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Kann man denn etwas Anderes als
ˇ◇◇◇
einen Satz
verstehen?
Oderˇ aber: Ist es nicht erst ein Satz, wenn man es versteht. Also: Kann man Etwas anders, als als Satz verstehen? | ✓ |
| ⍈
S 7
Man könnte // möchte // davon reden, “einen Satz zu erleben”. Lässt sich dieses Erlebnis niederschreiben? |
|
[Zu: “das Wort hat nur im Satz
Sinn”]
Da ist es wichtig, dass es in einem gewissen Sinne keinen halben Satz gibt. Das heisst, vom halben Satz gilt, was vom Wort gilt, dass
|
Prüfen: Überlegen:
“Das Verstehen fängt aber erst mit dem Satz an. (uUnd darum interessiert es uns nicht.).” // Das Verstehen fängt|aber erst mit dem Satz an. // | ✓ |
Wie es keine Metaphysik gibt, so gibt es keine Metalogik.
Das Wort “Verstehen”, der Ausdruck “einen
Satz verstehen”, ist|auch nicht metalogisch, sondern ein Ausdruck wie
jeder andre der Sprache. | ✓ |
|
ˇMan könnte sagen: Wir haben es
also in unsern Betrachtungen mit dem Verstehen des Satzes
nicht zu tun; denn wir selbst müssen ihn verstehen,
damit er für uns ein Satz ist. Was
soll uns das Verstehen bekümmern? Wir müssen ja den Satz
verstehen, daß er für uns ein Satz ist! 2 |
|
Es wäre ja auch seltsam, dass die Wissenschaft und
die Mathematik die Sätze gebraucht, aber von ihrem Verstehen
nicht⌊/⌋spricht.
|
Man sieht in dem Verstehen das Eigentliche, im Zeichen das
Nebensächliche. –
Uebrigens, wozu dann das Zeichen
überhaupt? –
Nur um sich Andern verständlich zu machen?
Aber wie ist
| ✓ |
Auf die Frage “was meinst du”,
muss zur Antwort kommen: p; und
nich[z|t] kommt zur Antwort: “ich meine
p”, & nicht “ich meine das, was
ich mit ‘p’ meine”. | ✓ |
U |
U |
Man kann es auch so sagen: wenn man sich immer in einem Sprachsystem
ausdrückt und also, was ein Satz meint, nur durch Sätze dieses
Systems erklärt, so fällt am Schluss ˇdie
Meinung ganz aus der Sprache, also aus der Betrachtung, heraus und es
bleibt die Sprache, das Einzige, was wir betrachten
können.
Was ein Satz meint, sagt eine
Erklärung. | ✓ |
U |
Gesprochenes kann man nur durch die Sprache erklären, Gesprochenes erklärt man durch die Sprache; [,|d]arum kann man
die Sprache (in diesem Sinne)
nicht erklären. | ✓ |
U |
Ich will doch sagen: Die ganze Sprache kann man nicht
interpretieren.
Eine Interpretation ist immer nur eine im Gegensatz zu einer andern. Sie hängt sich an das Zeichen und reiht es in ein weiteres S[u|y]stem ein. 3 | ✓ |
✓ |
⍈
Zu
S 2/3 etwa zu
S. 94
Alles was ich in der Sprache tun kann, ist etwas sagen: das eine sagen. (Das eine sagen im Raumeˇ der Möglichkeiten dessen, was ich hätte sagen können.) (Keine Metalogik.) |
✓ |
Wenn Frege gegen die formale
Auffassung der Arithmetik spricht, so sagt er gleichsam:
diese kleinlichen Erklärungen, die Symbole betreffend, sind
müssig, wenn wir diese verstehen.
Und das Verstehen besteht quasi im Sehen // ist
quasi das Se[e|h][h|e]n // eines
Bildes, aus demdann alle Regeln folgen
(wodurch sie verständlich werden).
Frege sieht aber nicht,
dass dieses Bild nur wieder ein Zeichen ist, oder
ein Kalkül, der uns dem geschriebenen Kalkül
erklärt.
Aber das Verständnis gleicht überha[i|u]pt immer dem, welches Und, was wir Verstehen einer Sprache nennen, gleicht überhaupt dem Verständnis, welches wirˇ ◇◇◇ für einen Kalkül kriegen, wenn wir z.B. seine
| ✓ |
✓ | ⍈
Zu
S 108 oder zum
⇒Kapitel: “Begleitet eine
Kenntnis der
gr. Regeln den
Ausdr.
d. Satzes
wenn
etc.”
Wenn komplizierte ˇ
|
✓ |
(Im gewöhnlichen
Leben,) wWenn ich jemandem einen Befehl
gebe, so ist es mir gan ganz genug,
ihm Zeichen zu geben.
Und ich würde nie sagen: das sind ja nur Worte, und ich
muss hinter die Worte dringen.
Ebenso, wenn ich jemand etwas gefragt hätte und er gibt
mir eine Antwort (also ein Zeichen), bin ich zufrieden –
das war gerade, was ich erwartete – und wende nicht ein: das
ist ja eine blosse Antwort.
Es ist klar, dass nichts anderes erwartet
werden konnte, und dass die Antwort den
Gebrauch
4 | ✓ |
✓ |
Wenn man aber sagt “wie soll ich wissen, was er meint, ich sehe
ja nur seine Zeichen”, so sage ich:
“wie soll er wissen, was er meint, er hat ja auch
nur seine Zeichen”. |
✓ |
“Etwas habe ich aber doch gemeint, als ich das
sagte!” –
Gut, aber wie können wir, was es ist, herausbringen?
Doch wohl nur⌊|⌋dadurch,
dass er es uns sagt.
Wenn wir nicht sein übriges Verhalten
Du meinst, was Du sagst. 5 |
|
✓ |
“Du hast mit der Hand eine Bewegung gemacht; hast Du etwas
damit gemeint? –
Ich dachte, Du meintest, ich solle zu Dir kommen”.
Wie meinte er etwas?
Hat er ˇalso etwas Anderes gemeint, als, was er
Also er konnte etwas meinen, oder auch nichts meinen. Und wenn er etwas meinte, war es eben was er zeigte oder etwas Anderes? Die Frage ist, ob man fragen darf, “Darf man hier fragen: “ …was hast Du gemeint”[.|?] – Auf diese Frage (aber) kommt ein Satz zur Antwort. Während, wenn man so nicht fragen darf, Darf man so nicht fragen, so ist das Meinen – sozusagen – amo[p|r]ph ist. Und “ich meine etwas mit dem Satz” ist dann von
| ✓ |
|
(Könnte [,|m]an
|
Wir unterscheiden doch Sprache, von dem, was nicht Sprache ist
ˇ Schrift von dem, was keine Schrift ist.
Wir sehen Stricheˇ etwa Folgen von Strichen auf einer
Mauer, und und sagen, wir verstehen sie;
undˇ wir sehen andere, undˇ wir sagen,
sie bedeuten nichts (oder, uns nichts).
Damit ist doch eineˇ sehr allgemeine Erfahrung
charakterisiert, die wir nennen könnten: “etwas als Sprache
verstehen” – ganz abgesehen
| ✓ |
Ich sehe eine deutsche Aufschrift und eine
chinesische[.| :] Ist die
chinesische etwa ungeeignet etwas mitzuteilen?
ˇNeue Zeile
– Ich sage, ich habe [c|C]hinesisch nicht
gelernt.
Aber das Lernen der Sprache
[h|f]ällt fällt dies
fällt als blosse Ursache,
Geschichte, aus der
6a sehe [–| // ] anschaue // .
(Warum sie nicht eintreten, ist ganz
gleichgültig.) | ✓ |
|
“Geben wir denn den Worten, die uns gesagt werden,
willkürliche Interpretationen?
Kommt nicht das Erlebnis des Verstehens ˇmit dem Erlebnis des
Hörens der Zeichen, wenn wir ‘die
S[ö|p]rache der Andern
verstehen’?” |
|
Wenn mir jemand etwas sagt und ich verstehe es, so geschieht mir dies
ebenso, wie, dass ich höre was er
sagt. // wie,
dass ich, was er sagt,
höre. //
Und hier ist Verstehen
|
|
Denken wir an eine Chiffre: Ein Satz sei
Wenn man hier die Frage stellte: “In welchem Augenblick der Uebertragung (aus der Chiffre ins Deutsche) verstehe ich den Satz”, so würde man einen Einblick in das Wesen dessen erhalten, was wir “verstehen” nennen. // in das Wesen des Verstehens erhalten. // |
|
Ich sage einen Satz “ich sehe einen schwarzen Kreis”;
aber auf die Worte // Wörter //
kommt es doch nicht an; sagen // setzen
// wir also statt dieses Satzes “a b c d
e”.
Aber nun kann ich nicht ohne weiteres mit diesem Zeichen den oberen
Sinn verbinden (es sei denn, dass ich es als
ein Wort auffasse und dies als Abkürzung des oberen
Satzes).
Diese Schwierig-
6b sehe [–| // ]
anschaue // .
(Warum sie nicht eintreten, ist ganz
gleichgültig.) |
|
“Geben wir denn den Worten, die uns gesagt werden,
willkürliche Interpretationen?
Kommt nicht das Erlebnis des Verstehens ˇmit dem Erlebnis des
Hörens der Zeichen, wenn wir ‘die S[ö|p]rache der
Andern verstehen’?” |
Wenn mir jemand etwas sagt und ich verstehe es, so geschieht mir dies
ebenso, wie, dass ich höre was er
sagt. // wie,
dass ich, was er sagt,
höre. // Und hier ist Verstehen das Phänomen, welches sich einstellt, wenn ich einen deutschen Satz höre, und welches dieses Hören vom Hören eines Satzes einer mir nicht
| ✓ |
Denken wir an eine Chiffre: Ein Satz sei uns in der Chiffre
gegeben und auch der Schlüssel, dann ist uns natürlich, in gewisser
Beziehung, [a|A]lles zum Verständnis der Chiffre
gegeben.
Und doch würde ich, gefragt “verstehst Du diesen Satz in der
Chiffre”, etwa antworten: Nein, ich
muss ihn erst entziffern; und erst, wenn ich ihn
z.B. ins Deutsche übertragen hätte, würde ich
sagen “jetzt verstehe ich ihn”.
Wenn man hier die Frage stellte: “In welchem Augenblick der Uebertragung (aus der Chiffre ins Deutsche) verstehe ich den Satz”, so würde man einen Einblick in das Wesen dessen erhalten, was wir “verstehen” nennen. // in das Wesen des Verstehens erhalten. // | ✓ |
Ich sage einen Satz “ich sehe einen schwarzen Kreis”;
aber auf die Worte // Wörter //
kommt es doch nicht an; sagen // setzen
// wir also statt dieses Satzes “a b c d
e”.
Aber nun kann ich nicht ohne weiteres mit diesem Zeichen den oberen
Sinn verbinden (es sei denn, dass ich es als
ein Wort auffasse und dies als Abkürzung des oberen
Satzes).
Diese Schwierig-
7 keit ist doch aber sonderbar.
Ich könnte sie so ausdrücken: Ich bin nicht gewöhnt statt
‘ich’ ‘a’ zu sagen und statt
‘sehe’ ‘b’, und statt
‘einen’ ‘c’,
etc..
Aber damit meine ich nicht, dass ich, wenn ich daran
gewöhnt wäre, mit dem Worte ‘a’ sofort das
Wort ‘ich’ assoziieren würde; sondern,
dass ich nicht gewöhnt bin
‘a’ an der Stelle von ‘ich’ zu
gebrauchen – in der Bedeutung von ‘ich’.
| ✓ |
/ ✓ |
“Ich sage das nicht nur, ich meine auch etwas
damit”. –
Wenn man sich überlegt, was dabei in uns vorgeht, wenn wir Worte
meinen (und nicht nur sagen), so ist es uns, als wäre
dann etwas mit diesen Worten gekuppelt, während sie sonst leer
liefen. –
Als ob sie gleichsam in uns eingriffen. ¥
S 1/2 ⋎ | ✓ |
/ ✓ |
Ich verstehe einen Befehl als Befehl,
d.h., ich sehe
ˇin ihm nicht nur diese Struktur von Lauten oder Strichen, sondern
sie hat – sozusagen – einen Einfluss
auf mich.
Ich reagiere auf einen Befehl (auch ehe ich ihn befolge)
anders, als etwa auf eine Mitteilung oder Frage.
(Ich lese ihn in anderem Tonfall mit anderer
Geste.) ¥
S 19/2 ⋎ | ✓ |
✓ | ✓ |
|
Ich sage: Das Verstehen bestehe darin,
dass ich eine bestimmte Erfahrung
habe. ‒ ‒
Dass diese Erfahrung aber
|
/ ✓ |
ˇBedenke auch: Man kann manchen Satz nur im
Zusammenhang mit anderen verstehen.
Wenn ich
z[–|.]B. irgendwo
lese: In einer Erzählung steht:
“[n|N]achdem er das gesagt hatte, verliess er
sie, wie am vorigen
Tag,”[.|,].
–
[F|f]ragt man mich, ob
ich diesen Satz verstehe, so
8
verstehe ich ihn.
Ich wüsste, wie man diesen Satz etwa gebrauchen
könnte, ich könnte selbst einen Zusammenhang für
ihn erfinden.
Und doch verstehe ich ihn nicht so, wie ich ihn
verstünde, wenn ich das Buch ˇdie
Erzählung bis zu dieser Stelle gelesen hätte.
(Vergleiche Sprachspiele.) | ✓ |
Was heisst es, ein gemaltes Bild zu
verstehen?
Auch da gibt es
Verständnisstehen und Nichtverstehen.;
Und auch
| ✓ |
Aber noch etwas: Angenommen, das Bild
stelltelen Menschen dar, wäre aber
klein, und die Menschen daraufˇ wären etwa
einen Zoll Meter lang.
Angenommen nun, es gäbe Menschen, die diese Länge hätten, so
9
des Eindrucks ist. | ✓ |
Dieses Sehen der gemalten Menschen als Menschen (im Gegensatz etwa
zu Zwergen) ist ganz analog dem Sehen des Bildes // der Zeichnung // als dreidimensionales
Gebilde.
Wir können hier nicht sagen, wir sehen immer dasselbe und fassen es
nachträglich, einmal als das Eineund , einmal als das Andre auf,
sondern wir sehen jedes Mal etwas [a|A]nderes. | ✓ |
Und so auch, wenn wir einen Satz mit Verständnis und ohne Verständnis
lesen.
(Erinnere Dich daran, wie es ist, wenn man einen Satz mit falscher
Betonung liest, ihn daher nicht versteht, und nun auf einmal
daraufkommt, wie er zu lesen ist.) | ✓ |
(Beim (Lesen einer schleuderhaften
Schrift.) kann man erkennen, was es
heisst, etwas in das gegebene Bild
hineinsehen.) | ✓ |
Wenn man eine Uhr abliest, so sieht man einen
Komple[l|x] von Strichen, Flecken
etc., aber auf ganz bestimmte W[i|e]ise, wenn man
ihn als Uhr und Zeiger
| ✓ |
| ⇒
Zu “lernen der Sprache”
Wir könnten uns den Marsbewohner denken, der auf der Erde erst nach und nach den Gesichtsausdruck der Menschen als solchen verstehen lernte und den drohenden erst nach gewissen Erfahrungen als solchen empfinden lernt. Er hätte bis dahin diese Gesichtsform
|
| ⇒
Zu “lernen der Sprache”
Kann ich so nicht sagen: er lernt erst die befehlende Geste in einer gewissen Satzform verstehen? 10 |
| ⇒
Zu: “lernen der Sprache”
Chinesische Gesten verstehen wir so wenig, wie chinesische Sätze. [D.h. es gibt nicht nur für Sat Unverständnis für Sätze. Wie aber lernen wir die Sprache fremder Gesten?] Sie können uns durch Worte erklärt werden. Man kann uns sagen “das ist bei diesem Volk eine höhnische Gebärde”, etc.. Oder aber wir lernen die Gebärden verstehen wie wir als Kind die Gebärden & Mienen der Erwachsenen – ohne Erklärung – verstehen lernen. Und verstehen lernen heiß eben in diesem Sinne nicht erklären lernen & wir verstehen dann die Miene, können sie aber nicht durch einen andern Ausdruck erklären.] 11 |
|
U |
Mit dem Worte “Missverständnis” meine ich also wesentlich etwas, was sich durch Erklärung beseitigen lässt. Eine andere Nichtübereinstimmung nenne ich nicht “Missverständnis”. ¥
S 2/3 ⋎﹖
|
U |
Verständnis ents[ö|p]richt der Erklärung; soweit es aber
der Erklärung nicht entspricht, ist es unartikuliert und
|
✓ |
Wissen, was der Satz besagt, kann nur heissen:
die Frage beantworten können “was sagt
er?”. |
✓ |
Den Sinn eines Satzes verstehen // kennen // ,
|
U |
Denn ist hier “Sinn haben”ˇ, quasi,
intransitiv gebraucht, so dass man also nicht
den Sinn eines Satzes von dem eines anderen Satzes
unterscheiden kann, dann ist das Sinnhaben
|
∫ ¿ |
Das Triviale, was ich zu sagen habe, ist, dass auf
den Satz “ich sage das nicht nur, ich meine
etwas damit” und die Frage “was?”, ein
weiterer Satz, in irgend welchen Zeichen, zur Antwort kommt.
12 |
? / |
Aber man kann fragen: Ist denn das Verständnis nicht etwas
anderes als der Ausdruck des Verständnisses?
Ist es nicht so, dass der Ausdruck des
Verständnisses eben ein unvollkommener Ausdruck ist?
ˇ
Zeile
Das heisst doch wohl, ein Ausdruck, der etwas
auslässt, was wesentlich
ˇunausdrückbar ist.
Denn sonst könnte ich ja eben einen bessern finden.
Also wäre der Ausdruck ein voll[,|k]ommener
Ausdruck. ‒ ‒ ‒ |
/ |
Es ist eine
Dass er gleichsam nur immer aus der Ferne darauf deuten, auch sich ihm nähern, es aber nie mit der Hand berühren // ergreifen // kann. Und das Letzte immer ungesagt bleiben muss. |
? / |
Man willˇ etwa sagen: Er versteht
es ˇ
|
|
Man möchte sagen: er ist mit seinem Verständnis
bei der Tatsache //
bei bei der
Ausführung // , aber die Erklärung kann nie die
Ausführung enthalten.
Aber das Verständnis enthält nicht die Ausführung, sondern ist nur das Symbol, das bei der Ausführung übersetzt wird. |
∫ / ∫ ? / |
Die Schwierigkeit ist, die Grammatik des Wortes
“meinen” klar zu sehen. Der Weg dazu, die
Gr. … klar zu sehen,
führt … Aber der Weg dazu ist nur der, über
die Antwort auf die Frage “welches führt über die Frage
“ … ist das Kriterium dafür,
dass wir etwas so meinen” und
welcher Art ist der Ausdruck, den dieses “so”
vertritt.
Die Antwort auf|die Frage
“wie ist das gemeint”
13 schen zwei Sprachen //
her.
Also fragt auch die Frage nach dieser Verbindung.
Der Gebrauch der Hauptwörter “Sinn”,
“Bedeutung”, “Auffassung” und
anderer
Wörter verleitet uns zu glauben, dass dieser Sinn
etc. dem Zeichen so gegenübersteht, wie das
Wort, – der Name,
– dem Ding, das sein Träger ist.
So|dass man sagen könnte: “‘[d|D]er Pfeil Das Zeichen hat
eine ganz bestimmte Bedeutung,’ ist in einer ganz
bestimmten Weise gemeint, die ich nur faute de mieux wieder
durch ein Zeichen ausdrücken muss”.
Die Meinung, die Intention wäre [w|q]uasi seine
Seele, die ich am liebsten direkt zeigen möchte, aber auf die ich leider
nur indirekt durch ihren Körper hinweisen kann. – Wenn ichˇ um den Sinn eines Pfeils zu erklären sage: “ich meine diesen Pfeil so, dass man ihm durch eine Bewegung in der Richtung vom Schwanz zur Spitze folgt”, so gebe ich eine Definition (ich setze ein Zeichen für ein andres), während es scheint, als hätte ich sozusagen die Aussage // Angabe //
14 |
? / |
Was die Erklärung des Pfeiles betrifft, so ist es klar,
dass man sagen kann: “Dieser
Pfeil bedeutet // sagt // nicht,
dass du dorthin (mit der
Hand zeigend) gehen sollst, sondern dahin.” –
Und ich würde diese Erklärung natürlich verstehen. –
und das diese Erklarung verstanden werden
könnte. |
|
“Das2 müs[y|s]te man
aber dazuschreiben”. 15 |
|
? / |
| ✓ |
∕∕ |
Wenn “einen Satz verstehen” heisst,
in
| ✓ |
? / | ⌊⌊
Was wir ‘verstehenˇ lernen’ nennenˇ Das
Kriterium des Verstehens ist manchmal ein Vorgang des
Übertragens, Übersetzens, Übersetzens des Zeichens in
eine andere eine Handlung; wir übertragen den Satz
|
? / | ⌊⌊
Wir reden von dem Verständnis eines Satzes vielfach als der Bedingung
dafür, daß wir ihn anwenden können
ˇWir sagen “Wir können einen Befehl nicht befolgen wenn wir
ihn nicht verstehen” oder “ehe wir ihn
verstehen”. ⇒
[das Wort “können”,
“muß” verdächtig] ⌋⌋ |
/ |
Ich verstehe dieses Bild genau, ich könnte es in Ton kneten // plastisch wiedergeben // . –
Ich verstehe diese Beschreibung genau, ich könnte eine Zeichnung nach
ihr machen. ¥
17/1, 2 ⋎ | ✓ |
| ⌊⌊
Wenn hier das Verstehen ein psychischer Vorgang ist unter dem
‘Verstehen’ gemeint ist ◇◇◇
& gesagt werden soll, daß dieser Vorgang
erfahrungsgemäß
Soll aber ‘verstehen’ hier heißen: erklären können, – warum sollte das notwendig sein um den Befehl zu befolgen. Natürlich handelt es sich hier nicht um logische Notwendigkeit. ⌋⌋ |
/ |
Man könnte es in gewissen Fällen geradezu als Kriterium des
Verständnisses // Verstehens //
ˇfestsetzen, dass man den Sinn des Satzes
muss zeichnerisch darstellen können. 16 | ✓ |
/ |
Zu
S. 42
Es ist sehr sonderbar: Das Verstehen einer Geste
| ✓ |
/ |
Zu
S. 42
Und wirklich werden wir Worte durch eine Geste und eine Geste durch Worte erklären. | ✓ |
|
Wenn man mir sagt “bringe eine gelbe Blume” und ich
stelle mir vor, wie ich eine gelbe Blume hole, so kann das zeigen,
dass ich den Befehl verstanden habe.
Aber ebenso, wenn ich ein Bild des Vorgangs male. –
Warum?
Wohl, weil das, was ich tue, mit Worten des Befehls beschrieben werden
muss.
Oder soll ich sagen, ich habe tatsächlich einen (dem
ersten) verwandten Befehl ausgeführt. |
/ |
⌊⌊
umgearb.⌋⌋ Nun ist die Frage: Muss ich wirklich in
so einem Sinne das Zeichen verstehen, um etwa darnach handeln zu
können? –
Wenn jemand sagt: “gewiss!
sonst wüsste ich ja nicht, was ich zu tun
habe”, so würde ich antworten: “
| ✓ |
∫ |
Was heisst dann also der Satz:
“Ich muss den Befehl verstehen, ehe
ich nach ihm handeln kann[?|”]?
Denn dieser Satz // dies zu sagen, //
hat natürlich einen Sinn.
Aber gewiss // jedenfalls
// wieder keinen metalogischen. | ✓ |
/ |
⌊⌊
überarb⌋⌋ Die Idee, die man von dem Verstehen hat, ist etwa,
dass man dabei von
17 dem Zeichen näher an die verifizierende
Tatsache kommt,ˇ von den Worten des Befehls näher zur
Ausführung, etwa durch die Vorstellung.
Und wenn man auch nicht wesentlich,
d.h. logisch,
näher kommt, so ist doch etwas an der Idee richtig,
dass das Verstehen in dem Vorstellen der Tatsache
besteht.
Die Sprache der Vorstellung ist in dem gleichen Sinne wie die
Gebärdensprache primitiv. | ✓ |
ü / | ✓ |
/ |
[“|A]uch wäre da die Frage möglich:
Wie lange vor dem Befolgen musst Du denn den
Befehl verstehen? | ✓ |
|
(Es kann keine notwendige Zwischenstufe zwischen
dem Auffassen eines Befehls und dem Befolgen geben.)
|
∫ |
Wenn das Verstehen eine notwendige﹖ Vorbereitung
des Folgens war
|
? / |
[Zu: Die Kluft zwischen Befehl & Ausführung nicht
durch Ähnlichkeit überbrücken]
Wenn gesagt würde, dass der, der den Befehl erhält, ˇ wenn er ihn versteht eben ausser den Worten Vorstellungen erhält, die der Ausführung des Befehls ähnlich sind, (während es die Worte nicht sind), so
18 grössere
Aehnlichkeit ersetzt.
Und der Weg vom
Es ist damit auch gezeigt, dass ,
|
/ | Ich könnte auch sagen: Es scheint uns, als ob, wenn wir den Befehl – ( z.B.
| ✓ |
/ |
⇒
Zu: “Deuten”
Nun müsste man allerdings darauf sagen: Aber was veranlasst
| ✓ |
/ |
⇒
Zu: “Deuten”
Eine ‘Interpretation’ ist doch wohl etwas, was in
|
/ | (Dieser Satz bleibt im
§) “Ich kann den Befehl nicht
ausführen, weil ich nicht verstehe, was Du meinst. –
Ja, jetzt verstehe ich Dich”.
Was ging da vor, als ich plötzlich den Andern verstand? ⌊⌊ ⋎ Da gab es viele Möglichkeiten: Der Befehl konnte ˇ z.B. mit falscher Betonung gegeben worden sein, & es fiel mir plötzlich die richtige Betonung ein. Einem Dritten würde ich dann sagen: “jetzt verstehe ich ihn, er meint: …” & nun würde ich den Befehl in richtiger Betonung wiederholen. Und in der richtigen Betonung verstünde ich
¥ S. 20/4 ⋎⌋⌋ Ich konnte mich natürlich irren, und dass ich den Andern verstand, war eine Hypothese. Aber 19 es fiel mir etwa
plötzlich eine Deutung ein, die mir einleuchtete.
Aber war diese Deutung etwas anderes als ein
|
|
Oder Ees konnten mir auch vor
diesem Verstehen ‘mehrere Deutungen
vorschweben’, für deren eine ich mich endlich
entscheide.
Aber das Vorschweben
|
/ |
⌊⌊
Wer zwischen zwei Arten
⌋⌋ |
/ | ⍈
→
S. 7/2
Was heisst es: verstehen, dass etwas ein Befehl ist, wenn man auch den Befehl selbst noch nicht versteht? (“Er meint: ich soll etwas tun, aber was er wünscht, weiss ich nicht.”) 20 |
|
|
Deuten wir denn etwas, wenn uns jemand einen Befehl gibt?
Wir fassen auf, was wir hören oder sehen; oder; wir sehen, was wir
sehen. |
/ | ⌊⌊
Ein Zeichen deuten, ihm eine Deutung hinzufügen, ist ein Vorgang der wohl
in
|
/ ? |
Es gibt Fälle, in denen wir einen erhaltenen Befehl deuten und
[D|F]älle, in denen wir es nicht tun.
Eine Deutung ist eine Ergänzung des gedeuteten Zeichens durch ein Zeichen. |
/ |
Wenn mich jemand fragt: “wieviel Uhr ist es”, so
geht in mir dann keine Arbeit des Deutens vor.
Sondern iIch reagiere unmittelbar auf das, was ich sehe
und höre. |
/ | ⍈
Zu
S. 18
|
/ |
Ich deute die Worte; wohl; aber deute ich auch die Mienen?
Deute ich, etwa, einen Gesichtsausdruck als
drohend? , oder
freundlich? –
Es kan[h|n]
geschehen. Auch das kann übrigens
geschehen. |
/ ∕∕ |
Wenn ich nun sagte: Es ist nicht genug,
dass ich das drohende Gesicht wahrnehme, sondern ich
muss es erst deuten. –
Es zückt jemand das Messer
21
und
ich sage: “ich verstehe das als eine
Drohung”. |
/ | ⇒
[Zu: “Behauptung, Frage,
etc.] § 47
Hier muss man verschiedene Fälle unterscheiden. |
U ∕∕ U ∕∕ / |
⍈
(Denken wir an verschiedene Befehle, die wir nicht ausführen
können: ein Gewicht zu heben das uns zu schwer ist, einen Arm zu heben der gelämt ist, ein Haar aufzustellen, sich eines Namens zu erinnern der uns entfallen ist, einen Satz zu verstehen)/. Kann man sagen, daß man den Befehl, den gelämten Arm zu heben in gewissem Sinne nicht versteht? [Bewegen der Finger bei verschränkten Händen.] Den Befehl verstehen, heißt etwa darstellen können wie es wäre wenn er ausgeführt würde. Und nun kann ich mir wohl vorstellen oder zeichnen etc wie es wäre wenn sich die Bewegung des Arms vollzöge; aber, wenn er sich auf den Befehl hin höbe, so würden wir doch nicht sagen, wir haben ihn gehoben. Wir hätten also den Befehl nicht ausgeführt. Denken wir an die Befehle: “habe Schmerzen!” & “rufe Dir Schmerzen hervor!” Ferner: “[s|S]telle Dir einen roten Kreis vor!” 22 |
|
/ | ⌊⌊
Wissen wie ein Wort gebraucht wird = Es anwenden
können. ⌋⌋ |
| ⌊⌊
Vergleiche: “Ich sehne mich nach ihm” “Ich erwarte ihn” “Ich weiß daß er kommen wird” oder auch: 1 “ich habe mich
2 “ich habe ihn
3 “ich wußte vom Morgen an daß er kommen werde” 4 “ich hatte vom Morgen an Zahnschmerzen“ Kann man sagen “ich wußte vom Morgen an ununterbrochen daß er kommen werde”? Vergleiche № 4 mit jedem der anderen Sätze. 5 “Ich konnte von meinem 10ten Jahr an Schachspielen”. 6 “Ich konnte seit damals nicht mehr hoch springen” ⌋⌋ |
? / |
⇒
[Zu: “das [A|a]ugenblickliche Verstehen
etc.”]
Es ist merkwürdig, dass wir uns bei dem Gedanken, dass es jetzt 3 Uhr sein dürfte, die Zeigerstellung meist gar nicht genau oder überhaupt nicht vorstellen, sondern das Bild, gleichsam wie, in einem Werkzeugkasten der Sprache haben, aus dem wir wissen, das Werkzeug jederzeit hervorziehen // herausnehmen // zu können, wenn wir es brauchen. – Dieser Werkzeugkastenscheint mir die Grammatik mit ihren Regeln zu sein. ist er aber nicht die …? (Denken wir aber, welcher Art dieses Wissen ist.) |
? / |
⇒
[Zu: “das
augenbl. Verstehen
etc.”] ⇒
Zu
M.S.
p. 21/1 ﹖
Es ist so, wie wenn ich mir im Werkzeugkasten der Sprache Werkzeuge zum künftigen Gebrauch herrichtete. Oder in Malkasten Farben (Ein Werkzeug ist ja auch das Abbild seines Zwecks.) ⇒ [Dazu: Hypothese “ich sehe eine Kugel”.[)|]] Verwendung der Vorstellg. des Bildes einer Kugel. |
/ |
Was heisst es, zu sagen “ich sehe zwar kein
Rot, aber wenn Du mir einen Farbkasten gibst, so kann ich es Dir darin
zeigen”?
Wie kann man wissen, dass man es
zeigen kann, wenn …; dass man es also
erkennen kann, wenn man es sieht? Ich |
/ |
|
? / | ⌊⌊
“Ich könnte Dir die genaue Farbe der Tapete zeigen, wenn hier
etwas wäre was diese Farbe hat”. –
“Wie weißt Du, daß Du sie erkennen würdest?”
–
“Weil ich sie mir jetzt vorstellen kann vorstelle Weil ich sie jetzt vor mir sehe.”
Anderseits aber Anderseits: “[i|I]ch kann mir jederzeit ˇwenn ich will einen roten Kreis vorstellen[,|.] wenn ich will”. – “Wie weißt Du, daß Du
|
? / |
23 terbuchs verstehe und kann sagen,
dass ich auf gleiche Weise den Satz cdab
übersetzen kann, wenn ich will. –
Wenn also der Satz cdab ein Befehl ist, den entsprechenden Satz
in der zweiten Sprache hinzuschreiben, so verstehe ich diesen Befehl, wie
ich etwa den Befehl verstehe, !!!!!!
Schritte zu gehen, wenn mir gezeigt wurde, wie die entsprechenden Befehle
mit den Zahlen !, !!,
!!!, ausgeführt
werden. |
∫ |
Aber natürlich kann das nicht anders sein, als wenn ich
z.B. sage “ich will diesen Fleck rot
anstreichen”, eine Vorstellung von der Farbe habe und nun
“weiss“, wie diese
Vorstellung in die Wirklichkeit zu übersetzen ist. |
? / |
? / | ⍈
⇒
[Zu: Die Erwartung erwartet das was sie
erfüllen wird] § 77
Wenn ich die Vorstellung, die bei der Erwartung etc. im Spiel ist, durch ein wirklich gesehenes Bild ersetzen will, so scheint etwa folgendes zu geschehen: Ich sollte einen dicken schwarzen Strich ziehen und habe als Bild einen dünnen gezogen. Aber die Vorstellung geht noch weiter und sagt, sie weiss auch schon, dass der Strich dick sein soll. So ziehe ich einen dicken, aber etwas blasseren Strich; aber die Vorstellung sagt, sie weiss auch schon, dass er nicht grau sondern schwarz sein sollte. (Ziehe ich aber den dicken schwarzen Strich, so ist das kein Bild mehr.) |
? / |
Etwas wissen, ist von der Art dessen, ist damit zu
vergleichen: einen Zettel
in
|
| ⍈
[Zu
S. 182]
Wie ist es, wenn ich jemandem den Befehl gebe “stelle Dir einen
roten Fleck vor” & nun sage: den Befehl verstehen
heiße, wissen wie es ist, wenn er ausgeführt ist; oder gar sich vorstellen
können, wie es ist, wenn …”
24 |
|
|
|
Augustinus, wenn er
vom Lernen der Sprache redet, redet
ausschliesslich davon, wie wir den Dingen Namen
beilegen, oder die Namen der Dinge verstehen.
Hier scheint also das Benennen Fundament und Um und Auf der
Sprache zu sein.
Sie beschreiben eben das Spiel einfacher, als es ist. Dieses Spiel kommt aber wohl in der Wirklichkeit vor. – Nehmen wir etwa an, ich wollte aus Bausteinen⌊,⌋ ein Haus aufführen, die mir ein Andrer zureichen soll, ein Haus aufführen, so könnten wir erst ein Uebereinkommen dadurch treffen, dass ich auf einen Stein zeigend sagte “das ist eine Säule”, auf einen andern zeigend “das heisst Würfel”, – “das heisst Platte” u.s.w.. Und nun bestünde die Anwendung im Ausrufen jener Wörter “Säule”, “Platte”, etc. in der Ordnung, wie ich die Bausteine brauche. Und ganz 26 ähnlich ist ja das
Uebereinkommen
|
|
Augustinus beschreibt
wirklich einen Kalkül; nur ist nicht alles, was wir Sprache nennen,
dieser Kalkül.
(Und das muss man in einer grossen Anzahl von Fällen sagen, wo es sic[(|h] fragt: ist diese Darstellung brauchbar oder unbrauchbar. Die Antwort ist dann: “ja, brauchbar; aber nur dafür, nicht für das ganze Gebiet, das Du darzustellen vorgabst”.) |
|
Es ist also so, wie wenn jemand als
erklärteˇ jemand: “spielen besteht darin,
dass man Dinge, gewissen Regeln
gemäss, auf einer Fläche verschiebt
…” und wir in ihm
antworteten: Du denkst da gewiss an die
Brettspiele, und auf sie ist Deine Beschreibung auch anwendbar.
Aber das sind nicht die einzigen Spiele.
Du kannst also Deine Erklärung richtigstellen, indem Du sie
ausdrücklich auf diese Spiele einschränkst. Man könnte also sagen, Augustinus stelle das Lernen der Sprache zu einfach dar // stelle die Sache zu einfach dar // ; aber auch: er stelle eine einfachere Sache dar. (Wer das Schachspiel einfacher beschreibt – mit einfacheren Regeln – als es ist, beschreibt damit dennoch ein Spiel, aber ein anderes.) |
|
Ich w[i|o]llte ursprünglich sagen: Wie
Augustinus das Lernen der
Sprache beschreibt, das kann uns zeigen, woher sich diese
Auffassungˇ der Bedeutung überhaupt
eigentlich schreibt // … , von welcher
welchem primitiven Anschauung Bild
… // .
Man könnte den Fall mit dem einer Schrift vergleichen, in der Buchstaben zum Bezeichnen von Lauten benützt würden, aber auch zur Bezeichnung der Stärke Betonung und als Interpunktionszeichen. Fassen wir dann diese Schrift als eine Sprache zur Beschreibung des Lautbildes auf, so 27 könnte man sich denken,
dass Einer diese Schrift so
auffasste, als entspräche einfach jedem
Buchstaben ein Laut und als hätten die Buchstaben nicht auch ganz andere
Funktio[h|n]en. –
Und so einer – zu einfachen – Beschreibung der Schrift
gleicht Augustinus'
Beschreibung der Sprache völlig. |
|
⍈
⍈
⍈
[Vielleicht auch zu “Komplex &
Tatsache”]
⇒
[
M.S.
ˇ groß
S 113]
Man kann z.B. – für [a|A]ndere verständlich – ⌊⌊Hierher gehört auch: Man kann – für Andere verständlich –⌋⌋ von Kombinationen von Farben mit Formen sprechen (etwa der Farben rot und blau mit den Formen Q[i|u]adrat und Kreis) zusammengeschlossen, ﹖[◇◇◇] ebenso wie von Kombinationen verschiedener Formen oder Körper. Und hier haben wir die Wurzel
Oder man muss sagen, es verhält sich hier mit dem Wort “Kombination”, oder “Komplex”, wie mit dem Wort “Zahl”, das auch in verschiedenen – mehr oder weniger logisch ähnlichen – Weisen (Bedeutungen) gebraucht wird. |
|
“Bedeutung” kommt von
“deuten”. |
|
Was wir Bedeutung nennen, muss mit der primitiven
Gebärdensprache (Zeigesprache) zusammenhängen. |
|
Wenn ich etwa die wirkliche Sitzordnung an einer Tafel nach einer
Aufschreibung kollationiere, so hat es einen guten Sinn, beim Lesen
jedes Namens auf einen bestimmten Menschen zu zeigen.
Sollte ich aber etwa die Beschreibung eines Bildes mit dem Bild
vergleichen und ausser dem
Personen-
28 verzeichnis sagte die
Beschreibung auch, dass eine gewisse Person eine
andere küsst, so wüsste ich nicht,
worauf ich als Korrelat des Wortes “küssen” zeigen
sollte.
Oder, wenn etwas
stünde “A ist grösser als
B”, worauf soll ich beim Wort
“grösser” zeigen? –
Ganz offenbar kann ich ja gar nicht auf etwas diesem Wort
entsprechendes in dem Sinne zeigen, wie ich etwa auf die Person A
im Bilde zeige.
Es gibt freilich einen Akt “die Aufmerksamkeit auf die Grösse der Personen richten”, oder auf ihre Tätigkeit, und in diesem Sinne kann man au[v|c]h das Küssen und die Grössenverhältnisse kollationieren. Das zeigt, wie der allgemeine Begriff der Bedeutung entstehen konnte. Es geschieht da etwas Analoges, wie wenn man das Pigment an Stelle der Farbe tritt. Und der Gebrauch des Wortes “kollationieren” ist hier so schwankend, wie der Gebrauch des Wortes “Bedeutung”. |
|
Die Wörter haben offenbar ganz verschiedene Funktionen im Satz und
diese Funktionen erscheinen uns ausgedrückt in den Regeln,
die von den Wörtern gelten.
Wie in einem Stellwerk mi |
|
Die
Bedeutg. des Wortes – &
auf die
Bedeutg. zeigen
|
|
Wie in einem Stellwerk mit Handgriffen die verschiedensten Dinge
ausgeführt werden, so mit den Wörtern der Sprache, die Handgriffen
entsprechen.
Ein Handgriff ist der einer Kurbel und diese kann kontinuierlich
verstellt werden; einer gehört zu einem Schalter und kann nur entweder
umgelegt oder aufgestellt werden; ein dritter gehört zu einem Schalter,
der drei oder mehr Stellungen zulässt; ein vierter
ist der Handgriff einer Pumpe und wirkt nur,
¥
⋎
S. 42/1
|
/ / |
Vergleich der verschiedenen Arten von Linien // der Linien mit verschiedenen Funktionen // auf der
Landkarte mit den Wortarten im Satz.
Der Unbe-
29 lehrte sieht eine Menge Linien und
weiss nicht, dass sie sehr
verschiedene Bedeutungen haben.
Grenzen, Meridiane, Straßen, Schichtenlinien, Buchstaben.
Denken wir uns den Plan [w|e]ines Weges gezeichnet und mit einem Strich durchstrichen, der anzeigen soll, dass dieser Plan nicht auszuführen ist // dass dieser Weg nicht zu gehen ist // . Ein solches Zeichen sei durch einen Strich durchstrichen um zu zeigen dass es falsch ist. Auf dem Plan sind viele Striche gezogen, aber der, der ihn durchstreicht, hat eine gänzlich andere Funktion a[a|l]s die anderen. |
? / |
Der Unterschied der Wortarten ist wie der Unterschied der Spielfiguren,
oder, wie der noch grössere, einer Spielfigur und des
Schachbrettes. ¥
S. 42/1 ⋎ 30 |
|
|
W[o|i]r können in der alten
Ausdrucksweise sagen: das Wesentliche am Wort ist
seine Bedeutung. |
/ / |
Wir sagen: das Wesentliche am
Wort ist seine Bedeutung; wir können da[x|s] Wort
durch ein anderes ersetzen, das die gleiche Bedeutung hat
⌊⌊Wir können in
… sagen:
[d|D]as
Wesentliche ist die Bedeutg. des Wortes,
nicht das Wort. Wir können also das Wort durch ein anderes
ersetzen, das die gleiche Bedeutg. hat. …⌋⌋.
Damit ist gleichsam ein Platz für das Wort fixiert und man
kann ein Wort für das andere setzen, wenn man es an den gleichen
Platz setzt. |
? / | ⌊⌊
Kann man aber in diesem Sinne in einem Gedicht Worte durch andere
ersetzen?
Welche Art Unterschied macht es, wenn ich in einer Betrachtung der Gesetze
des freien Falls das Wo “Schnelligkeit” statt
“Geschwindigkeit” sage oder statt des Buchstaben v
ˇ etwa einen Hebräischen gebrauche; anderseits aber,
wenn ich ein Wort eines Gedichts durch das Zeichen A ersetze, wobei
ich erkläre A solle die
gleiche Bedeutung haben, wie des Wortes haben.
Das wäre als wollte ich ein finsteres Gesicht machen & dazusagen
daß es das gleiche bedeuten solle wie ein freundliches Lächeln.
⌋⌋ |
/ |
¥
⋎
S. 31/1
Wenn ich micht entschlösse (in meinen Gedanken) statt “rot” ein neues Wort zu sagen, wie würde es sich zeigen, dass dieses an dem Platze des Wortes “rot” steht? Wodurch ist die Stelle // der Platz // eines Wortes bestimmt? Angenommen etwa, ich wollte auf einmal alle Wörter meiner Sprache durch|andere ersetzen, wie könnte ich wissen, welches Wort an der Stelle eines früheren steht[.| ?] , an welcher Stelle eines der neuen Worte steht? Sind esˇ etwa immer die Vorstellungen, die bleiben und den Platz des Wortes halten? So dass an einer Vorstellung quasi ein Haken ist, – und hänge ich an den ein Wort, so ist ihm
Oder: Wenn ich mir den Platz merke, was merke ich mir da? |
? / |
Man könnte
z.B. ausmachen, im Deutschen statt
“nicht” immer
“
31 Sprache bliebe und doch könnte man nun
sagen, dass
“
|
? / | ⍈
Der Ort eines Wortes in der Sprache // Grammatik // ist seine
Bedeutung. Die Bedeutung könnte ich den Ort eines
Wortes in der Grammatik nennen. |
? / |
Wäre es nicht ähnlich, wenn ich mich entschlösse, die Formen der
Schachfiguren zu ändern, oder etwa eine Figur, die wir jetzt
“Rössˇel” nennen würden, als Königsfigur
zu nehmen? // … oder etwa die Figur eines
Pferdchens als König zu nehmen? //
Wie würde es sich nun zeigen, dass das
hö[z|l]zerne Pferdchen Schachkönig ist?
Kann ich hier nicht sehr gut von einem Wechsel der Bedeutung
reden? |
|
Wir verstehen unter “Bedeutung des Namens” nicht
den Träger des Namens. Unter “Bedeutung
|
|
Man kann sagen, dass die Worte “der Träger
des Namens ‘N’” dieselbe
Be⌊d⌋eutung haben wie der Name
[“|‘]
N’ – also für
einander eingesetzt werden können. |
|
Aber heisst es nicht dasselbe, zu sagen
“zwei Namen haben einen Träger” und
“zwei Namen haben ein- und dieselbe
Bedeutung”?
(Morgenstern, Abendstern,
Venus.) |
/ |
Wenn mit dem Satz “‘A’ und
‘B’ haben denselben Träger” gemeint
ist: “der Träger
32 dass er auf den Namen
‘A’ getauft ist; oder der Mensch, der das
Täfelchen mit dem Namen ‘A’ um den Hals trägt;
etc., so ist es gar nicht gesagt,
dass ich mit ‘A’ diesen
Menschen meine, und dass die Namen, die den gleichen
Träger haben, dasselbe bedeuten. |
|
Aber zeigen wir nicht zur Erklärung der Bedeutung auf den Gegenstand,
den der Name vertritt?
Ja; aber dieser Gegenstand ist nicht ‘die Bedeutung’,
obwohl sie durch das Zeigen auf diesen Gegenstand bestimmt wird.
|
|
Aber es bestimmt hier schon das richtige Verstehen des Wortes
‘Träger’ in dem besondern Fall (Farbe, Gestalt, Ton,
etc.) die Bedeutungˇ sozusagen bis auf
eine letzte Bestimmung.
D.h. der H
erklärende Hinweis auf den Träger entscheidet nur noch eine Frage nach der
Bedeutung von der Art: “ “Welcher dieser Leute ist Herr
N?”, “Welche Farbe
heißt ‘lila’?”, “Welcher
Ton ist das hohe C?”. |
| ⌊⌊
Man kann sagen: Die Bedeutung
Erinnere Dich daran, daß durch die selbe hinweisende Geste auf denselben Körper ˇdie Bedeutung von Worten verschiedener Art erklärt werden können kann. Z.B.: “das heißt ‘Holz’”, “das heißt ‘braun’”, “das heißt ein ‘Stab’”, “das heißt ein ‘Federstiel’”. ⌋⌋ |
| ⌊⌊
Denken wir aber
|
? / |
Wenn ich sage “die Farbe dieses Gegenstands
heisst ‘violett’”, so
muss ich die Farbe mit den ersten Worten
“die Farbe dieses Gegenstands” schon benannt haben,
sie schon zur Taufe gehalten haben, damit
|
? / |
Ich könnte
Und hier stehen die Wörter “Farbe” und “Form” für Anwendungsarten (grammatische Regeln) und sind // bezeichnen // in Wirklichkeit Wortarten, wie “Eigenschaftswort”, “Hauptwort”. Man könnte sehr wohl in der (
33 |
ü ? / |
Der Name, den ich einem Körper gebe, einer Fläche, einem Ort, einer
Farbe, hat
|
∫ ¿ ¿ | ⌊⌊
Man kann sagen “dieser Körper ist durch & durch
gelb” aber nicht, “seine Oberfläche ist durch &
durch gelb”. ⌋⌋ |
| ⌊⌊
Auf eine Zahl deuten. ⌋⌋ |
∫ ¿ ¿ | ⌊⌊
Und wer (mit der Hand) auf
einen Körper zeigt, zeigt dadurch, aber eben
darum in anderem Sinne, auf seine Farbe, seine Gestalt, den Ort an dem
er sich befindet.
Wie der, welcher jemand Klavier spielen hört, dadurch in anderem Sinne das
Musikstück hört, welches gespielt wird & in noch anderem
Sinne die Schönheit des Stückes. –
Aber was heißt es “er hört in anderem Sinne”,
“er zeigt in anderem
Sinne”.
Was ich meine wäre jedenfalls in einer Definition ausgedrückt die etwa
sagte: auf eine Farbe zeigen heißt: auf einen Körper zeigen der
die Farbe hat.
Also etwa F(φ) =
(∃x).φx[:|.]Fx
Daß F von φ in anderm Sinne ausgesagt wird als von x
heißt, daß ich statt Fx nicht wieder einen Ausdruck wie die
rechte Seite setzen kann⌋⌋ 34 |
|
⌊⌊
“Bedeutung, das was die Erklärung der
B. erklärt”
d.h.: Fragen wir nicht was
ˇ die Bedeutung sei, sondern sehen wir
| ✓ |
? / |
Man sagt dem Kind: “nein, kein Stück Zucker
mehr!” und nimmt es ihm weg.
So lernt das Kind die Bedeutung des Wortes
‘kein’.
Hätte man ˇihm mit denselben Worten ein Stück Zucker gereicht, so hätte es gelernt, das Wort anders zu verstehen. Es hat damit gelernt, das Wort gebrauchen, aber auch ein bestimmtes Gefühl mit ihm zu verbinden, es in bestimmter Weise zu erleben. | ✓ |
? / |
Veranlassen wir es dadurch nicht, Worten einen Sinn beizulegen, ohne
dass wir sie durch ein anderes Zeichen ersetzen,
also ohne diesen Sinn au[c|f] andere Weise
auszudrücken?
Veranlassen wir es nicht gleichsam, für sich etwas zu tun, dem kein
äusserer Ausdruck gegeben wird, oder wozu der
äussere Ausdruck nur im Verhältnis einer
Hindeutung steht?
Die Bedeutung liesse sich nicht aussprechen,
sondern nur auf sie von ferne hinweisen.
Sie liesse sich gleichsam nur verursachen.
Aber welchen Sinn hat es dann überhaupt, wenn wir von dieser Bedeutung
reden?
(Schlag und Schmerz) |
⌊⌊
Was wollen wir unter ‘Bedeutung’ eines Worts
verstehen?
Ein charakteristisches Gefühl, das das Aussprechen (Hören) des
Wortes begleitet?
(Das und-Gefühl,
wenn-Gefühl James's)
Oder wollen wir das Wort ‘Bedeutung’ ganz anders
gebrauchen; &,
z.B, sagen zwei
Worte haben die gleiche Bedeutung wenn dieselben
gramm. Regeln von beiden
gelten?
Wir können es halten, wie wir wollen, aber wir müssen
ˇ aber wissen daß dies zwei gänzlich verschiedene
Gebrauchsweisen (Bedeutungen) des Wortes ‘Bedeutung’
sind.
(Man kann vielleicht auch von einem spezifischen Gefühl reden welches
der Schachspieler bei Zügen mit dem König empfindet.) ⌋⌋ | ✓ |
/ |
Gibt mir die Erklärung des Wortes die Bedeutung, oder verhilft sie mir
nur zur Bedeutung? So dass also das Verständnis in der Erklärung nicht
niedergelegt wäre, ⌊⌊Ist die Bedeutung das Gefühl, dann
ist die Bedeutung in der B Erklärung nicht
niedergelegt …⌋⌋ sondern durch sie nur
äusserlich bewirkt, wie ⌊⌊aber durch sie etwa
bewirkt wie …⌋⌋ die Krankheit durch eine Speise. | ✓ |
| ⌊⌊
In einem Sinn
ist kann man die Erklärung
der Bedeutung die Aufklärung Ausschließung von
Mißverständnissen nennen.
Sie sagt, das Wort hat diese Bedeutung, nicht jene. ⌋⌋ |
| ⌊⌊
Und “Erklärung der Bedeutung” nennen wir
vielerlei. ⌋⌋ |
∕∕ |
Das Problem äussert sich auch in der Frage:
Wie erweist sich ein
Missverständnis?
Denn das ist dasselbe wie das Problem: Wie zeigt es
sich, dass
35 ich richtig verstanden habe?
Und das ist: Wie kann ich die Bedeutung
erklären?
Es fragt sich nun: Kann sich ein Missverständnis darin äussern, dass, was der Eine bejaht, der Andere verneint? | ✓ |
? / |
Nein, denn dies ist eine Meinungsverschiedenheit und kann als solche
aufrecht erhalten werden.
Bis wir annehmen, der Andere habe Recht ….
| ✓ |
/ |
[Zu
S. 48]
Wenn ich also, um das Wort “lila” zu erklären, auf einen Fleck zeigend sage “dieser Fleck ist lila”, kann diese Erklärung dann auf zwei Arten funktionieren? einerseits als Definition, die den Fleck als Zeichen gebraucht, anderseits als Erläuterung? Und wie das letztere? Ich müsste annehmen, dass der Andere die Wahrheit sagt und dasselbe sieht, was ich sehe. Der Fall, der wirklich vorkommt, ist etwa folgender: A erzählt dem B in meiner Gegenwart, dass ein bestimmter Gegenstand lila ist. Ich höre das, habe den Gegenstand auch gesehen und denke mir: “jetzt weiss ich doch, was ‘lila’ heisst”. Das heisst, ich habe aus jenen Sätzen // jener Beschreibung // eine Worterklärung gezogen. Ich könnte sagen: Wenn das, was A dem B erzählt, [wa|di]e Wahrheit ist, so muss das Wort “[L|l]ila” diese Bedeutung haben. Ich kann diese Bedeutung also auch quasi hypothetisch annehmen und sagen: wenn ich das Wort so verstehe, hat A Recht. Aber dem “so” entspricht eine Hinweisende Definition. |
/ |
Man sagt: “Ja, wenn das Wort das
bedeutet, so ist der Satz wahr”. |
? / |
Nehmen wir an, die Erklärung der Bedeutung war nur eine
Andeutung: konnte man nicht sagen: Ja,
wenn diese Andeutung so verstanden wird, dann gibt das Wort
in dieser Verbindung einen wahren Satz
etc..
Aber dann muss nun nun
dieses “so” ausgedrückt sein.
Die Erklärung immer nur eine Andeutung. 36 |
Die Erklärung eines Zeichens
muss﹖﹖
jede Meinungsverschiedenheit kann jede … beseitigen.
in Bezug auf seine Bedeutung beseitigen können.
Und ist dann noch eine Frage nach der Bedeutung zu entscheiden? | ✓ |
|
Missverständnis nenne ich das, was durch eine
Erklärung zu beseitigen ist.
Die Erklärung der Bedeutung eines Wortes schliesst
Missverständnisse aus. |
? / | ⌊⌊
Wie kann Einer nach der Erklärung einer Wortbedeutung fragen? –
Z.B. so: “Welche Farbe heißt
‘violett’?”; aber au⌊,⌋ oder:
“welches
|
? / | ⌊⌊
Auf die ersteˇ & zweite Frage wird man durch ein Zeigen
antworten & die Frage
hatte das auch vorausgesehen.
Die dritte Frage könnte man durch
eine Übersetzung ins Deutsche
beantworten (oder auch durch Beispiele der Anwendung). –
Wie aber, wenn ein mathematisch nicht vorgebildeter fragte
“Was bedeutet das Wort
‘Integral’?”.
Da
müßte man wohl antworten: das kann ich Dir erst dann
erklären // : das ist ein mathematischer Ausdruck, den ich Dir erst … // , wenn Du mehr Mathematik verstehen
wirst. ⌋⌋ |
∫ | ⌊⌊
Ich habe einmal als Kind nach der Bedeutung des Wortes
“etwas” gefragt. [oder war es
“vielleicht”?]
Man antwortete mir: “das verstehst Du noch
nicht”.
Wie aber hätte man es erklären sollen?!
Durch eine Definition? oder hätte man mir sagen sagen sollen, oder sollte man sagen, das Wort sei
undefinierbar?
Wie ich es später verstehen gelernt habe, weiß ich nicht; aber ich habe
wohl Phrasen worin das Wort vorkommt anwenden gelernt.
Und dieses Lernen hatte wohl am meißten Ähnlichkeit mit einem Abrichten
[abgerichtet wWerden].⌋⌋ |
| ⌊⌊
Ich will wollte hier [auf dieser Seite]4
das Wesen des Mißverständnisses im Gegensatz zum Unverständnis der Sprache
darstellen. ⌋⌋ |
∫ |
Aber [k|K]ann man sich nicht einbilden (wenn man etwa nicht deutsch versteht⌊)⌋ “rot” heisse laut) (d.h. werde so gebraucht, wie tatsächlich das Wort “laut” gebraucht wird)[.| ?] Wie wäre aber die Aufklärung dieses Missverständnisses? Etwa so: “rot ist
|
∫ |
Der Satz “ist das rot? ich dachte, das sei ein
Sessel” hat nur Sinn, wenn das Wort “das”
beide Male im gleichen Sinn gebraucht wird und dann
muss ich entweder “rot” als
Substantiv, oder “ein Sessel” als Adjektiv
auffassen. |
|
“Heißt ‘weak’
schwach? ich dachte, es heiße
Woche.” |
∫ |
Die Aufklärung
| ✓ |
? / |
⌊⌊
Was für Konsequenzen will ich daraus ziehen?!
Hängt damit zusammen daß die Erklärung an Stelle des Zeichens gebraucht
werden kann.
Der Satzt sollte sagen daß die Erklärung nur innerhalb der schon ihrem
Wesen nach verstandenen Sprache geschieht.
Die Erklärung entscheidet nur zwischen Möglichkeiten die der Fragende
selbst voraussehen konnte.
Nicht die Spracheˇ als solche wird für ihn aufgebaut, sondern nur diese
Ausdrucksweise.
Da die Aufklärung ja verstanden wird so konnte sie auch als Möglichkeit
schon früher ins Auge gefaßt werden; es konnte auch nach ihr unmittelbar
gefragt werden, so daß der Erklärende nur mehr “ja” oder
“nein” zu antworten hatte.
Und mit “ja” & “nein” konnte
er nicht das Wesen der Sprache erklären. ⌋⌋ |
∫ |
Zu
S. 43
Ist es denn nicht denkbar, dass ein grammatisches System in der Wirklichkeit zwei (oder mehr) Anwendungen hat? Ja, aber wenn wir das überhaupt sagen können, so müssen wir die beiden 37 Anwendungen auch durch eine Beschreibung
unterscheiden können. |
? / |
[Vagueheit des Wortes
“Wortart”.]
Zu
S. 43
Zu sagen, ˇdass das Wort “rot” mit allen Vorschriften, die von ihm gelten, das bedeuten könnte, was tatsächlich das Wort “blau” bedeutet; dass al[z|s]o durch diese Regeln die Bedeutung nicht fixiert ist, hat nur einen Sinn, wenn ich die beiden Möglichkeiten der Bedeutung ausdrücken kann und dann sagen, welche die von mir bestimmte ist. (Diese letztere Aussage ist aber eben die Regel, die vorher zur Eindeutigkeit gefehlt hat.) |
? / |
Die Grammatik erklärt die Bedeutung der Wörter, soweit sie zu erklären
ist.
Und zu erklären ist sie soweit, als nach ihr gefragt werden kann; und
nach ihr fragen kann man soweit, als sie zu erklären ist.
Die Bedeutung ist das, was wir in der Erklärung der Bedeutung eines
Wortes erklären. |
/ | ✓ |
|
Mißverstandnis Unverständnis.
Dies Erklärg der Bedeutgˇ immer nur eine Andeutg. 38 |
|
? / |
⌊⌊
Man möchte mit dem Gedächtnis & der Assoziation den
Mechanismus des Bedeutens erklären.⌋⌋ |
/ |
⌊⌊
Aber wir fühlen, daß es uns nicht auf
|
/ |
Wenn ich sage, das Symbol ist das, was diesen Effekt hervorruft, so
fragt es sich eben, wie ich von diesem Effekt reden kann, wenn er gar
nicht da ist.
Und wie ich weiss, dass es
der ist, den ich gemeint habe, wenn er eintritt // kommt // . |
/ |
⌊⌊
“Das was Die Worte Der Ausdruck … was diesen Effect hervorruft” ist sind … ist ja wieder
ein Symbol. Und dieser Satz erklärt daher das Wesen des Symbols
nicht.⌋⌋ |
/ |
Es ist darum keine Erklärung, zu sagen: sehr einfach, wir
vergleichen die Tatsache mit unserem Erinnerungsbild, –
weil vergleichen eine bestimmte Vergleichsmethode voraussetzt,
die nicht gegeben ist. die nur
wieder beschrieben
ist. |
/ |
Wie soll er wissen, welche Farbe er zu wählen hat, wenn er das Wort
“rot” hört? –
Sehr einfach: er soll die Farbe nehmen, deren Bild ihm beim Hören
des Wortes einfällt. –
Aber wie soll er wissen,
(Es gibtˇ übrigens auch ein Spiel: die Farbe wählen, die einem beim Wort “rot” einfällt.) |
/ |
⌊⌊
Man kann aber auch sagen, daß dieser Satz (die Bedeutung des Zeichens
‘rot’ sei die Farbe, die ich mit dem Wort assoziiere)
|
/ | ⌊⌊
Bezieht sich auf das, was Frege,
& gelegentlich Ramsey, al vom Wiedererkennen als einer Bedingung des Symbolisierens
sagte. Wie ist denn das Kriterium dessen, daß ich die Farbe rot richtig wiedererkannt habe? Etwaˇ so etwas wie das Erlebnis der Freude beim Wiedererkennen? ⌋⌋ |
/ |
(Die psychologischen – trivialen – Erörterungen über
Erwartung, Assoziation,
etc. lassen immer das
eigentlich Merkwürdige aus und man merkt ihnen an,
dass sie herumreden, ohne den springenden Punkt zu
berühren.) ⌊⌊
Und umsomehr, als es nie notwendig ist die
Wirkungsweise eines Wortes durch Assoziation & Gedächtnis zu
erklären & weil man statt der Vorstellungsbilder immer wirkliche
(gemalte) Bilder verwenden könnte. ⌋⌋ |
/ |
Wenn ich Worte wählen kann, dass sie der Tatsache
– in irgend einem Sin-
39 ne – passen, dann muss ich also schon
vorher einen Begriff dieses Passens gehabt haben.
Und nun fängt das Problem von Neuem an, denn, wie
weiss ich, dass dieser
Sachverhalt dem Begriff vom ‘Passen’ entspricht.
|
/ |
Aber warum beschreibe ich dann die Tatsache gerade
so?
Was liess Dich diese Worte
sagen? |
∫ |
Und wenn ich nun sagen würde: “alles was geschieht, ist
eben, dass ich auf diese Gegenstände sehe und dann
diese Worte gebrauche,” so wäre die Antwort:
“also besteht das Beschreiben in weiter nichts? und ist es
immer eine Beschreibung, wenn Einer …?”
Und darauf müsste ich sagen:
“Nein.
Nur kann ich den Vorgang nicht anders, oder doch nicht mit einer andern
Multiplizität beschreiben, als, indem ich sage: ‘ich
beschreibe, was ich sehe’; und darum ist keine
Erklärung mehr möglich, weil mein Satz bereits die richtige Multiplizität
hat.” |
/ |
Ich könnte auch so fragen: Warum verlangst Du
Erklärungen?
Wenn diese gegeben sein werden // würden // , wirst Du ja doch wieder vor einem Ende stehen.
Sie können Dich nicht weiter führen, als Du jetzt bist.
(‘Nähmaschine’) |
∫ |
In welchem Sinne sagt man, man kennt die Bedeutung des Wortes A,
noch ehe man den Befehl, in dem es vorkommt, befolgt hat?
Und inwiefern kann man sagen, man hat die Bedeutung durch die Befolgung
des Befehls kennengelernt?
Können die beiden Bedeutungen miteinander in Widerspruch stehen?
|
∫ |
Ich wünscheˇ mir, einen Apfel zu
be[j|k]ommen.
In welchem Sinne kann ich sagen, dass ich noch vor
der Erfüllung des Wunsches die Bedeutung des Wortes
“Apfel” kenne?
Wie äusser[s|t] sich denn die
Kenntnis der Bedeutung?
d.h., was versteht
man denn unter ihr.
Offenbar wird das Verständnis des Wortes durch eine Worterklärung gege- 40 ben, welche nicht die Erfüllung des
Wunsches ist. |
? / |
⌊⌊
Es ist eine Funktion des Wortes “rot” uns
die Farbe in Erinnerung zu rufen & es könnte
z.B. gefunden werden, daß sich dazu das Wort
“rot” besser eignetˇ als ein anderes (daß seine
Bedeutung etwa schwerer vergessenˇ oder verwechselt wird). als
Aber wir hätten uns, wie gesagt, statt des Mechanismus der Assoziation ◇◇◇
einer Tabelle (oder
dergl.) bedienen können; &
nun müßte unser Kalkül eben mit dem assoziierten oder gemalten Bild [Muster] weiterschreiten.
Die Zweckmäßigkeit eines Zeichens in jenem Sinne interessiert uns
nicht.
(Im Gegensatz dazu: Kratylos: “Bei weitem … erste
beste”.⌋⌋ |
∫ |
Die Bedeutung ist eine Festsetzung, nicht Erfahrung.
Und damit nicht Kausalität.⋎
Was das Zeichen suggeriert, findet man durch Erfahrung.
Es ist die Erfahrung, die uns lehrt, welche Zeichen am seltensten
missverstanden werden.⋎
Das Zeichen, soweit es suggeriert, also soweit es wirkt,
interessiert uns nicht.⋎
Es interessiert uns nur als Zug in einem Spiel: Glied
in einem System, das selbständig ist. //
Glied in einem System; das seine Bedeutung in sich selbst
hat. // Glied in einem System, das
selbstbedeutend ist; das seine Bedeutung in sich selbst
hat. // |
/ |
Unsere Weise von den Wörtern zu reden, können wir durch das beleuchten,
was Sokrates im
“Kratylos”
sagt.
Kratylos: “Bei weitem und ohne Frage
ist es vorzüglicher, Sokrates, durch ein Aehnliches
darzustellen, was jemand darstellen will, als durch das erste
beste.” – Sokrates: “Wohl
gesprochen, …”. | ✓ |
? / ? / | ⍈
[Zu § 14
S 58 oder § 89
S 414]
Es wäre charakteristisch für eine bestimmte irrige Auffassung, wenn ein Philosoph glaubte, ˇEin Philosoph könnte glauben einen Satz Ich könnte mir denken, daß ein Philosoph glaubte, einen Satz …
(Das magische Zeichen würde wirken wie eine Droge, und für sie wäre die kausale Theorie richtig.) | ✓ |
/ |
Die Untersuchung, ob die Bedeutung eines Zeichens seine Wirkung ist,
ist eine grammatische Untersuchung. | ✓ |
/ |
Ich glaube, auf die kausale Theorie der Bedeutung kann man einfach
antworten, dass wir, wenn Einer einen
Stoss erhält und umfällt, das Umfallen
41 nicht die Bedeutung des
Stosses nennen nennen. |
∫ |
Die Verwendung eines Plans einer Landkarte, daß wir
uns in irgend einer Weise nach ihm ihr richten, ist eine
Uebersetzung in unsere Handlungen.
Eine Uebertragung in unsere
Handlungen. ⌊⌊Daß wir ihr Bild in unsere Handlungen
übertragen.⌋⌋
Es ist klar, dass da kausale
Zusammenhänge gesehen werden, aber
es/wäre komisch, die als das
Wesen eines Planes auszugeben. // aber würde
man sagen, sie sind es die den Plan zum Plan machen?
// ⌊⌊Es ist klar daß
hier kausale Zusammenhänge stattfinden; aber würden wir
sagen …?⌋⌋ |
∫ |
Der Sinn der Sprache ist nicht durch
|
∫ |
Es ist wirklich “the meaning of meaning” was
wir untersuchen: Nämlich //
[o|O]der
// die Grammatik des Wortes
“Bedeutung”. 42 |
|
/ | ⍈ ⌊⌊
als Zitat⌋⌋
Zu:
S. 29
Jeder⌊,⌋ Beistrich der einen Satz liest und versteht, sieht die Worte // die verschiedenen Wortarten // in verschiedener Weise, obwohl sich ihr Bild und Klang ⌊⌊Jeder, der einen Satz einer ihm geläufigen Sprache liest, nimmt die Worte der verschiedenen Wortarten in anderer Weise auf obwohl sich ihr Bild & Klang …⌋⌋ der Art nach nicht unterscheidet. Wir vergessen ganz, dass ‘nicht’ und ‘Tisch’ und ‘grün’ als Laute oder Schriftbilder betrachtet sich nicht wesentlich voneinander unterscheiden und sehen es nur klar in einer uns fremden Sprache. (James.) (Bedeutungskörper.) |
| ⌊⌊
Anderseits sagt man: ich verstehe diese Geste, wie: ich
verstehe dieses Thema, es sagt mir etwas & das heißt hier:ˇ ich
erlebe es es greift in mich ein.
Ich folge ihm mit bestimmtem Erlebnis. ⌋⌋ |
∫ |
Das “Nicht” macht eine abwehrende // verneinende // Geste.
Nein, es ist eine abwehrende Geste. “Das Verstehen der Verneinung ist dasselbe, wie das Verstehen einer abwehrenden Geste.” |
| ⌊⌊
Den Kopf schütteln Verstehen des Wortes “nicht” im Sinne von “wissen wie es gebraucht wird” & dagegen das Verstehen einer Geste, der Eindruck den mir die Geste macht. ⌋⌋ |
/ | ⌊⌊
Wie lernt man eine Geste verstehen, die uns nicht durch Worte erklärt
(definiert) wird? ⌋⌋
Gefragt, was ich mit “und” im Satze “gib mir das Brot und die Butter” meine, würde ich mit einer Gebärde antworten, und diese Gebärde würde die Bedeutung // würde, was ich meine // illustrieren. Wie das grüne Täfelchen “grün” illustriert und wie die W-F-Notation “und”, “nicht”, etc. illustriert. |
| ⌊⌊
[Wo anders besser]⌋⌋
Die Geste des Wortes “vielleicht” des Wortes “bitte” & “danke” als Erklärung der Bedeutung dieser Wörter. 43 |
| 12
Man tritt mit der hinweisenden Erklärung der Zeichen nicht aus der
Sprachlehre heraus. ¥
⋎
S. 36/6,
S. 37/1
|
∫ |
Zur Grammatik gehört nur das nicht, was die Wahrheit und Falschheit
eines Satzes ausmacht.
Nur darum kümmert sich die Grammatik nicht.
Zu ihr gehören alle Bedingungen des Vergleichs des Satzes mit der
Wirklichkeit // mit den Tatsachen // .
Das heisst, alle Bedingungen des
Verständnisses.
(Alle Bedingungen des Sinnes.) |
∫ |
Die Anwendung der Sprache geht über diese hinaus,
aber nicht die Deutung der Schrift-
und oder Lautzeichen. Die Deutung
vollzieht sich noch im Allgemeinen, als Vorbereitung auf jede
Anwendung. ⌊⌊Die Deutung der Schrift &
Lautzeichen durch hinweisende Erklärungen
gehört nicht in die Anwendung ist nicht Anwendung …
der Sprache sondern
zu ihrer Grammatik ist ein Teil der
Sprachlehre.
Die Deutung vollzieht sich …
Anwendung.⌋⌋
Sie geht in der Sprachlehre vor sich und nicht im
Gebrauch der Sprache. |
∫ / |
Soweit sich die Bedeutung der Wörter in der in der
eingetroffenen Tatsache (Handlung)
ˇ
Erwartg, in der Befolgung des
Befehls zum Vorschein kommt, zeigt, kommt sie
(schon) in der
Beschreibung der Tatsache zum Vorschein.
(Sie wird also ganz in der Sprachlehre bestimmt.)
(In dem, was sich hat voraussehen lassen; worüber man schon vor dem Eintreffen der Tatsache reden konnte.) |
? / |
⌊⌊
“Das nennt man einen Krautkopf” ist eine hinw. Def., & gehört zur Sprachlehre.
“Gib mir diesen Krautkopf” ist ein Satz der Sprache, der
die Wortsprache verläßt da er eine Gebärde & ein Objekt
ˇverlangt worauf gezeigt wird. erlangt. ⌋⌋ |
∫ ∫ |
Ist nicht der Grund, warum wir Der Grund, warum wir
… glauben, mit der hinweisende Erklärung
44 das Gebiet der
Sprache, des Zeichensystems, zu verlassen, dass wir
dieses Heraustreten aus den Schriftzeichen mit einer
Anwendung der Sprache, etwaˇ mit einer Beschreibung dessen,
was ich sehe // wir sehen
// , verwechseln. | ✝ |
∫ | ⇒
[Zu § 13]
Man könnte fragen wollen: Ist es denn aber ein Zufall, dass ich zur Erklärung vomn Zeichen, also zur Ver[f|v]ollständigung des Zeichensystems aus demn Schrift- oder Lautzeichen heraustreten muss? Trete ich damit nicht eben in das Gebiet, in dem // worin // sich dann das zu Beschreibende // das Beschriebene // absp[e|i]elt? Aber dann ist // erscheint // es seltsam, Aber ist es nicht seltsam, … dass ichˇ dann überhaupt mit dem Schriftzeichen etwas anfangen kann.? – Man
Welche Eigenschaft müssen sie haben, die sie zu dieser [B|V]ertretung befähigt. Denn ich kann nicht sagen: statt Milch trinke ich Wasser und esse statt Brot Holz, indem ich das Wasser die Milch und Holz das Brot vertreten lasse. (Erinnert an Frege.) |
∫ ∫ |
Ich kann nun freilich doch sagen, dass das
Definiendum das Definiens vertr[e|i]tt; und hier
steht dieses hinter jenem, wie die Wählerschaft hinter ihrem
Vertreter.
Und in diesem Sinne kann⌊/⌋man
auch sagen, dass das in der hinweisenden Definition
erklärte Zeichen den Hinweis vertreten kann, da man ja diesen wirklich in
einer Gebärdensprache für jenes setzen könnte.
Aber doch handelt es sich hier um eine Vertretung im Sinne einer
Definition, denn die Gebärdensprache ˇist // bleibt // eine Sprache.
Ich möchte sagen: Von einem Befehl in der Gebärdensprache zu seiner Befolgung ist es ebenso weit, wie von diesem Befehl in der Wortsprache. Denn auch die hinweisenden Erklärungen müssen ein für allemal gegeben werden. 45 werden.
D.h., auch sie gehören zu dem Grundstock von Erklärungen, die den Kalkül vorbereiten, und nicht zu seiner Anwendung ad hoc. 46 |
| 13
“Primäre und sekundäre Zeichen”.
Wort und Muster.
Hinweisende Definition. ¥ |
/ |
Der falsche Ton in der Frage, ob es nicht primäre Zeichen
(hinweisende Gesten) geben müsse, während
unsere Sprache auch
ohne die andern, die Worte, aus[l|k]ommen könnte, liegt darin,
dass man eine Erklärung der
bestehenden Sprache zu erhalten erwartet, statt der
|
∫ |
Nicht die Farbe Rot tritt an Stelle des Wortes “rot”,
sondern die Gebärde, die auf einen roten Gegenstand
hinweist, oder das rote Täfelchen. | ✓ |
| ⌊⌊
Man kann nun sagen: ein [R|r]otes Täfelchen ist
das ein primäres
Zeichen für rot,
das ein Wortch “rot” ein sekundäres, weil ich ich es die Bedeutung des Wortes
Und wie ist es mit anderen Wortarten Bindewörtern Propositionen etc.? ⌋⌋ |
? / | ⌊⌊
Nur als Probe des Puzzlements⌋⌋
⌊⌊ Ist es nicht (für mich) ein Kriterium
Und wenn ein Befehl lautet “stell' Dir einen roten Kreis vor”, muß ich da wirklich das Wort rot zuerst in ein Farbmuster übersetzen ehe ich den Befehl verstehe // befolgen kann // ? ⌋⌋ Nun sage ich aber: “Es gilt mit Recht als ein Kriterium des Verstehens // Verständnisses // des Wortes “rot”, dass Einer einen roten Gegenstand auf Befehl aus anders gefärbten herausgreifen kann; dagegen ist das richtige Uebersetzen des Wortes “rot” ins Englische oder Französische kein Beweis des Verstehens. Darum ist das rote Täfelchen ein primäres Zeichen für “rot”, dagegen jedes Wort ein sekundäres // abgeleitetes // Zeichen.” ((Aber das zeigt nur, was ich mit dem “Verstehen des Wortes rot” meine. ⌊⌊Wenn [e|E]iner sagte: “es gilt mit Recht als ein Zeichen des Verständnisses … so
47 auch das Wort ‘rot’
verstanden.
Wie man sagen kann, gewisse Schmerzen gelten mit Recht als Symptom
dieser und dieser Krankheit?
So ist es natürlich nicht gemeint.
Also soll es wohl heissen, dass
die Fähigkeit, rote Gegenstände herauszugreifen, der
spezifische Test Probe dessen ist, was wir
Verständnis des Wortes ‘rot’ nennen.
Dann bestimmt diese Angabe also, was wir
48 Fall, wo Einer sagt “ich
weiss, dass dieses Wort dasselbe
bedeutet, wie jenes, weiss aber nicht, was es
bedeutet (sie bedeuten)”.
Willst Du den ersten Teil dieses Satzes verstehen, so frage
Dich: “wie konnte er es wissen?”
– willst Du den zweiten Teil verstehen, so frage: “wie
kann er erfahren, was das Wort bedeutet?” –
|
/ |
⌊⌊
Ist denn das ‘primäre Zeichen’ unmißverständlich
// unmißdeutbar // ?⌋⌋ |
/ |
⌊⌊
Kann man sagen es müsse eigentlich nicht mehr verstanden
werden?⌋⌋ |
| ⌊⌊
Denken wir auch an den Fall, wenn wir sagen: “Ja,
wenn das Wort das bedeutet, (bedeuten soll), ist
der Satz wahr.” ⌋⌋ |
? / | Welches ist denn das Kriterium unseres Verständnisses: das
Aufzeigen des roten Täfelchens, wenn gefragt wurde “welches von
diesen Täfelchen ist rot”, – oder, das Wiederholen der
hinweisenden Definition “das ist
‘rot’”? ⌊⌊
Welches ist das Kriterium unseres Verständnisses: das richtige
Gebrauchen des Wortes oder das Definieren? Das
Auswählen eines roten Gegenstands aus anderen wenn es verlangt wird, oder
das hinweisende Erklären des Wortes “rot”. … : das Wort richtig gebrauchen, oder, seine Definition geben?
Die Lösung be[k|i]der Aufgaben betrachten wir als Zeichen des Verständnisses. Hören wir jemand das Wort ‘rot’ gebrauchen und zweifeln daran, dass er es versteht, so können wir ihn zur Prüfung fragen “welche Farbe
|
? ? / ∫ | ¥
⋎
S. 35/2, 3
⌊⌊ Falsch, aber kein uninteressantes Denken.⌋⌋ Wie ist es, wenn ich eine Bezeichnungsweise festsetze; wenn ich z.B. für den eigenen Gebrauch gewissen Farbtönen Namen geben will. Ich werde das etwa mittels einer Tabelle tun (es kommt immer auf derlei hinaus). Und nun werde ich doch nicht den Namen zur falschen Farbe schreiben (zu der Farbe der ich ihn nicht geben will). Aber warum nicht? Warum soll nicht ‘rot’ gegenüber dem grünen Täfelchen stehen und ‘grün’ gegenüber dem roten, etc.? – Ja, aber dann müssen wir doch wenigstens wissen, dass ‘rot’ nicht das ge- 49 genüberliegende Täfelchen meint. –
Aber was heisst es “das wissen”,
ausser, dass wir uns etwa
neben der geschriebenen Tabelle noch eine andere vorstellen, in der die
Ordnung richtiggestellt ist. –
“Ja aber dieses Täfelchen ist doch
r[p|o]t, und nicht dieses!”
–
Gewiss; und das ändert sich ja auch nicht, wie
immer ich die Täfelchen und Wörter setze; und es wäre natürlich falsch,
auf das grüne Täfelchen zu zeigen und zu sagen “dieses ist
rot”.
Aber das ist auch keine Definition, sondern eine Aussage. –
Gut, dann nimmt aber doch unter allen möglichen Anordnungen die
gewöhnliche (in der das rote Täfelchen dem Wort
‘rot’ gegenübersteht) einen ganz besonderen Platz
ein. –
((Da gibt es jedenfalls zwei verschiedene
[D|F]älle: Es kann die Tabelle mit grün
gegenüber ‘rot’
etc. so gebraucht werden,
wie wir die Tabelle in der gewöhnlichen Anordnung gewöhnlich
gebrauchen.
Wir würden also etwa
50 ist.
Ich kann mir eine Abmachung denken, wonach Einer, dem ich eine grüne
Tafel zeige und sage, male mir diese Farbe, mir ein Rot malt; wenn ich
dasselbe sage und zeige ihm blau, so hat er gelb zu malen
u.s.w., immer die komplementäre Farbe; und
daher kann ich mir auch denken, dass Einer meinen
Befehl auch ohne eine vorhergehende Abmachung so deutet.
Ich kann mir ferner denken, dass die Abmachung
gelautet hätte “auf den Befehl ‘male mir diese
Farbe’, male immer eine gelblichere, als ich Dir zeige”;
und wieder kann ich mir die Deutung auch ohne Verabredung denken.
Aber kann man sagen, dass einer ein rotes
Täfelchen genau kopiert, indem er einen bestimmten Ton von grün (oder
ein anderes Rot alsd das des Täfelchens) malt und zwar so, wie
er eine gezeichnete Figur, nach verschiedenen Projektionsmethoden,
verschieden und genau kopieren kann? –
Ist also hier der Vergleich zwischen Farben und Gestalten richtig, und
kann ein grünes Täfelchen einerseits als der Name einer bestimmten
Schattierung von rot stehen und anderseits als ein Muster dieses
Tones? wie ein Kreis als der Name einer bestimmten
Elipse verwendet werden kann, aber auch als ihr Muster. –
Kann man also dort wie hier von verschiedenen Projektionsmethoden
sprechen, oder gibt es für das Kopieren einer Farbe nur eine
solche: das Malen der gleichen Farbe?
Wir meinen diese Frage so, dass sie nicht dadurch
verneint wird, dass uns die Möglichkeit gezeigt
wird, mittels eines be[w|s]timmten Farbenkreises und der
Festsetzung eines Winkels von einem Farbton auf irgend einen andern
überzugehn.
Das, glaube ich, zeigt nun, in wiefern das rote Täfelchen gegenüber dem
Wort ‘rot’ in einem andern Fall ist, als das
grüne.
Uebrigens bezieht sich, was wir hier für die
Farben gesagt haben, auch auf die Formen von Figuren, wenn das
Kopieren ein Kopieren nach dem Augenmass und nicht
eines mittels Messinstrumenten ist. –
Denken wir uns nun aber doch einen Menschen, der vorgäbe “er
könne die Schattierungen von Rot in Grün kopieren” und auch
wirklich beim Anblick des roten Täfelchens mit allen
(äusseren) Zeichen des genauen
Kopierens einen grünen Ton mischte und so fort bei allen ihm
gezeig-51 ten roten Tönen.
Der wäre für uns auf derselben Stufe, wie Einer,
der Diesem Dem gegenüber wären wir
in der gleichen Lage, wie einem, der
… der auf die gleiche Weise (auch durch
genaues Hinhorchen) Farben nach Violintönen mischte.
Wir würden in dem Fall sagen:
“Ich weiss nicht, wie er
es macht”; aber nicht in dem Sinne, als verstünden wir nicht die
verborgenen Vorgänge in seinem Gehirn oder seinen Muskeln, sondern, wir
verstehen nicht, was es heisst “dieser
Farbton sei eine Kopie dieses Violintones”.
Es sei denn, dass damit nur gemeint ist,
dass ein bestimmter Mensch
erfahrungsgemäss einen bestimmten Farbton mit
einem bestimmten Klag a Klang assoziiert
(ihn zu sehen behauptet, malt,
etc.). ⌊⌊
Anderseits wäre ich vielleicht befriedigt, wenn man mir sagte, der Mann
kopiere insofern, als er einen
|
∫ | ⍈⌊⌊
Besser auslassen!⌋⌋
[Zu: Begriff der Mischfarbe]
S.
473 § 100]
Es ist die Frage: Wenn sich die Regel, das Muster stehe für die Komplementärfarbe, ihrem Wesen nach nur auf die Farben (oder Wörter) blau, rot, grün, gelb bezieht, ist sie dann nicht identisch mit der, welche das grüne Zeichen als Wort für “rot”, und umgekehrt, etc. festsetzt? Denn eine Regel // Allgemeinheit // , die ihrem logischen Wesen nach einem logischen Produkt äquivalent ist, ist nichts anderes, als dieses logische Produkt. (Denn man kann nicht sagen: hier ist das grüne Zeichen; nun hole mir ein Ding von der komplementären Farbe, welche immer das sein mag. D.h., “die komplementäre Farbe von rot” ist keine Beschreibung von grün; wie “das Produkt von 2 und 2” keine Beschreibung von 4⌊.⌋) Die Bestimmung, die Komplemen- 52 tärfarbe zu nehmen, als
Bedeutung des Täfelchens zu nehmen, ist dann wie ein Querstrich in
einer Tabelle; ein Querstrich in der Grammatik der Farben
gezogen.
Es ist klar, dass ich mit Hilfe einer solchen
Regel eine Tabelle herstellen //
konstruieren // kann, ohne noch aus der Grammatik
herauszutreten, also
Wenn ich das berücksichtige, so kann ich also in dem veränderten Sinn des Wortes “Muster” (der dem veränderten Sinn des Worts “kopieren” entspricht), das hellere Täfelchen zum Muster des dunkleren Gegenstandes nehmen. |
? / | ⌊⌊
Als Erwägung nicht uninteressant.⌋⌋
“Könnten wir nicht zur hinweisenden Erklärung von ‘rot’ ebensowohl auf ein grünes, wie auf ein rotes Täfelchen zeigen? denn, wenn diese Definition nur ein Zeichen statt des andern setzt, so sollte dies doch aufs gleiche hinauslaufen // keinen Unterschied machen // .” – Wenn die Erklärung nur ein Wort für ein andres setzt, ist es auch gleichgültig // so macht esa auch keinen // . Bringt aber die Erklärung das Wort mit einem Muster in Zusammenhang, so ist es nun nicht unwesentlich, mit welchem Täfelchen das Zeichen verbunden wird (denke auch wieder daran, dass eine Farbe der andern nicht 53 im gleichen Sinn zum Muster dienen kann, wie
ihr selbst).
“Aber dann gibt es also willkürliche Zeichen und solche, die
nicht willkürlich sind!” –
Aber denken wir nur an die Verständigung durch Landkarten, Zeichnungen,
und Sätze anderseits: die Sätze sind so wenig willkürlich, wie die
Zeichnungen,.
Aber die Worte sind willkürlich.
(Vergleiche die Abbildung / = o, – =
x.)
Wird denn aber ein Wort eigentlich als Wort gebraucht, wenn ich es nur
in Verbindung mit einer Tabelle gebrauche, die den
Uebergang zu Mustern macht?
Ist es also nicht falsch, zu sagen, ein Satz sei ein Bild, wenn ich doch
nur ein Bild nach ihm und der Tabelle zusammenstelle?
Aber so ist also doch der Satz und die Tabelle zusammen ein
Bild.
Also zwar nicht adbcb allein, aber dieses Zeichen zusammen mit
Aber es ist offenbar, dass auch adbcb ein Bild von ↑→ → ← ↑ ↓ ↑ genannt werden kann. Ja aber, ist nicht doch das Zeichen adbcb ein willkürlicheres Bild von → ← ↑ ↓ ↑ als dieses Zeichen von der Ausführung der Bewegung? Etwas ist auch an dieser Uebertragung willkürlich (die Projektionsmethode) und wie sollte ich bestimmen, was willkürlicher ist. Ich vergleiche also die Festsetzung der Wortbedeutung durch die hinweisende Definition, der Festsetzung einer Projektionsmethode zur Abbildung räumlicher Gebilde. Dies istˇ aber
54 ren?
(Muster sind der Benützung // dem
Gebrauch // von Mustern wesentlich, Worte, der
Benützung // dem Gebrauch // von
Worten.) |
∫ |
﹖– Vergiss hier auch
nicht, dass die Wortsprache nur eine
unter vielen möglichen Sprachen ist –﹖ und es
Uebergänge von ihr in die andern gibt.
Untersuche die Landkarte
|
/ |
‘Primär’ müsste eigentlich
heissen:
unmissverständlich. |
/ |
Es klingt wie eine lächerliche Selbstverständlichkeit, wenn ich sage,
dass der, welcher glaubt die Gebärden // Gesten // seien die primären Zeichen, die allen
andern zu Grunde liegen, ausser Stande wäre, den
gewöhnlichsten Satz durch Gebärden zu ersetzen. | ✓ |
∫ |
Regeln der Grammatik, die eine “Verbindung zwischen Sprache
und Wirklichkeit” herstellen, und solche, die es nicht
tun.
Von der ersten Art etwa: “diese Farbe nenne ich
‘rot’”, – von der zweiten:
“non-non-p = p”.
Aber über diesen Unterschied besteht ein Irrtum: der Unterschied
scheint prinzipieller Art zu sein; und die Sprache
wesentlich etwas, dem eine Struktur gegeben, und
| ✓ |
? / |
““Wird da aber dann nicht
wenigstens eine gewisse Regelmässigkeit im
Gebrauch gefordert?!
Würde es angehen, wenn wir einmal eine Tabelle nach diesem, einmal
nach jenem Schema zu gebrauchen hätten?
Wie soll man denn wissen, wie man diese Tabelle zu
gebrauchen hat?”” –
Ja, wie weiss man es denn
heute?
Die Zeichenerklärungen haben doch irgend einmal //
irgendwo // ein Ende. |
ü ? / |
Nun gebe ich aber natürlich zu, dass ich, ohne
vorhergehende Abmachung einer Chiffre, ein
Missverständnis hervorrufen würde, wenn ich, auf den
Punkt A zeigend, sagte, dieser Punkt heisst
[“|‘]B’.
Wie ich ja auch, wenn ich jemandem den Weg weisen will, mit dem Finger
in der Richtung weise, in der er gehen soll, und nicht in der
entgegengesetzten.
Aber auch ﹖– diese Art des
Zeigens –﹖ könnte richtig verstanden
w[a|e]rden, und zwar ohne dass dieses
Verständnis das gegebene Zeichen durch ein weiteres
ergänzte.
Es liegt in der menschlichen Natur, das Zeigen mit dem Finger
so zu verstehen.
Und so ist die menschliche Gebärdensprache primär in einem
psychologischen Sinne. |
? / |
Ist das Zeigen mit dem Finger unserer Sprache wesentlich?
Es ist gewiss ein merkwürdiger Zug unserer
Sprache, dass wir Wörter hinweisend erklären:
das ist ein Baum, das ist ein Pferd, das ist grün,
etc..
(Ueberall auf der Erde // bei den Menschen // finden sich Brettspiele,
die mit kleinen Klötzchen auf Feldern gespielt werden.
Ueberall auf der Erde findet sich eine
Schrift // eine Zeichensprache // , die aus
geschriebenen Zeichen auf einer Fläche besteht.) |
|
Ich bestimme die Bedeutung eines Worts, indem ich es als Name eines
Gegenstandes erkläre, und auch, indem ich es als gleichbedeutend mit
einem andern Wort erkläre.
Aber habe ich denn nicht gesagt, man könne ein Zeichen nur durch ein
anderes Zeichen erklären?
Und das ist gewiss so, sofern ja die
56 hinweisende Erklärung
“das(Pfeil) ist
N” ein Zeichen
ist.
Aber ferner bildet hier auch der Träger von
“N”, auf den gezeigt wird, einen Teil des
Zeichens.
Denn: /dieser(Pfeil) hat es getan/
= /N hat es getan/.
Dann heisst aber ‘N’ der
Name von diesem Menschen, nicht vom Zeichen “dieser(Pfeil)”, von dem ein Teil auch dieser Mensch ist.
Und zwar spielt der Träger in dem Zeichen eine ganz besondere Rolle,
verschieden von der eines andern Teiles eines Zeichens.
(Eine Rolle, nicht ganz ungleich der des Musters.)
|
∫ |
Die hinweisende Erklärung eines Namens ist nicht nur
äusserlich verschieden von einer Definition wie
“1 + 1 =
2”, indem etwa das eine Zeichen
Wenn ich also einen Namen hinweisend definiere und einen zweiten durch ihn // den ersten // , so steht dieser zu jenem in anderem Verhältnis // ist dieser zu jenem in anderer Beziehung // , als zum Zeichen, das in der hinweisenden Definition gegeben würde. D.h., dieses letztere ist seinem Gebrauch nach wesentlich von dem Namen verschieden und daher die Verbaldefinition und die hinweisende Definition, ‘Definitionen’ im verschiedenen Sinne des Worts. |
? / |
Ich kann von primären und sekundären Zeichen sprechen – in
einem bestimmten Spiel, einer bestimmten Sprache. –
Im Musterkatalog kann ich die Muster die primären Zeichen
und die Nummern die sekundären nennen.
Was soll man aber in einem Fall, wie dem der gesprochenen und
geschriebenen Buchstaben sagen?
Welches sind hier die primären, welches die sekundären
Zeichen? 57 |
∫ |
Der Begriff vom sekundären Zeichen ist doch dieser: Sekundär
ist ein Zeichen dann, wenn, um mich nach ihm zu richten, ich eine Tabelle
brauche, die es mit einem andern (primären) Zeichen verbindet,
über welches ich mich erst nach dem sekundären richten
kann.
⌊⌊ “Primär, das Zeichen, welches allein genügt hätte wenn es nicht zu unbequem wäre es immer mitzuführen”.⌋⌋ Die Tabelle garantiert mir die Gleichheit aller Uebergänge nicht, denn sie zwingt mich ja nicht, sie immerg gleich zu gebrauchen. Sie ist da wie ein Feld, durch das Wege führen, aber ich kann ja auch querfeldein gehen. Ich mache den Uebergang in der Tabelle bei jeder Anwendung von Neuem. Er ist nicht, quasi, ein für allemal in der Tabelle gemacht. (Die Tabelle verleitet mich höchstens, ihn zu machen.) ⌊⌊ Wie ist es aber, wo keine Tabelle gebraucht wird wieˇ z.B. im Fall der gesprochenen & geschriebenen Buchstaben? Das [l|L]autes Lesen & anderseits Abschreiben eines geschriebenen Satzes. ⌋⌋ |
/ |
Welcher Art ist denn meine Aussage über die Tabelle:
“dass sie mich nicht zwingt,
sie so und so zu gebrauchen”?
Und: “dass die Anwendung
durch die Regel (oder die Tabelle) nicht
anticipiert
wird”[.| ?]
Wohl von derselben Art wie die Bemerkung, daß die Zeichenerklärungen
doch einmal ein Ende haben.
Und das ist ähnlich, wie wenn man sagt: “Was nützt
Dir die Annahme eines Schöpfers, sie schiebt doch das Problem nur
hinaus.”
Diese Bemerkung hebt einen Aspekt meiner Erklärung hervor, den ich
vielleicht früher nicht gesehen hatte.
Man könnte auch sagen: “Sieh Deine
58 |
| 14
Das, was uns die Philosophie am Zeichen
interessiert[;|,] die Bedeutung, die für uns
sie massgebend ist, ist das, was in der
Grammatik des Zeichens niedergelegt ist. ¥
⋎
S. 40/3 |
? / | ⌊⌊
Wir fragen: Wie gebrauchst Du das Wort, was machst Du damit, – das wird mich lehren, wie Du es verstehst.⌋⌋ |
? / |
Die Grammatik,ˇ – möchte ich könnte man sagen
– das sind die Geschäftsbücher der Sprache; aus denen
alles zu ersehen sein muss, was nicht
vage Gefühle betrifft, sondern wesentliche
Fakten. // Die Grammatik ist das
Gesch[f|ä]ftsbuch der Sprache; woraus alles zu
ersehen sein muss, was nicht Gefühle betrifft,
sondern Tatsachen. // ⌊⌊… aus denen alles über
|
| ⌊⌊
Man könnte in gewissem Sinne sagen, daß es uns auf Nuancen nicht
ankommt. ⌋⌋ |
? / |
Ich will also eigentlich sagen: es gibt nicht Grammatik und
Interpretation der Zeichen.
Sondern, soweit von einer Interpretation, also von einer
Denn ich brauchte nur zu fragen: Soll die Interpretation durch Sätze erfolgen? Und in welchem Verhältnis sollen diese Sätze zu der Sprache stehen, die sie schaffen? Ist besonders wichtig Gilt besonders für
|
∫ ¿ | ⇒
[Zu den Bemerkungen über die Mengenlehre]
Wenn ich sage, dass ein Satz, der Mengenlehre etwa, in Ordnung ist, aber eine neue Interpretation erhalten muss, so heisst das nur, dass dieser Teil der Mengenlehre bleibt in sich unangetastet, muss aber in eine andere grammatische Umgebung gerückt werden. 59 |
|
|
? / |
Was ist ein Satz?
Wovon unterscheide ich denn einen Satz?
Oder, wovon will ich ihn denn unterscheiden?
Von Satzteilen in seinem grammatischen System (wie die Gleichung
vom Gleichheitszeichen), oder von
alle[n|m], was wir nicht Satz nennen, also diesem Sessel,
meiner Uhr,
etc.
etc.?
Denn, dass es Schrift- oder
Lautbilder gibt, die Sätzen besonders ähnlich sind, braucht uns
eigentlich nicht zu kümmern. |
∫ |
Oder wir müssen sagen: Vom Satzbegriff // Satz // kann nur in einem
// innerhalb eines // grammatischen
Systems gesprochen werden. // … kann nur in der Erklärung eines grammatischen
Systems die Rede sein. // |
? / |
Es geht mit dem Wort “Satz” wie mit dem Wort
“Gegenstand” und andern: Nur auf eine
beschränkte Sphäre angewandt sind sie zulässig und dort sind sie
natürlich.
Soll die Sphäre ausgedehnt werden, damit der Begriff ein
philosophischer wird, so verflüchtigt sich die Bedeutung der Worte und es
sind leere Schatten.
Wir müssen sie dort aufgeben und wieder in den Grenzen
benützen. |
∫ |
Nun möchte man aber sagen: “Satz ist alles, womit ich etwas
meine”.
Und
61 gefragt “was
heisst das, ‘etwas’ meinen”,
Also nicht nur Bewegungsfreiheit, sondern eine Unbestimmtheit der Geometrie. | ✓ |
/ ∫ |
Ueber sich selbst führt uns kein Zeichen
hinaus; und auch kein Argument. | ✓ |
? / |
(Wenn wir sagen, Satz ist jedes Zeichen, womit wir etwas
meinen, so könnte man fragen: was meinen wir und
wann meinen wir es?
Während wir das Zeichen geben?
u.s.w.,
u.s.w..) |
? / ¿ |
Wenn ich frage “was ist die allgemeine Form des Satzes”,
so kann die Gegenfrage lauten: “haben wir
denn einen allgemeinen Begriff vom Satz, den wir
| ✓ |
? / |
Die Frage kann auch lauten: Was geschieht, wenn ein neuer Satz
in die Sprache aufgenommen wird: Was ist das Kriterium dafür,
dass er ein Satz ist? oder, wenn das
Aufnehmen in die Sprache ihn zum Satz stempelt, worin besteht diese
Aufnahme?
Oder: was ist Sprache? | ✓ |
? / |
Da scheint es nun offenbar, dass man das Zeichengeben
von anderen Tätigkeiten unterscheidet.
Ein Mensch schläft, isst,
62 trinkt, gibt Zeichen (bedient sich einer
Sprache). |
? / |
Was ist ein Satz?
Wodurch ist dieser Begriff bestimmt? –
Wie wird dieses Wort (“Satz”) in der
nicht-philosophischen Sprache gebraucht?
Satz, im Gegensatz wozu? |
Ich kenne einen Satz, wenn ich ihn sehe. | ✓ |
/ |
Diese Frage ist fundamental: Wie, wenn wir eine neue Erfahrung
machen, etwa einen neuen Geschmack oder einen neuen Hautreiz kennen
lernen: woher weiss ich,
dass, was diese Erfahrung beschreibt,
beschreiben wird, ein Satz ist sein
wird?
Oder, warum soll ich das einen Satz nennen?
Wie kann ich überhaupt von einem neuen “Geschmack” einer möglichen neuen Sinneserfahrg. reden? Ich kann ihn mir ja nicht vorstellen! – ˇAntwort: Wie wird so ein Ausdruck gebraucht? | ✓ |
/ ? |
Habe ich denn, was geschehen ist, schon bis zu einem Grade damit
charakterisiert, dass ich sagte, es sei eine
Erfahrung?
Doch offenbar gar nicht.
Aber es scheint doch, als hätte ich es schon getan, als hätte
ich davon schon etwas ausgesagt:
“dass es eine Erfahrung ist”.
In diesem falschen Schein liegt unser ganzes Problem.
Denn, was vom Prädikat “Erfahrung” gilt, gilt vom
Prädikat “Satz”. | ✓ |
|
Das Wort “Satz” und das Wort
“Erfahrung” haben schon eine bestimmte
Grammatik. |
|
Das heisst, ihre Grammatik muss
im Vorhinein bestimmt sein und hängt nicht von
irgend einem künftigen Ereignis ab. |
|
Hier ist auch der Unsinn in der “experimentellen Theorie der
Bedeutung” 63 ausgesprochen.
Denn die Bedeutung ist in der Grammatik festgelegt. |
|
Wie verhält sich die Grammatik des Wortes “Satz” zur
Grammatik der Sätze? |
|
“Satz” ist offenbar die
Ueberschrift der Grammatik der Sätze.
In einem Sinne aber auch die Ueberschrift der
Grammatik überhaupt, also äquivalent den Worten
“Grammatik” und “Sprache”.
|
/ |
Das ist auch, was damit gemeint ist, dass es in der
Welt zwar Ueberraschungen gibt, aber nicht in
der Grammatik.
¥• | ✓ |
? / |
Es scheint unsere Frage noch zu erschweren, dass auch
die Worte “Welt” und “Wirklichkeit”
Aequivalente des Wortes “Satz”
sind. |
|
Aber es ist doch lächerlich, die Welt, oder/die Wirklichkeit, abgrenzen zu wollen.
Wem soll man sie denn entgegenstellen.
Und so ist es mit der Bedeutung des Wortes
“Tatsache”.
Aber man gebraucht ja diese Wörter auch nicht als Begriffswörter. |
/ | ⍈
Etwas ist ein Satz nur in einer Sprache.
[Zu
S. 93] | ✓ |
? / |
⌊⌊
F.u.i. ⌋⌋
⍈•
‘Wenn ich nun sage: aber die Sprache kann sich doch ausdehnen, so ist die Antwort: Gewiss, aber wenn dieses Wort “ausdehnen” hier einen Sinn hat, so muss ich jetzt schon wissen, was ich damit meine, muss angeben können, wie ich mir so eine Ausdehnung vorstelle. Und was ich jetzt nicht denken kann, das kann ich jetzt auch nicht ausdrücken, und auch nicht andeuten.’ ⌊⌊ Bezieht sich auf die Kontroverse über die Möglichkeit einer neuen Sinneswahrnehmung & über ungelöste Probleme in der Mathematik ⌋⌋ |
? / |
Und das Wort “jetzt” bedeutet hier: “in
64 |
/ / |
[Zu
S. 79]
Hier haben wir dieses bohrende Problem: wie es möglich ist, an die Existenz von Dingen auch nur zu denken, w[d|e]nn wir immer nur Vorstellungen – ihre Abbilder – sehen. // : wie es denn möglich ist, auch nur auf den Gedanken zu kommen! // Wie konnte ich nur auf den Ged. kommen” heißt hier: “was bedeutet denn der Gedanke, inwiefern ist er denn ein Ged. da ihm doch nichts entspricht? ⌊⌊ Als wäre der Gedanke ein Zauber. Was meinen wir denn mit der Existenz von Dingen, d.h. welche Anwendung hat denn dieser Begriff. Ein Gedanke ist ja bloß ein Ausdruck & hinter dem kann kein Zauber stecken // sein // . Was dieser Ausdruck leistet muß sich an seiner Anwendung zeigen. ⌋⌋ | ✓ |
/ |
[Zu
S. 79]
Hierher gehört die alte Frage: “wie bin ich dann aber überhaupt zu diesem Begriff gekommen” (etwa zu dem der ausser mir liegenden Gegenstände). (Es ist ein Glück, [d|e]ine solche Frage aus der Entfernung als alte Gedankenbewegung betrachten zu können; ohne in ihr verstrickt zu sein.) Zu dieser Frage ist ganz richtig der Nachsatz zu denken: “ich konnte doch nicht mein eigenes Denken transcendieren”, “ich konnte doch nicht sinnvoll das transcendieren, was für mich Sinn hat”. Es ist das Gefühl, dass ich nicht auf Schleichwegen (hinterrücks) dahin kommen kann, etwas zu denken, was zu denken mir eigentlich verwehrt ist. Dass es hier keine Schleichwege gibt, auf denen ich weiter kommen könnte, als auf dem direkten Weg. Es gibt in der Grammatik nicht direktes & indirektes Wissen.5 | ✓ |
Wir haben es natürlich wieder mit einer falschen Analogie zu
tun: Es hat guten Sinn zu sagen “ich
weiss, dass er in diesem Zimmer
ist, weil ich ihn höre, wenn ich auch nicht hineingehen und ihn sehen
kann”. | ✓ |
|
“Satz” ist so allgemein wie
z.B. auch “Ereignis”.
Wie kann man “ein Ereignis” von dem abgrenzen,
was kein Ereignis ist?
Ebenso allgemein ist aber auch “Experiment”, das vielleicht auf den ersten Blick spezieller zu sein scheint. |
/ |
“Da geschah ein Ereignis …”: das
heisst nicht “ein Ereignis”
im Gegensatz zu etwas Anderem. |
|
Rechtmässiger Gebrauch des Wortes
‘Sprache’: Es bedeutet entweder die
Erfahrungstatsache, dass Menschen reden (auf
gleicher Stufe mit der, dass
65 Hunde bellen), oder es
bedeutet: festgesetztes System der Verständigung // festgesetztes System von Wörtern und grammatischen
Regeln // in den Ausdrücken “die englische
Sprache”, “deutsche Sprache”, “Sprache
der Neger”
etc..
‘Sprache’ als logischer Begriff könnte nur mit
‘Satz’ äquivalent, und dann
|
? / |
Könnten wir etwas ‘Sprache’ nennen, was nicht wirklich
angewandt würde?
Könnte man von Sprache reden, wenn nie eine gesprochen worden
wäre?
(Ist denn Sprache ein Begriff, wie
‘Centaur’ //
vergleichbar mit dem Begriff
‘Centaur’ // , der
besteht, auch wenn es nie ein solches Wesen gegeben
hat?)
(Vergleiche damit ein Spiel, das nie gespielt wurde, eine Regel, nach der nie gehandelt wurde.) |
? / |
Was tut der, der eine neue Sprache konstruiert (erfindet)?
nach welchem Prinzip geht er vor?
Denn dieses Prinzip ist der Begriff ‘Sprache’.
| ✓ |
|
Eine Sprache erfinden, heisst, eine Sprache
konstruieren.
Ihre Regeln aufstellen.
Ihre Grammatik verfassen. |
? / |
| ✓ |
? / |
⌊⌊
Überlege, welches Verhältnis sie zum früheren Begriff hat.
Denke einerseits an an das Verhältnis der komplexen Zahlen
zumˇ älteren Zahlbegriff◇; anderseits an das Verhältnis einer neu
aufgeschriebenen Multiplikation von Kardinalzahlen die zum ersten Mal
hingeschrieben wird zumˇ allgemeinen Begriff
|
Was für das Wort “Sprache” gilt,
muss auch für den Ausdruck “System von
Regeln” gelten.
Also auch für das Wort “Kalkül”. | ✓ |
∫ |
Wie bin ich denn zum Begriff ‘Sprache’
gekommen?
Doch nur durch die Sprachen, die ich gelernt habe.
Aber die haben mich in gewissem Sinne über sich hinausgeführt, denn ich wäre jetzt im Stande, eine neue Sprache zu konstruieren, z.B. Wörter zu 66 erfinden.
Also gehört diese Methode der Konstruktion noch zum Begriff der
Sprache.
Aber nur, wenn ich ihn so festlege.
Immer wieder hat mein
“u.s.w.” eine
Grenze. | ✓ |
|
Der Begriff: sich einander etwas mitteilen.
Wenn ich
z.B. sage:
‘Sprache’ werde ich jedes System von Zeichen
nennen, das Menschen untereinander vereinbaren, um sich miteinander
zu verständigen, so könnte man hier schon fragen: Und was
schliesst Du unter dem Begriff
‘Zeichen’ ein? |
|
Was nenne ich “Handlung”, was
“Sinneswahrnehmung”? |
/ |
Die Worte “Welt”, “Erfahrung”,
“Sprache”, “Satz”,
“Kalkül”, “Mathematik” können
alle nur für triviale Abgrenzungen stehen, wie “essen”,
“ruhen”,
etc.. |
? / |
Denn, wenn auch ein solches Wort der Titel unserer Grammatik wäre –
etwa das Wort “Grammatik” – so hätte doch
dieser Titel nur dieses Buch von andern Büchern zu unterscheiden.
|
|
Allgemeine Ausführungen über die Welt und die Sprache gibt es
nicht. |
|
Aber warum zerbreche ich mir über den Begriff ‘Sprache’
den Kopf, statt Sprache zu gebrauchen?!
Dieses Kopfzerbrechen ist nur dann berechtigt, wenn wir einen allgemeinen Begriff haben. |
Ich finde bei Plato auf eine
Frage wie “was ist Erkenntnis” nicht die vorläufige
Antwort: Sehen wir einmal nach, wie dieses Wort gebraucht
wird.
Sokrates weist es immer zurück,
von Erkenntnissen statt von der Erkenntnis zu reden. 67 | ✓ |
? / |
Aber wenn so der allgemeine Begriff der Sprache sozusagen
zerfliesst, zerfliesst da
nicht auch die Philosophie?
Nein, denn ihre Aufgabe ist es nicht, eine
| ✓ |
? / |
Der, welcher darauf aufmerksam macht, dass ein Wort
in zwei verschiedenen Bedeutungen gebraucht wurde, oder
dass bei dem Gebrauch
¥• | ✓ |
? / |
/ Die Philosophie hat esˇ auch in demselben Sinn mit
Kalkülen zu tun, wie sie es mit Gedanken zu tun hat (oder mit Sätzen
und Sprachen).
Hätte sie's aber wesentlich mit dem Begriff des Kalküls zu
tun, also mit dem Begriff des Kalküls vor allen Kalkülen, so gäbe es eine
Metaphilosophie.
Und die gibt es nicht.
(Man könnte alles, was wir zu sagen haben, so darstellen,
dass das als ein leitender Gedanke
erschiene.) / | ✓ |
? / | ↺⍈
So ist es mir erlaubt, das Wort ‘Regel’ zu verwenden,
ohne notwendig erst die Regeln über dieses Wort zu tabulieren.
Und diese Regeln sind nicht
Ueber-Regeln. | ✓ |
|
Das Wort “Regel” muss in der
Erklärung eines Spiels nicht gebraucht werden (natürlich auch kein
äquivalentes). |
? / |
Wie gebrauchen wir denn auch das Wort
‘Regel’, (wenn wir etwa von
Spielen reden)?
Im Gegensatz wozu?
Wir sagen
z.B. “das folgt aus dieser
Regel”, aber dann könnten wir ja/die Regel des Spiels zitieren, und so das Wort
68 ⌊⌊Wohl
auszulassen! schon anders und vielleicht besser
gesagt.⌋⌋
“Regel” ersetzen.
Oder wir sprechen von “allen Regeln des Spiels” und
müssen sie dann entweder aufgezählt haben (und dann liegt
(wieder﹖) der
erste Fall vor), oder wir sprechen von den Regeln, als einer
Gruppe, die auf bestimmte Art aus
69
Im übrigen behalte ich mir vor, in jedem neuen Fall zu entscheiden, ob
ich etwas zu den Spielen rechnen will oder nicht. | ✓ |
/ |
Es ist, wie wenn man für gewisse Spiele einen Strich mitten durchs
Spielfeld zieht um die Parteien zu scheiden, das Feld aber weiter im übrigen nicht begrenzt, da es nicht nötig ist.
|
| ⌊⌊
Wenn Frege sagt, mit unscharfen
Begriffen wisse die Logik nichts anzufangen so ist das insofern
|
? / |
|
| ⌊⌊
Wenn wir sagen “der Boden war ganz mit Pflanzen bedeckt”
so meinen wir gewöhnlich nicht Bakterien (D.h. wir würden diese Deutung wenn sie
vorgeschlagen würde, ablehnen) Wir würden, müßten wir bestimmte Grenzen ziehen, in den verschiedenen Fällen wenn wir das Wort im gewöhnlichen Leben gebrauchen verschiedene Grenzen ziehen. Und manchmal mußten wir auch Grenzen andeuten. ⌋⌋ |
| ⌊⌊
“Ein großes Stück Kuchen”, “ein großer
Kirchturm”, “ein großer Hund”
⌋⌋ |
| ⌊⌊
Die Logik zieht ihrem Wesen nach Grenzen aber in der Sprache die wir
sprechen sind solche Grenzen nicht gezogen.
Das heißt aber nicht daß nun die Logik die Sprache falsch darstellt, oder eine
ideale Sprache.
Sie portraitiert die Farbige verschwommene Wirklichkeit als Federzeichnung
das ist ihre Aufgabe. ⌋⌋ |
(Sokrates stellt die Frage,
was Erkenntnis sei und ist nicht mit der Aufzählung von Erkenntnissen
zufrieden.
Wir aber kümmern uns nicht viel um diesen allgemeinen Begriff und sind
froh, wenn wir Schuhmacherei, Geometrie
etc.
verstehen.) | ✓ |
/ |
Wir glauben nicht, dass nur der ein Spiel
ˇ wirklich versteht, der eine Definition des Begriffs
‘Spiel’ geben kann. 70 |
? / |
(Ich mache es mir in der Philosophie immer leichter und
leichter.
Aber die Schwierigkeit ist, es sich leichter zu machen und doch exakt
zu bleiben.) | ✓ |
/ |
Der Gebrauch des Wortsˇ “Spiel”
“Satz” “Sprache”
etc.
hat die Verschwommenheit des normalen Gebrauchs aller Begriffswörter
unserer Sprache.
Zu glauben sie wären darum unbrauchbar oder doch nicht ideal ihrem Zweck
entsprechend wäre, als wollte man sagen “… der
Lichtschein meiner Lampe ist unbrauchbar, weil man nicht weiß,
wo es er anfängt & wo es er aufhört”. Will ich zur Aufklärung & ˇzur Vermeidung von Mißverständnissen im Gebiet eines (solchen) verschwommenen
71 |
|
/ |
Ich glaube nicht, dass die Logik in einem andern
Sinne von Sätzen reden kann, als wir für gewöhnlich tun, wenn wir
sagen “hier steht ein Satz aufgeschrieben” oder
“nein, das sieht nur aus wie ein Satz, ist aber
keiner”,
etc.
etc. | ✓ |
/ |
Die Frage “was ist ein Wort” ist ganz analog der
“was ist eine Schachfigur”. | ✓ |
? / |
Wir redenˇ natürlich von dem räumlichen und zeitlichen
Phänomen der Sprache.
Nicht von einem unräumlichen und unzeitlichen Unding.
Aber wir reden von ihr so, wie von den Figuren des Schachspiels,
| ✓ |
/ |
Wir können in der Philosophie auch keine grössere
Allgemeinheit erreichen, als in dem, was wir in Leben
und Wissenschaft sagen //
aussprechen // .
(D.h., auch hier lassen wir alles, wie es
ist.) | ✓ |
/ |
So ist eine aufsehenerregende Definition der Zahl keine // nicht die // Sache der Philosophie.
72 |
|
Die Philosophie hat es mit den bestehenden Sprachen zu tun und nicht
vorzugeben, dass sie von einer abstrakten Sprache
handeln müsse. |
/ |
⌊⌊
Wir fühlen beim
|
/ |
Wenn ich nämlich über die Sprache – Wort, Satz,
etc.
– rede, muss ich die Sprache des Alltags reden,
–
Aber gibt es denn eine andere? | ✓ |
/ |
Ist diese Sprache etwa zu grob, materiell, für das, was wir sagen
wollen?
Und kann es eine andere geben?
Und wie merkwürdig, dass wir dann mit der unseren
dennoch // überhaupt // etwas anfangen
können. | ✓ |
/ |
Dass ich beim Erklären der Sprache (in unserem
Sinne) schon die volle Sprache (nicht etwa eine vorbereitende,
vorläufige) anwenden muss, zeigt schon,
dass ich nur
Aeusserliches über die Sprache
sagen // vorbringen // kann.
| ✓ |
/ |
Ja, aber wie können uns diese Ausführungen dann befriedigen? –
Nun, Deine Fragen waren ja auch schon in dieser Sprache
abgefasst; mussten in
dieser Sprache ausgedrückt werden, wenn etwas zu fragen
war! | ✓ |
/ |
Und Deine Skrupel sind Missverständnisse.
| ✓ |
/ |
Deine Fragen beziehen sich auf Wörter, so muss
ich von Wörtern reden. | ✓ |
/ |
Man sagt: Es kommt nicht auf das //
auf's // Wort an, sondern auf seine Bedeutung,
und denkt dabei immer an die Bedeutung, als ob sie nun eine Sache von der
Art des Worts wäre, allerdings vom Wort verschieden.
Hier ist das Wort, hier die Bedeutung.
(Das Geld, und die Kuh, die man dafür kaufen kann.
Anderseits aber: das Geld, und sein Nutzen.) 73. | ✓ |
/ |
Ueber die Spracheˇ des
Alltags sind nicht mehr
74 | ✓ |
|
|
Was ist ein Satz? –
Vor allem gibt es in unseren Sprachen einen
Satzklang.
(Daher Unsinngedichte wie die Lewis
Caroll's) Daher reden wir von
Unsinng
Und was wir oft Unsinn nennen ist nicht eine
Beliebige |
ü / |
Bei der Frage nach der allgemeinen Satzform bedenken wir,
dass die gewöhnliche Sprache zwar einen
bestimmten Satzrythmus hat, aber nicht alles, was diesen
Rythmus hat, ein Satz ist.
D.h. wie ein Satz klingt und keiner ist. – Daher die Idee vom sinnvollen und unsinnigen ‘Satz’. | ✓ |
a ? / |
Anderseits ist dieser Rythmus aber natürlich nicht
wesentlich.
Der Ausdruck “Zucker Tisch” klingt
nicht wie ein Satz, kann aber doch sehr wohl den Satz “auf dem
Tisch liegt Zucker” ersetzen.
Und zwar nicht etwa so, dass wir uns etwas
Fehlendes hinzudenken müssten, sondern, es kommt
wieder nur auf das System an, dem der Ausdruck “Zucker
Tisch” angehört. | ✓ |
/ |
Es fragt sich also, ob wir ausser diesem
irreführenden Satzklang noch einen allgemeinen Begriff vom Satz
haben.
(Ich rede jetzt von dem, was durch
[“|‘] & ’,
‘ V ’, ‘C’,
zusammengehalten wird.) | ✓ |
∫ |
/ Denken wir uns, wir läsen die Sätze eines Buches verkehrt, die
Worte in umgekehrter Reihenfolge; könnten wir nicht dennoch den Satz
verstehen?
Und klänge er jetzt nicht ganz
unsatzmässig? / 75 | ✓ |
/ | ⍈
Zu § 18
S 76 § 19
S. 79
Hat es einen Sinn, zu sagen: “Ich habe so viele Schuhe, als eine Wurzel der Gleichung x³ + 2x ‒ 3 = 0 Einheiten hat” ⌊⌊… als eine Lösung der Gleichung … ergibt”⌋⌋? Hier könnte es scheinen als hätten wir eine Notation, der wir es eventuell nicht ansehen können, ob sie Sinn hat oder nicht. ⌊⌊… deren Grammatik allein nicht bestimmt ob ob ein Satz Sinn hat oder nicht // was ein sinnvoller Satz ist & was nicht // .⌋⌋ ⌊⌊ Daß es also von vornherein nicht bestimmt wäre ⌋⌋ Wenn der Ausdruck “die Wurzel der Gleichung F(x) = 0” eine Beschreibung im Russell'schen Sinne wäre, so hätte der Satz “ich habe n Aepfel und n + 2 = 6” einen andern Sinn, als der: “ich habe 4 Aepfel”. Wir haben in dem ersten Satz ein ausserordentlich lehrreiches Beispiel dafür, wie [s|e]ine Notation auf den ersten Blick einwandfrei erscheinen kann, nämlich so, als verstünden wir sie; und dass wir in Wirklichkeit einen unsinnigen Satz nach Analogie eines sinnvollen gebildet haben und nur glauben, die Regeln des ersteren zu übersehen. So ist “ich habe n Schuhe und n² = 4” ein sinnvoller Satz; aber nicht “ich habe n Schuhe und n² = 2”. | ✓ |
| ⌊⌊
Dies gibt ein herrliches Beispiel dafür, was es heißt, einen
Satz verstehen (meinen). ⌋⌋ |
| ⌊⌊
Inwiefern ist das Verstehen – das augenblickliche Verstehen –
des Satzes ein Kriterium dafür, daß der Satz Sinn hat? 76 ⌋⌋ |
✓ ✓ |
∫ |
Die Erklärung
| ✓ |
| ⌊⌊
Die Erklärung: “Satz sei alles, was wahr oder falsch sein
könne “Satz ist alles …
kann” bestimmt den Begriff des Satzes in einem bestimmten
Sprachsystem als das was in diesem System
als Argument
Argument einer Wahrheitsfunktion auftritt ist. Und wenn wir von dem sprechen, was der Satzform als solcher wesentlich ist so
|
∫ |
‘p’ ist wahr = p.
Man gebraucht das Wort “wahr” in Zusammenhängen wie
“was er sagt ist wahr”, das aber sagt dasselbe wie
“er sagt ‘p’, und p ist der
Fall”. | ✓ |
? / |
“Wahr” und “falsch” sind tatsächlich
nur Wörter einer bestimmten Notation der Wahrheitsfunktion.
| ✓ |
a ? / |
Wenn man sagt, Satz sei alles, was wahr oder falsch sein könne, so
heisst das dasselbe wie: Satz ist
alles, was sich verneinen lässt. | ✓ |
∫ |
Wenn wir von dem sprechen, was der Satzform als solcher
wesentlich ist, so meinen wir die
Wahrheitsfunktionenfunktion. 77 | ✓ |
∫ |
Man kann natürlich auch nicht/sagen, ‘Satz’ sei dasjenige, wovon man
‘wahr’ und ‘falsch’ aussagen könne, in
dem Sinn, als könnte man versuchen, zu welchen Symbolen die Wörter
‘wahr’ und ‘falsch’
passten und danach entscheiden, ob etwas ein
Satz ist.
Denn das würde nur dann etwas bestimmen, wenn diese Worte in einer
bestimmten Weise gemeint [i|s]ind, das aber können sie nur im
Zusammenhang sein. // … wenn diese Worte in einer
bestimmten Weise gemeint sind,
d.h. bereits eine
bestimmte Grammatik haben. //
Und eben im Zusammenhang mit einem Satz.
Alles, was man machen kann, ist hier, wie in allen diesen Fällen, das
grammatische Spiel bestimmen, seine Regeln angeben und es dabei
bewenden lassen. | ✓ |
? / |
Was ein Satz ist, wird durch die Grammatik bestimmt.
D.h., innerhalb der Grammatik.
(Dahin zielte auch meine “allgemeine Satzform”.) | ✓ |
∫ |
[Zu: “Was ist ein Erfahrungssatz”]
Man kann nicht sagen “dieser Struktur fehlt noch etwas, um ein Satz zu sein”. Sondern es fehlt ihr etwas, um in dieser Sprache ein Satz zu sein. Wie man sagen kann // Man kann sagen // : dem Zeichenausdruck “2 + 2 4” fehlt etwas, um eine Gleichung zu sein. |
∫ |
Den Russen, welche statt “er ist gut” sagen “er
gut” geht nichts verloren, und sie denken sich auch kein
Verbum dazu. |
? ∫ |
[Zu: “Was ist ein Erfahrungssatz”]
Den kompletten Satz zu charakterisieren ist so unmöglich, wie die komplette Tatsache. |
/ |
Kann man den Begriff des “Satzes” festlegen? oder
die allgemeine Form des Gesetzes? –
Warum nicht!
Wie man ja auch den Begriff ‘Zahl’ festlegen
könnte, etwa durch das Zeichen
“/0, x,
x + 1/”.
Es steht mir ja frei, nur das Zahl
78 zu nennen; und so steht es mir
auch [c|f]rei, eine analoge Vorschrift zur
Bildung von Sätzen oder Gesetzen zu geben und das Wort
“Satz” oder “Gesetz”
ˇ [Ramsey] als ein
Aequivalent dieser Vorschrift zu gebrauchen.
Wehrt man sich dagegen und sagt, es sei doch klar,
dass damit nur gewisse Gesetze von andern
abgegrenzt worden seien, so antworte ich: Ja, Du kannst
freilich nicht eine Grenze ziehen, wenn Du von vornherein entschlossen
bist, keine anzuerkennen! –
Sollen die “Sätze” den unendlichen logischen Raum
erfüllen, so kann von keiner allgemeinen Satzform die Rede sein.
Es fragt sich dann natürlich: Wie gebrauchst Du nun das
Wort “Satz”? im Gegensatz wozu?
Etwa im Gegensatz zu “Wort”,
“Satzteil”, “Buchteil”,
Erzählung”,
etc..
| ✓ |
/ |
(Ein Satz, der von allen Sätzen oder allen Funktionen handelt.
Was stellt man sich darunter vor? //
Was meint man damit? //
Es wäre wohl ein Satz der Denkt man an einen Satz
der Logik.?
Denken wir nun daran, wie der Satz non2n p
= p bewiesen wird.) ⌊⌊ 0˙a11 a12 a13 … 0˙a21 a22 a23 … 0˙a31 a32 a33 … ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ⌋⌋ | ✓ |
? / |
Wenn ich “es verhält sich so und so” als allgemeine
Satzform gelten lasse, dann muss ich
2 + 2 = 4 unter
die Sätze rechnen, denn es ist grammatisch richtig, zu sagen:
“es verhält sich so, dass
2 + 2 gleich 4
ist”.
Es braucht weitere Regeln, um die Sätze der Arithmetik
auszuschliessen. | ✓ |
? / |
[Zu: “Was ist ein Erfahrungssatz”]
Falsche Ideen über das Funktionieren der Sprache: Broad, der sagte, etwas werde eintreffen, sei kein Satz. Was spricht man dieser Aussage damit ab? Etwas anderes, als, dass sie Gegenwärtiges oder Vergangenes beschreibt? – Die Magie mit Wörtern. Ein solcher Satz, wie der Broads, kommt mir so vor, wie ein Versuch, eine chemische Aenderung magisch zu bewirken; indem man den Substanzen, quasi, zu verstehen gibt, was sie tun sollen (wenn man etwa Eisen in Gold überführen wollte, indem man ein Stück Eisen mit der rechten und zugleich ein Stück Gold mit der linken Hand fasste). 79 |
✓ |
ü / |
Man könnte sagen: “Wie mach ich's denn, um
ein Wort immer
| ✓ |
|
Wie mach ich's denn, etwas mit ihm meinen?
Ich stelle mir wohl etwasˇ bei meinen Worten vor, will etwas
Ich brauche das Wort zu einem Zweck & darum nicht unsinnig. |
/ |
⌊⌊
Was machen wir nun wenn wir der Wortgruppe “ich teile
rot” einen Sinn geben?
Ja wir könnten doch ganz verschiedenes aus ihr machen: Einen
Satz der Arithmetik, einen Ausruf, einen Erfahrungssatz,
etc. einen unbewiesenen Satz der
Mathematik.
Ich habe also eine beliebige Auswahl.
Und wie ist die begrenzt?
Das ist schwer zu sagen: durch allerlei Arten von Nützlichkeit
& auch durch die Formelle Ähnlichkeit der Gebilde mit gewissen
primitiven Satzformen & alle diese Grenzen sind
verschwimmend. ⌋⌋ |
| ⌊⌊
“Rot kann man nicht teilen” heißt also:
Erinnere Dich daran daß Du in dem Spiel zu welchem dieser Satz seiner
Form nach zu gehören scheint nichts
|
? ü / |
⌊⌊
Der Satz “ich teile rot” kann doch einen Sinn haben
ich doch … geben (z.B. kann er
dasselbe sagen wie ich teile etwas Rotes)
Was, wenn ich fragte; welches Wort welcher Fehler
macht den Satz zum Unsinn?
Warum soll es gerade das Wort “Rot” sein?
Da sieht man daß wir bei diesem Satz auch in seiner unsinnigen Gestalt an
ein ganz bestimmtesˇ gramm. System sinnvoller
Sätze denken.
Daher sagen wir auch “rot kann man nicht teilen” geben
also eine Antwort; während man auf eine Wortzusammenstellung wie
“ist hat gut” nichts antworten würde. ⌋⌋
⌊⌊
Denkt man nun aber an ein bestimmtes vorhandenes System Sp
Sprachspiel & seine Anwendung dann sagt der Satz daß
“ich teile rot” unsinnig ist vor allem, daß er nicht zu
dem bestimmten Spiel gehört zu dem er seiner Erscheinung
nach⌋⌋ zu gehören scheint. |
? / |
“Woher weiss ich, dass
|
/ |
Welcher Art nun sind die Regeln, welche sagen,
dass die und die Zusammenstellungen von Wörtern
keinen Sinn haben?
Sind sie von der Art derjenigen Vorschriften welche
etwa sagen, dass es keine Spielstellung im
Schach ist, wenn zwei Figuren auf dem gleichen Feld stehen, oder wenn
eine Figur
80 auf der Grenze zwischen zwei Feldern steht,
etc.?
Diese Sätze sind
Denken wir an
| ✓ |
? / |
[Zu: “und auf gleiche Weise …”]
Gesichtsraum und Retina. Es ist, wie wenn man eine Kugel orthogonal auf eine Ebene projiziert, etwa in der Art, wie die beiden Halbkugeln der Erde in einem Atlas dargestellt werden, und nun könnte einer glauben, dass, was auf der Ebene ausserhalb der beiden Kugelprojektionen vor sich geht, immerhin noch einer möglichen Ausdehnung dessen entspricht, was sich auf der Kugel befindet. Hier wird eben ein kompletter Raum auf einen Teil eines andern Raumes projiziert; und analog ist es mit den Grenzen der Sprache im Wörterbuch. // in der Grammatik. // Für S. 124 M.S﹖ |
|
4 | ✓ |
∫ |
Die Methode des Messens,
z.B. des räumlichen
Messens, verhält sich zu einer bestimmten Messung genau so,
wie der Sinn eines Satzes zu seiner Wahr- oder
Falschheit. | 2 | ✓ |
| ⌊⌊
Der Sinn einer Längenangabe wird durch die Beschreibung der Meßmethode
erklärt; die Wahrheit der Längenangabe ⌋⌋ |
? / |
Der Sinn
| 3 | ✓ |
? / |
Welche Rolle der Satz im Kalkül spielt, das ist sein
Sinn. | 1 | ✓ |
Der Sinn steht (also) nicht hinter
ihm (wie der psychische Vorgang der Vorstellung
etc.). | ✓ |
/ |
Was heisst es denn: “entdecken,
dass ein Satz keinen Sinn hat”?
Und was heisst das: “wenn ich etwas damit meine, muss es doch Sinn haben”? Worin besteht dieses Meinen? “Wenn ich etwas damit meine …” – wenn ich was damit meine?! ¥ [dazu S. 75/1] 82 | ✓ |
ü / |
Was heisst es: “Wenn ich mir
etwas dabei vorstellen kann, muss es doch Sinn
haben”?
Wenn ich mir was dabei vorstellen kann? Das, was ich
Die Antwort wäre: wenn der Sinn ist daß ich mir etwas vorstelle. Aber es heißt wohl auch: wenn ich mir ein Bild danach machen kann so garantiert das mir andere Anwendungen. | ✓ |
∫ |
Man könnte auch so fragen: Ist der ganze Satz nur ein
unartikuliertes Zeichen, in dem ich erst nachträglich
Aehnlichkeiten mit anderen Sätzen
erkenne?
Das wäre etwa so, wenn jeder Satz eine Droge // Medizin // mit bestimmter Wirkung wäre und man käme erst nachträglich durch Analyse darauf, dass zwei Medizinen gewisse Ingredientien mit einander gemein hätten. ⌊⌊Wie Als wäre er eine Flüssigkeit deren chemische Analyseˇ uns erst gemeinsame Bestandteile mit anderen
| ✓ |
? / |
Ja, man könnte unsere Frage in einer sehr elementaren Form stellen:
Warum eine Sprache nicht mit bloss einem
Wort möglich ist // auskommen
könnte // , da es ja doch vorkommt,
dass ein Wort (in einer
Sprache) mehrere Bedeutungen hat.
(Warum also nicht alle?) 83 |
✓ ✓ |
|
In welchem Sinne kann ich sagen, der Satz sei ein Bild?
Wenn ich darüber denke, möchte ich sagen: er
muss ein Bild sein, damit er mir zeigen kann, was
ich tun soll, damit ich mich nach ihm richten kann.
Aber, dann willst Du
// also //
bloss
sagen, dass Du Dich nach dem
Satz richtest in demselben Sinne, in dem Du Dich nach einem Bild
richtest. ⌊⌊
Das Bild ist eine Beschreibung. ⌋⌋ |
|
Ist jedes Bild ein Satz?
Und was heisst es, etwa zu sagen,
dass jedes als ein Satz gebraucht werden
kann? |
|
Ich kann die Beschreibung des Gartens in ein gemaltes Bild, das Bild in
eine Beschreibung übersetzen. |
/ |
⌊⌊
vielleich unnütz⌋⌋
Zu sagen, dass der Satz ein Bild ist, hebt gewisse Züge in der Grammatik des Wortes “Satz” hervor. | ✓ |
∫ |
Das Denken ist ganz dem Zeichen von Bildern zu
vergleichen.
Man kann aber auch sagen: Das Denken ist (wesentlich) mit keinem Vorgang zu vergleichen und was wie ein Vergleichsobjekt scheint, ist in 84 Wirklichkeit ein Beispiel. | ✓ |
Wenn ich den Satz mit einem Masstab verglichen habe,
so habe ich, strenggenommen, nur einen Satz, der mit Hilfe
eines Masstabes die Länge eines Gegenstands // eine Länge // aussagt
| ✓ |
|
Wenn man die Sätze als Vorschriften auffasst, um
Modelle zu bilden, wird ihre Bildhaftigkeit noch deutlicher.
|
|
Die Sprache muss von der Mannigfaltigkeit eines
Stellwerks sein, das die Handlungen veranlasst, die
ihren Sätzen entsprechen. |
|
Die Uebereinstimmung von Satz und Wirklichkeit ist
der Uebereinstimmung zwischen Bild und Abgebildetem
nur so weit ähnlich, wie der Uebereinstimmung
zwischen einem Erinnerungsbild und dem gegenwärtigen Gegenstand.
|
|
Der Satz ist der Tatsache so ähnlich wie das Zeichen ‘5’
dem Zeichen
‘3 + 2’.
Und das gemalte Bild der Tatsache, wie
‘!!!!!’ dem
Zeichen ‘!! + !!!’.
|
|
Z.B. a, b, c, d bedeuten Bewegungen und zwar
a = ↓, b =
↑, c =
→, d =
←.
Also heisst
z.B. bccbda
der Linienzug
85 |
| 22
Sätze mit Genrebildern verglichen.
(Verwandt damit: Verstehen eines Bildes.)
⋎
S. 289⇒ |
? / ∫ |
Wie ist es mit den Sätzen, die in Dichtungen vorkommen.
Hier kann doch gewiss von einer Verifikation nicht
geredet werden und doch haben diese Sätze Sinn.
Sie verhalten sich zu den Sätzen, für die es (eine)
Verifikation gibt, wie ein Genrebild zu einem Portrait.
Und dieses Gleichnis dürfte wirklich die Sache
vollständig darstellen. | ✓ @ |
| ⌊⌊
Die Beschreibung eines wirklichen Gegenstandes verhält sich zu der
Beschreibung in einer Dichtung wie ein Portrait zu einem
Genrebild.⌋⌋ |
∫ |
Wenn ich ein Bild anschaue, so sagt es mir etwas, auch wenn ich keinen
Augenblick glaube (mir einbilde), die Menschen seien wirklich oder es
habe wirkliche Menschen gegeben, von denen dies ein verkleinertes
Bild sei.
“Es sagt mir etwas” kann aber hier nur
heissen, “es bringt eine
bestimmte Einstellung in mir hervor.”
Denn wie, wenn ich fragte: “was sagt es mir denn”?” | ✓ |
|
Meine Stellung gegen das Bild ist auch keine hypothetische, so
dass ich mir etwa sagte “wenn es solche
Menschen gäbe, dann …” |
/ ∫ |
Wenn ich ein Genrebild ansehe, so halte ich die gemalten Menschen darin
nicht für wirkliche Menschen, andererseits ist ihre
Aehnlichkeit mit Menschen für das Verständnis
des Bildes wesentlich. 86 |
/ |
Wenn man es für selbstverständlich hält, dass sich
der Mensch an seiner Phantasie vergnügt, so bedenke man,
dass diese Phantasie nicht wie ein gemaltes Bild
oder ein plastisches Modell ist, sondern ein kompliziertes Gebilde
aus heterogenen Bestandteilen: Wörtern und Bildern.
Man wird dann das Operieren mit Schrift- und
Lautzeichen nicht mehr in Gegensatz stellen zu dem Operieren mit
“Vorstellungsbildern” der Ereignisse.
| ✓ |
? / |
Die Illustration in einem Buch ist dem Buch nichts fremdes, sondern
gesellt sich hinzu wie ein verwandter Behelf einem andern, – wie
etwa eine Reibahle dem Bohrer.
(Wenn einen die Hässlichkeit eines Menschen abstösst, so kann sie im Bild, im gemalten, gleichfalls abstossen, aber auch in der Beschreibung, in den Worten.) ⇒
⋎
S. 390 87 | ✓ |
|
/ |
“Meine Erwartung ist so gemacht, dass, was
immer kommt, mit ihr übereinstimmen muss, oder
nicht.” | ✓ |
/ |
“Der Satz ist als Richter hingestellt und wir fühlen
uns vor ihm verantwortlich.” | ✓ |
? / |
Ich sage, die Hand über demn Tisch haltend, “ich wollte, dieser Tisch wäre so
hoch”.
Nun ist das Merkwürdige: die Hand über dem Tisch an und für sich
drückt gar nichts aus.
D.h., sie ist eine Hand über einem Tisch, aber
kein Symbol (wie der Pfeil, der etwa die Gehrichtung anzeigen soll, an
sich nichts ausdrückt). |
/ ? |
“Die Hand zeigt dahin”.
Aber in wiefern zeigt sie dahin? einfach, weil sie sich in einer
Richtung verjüngt?
(Zeigt ein Nagel in die Wand?)
D.h., ist es dasselbe zu sagen “sie
zeigt
etc.”
88 |
|
Man kann eine Lehne auf das Mass eines Körpers
einstellen, vorbereiten.
Dann liegt in dieser Einstellung zwar das eingestellte
Mass, aber in keiner Weise,
dass ein bestimmter Körper es hat.
Ja vor allem liegt darin keine Annahme darüber, ob der Körper dieses
Mass hat, oder nicht hat. |
Ich sagte, der Satz wäre wie ein Masstab an die
Wirklichkeit angelegt:
| ✓ |
/ |
Man möchte sagen: Lege den Masstab an
einen Körper an; er sagt nicht, dass der Körper so
lang ist.
Vielmehr ist er an sich gleichsam ˇich
möchte sagen tot und leistet nichts von dem, was der Gedanke
leistet.
Es ist, als hätten wir uns eingebildet, das Wesentliche am lebenden
Menschen sei die äussere Gestalt, und hätten nun
einen Holzblock von⌊/⌋dieser
Gestalt hergestellt und sähen mit Enttäuschung den toten Klotz, der auch
keine Aehnlichkeit mit dem Leben
hat. | ✓ |
|
Man könnte sagen, “die Erwartung ist kein Bild, sie bedient sich
nur eines Bildes⌊”⌋.
Ich erwarte etwa, dass meine Uhr jetzt auf 7 zeigen
wird und drücke dies durch ein Bild der Zeigerstellung aus.
Dieses Bild kann ich nun mit der wirklichen Stellung vergleichen; die
Erwartung aber nicht. |
/ |
Mein Gedanke ist immer: wenn einer die Erwartung sehen könnte,
dass er sehen //
erkennen // müsste, was erwartet
wurde. Aber so ist es ja auch: wer den Ausdruck der Erwartung sieht, sieht was erwartet wird. Und wie könnte man es auf andere Weise, in anderem Sinne sehen?! | ✓ |
? / |
Gut, ich sage: wenn ich meine Uhr herausziehe, wird sie mir jetzt
entweder dieses Bild der Zeigerstellung bieten, oder
nicht.
Aber wie
89 kann ich es ausdrücken,
dass ich mich für eine dieser Annahmen
entscheide?
Jeder Gedanke ist der Ausdruck eines Gedankens. |
|
Ich könnte mein Problem so darstellen: Wenn ich untersuchen
wollte, ob die Krönung Napoleons so und so stattgefunden hat, so könnte ich mich
dabei, als einer Urkunde, des Bildes bedienen, statt einer
Beschreibung.
Und es frägt sich nun, ist die ganze Vergleichung der Urkunde mit der
Wirklichkeit von der Art, wie der Vergleich der Wirklichkeit mit dem
Bild, oder gibt es dabei noch etwas Andres, von andrer Art? |
|
Aber womit soll man die Wirklichkeit vergleichen, (:) als mit dem Satz?
Und was soll man andres tun, (:) als sie
mit ihm zu vergleichen? |
|
Wenn man das Beispiel von dem, durch Gebärden mitgeteilten Befehl
betrachtet, möchte man einerseits immer sagen:
Ja, dieses Beispiel ist eben unvollkommen, die
Gebärdensprache zu roh, darum kann sie den beabsichtigten Sinn nicht
vollständig ausdrücken” – aber tatsächlich ist sie so gut
wie jede denkbare andere, und erfüllt ihren Zweck so vollständig, wie es
überhaupt denkbar ist.
(Es ist eine der wichtigsten Einsichten, dass es keine Verbesserung der Logik gibt.) |
| ⌊⌊
Der Befehl die Zahlen 1 bis 4 zu quadrieren. ⌋⌋ |
/ | ⍈
S. 92
Der Befehl
| ✓ |
Angedeutet aber ist etwas nur insofern, als ein System nicht
ausdrücklich, oder unvollkommen festgelegt ist.
Wir möchten sagen, es sei uns unvollkommen angedeutet oder, das
Zeichen suggeriere nur undeutlich, was
90 wir zu tun
hätten.
Es sei etwa in dem Sinn undeutlich, wie eine Tafel mit der
Aufschrift “Links Gehen” deutlicher wird, wenn
zugleich ein Pfeil die Richtung zeigt. // Es
sei etwa undeutlich in dem Sinn, in welchem wir der Deutlichkeit halber
Zeichen ausführlicher geben. // | ✓ |
| ⌊⌊ → ↣ ⌋⌋ |
? / |
Aber für uns ist der Befehl deutlich, der unzweideutig ist; und einen
deutlicheren gibt es nicht. | ✓ |
|
Eindeutig aber kann er nur werden, dadurch, dass in
dem System von Befehlen eine Unterscheidung gemacht wird, die, wenn
sie fehlt, eben die Zweideutigkeit hervorruft.
(Wenn also das System die richtige Mannigfaltigkeit
erhält.) |
∫ |
Was, in der Logik, nicht nötig ist, hilft auch
nicht. // … ist auch nicht von
Nutzen. //
Was nicht nötig ist, ist überflüssig. | ✓ |
? / | ⍈
Die Unbeholfenheit, mit der das Zeichen wie ein Stummer durch allerlei
suggestive Gebärden sich verständlich zu machen sucht,ˇ –
sie verschwindet, wenn wir erkennen, dass das
Wesentliche am Zeichen das System ist, dem es zugehört und sein
übriger Inhalt wegfällt.
Man möchte sagen nur der Gedanke kann es ganz sagen, d[er|as] [G|Z]eichen nicht. 91 | ✓ |
|
|
“Der Satz sagt etwas” darauf ist die
Erganzung entweder die Frage
“Was?” & ein andrer Satz – oder
es hieß man könnte dafür setzen “der
Satz sagt” “sagt etwas”
istˇ gar keine Variable, heißt nicht: “sagt
dies, oder jenes. |
|
Der Wunsch scheint schon zu wissen was ihn erfüllen wird oder würde, der
Satz der Gedanke was ihn wahr⋰macht auch wenn es gar nicht da ist!
Woher dieses Bestimmen, dessen, was noch nicht da
ist? – dieses
Und woher diese [S|s]eltsame Sinnestauschung? Wir sagen der Satz sagt etwas, der Wunsch wunscht der Befehl befiehlt etwas. Aber wie
|
| ⌊⌊
Wir sagen auch: Der Befehl befielt
dies, & tun es; aber auch, “der Befehl
befiehlt dies: Du ich sollst das & das
tun.
Wir übersetzen ihn
einmal in einen andern Satz, einmal in eine Demonstration,
oder
& einmal in die Tat. Ja er befielt ja schon – möchte ich sagen – daß ich das tun soll! Aber was ist denn das das? Ich werde von der Form: “Er befielt das” hypnotisiert. ⌋⌋ |
| ⌊⌊
“Der Befehl befielt seine Befolgung”.
Ja also kennt er seine Befolgung schon ehe sie da
istch! –
Aber der Satz ist ja nur ein Grammatischer über die Worte
“Befehl” & “Befolgung”.
Er sagt: Wenn ein Befehl lautet “Tue das
& das” dann nennt man “das & das
tun”
|
/ |
Jedes Symbol scheint als solches etwas offen zu lassen. | ✓ |
/ / |
Der Plan ist als Plan etwas Unbefriedigtes.
(Wie der Wunsch, die Erwartung, die Vermutung
u.s.f..)
⌊⌊
Und hier meine ich
Ich möchte manchmal mein Gefühl dem Plan gegenüber als eine Innervation bezeichnen. Aber auch die Innervation an sich ist nicht unbefriedigt, ergänzungsbedürftig. | ✓ |
? / |
In wiefern kann man den Wunsch als solchen, die Erwartung
‘unbefriedigt’ nennen?
Was ist das Urbild // Vorbild // der
Unbefriedigung?
Ist es der leere Hohlraum (in den etwas
hineinpasst)?
Und würde man von einem leeren Raum sagen, er sei
unbefriedigt?
Wäre das nicht auch eine Metapher?
Ist es nicht ein gewisses Gefühl, das wir Unbefriedigung nennen?
Etwa der Hunger.
Aber der Hunger enthält nicht das Bild seiner Befriedigung.
| ✓ |
? / |
Die Hohlform ist nur unbefriedigt in dem System, in dem auch die
entsprechende Vollform vorkommt. // … in
dem auch die Vollform vorkommt. // 92 | ✓ |
/ |
Ich meine man kann das Wort “unbefriedigt” nicht
schlechtweg von einer Tatsache gebrauchen.
Es kann aber in einem System eine Tatsache beschreiben
helfen.
Ich könnte
z.B. festsetzen,
dass ich den Hohlzylinder ‘den
unbefriedigten Zylinder’ nennen werden, den
entsprechenden Vollzylinder, seine
Befriedigung. | ✓ |
? / |
Aber man kann nicht sagen, dass der Wunsch
‘p möge der Fall sein’, durch die Tatsache
p befriedigt wird, es sei denn als Zeichenregel: /der Wunsch p möge der Fall sein/ = /der Wunsch, der durch die Tatsache p befriedigt wird/. | ✓ |
|
| ⌊⌊
Man könnte auch so sagen: Dieser Befehl befiehlt
dies (& tut es). –
Aber hat er dies nicht schon früher befohlen?
(Er hat dochˇ früher nichts anderes befohlen!)
Also hat er diese Tat befohlen ehe es sie noch gab.
Inwiefern hat er aber früher dies befohlen? –
We Ist denn Befehlen eine Tätigkeit, die er auch früher ausübte?
Und wie hat er sie ausgeübt? Er
Der Befehl befielt das & das enthält ja die Zeit gar nicht
sowenig wie 2 + 2 ist
4.
Ich habe auch früher dies gemeint enthält wohl die
Zeit.
Aber was ist denn hier das Kriterium dafür daß ich dies
meinte.
Heißt es ich habe schon früher den Dieb gehangen ehe ich ihn noch
hatte. Wie kann man meinen was noch nicht geschehen ist. Worin bestand aber dies meinen damals. Was nennen wir also jetzt diesˇ was wir jetzt tun gemeint zu haben? Worin besteht die Identität: dasselbe jetzt tun, was ich früher meinte. Worin besteht es: dasselbe dieselbe Speise jetzt kochen, was zubereiten die ich später esse Ja ich meine ja jetzt schon das was ich später
Man möchte sagen: ich befehle mehr als die Worte & weniger als die Handlung. Wir identifizieren den Satz “daß …” mit der Handlung. Er hat das getan was ich ihm befohlen habe – Warum soll man hier nicht von einer sagen es [h|s]ei eine Identitätch der Handlungch & der Worte?! Wozu soll ich mich einen Schatten zwischen die beiden stellen? Wir haben ja eine Projektions-methode. Nur ist es eine andere Identität: Ich habe das getan was er getan hat & ich habe getan das was er befohlen hat. 93 |
✓ ∕∕ ✓ |
? / |
Einen Satz verstehen heisst, eine Sprache
verstehen. | ✓ |
∫ |
Jeder Satz einer Sprache hat nur Sinn im Gegensatz zu anderen
Wortzusammenstellungen derselben Sprache. | ✓ |
? / |
Wenn ein Satz nicht eine mögliche Verbindung unter anderen
wäre, so hätte er keine Funktion.
D.h.: Wenn ein Satz eine Beschreibung nicht das Ergebnis einer Entscheidung wäre, hätte er sie nichts zu sagen. |
| ⌊⌊
Sprache die nur aus einem Signal besteht das immer gegeben wird,
wenn eine bestimmte Handlung vollführt werden soll.
Abrichten. ⌋⌋ |
Denken ist Pläne machen.
Wenn Du Pläne machst, so machst Du ein[n|e]n Plan zum Unterschied von // im Gegensatz zu // andern Plänen. | ✓ |
↑ im Gegensatz zu
↗ ist ein anderes
Zeichen als ↑ im Gegensatz zu
↑ 94 | ✓ |
|
“Geh so nicht so
” hat nur Sinn, wenn es die Richtung ist,
die dem Pfeil hier wesentlich ist, und nicht, etwa nur die Länge.
|
|
Man muss wissen, worauf im Zeichen man zu sehen
hat.
Etwa: auf welcher Ziffer der Zeiger steht, nicht darauf, wie
lange er ist. |
? / |
“Geh' in der Richtung, in der der Zeiger
zeigt”.
“Geh' so viele Meter in der Sekunde, als der Pfeil cm lang ist”. “Mach' so viele Schritte, als ich Pfeile zeichne”. “Zeichne diesen Pfeil nach”. Für jeden dieser Befehle kann der Gleiche Pfeil stehen. ‒ ‒ ‒ | ✓ |
|
“Ich muss auf die Länge
achten”. “ich muss auf die
Richtung achten”, das heisst schon:
auf die Länge im Gegensatz zu anderen,
etc.. |
|
|
Es zeigt mir jemand zum ersten Mal eine Uhr und will,
dass ich mich nach ihr richte.
Ich frage nun: worauf soll ich bei diesem Ding achten.
Und er sagt: auf die Stellung der Zeiger. |
|
Natürlich, das Zeichen eines Systems bezeichnet es nur im Gegensatz zu
anderen Systemen und setzt selbst ein System voraus.
(Interne Relation, die nur besteht, wenn ihre Glieder da
sind.) 95 |
|
/ |
Was heisst es, wenn man sagt: “ich
kann mir das Gegenteil davon nicht vorstellen”, oder
“wie wäre es denn, wenn's anders wäre”;
z.B. wenn jemand gesagt hat,
dass meine Vorstellungen privat seien, oder
dass nur ich selbst wissen kann, ob ich Schmerzen
empfinde, und dergleichen. | ✓ |
/ ü |
Wenn ich mir nicht vorstellen kann, wie es anders wäre, so kann ich mir
auch nicht vorstellen, wie es so sein kann.
“Ich kann mir nicht vorstellen” heisst nämlich hier nicht, was es im Satz “ich kann mir keinen Totenkopf vorstellen” heisst. Ich will damit nicht auf eine mangelnde Vorstellungskraft deuten. | ✓ |
? / |
ˇUeberlege: “Ich
habe tatsächlich nie gesehen, dass ein schwarzer Fleck
nach und nach immer heller wird, bis er weiss ist,
und dann immer [t|r]ötlicher, bis er rot ist; aber ich
weiss, dass es möglich ist, weil
ich es mir vorstellen kann.
D.h., ich operiere mit meinen Vorstellungen im Raume
der Farben und tue mit ihnen, was mit den Farben möglich
wäre.”
⇒((Siehe “Logische
Möglichkeit”.)) 96 | ✓ |
/ |
Es scheint, als könnte man so etwas sagen
wie:
Die Wortsprache lässt unsinnige
| ✓ |
/ |
⌊⌊
Aber so ist es nicht Also die Sprache der Zeichnung auch nicht unsinnige Zeichnungen; –
aber so ist es nicht, denn eine Zeichnung kann in dem selben Sinne unsinnig
sein wie ein Satz. Denken wir uns eine Zeichnung nach der
Körper modelliert werden sollen
// Denken wir uns nach dann hätte
z.B. die Zeichnung eines Würfels Sinn aber nicht die
eines Sechsecks mit seinen Diagonalen.
Und denken wir an das sinnlose Stück in der Zeichnung einer
Reiseroute Beispiel vom Einzeichnen einer Reiseroute in die beiden
Erdprojektionen ⌋⌋ |
/ |
Was heisst es denn “entdecken,
dass ein Satz keinen Sinn hat”?
Oder fragen wir so: Wie kann man denn die Unsinnigkeit
eines Satzes (etwa): “dieser
Körper ist ausgedehnt”) dadurch bekräftigen,
dass man sagt: “Ich kann mir
nicht vorstellen, wie es anders wäre”?
Denn, kann ich etwa versuchen, es mir vorzustellen? Heisst es nicht: Zu sagen, dass ich es mir vorstelle, ist sinnlos? Wie hilft mir dann also diese Umformung von einem Unsinn in einen andern? – Und warum sagt man gerade: “ich kann mir nicht vorstellen, wie es anders wäre”? und nicht – was doch auf dasselbe hinauskommt – “ich kann mir nicht vorstellen, wie das wäre”? Man erkennt scheinbar in dem unsinnigen Satz etwas, wie eine Tautologie, zum Unterschied von einer Kontradiktion. Aber das ist ja auch falsch. – Man sagt gleichsam: “Ja, es // er // ist ausgedehnt, aber wie könnte es denn anders sein? also, wozu es sagen?” Es ist dieselbe Tendenz, die uns auf den Satz “dieser Stab hat eine bestimmte Länge” nicht antworten lässt “Unsinn!”, sondern “Freilich!”. Was ist aber der Grund (zu) dieser E Tendenz? Sie könnte auch so beschrieben werden: wenn wir die beiden Sätze “dieser Stab hat eine Länge” und seine Verneinung “dieser Stab hat keine Länge” hören, so sind wir parteiisch und neigen dem ersten Satz zu (statt beide für Unsinn zu erklären). Der Grund hievon ist aber eine Verwechslung: Wir sehen den ersten Satz verifiziert (und den zweiten falsifiziert) dadurch, “dass der Stab 4 m hat”. Und man wird sagen: “und 4 m ist doch eine Länge” und vergisst, dass man hier einen Satz der Grammatik hat. | ✓ |
/ |
Warum sieht man es als Beweis dafür an, dass ein Satz
Sinn hat, ⌊:⌋ dass
ich
97 mir, was er sagt, vorstellen
kann?
Ich könnte sagen: Weil ich diese Vorstellung mit einem
dem ersten verwandten Satz beschreiben müsste.
| ✓ |
|
Könnte ich durch eine Zeichnung darstellen, wie es ist, wenn es sich so
verhält, wenn es keinen Sinn hätte, zu sagen “es verhält sich
so”?
Zu sagen, “ich kann aufzeichnen wie es ist, wenn es sich so verhält” ist hier eine grammatische Bestimmung über den betrachteten Satz (denn ich will ja nicht sagen, ich könne es zeichnen, etwa weil ich zeichnen gelernt habe u.s.w.). Wie wenn ich sagte: “ist das kein Spiel, da ich doch darin gewinnen und verlieren kann?” – Nun, wenn das Dein Kriterium eines Spieles ist, dann ist es ein Spiel. |
/ ü |
“Ich weiss, dass es
möglich ist, weil …”
Diese Ausdrucksform ist von Fällen hergenommen, wie:
“Ich weiss, dass es
möglich ist, die Tür mit diesem Schlüssel aufzusperren, weil ich es
schon einmal getan habe”.
Vermute ich also in dem Sinn, dass
dieser Farbenübergang möglich sein wird, weil ich mir ihn vorstellen
kann?!
Muss es nicht vielmehr
heissen: der Satz “der Farbenübergang
ist möglich” heisst dasselbe wie der:
“ich kann ihn mir vorstellen”, oder: der erste
Satz folgt aus dem zweiten? –
Wie ist es damit: “Das ABC
lässt sich laut hersagen,
weil ich es mir im Geiste vorsagen
kann”?
“Ich kann mir vorstellen, wie es wäre”, oder – was wieder ebenso gut ist – : “ich kann es aufzeichnen, wie es wäre, wenn p der Fall ist” gibt eine Anwendung des Satzes. Es sagt etwas über den Kalkül, in welchem wir p verwenden. 98 | ✓ |
|
Wenn man sagt, die Substanz ist unzerstörbar, so meint man,
es ist sinnlos, in irgend einem Zusammenhang – bejahend oder
verneinend – von dem “Zerstören einer Substanz” zu
reden. | ✓ |
/ |
⌊⌊
Man kann auch einen zeigen daß ein Satz metaphysisch gemeint ist indem man
fragt: Ist das nun eine
Erfahrungstatsache?
Kannst Du Dir denken (vorstellen) daß es anders wäre.
Willst Du sagen Substanz sei noch nie zerstört worden oder es sei
undenkbar daß sie zerstört werde
Undenkbar ⌋⌋ |
? / |
⌊⌊
Seltsam daß man sollte sagen können das & das sei
undenkbar!
Auch wenn wir im Denken wesentlich eine Begleitung des Ausdrucks sehen so ist
sind müssen also doch die Worte ‘das & das’ in
diesem Satz unbegleitet sein.
Was soll er also für einen Sinn haben?
Es sei denn daß er aussagen soll diese Worte seien sinnlos.
Aber dann ist nicht quasi ihr Sinn sinnlos sondern sie werden aus unserer
Sprache ausgeschaltet wie irgend ein beliebiges Geräusch & der Grund
ihrer ausdrücklichen Ausschließung kann nur darin liegen daß wir aus irgend
einem Grunde versucht sind das Gebilde mit einem Satz unserer Sprache zu
verwechseln.⌋⌋ |
/ |
Ich versuche etwas, kann es aber nicht. –
Was heisst es aber: “etwas nicht
versuchen können”?
“Wir können auch nicht einmal versuchen, uns ein rundes Viereck vorzustellen”. | ✓ |
∫ |
Logische Möglichkeit und Sinn.
Kann man fragen: “wie müssen die grammatischen
Regeln für die Wörter beschaffen sein, damit sie einem Satz Sinn
geben”? | ✓ |
∫ |
Der Gebrauch des Satzes, das ist sein Sinn. |
∫ | < |