfangszeichen erlaubt sein. |
Wenn nun z.B. zwei Umfänge ganz außerhalb
einander liegen so zeigt sich das in ihren Zeichen & wir brauchen ja
dürfen zu dieser Konstatierung nicht auf die Begriffe zurückgehen da
wir eben nicht wissen ob es solche Begriffe überhaupt gibt. |
Zwischen den Begriffsumfängen werden vielmehr interne
Relationen bestehen die man erweiterte Identitäten nennen könnte.
(a,b,c)
|
Brauche ich jetzt nicht Zeichen für die allgemeine Form der
Umfänge: die ein Glied gemeinsam haben, die kein Glied gemeinsam
haben, von denen der eine den anderen ganz enthält,
etc.? |
Die Summe zweier Umfänge ist doch ein Umfang der die beiden anderen
enthält und sonst kein Glied.
Wie soll das ausgedrückt werden? |
Dann brauche ich eine Art Definition die besagt daß ein gewisses Zeichen
als Wert einer gewissen Variablen gebraucht wird.
Etwa nε(α,–,– ∙ α) was etwa besagt daß ich „n” als Zahlzeichen verwenden werde. |
Könnte man etwa festsetzen daß Umfänge die ganz außerhalb
einander liegen einfach durch verschiedene Buchstaben benannt werden
sollen; dagegen solche die gemeinsame Glieder haben durch gemeinsame Indexe
als solche bezeichnet werden sollen. |
u1 = (a…)
würde heißen u1 enthält a u1 = (u2…) u1 enthält u2 u1 = (u2,u3,…) u1 enthält u2 & u3 u1 = (u2,u3) u1 ist die Summe aus u2 & u3 etc. |
(αααα) =
((ααα))¤(α)) αααααα = ((αα)(αα)(αα)) = ααα × αα (n) = α × n (n,n) = αα × n – – – – – – [(n) = α × n, (–) = – × n, (–,n) = –α × n] Das gäbe die Definition der Multiplikation. [(n) = 1 × n, (–) = – × n,(–,n) = –, 1 × n] = m ∙ n |
Es ist merkwürdig daß man im Fall der Tautologien &
Kontradiktionen wirklich von Sinn & Bedeutung
im Sinne Freges reden
könnte. |
Wenn man die Bedeutung der Tautologie ihre
Eigenschaft eine Tautologie zu sein nennt dann kann man den Sinn der
Tautologie die Art & Weise nennen wie hier die
|
Wenn man wie Ramsey
vorschlägt das Zeichen „ = ” so erklärt daß
ξ
= ξ ≝ Tautologie, ξ = η ≝
Kontradiktion
ist, dann kann man sagen daß hier die Tautologie & die
Kontradiktion keinen
„Sinn” haben. |
Wenn also die Tautologie dadurch etwas zeigt daß gerade dieser
Sinn diese Bedeutung ergibt, so zeigt die Tautologie bei
Ramsey nichts, denn sie ist
Tautologie ex definitione. |
Ramsey
schlägt vor den Satz daß unendlich viele
Gegenstände eine Funktion befriedigen
dadurch auszudrücken daß er || daß er alle Sätze
verneint von der Form: ~(∃x) φx (∃x) φx ∙ ~(∃xy) φx ∙ φy (∃xy) φx ∙ φy ∙ ~(∃xyz) φx ∙ φy ∙ φz etc.(Ƒ) Aber nehmen wir nun an daß es nur 3 Gegenstände gibt d.h. daß nur 3 Namen Bedeutung haben. Dann können wir den dritten || vierten Satz der Reihe gar nicht mehr hinschreiben denn es hat dann keinen Sinn zu schreiben ~(∃x y z u) φx φy φz φu 5 |
Wie muß
aber nun eine zweckmäßige Notation der mathematischen
Allgemeinheit aussehen? |
Und da erhebt sich noch eine
wichtige Frage: Kann die mathematische
Allgemeinheit überhaupt anders auftreten als in
unmittelbarer Verbindung mit dem
Gleichheitszeichen? Kann es also || D.h. kann es Sätze geben
von der Art (x) ∙ (∃y)
f1(x,y) ⌵ f2(x,y)
wo || wo die Allgemeinheit || der Bereich
der Allgemeinheit notwendig über die Disjunktion
ausgedehnt werden
müßte? und der Satz
nicht in eine Wahrheitsfunktion allgemeiner Gleichungen
aufzulösen wäre? |
Das scheint hier unmöglich zu sein.
x + y = 2 (x + y)² = 2(x² + y²) x ‒ y = 3 x = y Haben wir hier nicht schon solche Fälle?! (∃x,y)x + y = 2 & x ‒ y = 3 (x,y):x
= y . ≡ . (x + y)² =
2(x² + y²) Diese Sätze könnten einen beinahe glauben machen, man hätte es doch mit der gewöhnlichen Allgemeinheit & den Wahrheitsfunktionen zu tun, wenn es nicht klar wäre daß ihre Verifikation auf internem Weg geschieht. Z.B. durch Ausrechnung der Gleichung x² + 3x + 2 = 0 etc. So leitet uns der Schein dieser Notation immer irre. |
(n):n = 2 . ⊃ .
(∃x,y,z) x² + y² =
z² Freilich sagt (∃x,y,z) nur, daß es beweisbar ist, daß x² + y² = z² Lösungen hat & bezieht sich nicht auf die Angabe bestimmter Zahlen, noch kann es durch diese Angabe bewiesen werden! |
(Ich ahne daß es
möglich sein wird ohne Wahrheitsfunktionen
auszukommen) |
Der Fermatsche Satz ist (n): n ≠ 2 ⌵ n ≠ 1
¤ ⊃ ~(∃x,y,z)
xn + yn = zn oder
(n):(∃x,y,z)
xn + yn = zn ∙ x ≠ 0 ∙
y ≠ 0 ∙ z ≠ 0 . ≡ . n = 1 ⌵
n = 2 |
Was aber wird nun aus meiner Auffassung der
Variablen als allg. Konstante
& Unbekannte? |
Es ist klar daß ich die Konstruktion der
mathematischen Satzzeichen dadurch erklären |
So habe ich oben auch die
Zeichen(Ƒ)
„(∃x)”
und „(x)”
behandelt. Nur treten jetzt die
Wahrheitsfunktionen hinzu. |
Kommen wir hier zu dieser
Transformation von „(x)(∃y)y =
2x” in
„(x)(∃2x)”
die ich einmal angedeutet habe? (Die
Möglichkeit der Verwandlung eines Relativsatzes in ein
Attribut in der Allgemeinheit der Mathematik.)
|
(x): x² = 4
. ≡ . x = + 2 ⌵
x = ‒ 2 heißt:
„rechne
‚(?)² =
4’ aus (d.h.
nicht probieren) und du erhältst
+2 und
‒ 2”
(und zeigt hier nicht das „und”(Ƒ) daß die Wahrheitsfunktion in diesen
Sätzen nicht wesentlich vorkommt?) |
ξ definiert durch die
Gleichung
ξ[(?)² = 4] =
ξ[ + 2, ‒ 2] |
(Ramsey versteht den Wert den ich auf eine
bestimmte Notation lege ebensowenig, wie den Wert den ich
auf ein bestimmtes Wort lege, weil er |
Es
muß eine Beziehung zwischen beiden Auffassungen der Variablen
geben. |
|
Könnte ich statt
„(∃x)
x² + 3x + 2” auch schreiben
(
|
Ich sehe noch kein System in
allen diesen Fragen. |
Ich könnte den
Fermatschen Satz so
schreiben: „Die Gleichung
xn + yn =
zn ergibt die Lösung:
|
Kann man aber nicht sagen: Wie
aber, wenn eben diese Frage unentscheidbar wäre? Ja,
wie, wenn in einem Falle die Frage, ob fa =
φa der Fall ist, unentscheidbar
wäre? Etwa angenommen es hätte uns jemand den
Satz e2πi =
1 hinterlassen ohne Beweis & wir zerbrächen
uns die Köpfe ob es so ist oder nicht; und jemand sagte:
„aber vielleicht ist das
unentscheidbar”! |
Es ist klar, ich kann nur dort den
allgemeinen Satz (mit den allg. Konstanten) hinschreiben wo er dem Satz
25² =
625 analog ist, und das ist, wo ich die Rechnungsregeln
für a & b ebenso kenne wie die
Rechnungsregeln für 6, 2, & 5. Das illustriert
ganz, was es heißt, daß a & b hier konstante
sind: Konstante Formen nämlich. |
Aber was heißt
es denn, die Rechnungsregeln zu kennen?! |
Ist es so: Ich kann das Wort
„ergibt” nicht anwenden, solange ich keine
Methode der Lösung kenne, weil ergibt eine Struktur
bedeutet die ich nicht ohne sie zu kennen bezeichnen kann.
Weil die Struktur dargestellt werden muß.
|
Ich habe die
intensive Auffassung noch immer nicht ganz
durchgeführt! |
Jeder Satz ist die Anweisung auf
einen Beweis || eine
Verifikation. |
Wonach darf ich
denn in der Mathematik fragen? |
Ich darf doch, bei aller
Bescheidenheit, in irgend einem Sinne nach dem
Verhältnis der Grundregeln zu einem – scheinbar –
mathematischen Satz fragen. Hat diese Frage keinen Sinn so hat keine Frage in der Mathematik Sinn. |
Wenn ich das Wort „ergibt”
wesentlich intensional |
Ich habe hier nichts
anderes als den alten Fall, daß ich nicht sagen kann
zwei Komplexe stünden in einer Relation ohne die Relation logisch
abzubilden. |
„Die Gleichung ergibt
a” heißt: Wenn ich die
Gleichung nach gewissen Regeln
transformiere erhalte ich a, so wie die
Gleichung 25 × 25
= 620 besagt, daß ich 620 erhalte wenn ich auf
25 × 25 die
Regeln || Multiplikationsregeln anwende.
Aber diese Regeln müssen mir schon gegeben sein, ehe das
Wort „ergibt” Bedeutung hat
& ehe die Frage einen Sinn hat, ob die Gleichung a
ergibt. |
Der Fermatsche Satz hat also keinen Sinn solange ich nach
der Auflösung der Gleichung durch
Kardinalzahlen nicht suchen
kann. |
Und
„suchen” muß immer
heißen: systematisch suchen. Es ist kein
Suchen, wenn ich im unendlichen Raum nach einem Goldring
umherirre. |
An aller || unserer Schwierigkeit ist
größtenteils die falsche Auffassung der Variablen
schuld, nämlich die Auffassung als
verträte sie Zahlen (die extensive
Auffassung), während sie nichts
vertritt sondern ist was sie ist. Verträte sie Zahlen
dann brauchte allerdings nur
5³ + 7³ =
9³ Sinn haben & der Sinn der allgemeinen
Sätze über die Form
xn + yn
= zn folgte daraus. Aber da die
Variable autonom ist, so hat der Satz mit ihr erst dann Sinn, wenn er
nach seinen eigenen Prinzipien kontrollierbar ist wie
5³ + 7³ =
9³ nach den seinen. |
Das7 Wort „Variable” ist
zu ersetzen durch das Wort „Zahlform”.
Und diese Form ist ebenso konstant, wie die Zahl 4.
|
Auch die
Frage „Ist
5 + 7 =
13?” könnten wir
nicht aufwerfen, wenn nicht 5, 7 & 13 |
Es wäre dann so wie mit
Brouwers Pendelzahl von der
man nicht entscheiden kann ob sie größer oder kleiner
als 0 ist. Das heißt aber natürlich, daß man
diese Frage nicht aufwerfen kann. Denn
„wo sich nicht suchen läßt,
da läßt sich auch nicht
fragen”. |
Es genügt also nicht zu sagen p
ist beweisbar, sondern es muß
heißen: beweisbar nach einem
bestimmten System. |
Und zwar behauptet der Satz
nicht p sei beweisbar nach dem System S sondern
nach seinem System, dem System von p.
Daß p dem System S angehört, das läßt
sich nicht behaupten, das muß sich zeigen. |
Man kann nicht sagen
p gehört zum System S; |
Ich brauche kaum
zu sagen daß dort, wo der Satz des ausgeschlossenen Dritten nicht gilt, auch kein anderer Satz der
Logik gilt, weil wir es dort nicht mit Sätzen der
Mathematik zu tun haben.
(vergl. dagegen Weyl & Brouwer) |
Würde denn aus dem Allen nicht das
Paradoxe
folgen, || : daß es in der
Mathematik keine schweren Probleme gibt, weil was schwer ist,
kein Problem ist? |
Ganz so ist es aber nicht: Die
schwierigen Probleme der Mathematik sind die, für deren
Lösung wir noch kein geschriebenes System
besitzen. Der suchende Mathematiker hat
dann ein System in irgendwelchen psychischen Symbolen, Vorstellungen,
„im Kopf” & trachtet
es aufs Papier zu bringen. Hat er das getan so ist das
Übrige leichter. Hat er |
Nur
Was man anfassen kann ist ein
Problem. |
Nur wo ein Problem sein kann,
kann etwas behauptet werden! |
Kenne ich die
elementaren Regeln der || Regeln der elementaren
Trigonometrie so kann ich den Satz
sin 2α = 2
sin α cos α kontrollieren aber
z.B. nicht den Satz
sin x = 1 ‒
|
Die beiden Sätze stehen gleichsam auf
zwei verschiedenen Ebenen. In der ersten kann ich
mich herum bewegen so viel ich will, ich werde nie zu
dem Satz der höheren Trigonometrie kommen. |
Ist es nun eine
richtige Frage, ob die Dreiteilung des Winkels möglich
ist? Und welcher Art ist also der Satz
& sein Beweis daß sie mit Zirkel & Lineal
nicht möglich ist? |
Man könnte sagen: Da sie
nicht möglich ist konnte man auch nie nach ihr suchen.
|
Solange ich
nicht das große System sehe, das
beide umfaßt, kann ich das höhere Problem nicht zu lösen
trachten. |
Ich kann erst dann fragen ob der Winkel
mit Lineal & Zirkel dreigeteilt werden kann,
wenn ich das System „Lineal & Zirkel”
in ein größeres eingebettet sehe, worin das Problem
lösbar ist; oder vielmehr worin das Problem ein Problem ist,
worin diese Frage einen Sinn hat.
Das zeigt sich auch darin, daß man zum |
Ein System ist sozusagen eine
Welt. |
Oder auch: Jedes höhere System ist eine Welt von
mehr Dimensionen als das niedere. |
Ein System kann man also
nicht suchen. Wohl aber den Ausdruck für ein System
das mir in ungeschriebenen Symbolen gegeben ist. |
Der Schüler
dem das Rüstzeug der elementaren Trigonometrie zur Verfügung
stünde & von dem die Überprüfung der Gleichung
sin x = 1 +
|
Das System von Regeln welche einen
Kalkül bestimmen, bestimmt damit auch die
„Bedeutung” seiner Zeichen.
Richtiger ausgedrückt: Die Form & die
syntaktischen Regeln sind äquivalent.
Ändere ich also die Regeln – ergänze ich sie etwa
scheinbar – so ändere ich die Form, die
Bedeutung. |
Die Grenzen meiner Welt kann ich nicht
ziehen, wohl aber Grenzen innerhalb meiner Welt.
Ich kann
nicht fragen, ob der Satz p zum System S gehört, wohl
aber ob er zum Teil s von S gehört. Ich
kann also dem Problem der 3-Teilung des Winkels im großen
System seinen Platz bestimmen, aber nicht im
Euklidischen System danach fragen ob
es lösbar ist. In welcher
Sprache sollte ich denn danach fragen? In der
Euklidischen? Und
ebensowenig kann ich in der Euklidischen Sprache﹖ nach der Möglichkeit
der 2-Teilung des Winkels im Euklidischen System fragen. |
Hier liegt aber nichts vor was wir als
eine Hierarchie von Typen bezeichnen dürften. |
Man kann in der
Mathematik nicht allgemein von Systemen sondern nur
in Systemen reden. Sie sind gerade das, wovon man
nicht reden kann. Also auch das, was man nicht suchen
kann. |
Der Schüler der den Apparat zur Beantwortung der zweiten Frage
nicht hat, kann sie nicht nur, nicht beantworten, sondern, er
kann sie auch nicht verstehen. |
Das wäre ähnlich
wie die Aufgabe die der Fürst im Märchen dem Schmied stellt
ihm einen Klamank zu bringen. |
Jeder rechtmäßige Satz
der Mathematik muß, wie der Satz
12 × 13 =
137, an sein Problem die Leiter
anlegen, || – die ich dann hinaufsteigen
kann, wenn ich will. Das gilt von Sätzen aller Art der Allgemeinheit. |
Man könnte auch sagen:
„(a + b)² =
a² + 2ab + b²” sagt
daß die Lösung der Gleichung nach
a + b
a = a &
b = b ergibt.
x² + 2x + 3 = 0
sagt, daß die Lösung bestimmte Zahlen ergibt, wenn es nicht
nur eine Frage ist. |
Wir könnten
nicht nur „nicht wissen ob”,
sondern es hätte keinen Sinn in
diesem Zusammenhang vom Gleichen oder von verschiedenen Orten zu
reden. Und da es in Wirklichkeit Sinn hat so hat unser
Gesichtsfeld nicht diese Struktur. Es
ist eben das eigentliche Kriterium der Struktur,
welche Sätze in ihr Sinn haben – nicht welche wahr
sind. Das zu suchen ist die Methode der
Philosophie. |
Daß es einen Prozeß der Lösung
gibt kann man nicht behaupten, || . Denn
gäbe es den nicht, so wäre die Gleichung als
allgemeiner Satz unsinnig. Man kann alles behaupten, was sich durch die Tat kontrollieren läßt. |
Es handelt sich
um die Möglichkeit der Kontrolle. |
Eine
Gleichung wie x² = 2x, als Aufgabe
gestellt, ist keine Behauptung. Lies sie als Behauptung,
dann sieht man es. Wenn Einer dem ich sie als
Aufgabe hinschriebe, sie im Tonfall der Behauptung läse,
würde ich sagen: „nein, so meine ich es
nicht”. |
x² +
Die beiden(Ƒ) Gleichungen so geschrieben geben offenbar die volle Antwort auf die Frage die in der ersten ausgedrückt ist. |
Wenn in der Logik
eine Frage 1.) allgemein &
2.) im Besonderen
beantwortet werden kann, dann muß sich die besondere
Beantwortung immer als ein Sonderfall der allgemeinen
ausweisen; oder anders, || : der
allgemeine Fall muß immer schon den besonderen als
Möglichkeit in sich tragen. Ein Fall hiervon ist die Berechnung des Die allgemeine & die besondere Form müssen auf bestimmte Weise in einander übersetzbar sein. |
Wenn ich (∃x) x² =
2x schreibe & es || (∃x)
nicht extensiv verstehe, so kann es nur behaupten:
„Wenn ich die Regeln der Lösung anwende, so
komme ich zu einer bestimmten Zahl im Gegensatz zu dem Falle, wo ich
zu einer Identität oder einer verbotenen
Gleichung komme”.
|
Wie ist die
rein technische Verifikation von
(x): x² = 2x
⊃ x = 0 ⌵ x = 2? Ich rechne x aus einer Gleichung aus, setze den Wert überall ein & muß dann einen wahren Satz erhalten. |
Ergibt also die bloße Transformation
von „x² = 2x”
den Satz „x = 0 ⌵
x = 2”? |
Gibt
„x² =
+ 4”, „x = + 2
⌵ x = ‒ 2”?
D.h. sind die
Wahrheitsfunktionen nötig? Oder
auch: Liefert die Transformation nach den Regeln die
beiden Gleichungen in der Verknüpfung „x = + 2
⌵ x = ‒ 2”? |
Was aber will das
„(x)” in
„(x): x² = 2x
⊃ x = 0 ⌵ x = 2”?
(Es wäre lächerlich es extensiv aufzufassen.) Ist es eine allg. Konstante? Jedenfalls keine Unbekannte. Daß der Satz der bei der Ausrechnung herauskommt wahr ist, läßt sich wieder rein technisch durch Ersetzungsregeln – a = a … W, a ≠ a … F oder dergl. – zeigen. Dann ist also auch hier das x eine allg. Konstante. |
Aber was ist denn die
Verifikation von
(∃x)x² =
2x? Ich meine die spezifische
Verifikation
dieser Gleichung || dieses
Satzes, im Gegensatz zur
Verifikation von
„(x): x² = 2x
⊃ x = 2 ⌵ x = 0”.
Denn muß nicht der andere Satz – d.h. der andere Sinn – auch anders verifiziert werden? Etwa, der allgemeinere, allgemeiner. |
„p ⌵
~p” darf ich nur dann sagen wenn ich
„p” verstehe; so darf
ich sagen „5 × 5 = 11 ⌵ 5 × 5 ≠
11” & die Allgemeinheit des Satzes macht
gar keinen Unterschied. Ich
könnte Zahlengleichungen & Buchstabengleichungen
dahin zusammenfassen:
Die Transformation der linken Seite nach den Regeln liefert die
rechte Seite oder nicht. |
Dazu müssen aber die beiden Seiten
der Gleichung (N.B.: der allgemeinen) – sozusagen – kommensurabel sein. |
Weil die
Zahlengleichung f15 =
f23 kommensurable Seiten
hat, folgt nicht, daß f1a =
f2b kommensurable
Seiten haben muß. Denn für
a &
b gelten andere Rechnungsregeln
als für 3 & 5. |
Die
Klassifikationen die Philosophen &
Psychologen machen sind so wie wenn man Wolken nach ihrer
Gestalt klassifizieren wollte. |
Die Aufgabe der Philosophie ist,
das erlösende |
Meine Art des
Philosophierens ist mir selbst immer
noch – || , & immer wieder, neu,
& daher muß ich mich so oft
wiederholen. Einer anderen Generation
wird sie in Fleisch & Blut übergegangen sein
& sie wird die Wiederholungen langweilig
finden. Für mich sind sie notwendig. – Diese Methode ist im Wesentlichen der
Übergang von der Frage nach der Wahrheit zur Frage nach
dem Sinn. |
„(∃x):xn
+ a1xⁿ⁻¹ + …
an = 0” Wenn ich
das nicht extensiv auffasse, was sagt es?
(Ein mathematischer Satz sagt immer
das, was sein Beweis beweist. D.h. er
sagt nie mehr, als sein Beweis beweist.) |
Wenn ein Satz Sinn hat,
muß auch sein Gegenteil Sinn haben. |
Daß die Frage Sinn hat
„wieviele Lösungen hat eine
Gleichung” ist klar. [Die Antwort ist übrigens eine Zahlangabe, die man für ein Beispiel eines mathematischen Satzes höherer Type halten könnte; aber hier |
Der Satz „(x) x² + 2xy + y²
= (x + y)²”
ist hat Sinn & ist wahr, der Satz
(x)
x² = 2x hat Sinn & ist falsch.
(Wenn ich ihn sehe kann ich sagen: „so?
das werden wir gleich sehen, ob das wahr ist, dazu braucht man
nur …” & nun kontrolliere ich
ihn.) Der Satz (∃x) x² = 2x hat Sinn & ist wahr. Was aber ist ein dem zweiten Fall entsprechender Satz mit „(∃x)” der Sinn hat & falsch ist? Etwa (∃x) x² = 2x ∙ x = 1? |
Aber wie ist es denn:
Im letzten Falle kann ich allerdings sagen: Wir
werden gleich sehen ob das wahr ist. Aber im vorhergehenden
scheint das gar nicht zu gehen. (Aber im letzten
konnte ich ja statt
„(∃x)”
ebensogut „(x)”
schreiben. Es geht wenn z.B.
in „(∃)x”
„x” nur reelle
Zahlen bedeutet || umfaßt.
Das würde aber sagen, daß
„(∃x)
x² = 2x” sinnlos ist, wenn
„x” die
uneingeschränkte Zahlform ist.
Hätte ich eine Methode Gleichungen die eine Lösung haben von solchen zu scheiden die keine haben dann hätte mit Bezug auf diese Methode der Ausdruck „(∃x) x² = 2x” Sinn. |
Ich kann fragen
„welche Lösung hat die Gleichung
x² = 2x”,
aber ich kann nicht fragen „hat sie eine
Lösung”. Denn, wie würde das
aussehen, wenn sie keine Lösung
hätte? (Nicht extensiv!)
Erst wenn ich weiß was der Fall ist wenn ein Satz falsch ist,
hat er einen Sinn. – Wenn nun aber jener andere Fall
etwa der der Gleichung „(∃x)
x² ‒ 2x ‒ x(x ‒ 2) =
0” wäre? Dann hätte der
Satz (∃x)
x² = 2x allerdings Sinn & sein Beweis
wäre daß die Regeln es nicht gestatten die Seiten
gegeneinander zu kürzen. |
Was aber beweisen die Beweise daß jede
Gleichung nten Grades eine Lösung hat?
Welche Fragen beantwortet dieser Beweis? Ich kann ja
nicht ins Blaue hineinfragen! |
Auf die Frage
„hat
die Gleichung xn + a1 xⁿ⁻¹
… an = 0 eine
Lösung || gibt es eine Lösung der Gleichung
xn
+ a1xⁿ⁻¹ … an
= 0 ?” kann man
immer fragen „Im Gegensatz
wozu?”. |
Wenn jene Beweise tun, was sie vorgeben dann
müssen sie die Gleichungen der Form xn + a1
xⁿ⁻¹ etc. auffassen
als einen Teil eines größeren Systems in dem der Gegensatz des
zu beweisenden Sinn hat. |
5 × 25 =
625 Worin besteht hier das System, das mir die Kommensurabilität zeigt? |
Doch wohl darin
daß mir die Multiplikation zweier in dieser
Form hingeschriebener Zahlen nach der Regel immer wieder eine Zahl
liefert derselben Form || in derselben Form
liefert & eine Regel für zwei Zahlzeichen dieser
Form entscheidet ob sie dieselbe oder verschiedene Zahlen
bezeichnen. |
Man könnte diese Auffassung auch so
charakterisieren: Es ist unmöglich Entdeckungen
neuer || neuartiger Regeln zu
machen, die von einer uns bekannten Form gelten. Sind es
neue Regeln so ist es nicht die alte Form. Das
Gebäude der Regeln muß vollständig sein, wenn
wir überhaupt mit einem Begriff arbeiten wollen. – Man kann keine Entdeckungen in der Syntax
machen. – Denn erst diese Gruppe von Regeln
bestimmt den Sinn unserer Zeichen & jede
Änderung (z.B. Ergänzung) der Regeln
bedeutet eine Änderung des Sinnes. |
Ebenso wie
man die Merkmale eines Begriffes |
Ein System ist eine Formenreihe &
die Operationen die sukzessive ihre Glieder
erzeugen, sind eben in den Regeln beschrieben. |
Der Gegensatz zu
„es ist notwendig daß p für alle Zahlen
gilt” ist allerdings „es ist nicht
notwendig, daß …” und nicht „es
ist notwendig, daß nicht …”. Aber nun
denkt man: wenn es nicht notwendig ist daß es
für alle Zahlen gilt, so ist es doch möglich.
Aber hier liegt der Fehler, denn man sieht nicht daß man
in die extensive Auffassung geraten ist: Der Satz
„es ist möglich – wenn auch nicht notwendig
– daß p für alle Zahlen gilt” ist
unsinnig. Denn
„notwendig” &
„alle” gehören in der
Mathematik zusammen. (Solange man diese
Ausdrucksweise nicht überhaupt durch eine weniger
irreführende ersetzt.) |
Was kann denn
(x)
x² ≠ ‒ 1 bedeuten? Es kann
doch nicht sagen, daß sämtliche Quadrate
ungleich ‒ 1
sind. |
Kann es uns aber nicht eine
Anleitung geben & sagen „wenn du auf ein Quadrat
stößt so ist es nicht || nie gleich
‒ 1”?
|
Aber ist
nicht eben das die Art & Weise wie die Variable
(ich meine die allg.
Konstante) mit den Zahlen in Zusammenhang
steht? |
Ist also x² ≠ ‒ 1 || x²
≠ ‒ a das Gegenstück zu
einer Definition? In sofern, ja, als es eine Form verbietet. Aber ist dann die Schreibweise richtig? |
Der Unterschied in den Auffassungen der
Variablen tritt hervor wo eine Variable einer Zahl
gleichgesetzt wird. |
(x + y)² liefert
x² + 2xy + y²
aber x kann doch nie 1
liefern! |
Dient die Variable in „x² = 2x
∙ x = 2” nur zur
Verknüpfung? (Als
‚links’)” |
Man könnte
auch so fragen: Wie habe ich die Beschreibung
„die Lösung der Gleichung
x² = 2x” in
mathem. Symbolen
auszudrücken? So?: ‒
|
Meine Schwierigkeit ist die:
Wenn ich im Gebiet der reellen, rationalen, oder ganzen Zahlen
Gleichungen nach den Regeln löse so komme ich in gewissen
Fällen auf scheinbaren Unsinn. Wenn das nun
eintritt: Soll ich sagen, es ist damit bewiesen daß die
ursprüngliche Gleichung unsinnig
war? So daß ich also erst nach beendeter Anwendung der
Regeln sehen könnte ob sie unsinnig war oder Sinn
hatte?! Muß es nicht vielmehr so
heißen: Das Resultat der scheinbar unsinnigen Gleichung
zeigt doch etwas über die allgemeine Form & bringt
sie mit || die verbotene Gleichung mit solchen die
eine normale Lösung haben sehr wohl in Verbindung. Die
Lösung zeigt doch immer die Distanz der abnormalen
zur normalen Lösung. Wenn
z.B. √‒1 herauskommt
so weiß ich daß
√‒1 + 1 schon eine
normale Lösung || Wurzel
wäre. Die Kontinuität, die Verbindung mit der
normalen Lösung ist nicht abgebrochen. Würde das
bedeuten, daß im Begriff der reellen Zahlen wie wir ihn durch
unseren Symbolismus & seine Regeln darstellen der Begriff der
imaginären bereits
präsupponiert ist? Das käme etwa darauf hinaus von der |
Ich kann aber auch so
sagen: Da ich aus
‒ 1 nicht
die Wurzel ziehen kann, so darf ich auf die Gleichung
x² = ‒ 1 nicht die
Regel anwenden, die mich sonst von x² = a zu
x = √a bringt.
Ich stocke also bei x² = ‒ 1.
|
Wenn ich also
schreibe ~(∃x)
x² + 2x + 2 = 0, so könnte das
behaupten, daß ich bei der Auflösung der Gleichung zu einer
Stockung kommen werde. |
|
|
Kann man die Vorhersage
daß die Gleichung nicht zu einer Stockung führt durch
Gleichungen ausdrücken? |
5 ˃ 4
sagt || heißt die Gleichung
4 + x =
5 führt zu keiner Stockung. Wenn ich nun
frage „ja wie kann ich es denn wissen, wenn etwas
eine Stockung ist” so müßte man mir ein
allgemeines Kriterium geben, das mir in jedem
speziellen Fall entscheiden hilft, ob ich weiter operieren kann
(die Regeln geben diese Kriterien).
So ein Kriterium in
einem besonderen Fall wäre es, zu sagen, „es darf
nicht das Zeichen √ ‒
1 gebildet werden, du mußt
Wie aber kann ich das allgemeine Kriterium dafür geben daß ich die größere Zahl nicht von der kleineren abziehen darf? Das geht doch selbstverständlich nur mit Hilfe von Variablen. (Mit Rekursion) Es heißt dann „eine Zahl ist immer größer als eine andere wenn sie so & so aussieht”; oder „wenn die Differenz so & so aussieht dann mache halt.” Dieses „so & so” muß aber mit Hilfe der Variablen beschrieben werden. Und was ist das nun für eine Variable? Vor allem ist eines wesentlich; die Gleichung oder Ungleichung in der sie vorkommt kann nicht eine sein die man beweisen kann. Denn die Variable darf sich nicht wegheben, sonst könnte ich die Regel nicht im besondern Fall anwenden. Sie entspricht der Definition die auch eine Variable derselben Art enthält. x ∙ x = x² Def. Das kann man nun wirklich als die Vorschrift auffassen für alle Ausdrücke „x ∙ x” die einem unterkommen den entsprechenden Ausdruck „x²” zu setzen. Hier ist die unendliche Möglichkeit im Endlichen fixiert. In der Definition deute ich nur die unendliche |
Das
„(∃x)”
bezieht sich immer auf die Ausrechnung einer Gleichung & auf
das was dabei herauskommen soll. |
Wie ist es mit dem
Satz: „die Gleichung x² + 3x + 2 = 0
ergibt eine Quadratzahl als Lösung”?
(oder eine gerade Zahl etc.
etc.) |
Die
Behauptung daß keine Stockung eintritt |
Es scheint mir daß es
unerlaubt ist zu sagen: wenn eine 3 kommt, ersetze sie
durch eine 5. |
π' ist von
π verschieden, wenn der Zusatz
3→5 überhaupt einen
Sinn hat. Hat er keinen Sinn, dann & nur dann
können sie gleich sein. |
Es ist gut daß ich
mich nicht beeinflussen lasse! |
Wie wäre es wenn man
diese Ersetzung
3→5
schon in die ersten Rechnungsregeln einführte,
gleichsam in den Samen von
π
&
√2?
|
Etwas sagt mir daß der
Zusatz das π überhaupt nicht
tangiert, aber wieso nicht? |
Oder ist die Wahrheit, daß
|
Die Ersetzung
3→5 gehörte sozusagen
in die Grundlagen einer Arithmetik, nicht als Annex an ein
spezielles Gesetz. |
Es kommt mir so vor als könnte man in
einer korrekten intensionalen Bezeichnungsweise für das Gesetz
einer reellen Zahl den Zusatz 3→5 gar nicht anbringen;
oder doch aber |
Die Schwierigkeit ist die,
daß das Übrige am Gesetz der
√2 auch
nicht wesentlich von der Art des Zusatzes verschieden zu sein scheint,
daß es also auch in irgend einem Sinne auf Abenteuer
ins Unendliche auszugehen scheint,
und || & es scheint mir als
müsse ich dies Abenteuernde von dem Übrigen trennen || loslösen können. |
Es scheint nämlich,
daß derjenige Teil vom Gesetz der √2 der sich auf das Rechnen mit
einzelnen Ziffern bezieht unwesentlich ist. Denn bei diesem
Rechnen kommt es allerdings auch vor daß ich
sage „wenn eine ‚3’ da &
da vorkommt, so wende diese & diese Regel
an”. |
Ist es, daß alle diese Regeln
in einem System vereint sind? |
Und daß man ein Gesetz
nicht mehr beeinflussen kann wenn es einmal
aufgewachsen ist, sondern nur im Keim? |
Die unendliche Möglichkeit allein macht das
arithmetische Gesetz nicht,
sondern || sonst
wäre die Vorschrift Ziffern zu
würfeln auch ein arithmetisches Gesetz. |
Das Gesetz muß –
glaube ich – aus dem Nährboden des Systems
hervorwachsen. |
Läßt sich, was ich meine, auch so
zeigen: Den Vorgang der Entwicklung von
√2 kann
ich– || , wenn sich mein Zahlensystem
ändert, jederzeit in das neue System übersetzen, dagegen
nicht den Zusatz 3→5. |
Es gibt keine Zahl
außerhalb eines Systems |
Nicht jede unendliche Vorschrift ist eine
reelle Zahl! |
Ein gutes Gleichnis erfrischt den
Verstand. |
Was ist das Verhältnis von
„a + (b + c) =
(a + b) + c” zur Definition
a + (ξ + 1) =
(a + ξ) + 1? |
Durch die Wirklichkeit ist mir das Rechnen
|
„a + (b + c) =
(a + b) + c” kann als Grundregel
eines Systems aufgefaßt werden, als solche kann man es nur
vorschreiben aber nicht behaupten, oder verneinen
[also auch kein Gesetz des ausgeschlossenen Dritten]. Nun kann ich den Satz
aber scheinbar auch als Resultat eines Beweises ansehen.
Hat dieser Beweis eine Frage beantwortet &
welche? Hat er eine Behauptung als wahr erwiesen
& also ihr Gegenteil als falsch?
Da scheint es nun aber, daß ich den Satz in dem Sinne, in dem er Grundregel eines Systems ist, gar nicht beweisen kann. Ich beweise vielmehr etwas über ihn. |
Und wirklich ich beweise nur aus
„a + (b + c)
=
¤(a + b) + c, a + (b + (c + 1)) =
(a + b) + (c + 1) und das ist nun
allerdings für die Anwendung des Satzes von großer
Bedeutung. Aber der Beweis umfaßt die Anwendung auch
nicht. |
Ramsey meinte daß das was ich das Erkennen des
|
Wir dürfen nicht die
unendliche Möglichkeit der Anwendung , mit dem,
verwechseln, was wirklich bewiesen ist. Die unendliche
Möglichkeit der Anwendung ist nicht
bewiesen! |
Jener Skolemsche Beweis durch Rekursion ist eigentlich ein
Existenzbeweis. Existenzbeweis ist der
Beweis, daß ich ein System anwenden kann. Aber
welche Form hat so ein Beweis? |
Das was am Beweis durch
vollständige Induktion || Rekursion
auffällt, ist vor allem, daß das nicht herauskommt, was er zu
beweisen vorgibt. |
Der Beweis
zeigt, daß aus der Form
1) „a + (b + c)
=
¤(a + b) + c” mittels der Regel
2) „a + (b + 1) ≝
(a + b) + 1” die Form
„a + (b + c(c + 1))
= (a + b) + (c + 1)”
folgt. Oder, was dasselbe heißt, die Form
„a + (b + (c + 1))”
läßt sich mit Hilfe der Regeln 1) und 2)
in „(a + b) + (c + 1)”
überführen. Das ist die ganze Wirklichkeit des
Beweises. Alles andere & die ganze gewöhnliche
Interpretation liegt in der Möglichkeit seiner
Anwendung. |
[Das erinnert an den Gedankengang
über „Grün ε
Grün”] |
Und8 der gewöhnliche Fehler liegt
darin die Extension seiner Anwendung mit dem zu verwechseln
was er eigentlich enthält. |
Eine Definition kann ich natürlich
nicht verneinen. Sie hat daher auch keinen Sinn.
Sie ist eine Regel nach der ich vorgehen kann (oder vorzugehen
habe). |
Die Grundregeln eines Systems kann ich nicht negieren –
außer als Folgen ihrer selbst. |
Die Anzahlen sind eine in
der Wirklichkeit durch die Dinge gegebene Form, so wie die
Rationalzahlen durch Ausdehnungen etc. Ich
meine durch wirkliche Formen. So sind die Komplexen Zahlen
durch wirkliche Mannigfaltigkeiten gegeben.
[Die Symbole sind ja
wirklich.] |
Kann man das Kommutative Gesetz als
Definition auffassen? Ich glaube ja, weil die
Reihenfolge bei der Ausrechnung der Addition keine
Rolle spielt. Wir können z.B.
nicht 5 + 6
& dann
6 + 5
zusammenzählen und nun schauen ob das Gleiche
herauskommt. Dagegen ist es anders mit dem
assoziativen Gesetz. |
Das
„c” im
Skolemschen Beweis hat im Beweis noch keine
Bedeutung, es steht für 1, oder was sich etwa aus dem Beweis noch
ergeben mag & nach dem Beweis sind wir berechtigt es
als irgend eine Zahl aufzufassen. Aber etwas muß es doch
schon im Beweis
heißen || geheißen haben. Wenn 1, warum schrieben wir
dann nicht „1” statt
„c”? Und wenn etwas
anderes, was? |
Was uns am Beweis interessieren soll,
ist gar nicht sein Schlußsatz, sondern, daß dieser aus den Regeln
1) & 2) folgt & ferner, daß
dieser Satz als Spezialfall die Regel 1
enthält. [Reductio ad
absurdum] |
Der
Skolemsche Beweis verbindet die Buchstabenregel
2) mit einer Regel über das
Zeichen || Zähl-Zeichen „1”
also mit dem Zahlenrechnen. |
Er berechtigt mich nicht zur
Behauptung a + (b + (c + d)) =
(a + b) + (c + d), wohl aber –
& das ist sein Zweck – zur Anwendung der Regel
2) auf jede beliebige Zahl. |
Nehmen wir nun an, ich will
den Satz auf 5, 6, 7, anwenden, so sagt mir der Beweis, daß ich das
bestimmt darf. Wenn ich nämlich diese Ziffern in der
Form (1 + 1 + 1 …) schreibe,
so kann ich erkennen, daß der Satz ein Glied jener Satzreihe ist,
die mir der letzte Satz der
Skolemschen Beweiskette darstellt. Dieses
Erkennen ist wieder
unbeweisbar || nicht beweisbar sondern intuitiv |
„Every symbol is what it is & not an other
symbol”. |
Es ist schwer einem Kurzsichtigen einen Weg
zu beschreiben. Weil man ihm nicht sagen kann
„schau auf den Kirchturm dort 10 Meilen von uns
und geh in dieser
Richtung.” |
Kann es
keinen Beweis dafür geben, der
bloß zeigt, daß jede
Multiplikation im Dezimalsystem nach den Regeln
eine Zahl des Dezimalsystems liefern muß? (So
daß also das Erkennen des gleichen Systems
doch auf der Erkenntnis der Wahrheit eines mathematischen Satzes
beruhen würde) |
Er müßte analog sein einem Beweis
dafür, daß durch Addition von Ziffern der Formen
1 + 1 + 1 … immer wieder
Ziffern derselben || dieser Form
entstehen. Kann man das nun beweisen? Der
Beweis liegt offenbar in der Regel der Addition solcher
Ausdrücke, d.h. in der Definition &
in nichts anderem. Man könnte ja auf die Frage auf die || welche dieser Beweis die Antwort geben |
Ein rekurrierender Beweis
ist nur eine allgemeine Anweisung auf beliebige spezielle
Beweise. Ein Wegweiser
der alle Sätze einer bestimmten Form auf einem bestimmten
Wege heimweist. Er sagt zum Satz
2 + (3 + 4)
= (2 + 3) + 4 „geh in
dieser Richtung (durchlaufe diese Spirale) dann kommst
Du nach Hause.” |
In wiefern kann man nun so
eine Anweisung auf Beweise, den || einen Beweis eines
allgemeinen Satzes nennen? (Ist das nicht, als
sollte || wollte man fragen
„in wiefern kann man einen
Wegweiser einen Weg
nennen”?) Aber er rechtfertigt doch die Anwendung von a + (b + c) = (a + b) + c auf Zahlen. Muß es also nicht doch einen legitimen Ausdruck || Übergang von dem Beweisschema zu diesem Ausdruck geben? |
Was ist „(a + b) + c =
a + (b + c)”, eine allgemeine
Regel fürs Zahlenrechnen oder eine Regel zum Rechnen
mit Buchstaben? || in der
Algebra? |
Ich kenne einen
Beweis mit endloser Möglichkeit, der
z.B. mit
„a + (b + 1) =
(a + b) + 1” anfängt
& weiterläuft über „a + (b + 2) =
(a + b) + 2”
etc. etc. Der
„rekurrierende Beweis” ist
die allgemeine Form des Fortschreitens in dieser
Reihe. Aber er muß doch selbst etwas beweisen denn er erspart
mir tatsächlich den Beweis eines jeden einzelnen
Satzes von der Form
„3 + (4 + 7)
= (3 + 4) + 7”.
Aber wie konnte er denn diesen Satz beweisen? Er
weist offenbar jener Reihe von Sätzen || Beweisen entlang.
das ist ein Stück der Spirale aus der Mitte heraus. ξ hält den Platz offen für das was erst bei der Entwicklung entsteht. |
Wenn ich
diese Reihe ansehe, kann mir auffallen, daß sie mit
der Definition a + (b + 1) =
(a + b) + 1 verwandt ist; daß, wenn ich
für „c”
„1” und |
Im Beweis ist jedenfalls das zu Beweisende
nicht das Ende der Gleichungskette. |
Der Beweis zeigt die
Spiralform des Gesetzes. |
Aber nicht so daß sie als Resultat der
Schlußkette herauskommt. |
Wir könnten
uns den Beweis ganz gut auch populär mit 1
ausgeführt denken und etwa Pünktchen
danach um anzudeuten worauf wir sehen sollen. Er
wäre nicht wesentlich weniger streng. [hier wird
nämlich die Andersartigkeit des Beweises
noch deutlicher.] Denken wir uns ihn so. Wie rechtfertigt er dann den Satz a + (b + c) = (a + b) + c? |
Wenn der Beweis das
Stück einer Spirale ist || zeigt, so ist der
algebraische Satz ein Kreis. |
Wenn man den Beweis ansieht als
einen von der Art der Ableitung von (x + y)² =
x² + 2xy + y², so beweist er den Satz
„a + (b + (c + 1)) =
(a + b) + (c + 1)”
(unter der Annahme von
„a + (b + c) =
(a + b) + c” also des
Satzes, |
Wie kann ich aber durch das Zeichen „fa” das anzeigen,
was ich im Übergang von
f(1) auf
f(2) sehe?
(nämlich die Möglichkeit der Wiederholung) |
Wie zeigt es sich
denn in der Anwendung des Satzes a + (b + c) =
(a + b) + c daß er für alle Zahlen
gilt? Ist nicht dieser Satz die einfachste Anwendung des
assoziativen Gesetzes & nicht das Gesetz
selbst? |
Daß a + (b + 1) =
(a + b) + 1 ein Spezialfall von
a + (b + c) =
(a + b) + c(Ƒ) ist, kann ich auch nicht beweisen, sondern muß es
sehen. [Auch keine Regel kann mir da helfen, denn ich
muß doch wieder wissen, welches ein
Spezialfall der allgemeinen Regel ist]
|
Das ist die
unüberbrückbare Kluft zwischen Regel & Anwendung
oder Gesetz & Spezialfall. |
Der Beweis zeigt vielmehr
daß ich die Regeln a + (b + c) =
(a + b) + c in jedem Fall von Zahlen beweisen
kann. |
Spielen sonst nicht die Formeln der Algebra diese merkwürdige
Doppelrolle als Zeichenregeln || Zeichenregel & Satz
auf die || den die Regel
angewandt wird? (Frege) |
a + (b + c) =
(a + b) + c ist eine Definition, eine Regel
für das algebraische Rechnen.
Sie ist so gewählt, daß dieses
Rechnen mit dem Zahlenrechnen übereinstimmt. Sie
erlaubt denselben Übergang im algebraischen Rechnen der, wie sich
im rekursiven Beweis zeigt, für
Kardinalzahlen gilt.
a + (b + c) =
(a + b) + c ist also nicht das Resultat dieses
Beweises sondern läuft mit ihm quasi parallel.
Das was wir aus jenem Beweis entnehmen, kann man überhaupt nicht in einem Satz darstellen & ebendadurch |
Wie ist es aber mit einer
Definition wie a + (b + 1) =
(a + b) + 1 Def. Dies
ist nicht als Regel zum algebraischen Rechnen gemeint sondern als
Hilfsmittel zur Erklärung von arithmetischen
Ausdrücken. Sie stellt eine
Operation dar, die ich auf jedes beliebige Zahlenpaar
anwenden kann. |
Wie ist es mit dem gemischten
Vorkommen von Buchstaben & Ziffern in den algebraischen
Sätzen? Das kann von zweierlei
Art sein: a + 1 = b oder
2 ∙ a
= b. im letzteren Fall kann man die Ziffer
wegschaffen & schreiben a + a = b.
Aber sin
n ∙ π = 0? Hier steht n
für irgend eine Zahl & der Satz kann rekursiv bewiesen
werden. Ich kann ihn aber auch als algebraische Regel
auffassen die man mit dem, was sich im Gebiet der Zahlen zeigt
in Übereinstimmung gebracht hat. |
Der richtige Ausdruck des
assoziativen Gesetzes ist kein Satz sondern
gerade sein „Beweis”, der allerdings das
Gesetz nicht behauptet sondern zeigt. Und hier wird es
|
Wenn die Gleichung
x² + 2x + 2 = 0
nach den algebraischen Regeln x = ‒ 1 ± √‒1
ergibt so ist das ganz in Ordnung solange wir nicht wollen
daß die Regeln für x im Einklang sind mit den
Regeln für die reellen Zahlen. In diesem Falle
bedeutet das Ergebnis der algebraischen Ausrechnung, daß
die Gleichung keine Lösung hat. |
(∃
|
Was heißt es
aber, von einem Zeichen der Algebra zu behaupten es sei
reell? Es sei denn, daß damit ausgedrückt ist, es
gelten für diese Variable jetzt
|
Man spricht von einem Problem
die Lösungsformel einer Gleichung zu
finden. |
Wenn der Beweis, daß jede Gleichung
eine Wurzel hat ein rekursiver Beweis ist, so heißt das, daß der
Hauptsatz der Algebra kein eigentlicher mathematischer
Satz ist. |
7 + (8 + 9)
= (7 + 8) + 9 Wie weiß ich daß
das so ist ohne es besonders bewiesen zu haben? Und
weiß ich es ebensogut, als hätte ich es
vollständig abgeleitet? Ja! – Dann
ist es also wirklich bewiesen. Und zwar kann es dann nicht
noch besser bewiesen werden; etwa dadurch, daß
ich die Ableitung bis zu diesem Satz selbst
führe. Ich muß also nach Durchlaufung einer
Spiralwindung sagen können
„halt! ich brauche nicht
mehr, ich sehe schon wie es weiter geht” & alles
höher Steigen müßte dann einfach
überflüssig sein & nicht doch die Sache deutlicher
machen. Wenn ich alle Windungen der Spirale bis zu meinem
Punkt zeichne so kann ich also nicht besser sehen daß sie zu ihm
führt, als wenn ich nur eine Windung zeichne.
Ist das aber so? Ich glaube, ja. Nur zeigen
beide dasselbe in verschiedener Form. Ich kann sozusagen
der vollständig gezeichneten Spirale
stupid folgen & komme zu meinem Punkt, während ich die
eine gezeichnete Windung auf bestimmte Weise interpretieren D.h.: aus dem vollständig durchgerechneten Beweis für 6 + (7 + 8) = (6 + 7) + 8 kann ich dasselbe entnehmen, wie aus dem der nur eine „Windung” beschreibt, nur auf andere Weise. Und jedenfalls ist die eine Windung zusammen mit den Zahlformen der gegebenen Gleichung ein vollständiger Beweis dieser Gleichung. Es ist, wie wenn ich sage: „Du willst zum Punkt A kommen? Ja, den kannst Du mit dieser Spirale erreichen.” |
Welches ist das System von
Vorschriften denen reelle Zahlen entsprechen? Oder:
Welche Art von ziffernerzeugenden
Vorschriften sind reelle Zahlen? |
Ich habe 14
Tage lang nichts gearbeitet. Nun wollen wir
sehen ob es wieder gehen wird. Ich bin noch nicht zur Ruhe
gekommen. Und meine Gedanken flattern
um den Gegenstand herum. |
Die phänomenologische Sprache
beschreibt genau das Gleiche wie die gewöhnliche,
physikalische. Sie muß sich nur auf das
beschränken was verifizierbar
ist. |
Ist das überhaupt
möglich? |
Vergessen wir nicht daß die
physikalische Sprache auch wieder nur die primäre Welt beschreibt
& nicht etwa eine hypothetische Welt. Die
Hypothese ist nur eine Annahme über die
praktischste || richtige ﹖ Art
der Darstellung. |
Ist nun dieses Hypothetische jeder
Darstellung der Welt wesentlich? |
Angenommen ich
hätten ein so gutes Gedächtnis daß
ich mich meiner sämtlichen Sinneseindrücke erinnern
könnte. Dann spricht nichts dagegen daß ich sie
beschriebe. Es wäre das eine
Lebensbeschreibung. Und warum sollte ich nicht alles
Hypothetische aus dieser |
Ich könnte ja
z.B. die Gesichtsbilder plastisch
darstellen etwa im verkleinerten Maßstab durch Gipsfiguren die ich
nur soweit ausführe als ich sie wirklich gesehen habe
und den Rest etwa durch eine Färbung oder
Ausführungsart als unwesentlich
bezeichne. |
Soweit ginge die Sache vollkommen
gut. Aber wie ist es mit der Zeit die ich zu dieser
Darstellung brauche? Ich nehme an
ich wäre im Stande diese Sprache so schnell zu
„schreiben” – die Darstellung zu erzeugen
– als meine Erinnerung geht. Nehmen wir
aber an ich läse diese Beschreibung dann wieder durch, ist
sie jetzt nicht doch hypothetisch? Und
warum nicht? |
Denken wir uns so eine
Darstellung: Die Körper die ich scheinbar sehe werden
durch einen Mechanismus so bewegt daß
Es wäre etwa denkbar die Körper || den Mechanismus durch Drehen einer Kurbel zu bewegen || zu betreiben & nun die Beschreibung so „herunterzulesen”. |
Ist es nicht klar, daß
das die unmittelbarste Beschreibung wäre die sich denken
läßt? D.h. daß
alles was noch unmittelbarer sein wollte
aufhören müßte eine Beschreibung zu sein?
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Es
käme dann statt jeder || einer Beschreibung jener unartikulierte Laut
heraus mit dem manche Autoren die
Philosophie gern || gern anfangen
möchten [„Ich habe, um mein Wissen wissend,
bewußt etwas”] |
Die Sprache selbst gehört zum zweiten
System. Wenn ich eine Sprache beschreibe, so
beschreibe ich wesentlich etwas physikalisches.
Wie kann aber eine physikalische Sprache das Phänomen
beschreiben? |
Ist es nicht so: das Phänomen
(specious present) enthält die
Zeit, ist aber nicht in der Zeit? Seine Form ist die Zeit aber es hat nun keinen Platz in der Zeit. |
Während die Sprache zeitlich
abläuft. |
Was wir unter dem Wort
„Sprache” verstehen
läuft in der homogenen physikalischen Zeit
ab. (Wie das durch den Vergleich mit dem
Mechanismus vollkommen klar wird) |
Was diesem Mechanismus in der
primären Welt entspricht nur das könnte die primäre
Sprache sein. |
Die Anwendung der
Russellschen &
Fregeschen Theorie der Zahlen
setzt voraus daß man Aussagefunktionen der
Art „x = a ⌵ x = b ⌵
x = c” etc.
konstruieren kann. Diese
Konstruktion kommt darauf hinaus Umfänge
extensiv zu gebrauchen, denn einen anderen Sinn kann die
Einführung der Identität nicht geben. – – – –
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Es ist als
käme ich mit der
phänomenologischen Sprache in einen
verzauberten Sumpf wo alles erfaßbare
verschwindet. |
Angenommen die Welt bestünde aus
einem gleichbleibenden Gesichtsfeld wäre es dann nicht
möglich sie zu beschreiben.
Z.B. in der Mitte eines roten Gesichtsfeldes ist ein blauer kreisförmiger Fleck. |
Obwohl auch
hier, das, was beim Lesen des Satzes vorsichgeht nicht im Satz
beschrieben sein kann. |
Anderseits
ist es klar daß wir eine Ausdrucksweise brauchen in der wir die
Phänomene des Gesichtsraums – z.B.
– als solche isoliert darstellen können. „Ich sehe eine Lampe auf dem Tisch stehen” sagt, wie es in unserer gewöhnlichen Sprache verstanden werden muß mehr als die bloße Beschreibung des Gesichtsraumes. Eine richtige Beschreibung wäre zwar: „Es scheint mir als als sähe ich eine Lampe auf dem || einem Tisch stehen” Aber diese Ausdrucksform ist irreleitend weil sie es erscheinen läßt als würde nichts Während doch das „es scheint” nur besagt daß etwas als besonderer Fall einer allgemeinen Regel beschrieben wird & das Ungewisse ist nur ob ¤ weitere Ereignisse sich als besondere Fälle derselben Regel beschreiben lassen werden. Auf dem Film scheint eine Sinuslinie zu sein || gezogen zu sein || zu sein von der wir einzelne Stücke sehen. D.h. Was wir sehen läßt sich durch eine Sinuslinie auf dem Film & bestimmte Unterbrechungen des Lichtstrahls erklären || beschreiben. Um den Kreis K scheint ein konzentrischer Kreis gezogen worden zu sein || gezeichnet & abcdef als Tangenten an ihn gezogen worden zu sein. |
Die
Verifikation der Sprache – also der Akt
durch den sie ihren Sinn erhält – geht allerdings in der
Gegenwart |
Aus dem vorigen geht hervor – was
übrigens selbstverständlich ist – daß die
phänomenologische Sprache das selbe darstellt wie unsere
gewöhnliche physikalische Ausdrucksweise &
nur den Vorteil hat, daß man mit ihr manches kürzer &
mit geringerer Gefahr des Mißverständnisses ausdrücken
kann. |
Es könnte z.B. einmal praktisch sein
meinen Händen & denen anderer Leute Eigennamen zu geben
um beim Reden von ihnen nicht immer von ihrer Beziehung zu
einem Menschen reden zu müssen welche
für die Hände selbst unwesentlich ist & weil die
gewöhnliche Ausdrucksweise den Anschein
erweckt als || erwecken könnte als wäre
die Beziehung zum Besitzer der Hand etwas was im Wesen der Hand selbst
liegt. |
Der Gesichtsraum hat wesentlich |
Nehmen wir nun an ich
sehe immer einen bestimmten Gegenstand mit allen anderen im
Gesichtsraum – nämlich meine Nase – Ein
Anderer sieht diesen Gegenstand natürlich nicht
auf gleiche Weise. Heißt das nicht doch daß der
Gesichtsraum von dem ich rede mir gehört?
Daß er also subjektiv ist. Nein. Er ist
hier nur subjektiv aufgefaßt worden; und ihm ist ein
objektiver Raum
gegenübergestellt || entgegengestellt der aber
nur eine Konstruktion ist mit dem Gesichtsraum als
Basis. In der –
sekundären – Sprache des
„objektiven”
– physikalischen – Raumes ist || heißt der Gesichtsraum subjektiv,
oder heißt das subjektiv was in dieser Sprache
dem Gesichtsraum unmittelbar entspricht. So als
würde man sagen: In der Sprache der reellen Zahlen
heißt das was in ihrem Reich den
Kardinalzahlen unmittelbar entspricht, die
„positiven ganzen Zahlen”.
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In dem vorhin beschriebenen Modell
müssen die beiden Augen die es sehen || die Gegenstände sehen oder ihr Ort nicht
|
Das Wesentliche ist, daß die
Darstellung des Gesichtsraumes ein Objekt
darstellt & keine Andeutung eines
Subjekts
enthält. |
Angenommen alle Teile meines Körpers
könnten entfernt werden bis auf einen Augapfel; dieser würde
unbeweglich irgendwo befestigt & behielte die
Fähigkeit zu sehen. Wie würde mir die Welt
erscheinen? Ich könnte keinen Teil meiner selbst
wahrnehmen & angenommen daß mein Augapfel
durchsichtig || für mich
durchsichtig wäre, könnte ich mich auch im
Spiegel nicht sehen. Eine Frage ist nun könnte ich
mich durch mein Gesichtsbild |
Zwingt mich nun irgend etwas
anzunehmen || zu der Deutung
daß der Baum den ich durch mein Fenster sehe größer ist als
das Fenster. Wenn ich einen Sinn für die Entfernung
der Objekte von meinem Auge habe so ist das eine
berechtigte Deutung. Aber
selbst || auch dann ist es doch eine
Darstellung in einem anderen Raum als dem Gesichtsraum, denn was dem
Baum im Gesichtsraum entspricht ist doch offenbar kleiner als das was
dem Fenster entspricht. Oder muß ich sagen: ja das kommt eben darauf an was man mit || wie man die Wörter „größer” & „kleiner” anwendet. |
So ist
es auch: ich kann im Gesichtsraum die Wörter
„größer” &
„kleiner” in beiden Arten
gebrauchen. Und in einem Sinn ist der
Gesichtsbaum kleiner im anderen
größer als das Gesichtsfenster. |
Angenommen mein Augapfel
sei hier hinter dem Fenster befestigt so daß ich
alles || das meiste durchs Fenster sehen
würde. Dann würde dieses Fenster die Rolle eines
Teils meines Körpers übernehmen können. Was
nah am Fenster ist, ist mir nahe. (Ich nehme
an daß ich mit meinem Auge 3-dimensional
sehe) Außerdem nehme ich an daß ich
meinen Augapfel im Spiegel zu sehen in Stande bin und etwa an den
Bäumen draußen ähnliche Augäpfel wahrnehme.
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Wie kann
ich nun erkennen oder zu der Annahme kommen daß ich die Welt durch
die Pupille meines Augapfels sehe? Doch nicht wesentlich
anders als dazu daß ich sie durch das Fenster oder etwa durch
ein Loch in einem Brett hinter dem unmittelbar mein Auge
liegt, sehe. |
Ja wenn mein Auge
frei an der Spitze eines Astes säße so könnte man mir
seine Lage dadurch recht klar machen daß man
|
Heißt das
alles nun aber daß das Gesichtsbild doch wesentlich ein
Subjekt enthält oder
voraussetzt? |
Oder ist es nicht vielmehr so daß jene
Versuche mir nur rein geometrische Aufschlüsse geben.
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D.h., Aufschlüsse die immer wieder nur
das Objekt betreffen.
Objektive Aufschlüsse || Auskünfte || Aufschlüsse ﹖ über die Realität. |
Im Gesichtsraum ist nicht ein Auge
was || welches mir gehört
& Augen die anderen gehören. Nur
der Raum selbst ist unsymmetrisch, die Gegenstände in
ihm sind gleichberechtigt. Im physikalischen Raum aber
stellt sich dies so dar,
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Ich will wissen was hinter mir
vorgeht & drehe mich um.
Wäre ich daran verhindert, würde nicht die
Vorstellung bleiben daß sich der Raum um mich herum
ausdehnt? Gewiß. Und
daß ich die Gegenstände die jetzt hinter mir sind dadurch zu
sehen kriege daß ich mich umdrehe. Also ist es
die Möglichkeit des mich-Umdrehens die
mir zu jener Raumvorstellung verhilft. Der
resultierende Raum um mich herum ist also ein
gemischter Sehraum & Muskelgefühlsraum.
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Ohne das Gefühl der Fähigkeit „mich
umzudrehen” wäre meine Raumvorstellung eine
wesentlich andere. |
So hätte das
freisitzende unbewegliche Auge nicht die Vorstellung eines
um es herum || es umgebenden Raumes. |
Die unmittelbare Erfahrung kann keinen Widerspruch
enthalten. Ist sie jenseits von allem Sprechen &
Widersprechen dann kann auch kein
Erklärungsbedürfnis auftreten, das Gefühl daß sich
der Vorgang erklären lassen muß weil sonst etwas nicht
stimmen würde. |
Wie ist es denn wenn man die Augen
schließt: Man
hört doch nicht auf zu sehen. Was man
aber hier sieht enthält doch gewiß keine
Referenz || Beziehung
zu einem Auge. Und mit dem Traumbild ist es das
Gleiche. Aber auch im normalen Sehen ist es klar, daß
die Ausnahmsstellung meines Körpers im
Gesichtsraum nur von |
1) The two lines now occupied by "Philosophische Bemerkungen" contained originally the text 'Motto: "Hier hilft dem Dummen die Dummheit allein."' which was later erased and is now barely visible. See R. Wagner's Der Ring des Nibelungen, Siegfried I/3,1: "Hier hilft kein Kluger, / das seh’ ich klar: / hier hilft dem Dummen die Dummheit allein!".
2) The hypothesis behind the dating of this part of Ms-105 (from 6.2.1929 until ca. 20.3.1929) and the dating of Ms-106 (from ca. 20.03.1929 until ca. July 1929), is the following: (a) Wittgenstein spends the period from ca. 20.3.1929 until ca. 14.4.1929 in Vienna / Austria (see his letter to Hänsel of “nach 18.1.1929” and his letter to Schlick of 18.2.1929 (IEA 2013) as well as Monk 1991, p.265: “Gilbert Pattisson met Wittgenstein on the train coming back from Vienna after the Easter break of 1929 …”). (b) When travelling to Austria, he leaves the half full Ms-105 behind in Cambridge and continues his writing in the empty Ms-106. (c) Wittgenstein completes both Ms-106 (until July 1929?) and Ms-105 (until August 1929?) back in Cambridge before he begins writing in Ms-107 which contains its first dating on page 87 (11.9.1929).
3) This remark is written on verso page 44, but most likely belongs with, and most likely was written after the remark spanning from the bottom of recto page 45 to the top of recto page 49. We are indebted to Florian Franken Figueiredo for pointing this out.
4) This page is empty and marked with a cross.
5) Continuation in Ms-106,2.
6) Continuation from Ms-106,298.
7) Arrow pointing up, possibly indicating that the remark should not start after a blank line.
8) Arrow pointing up.
9) Continuation in Ms-107,1.
To cite this element you can use the following URL:
BOXVIEW: http://wittgensteinsource.com/BTE/Ms-105_n