Nach meinem Tode an meine Mutter zu schicken. ∣

Für Hon. B Russell
Trinity College
    Cambridge
England
 
   
30.10.14
(abends) Erhielt soeben liebe post. Eine ˇsehr liebe karte von Frege! Eine von Trackl & Ficker! Mama, Klara, Frau Klingenberg[,|.] Dies hat mich sehr gefreut.
 Sehr viel gearbeitet. ––.
 
   
31.10.14.
Heute früh weiter gegen Krakau. Den ganzen Tag gearbeitet. Habe das Problem verzweifelt gestürmt! Aber ich will eher mein blut bei dieser vor dieser festung lassen ehe ich unverrichteter Dinge abziehe. Die grosste schwieriigkeit ist die einmas eroberten Forts zu halten bis man ruhig in ihnen sitzen kann. Und bis nicht die stadt gefallen ist kann
man nicht für immer ruhig in einem der forts sitzen. ––.
Heute nacht habe ich wache und bin leider schon durch das intensive arbeiten sehr müde. Meine arbeit noch immer ohne erfolg! Nur zu! ––. HtStehen heute nacht in Szxzu[z|c]in. ––.
 
   
1.11.14.
Vormitt. weiter gegen krakau. Während des wachdienstes heute nacht gearbeitet, auch heute sehr viel und noch immer erfolglos. Bin aber nicht mutlos weil ich das haupt problem immer im auge habe. ––. Trakl liegt im Garnisonsspital in Krakau
und bittet mich ihn zu besuchen. Wie gerne möchte ich ihn kennen lernen! Hoffentlich treffe ich ihn wenn ich nach krakau komme! Vielleicht wäre es mir eine grosse stärkung. ––.
 
   
2.11.14.
Früh weiter gegen Krakau. Bin wieder Sinnlicher. Gegen abend wieder am sand stecken geblieben. Es ist bitter kalt. Es ist wirklich ein Glück dass man sich selbst hat & immer zu sich flüchten kann. Viel gearb. Die Gnade der Arbeit!! ––.
 
   
3.11.14.
Früh weiter gegen krakau. Höhre dass die Russen wieder vorgerückt Sind und 20 Km. von
Opakowiz stehen; wir stehen 10 Km. von dort. ––. Was wird jetzt mit mir geschehen wenn ich nahe Krakau komme?!? Fast den ganzen tag gearbeitet. ––. Derden wahrscheinlich heute nacht fahren. Höhren kanonendonner & sehen den blitz. ––! ––.
 
   
4.11.14.
Ruhige nacht. Früh weiter. Sehr viel gearb.. Morgen sollen wir in krakau sein. Höhre dass wir wahrscheinlich eine belagerung von Krakau zu erwarten haben. Da werde ich viel kraft brauchen um den Geist zu bewahren. ––. Häng nur nicht von der äusseren welt ab dann brauchst du dich
vor dem was in ihr geschieht nicht zu furchten. Heute nacht wachdienst. Es ist leichter von Dingen als von Menschen unabhängig zu sein. Aber auch das muss man können! ––.
 
   
5.11.14.
Früh weiter nach Krakau wo wir spät abends ankommen sollen. Bin sehr gespannt ob ich Trakl treffen werde. Ich hoffe es sehr. Ich vermisse sehr einen menschen mit dem ich mich ein wenig ausieden kann. Es wird auch ohne einen solchen gehen müssen. Aber es würde mich sehr stärken. Den ganzen tag etwas müde & zur depression geneigt. Nicht sehr viel gearbeitet.
In Krakau. Es ist schon zu spät Trakl heute noch zu besuchen. ––. Möge der geist mir kraft geben. ––
 
   
6.11.14.
Früh in die stadt zum Garnisonsspital. Erfuhr dort dass Trakl vor wenigen tagen gestorben ist! Dies traf mich sehr stark. Wie traurig, wie traurig!!! Ich schrieb darüber sofort an Ficker. Besorgungen gemacht & dann ◇◇◇ gegen 6' uhr aufs schiff gekommen. Nicht gearbeitet. Der arme Trakl! ––! Dein Wille geschehe. ––
 
   
7.11.14.
Gestern um neun uhr abends kam plötzlich der befehl für eine
Arbeit an einem anderen schi[u|f]f mit dem scheinwerfer zu leuchten. Also aus dem bett heraus und bis 3
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fruh geleuchtet. Bin in folge dessen sehr müde. Nacmittag in der stadt auf Besorgungen. Die belagerung von Krakau wird jetzt mit aller Bestimmtheit erwartet. Ich will trachten von diesem schiff wegzukommen. Nicht gearbeitet. Ich sehne mich nach einem anständigen menschen denn hier bin ich von unanständigkeit umringt. Möge der geist mich nicht verlassen und in mir beständiger werden. ––––.
 
   
[7|8].11.14.
Bin nicht recht zum arbeiten gestimmt. Lese viel. Heute nacht wachdienst. Fast nichts gearbeitet. Bin etwas über meine zukunft besorgt. ––.
 
   
9.11.14.
Belauschte eben ein gespräch unseres Komandanten mit einem anderen Offizier: Was fur gemeine stimmen. Die ganze Schlechtigkeit der welt kreischt & krächzt aus ihnen heraus. Gemeinheit wo ich hinsehe. Kein fühlendes herz soweit mein auge reicht!!! ––––
  Erhalte eine sehr liebe karte von Onkel Paul. So eine karte sollte mich
erfrischen & stärken aber ich bin in den letzten tagen deprimierbar!! Ich habe an nichts eine rechte freude. und ich lebe in angst vor der zukunft! Weil ich nicht mehr in mir [R|r]uhe. Jede unanstandigkeit meiner umgebung – und solche giebt es immer – verwundet mich im innersten und ehe eine wunde verheilt kommt eine frische! Selb[h|s]t dann wenn – wie jetzt, abends – ich nicht deprimiert bin, fühle ich mich doch nicht so recht frei. Ich habe nur selten & dann ganz vorübergehende lust zum arbeiten[,|.] Da ich nicht zu einem behaglichen gefühle
kommen kann. Ich fühle mich abhängig von der Welt & muss Sie daher auch dann fürchten wenn augenblicklich mir nichts schlechtes widerfährt. Ich sehe mich selbst, das ich worin ich sicher ruhen konnte wie ein ersehntes fernes Eiland das von mir gewichen ist. – Die Russen rucken schnell gegen Krakau vor. Die ganze Zivilbevölkerung muss die stadt verlassen. Es sieht mit unserer sache sehr schlecht aus! Gott steh mir bei!!! Ein Wenig gearbeitet.
 
   
10.11.14.
Wieder mehr gearbeitet. Und
besserer stimmung. Erfuhr heute dass ich uber die Schweiz nach England schreiben könne; Gleich morgen werde ich an David & vielleicht an Russell schreiben. Oder villeicht schon heute. – Ich hoffe jetzt wieder besser arbeiten zu können!
  ––!!
 
   
11.11.14.
11.11.14.
Netten brief von ficker. Ziemlich viel gearbeitet. Wir höhrten schon kanonendonner von den Werken! habe einen brief an David abgeschickt. Wie oft ich an ihn denke! Ob er halb so viel an mich denkt? (?)
Heute besserer stimmung. ––!
 
   
12.11.14.
Nur sich selbst nicht verlieren!!! Samle dich! Und arbeite nicht zum zeitvertreib sondern fromm um zu leben! Tue keinem ein Unrecht! –– Es wird von einer 6-7 monatlichen belagerung gesprochen! Alle geschäfte sind geschlossen & offnen nur auf ganz kurze zeit. Je ernster die lage wird desto roher werden die Unteroffiziere. Denn sie fühlen dass sie jetzt ungestraft ihre ganze gemeinheit entladen können da jetzt die offiziere den kopf verlieren & im guten sinn keine kontrolle mehr
ausüben. Jedes wort was man jetzt höhrt ist eine grobheit. Denn die anständigkeit lohnt sich auf keine weise mehr und die leute geben daher auch das bischen preis was [h|s]ie etwa noch be besitzen. Es ist alles tief traurig.
  Nachmitt. in der stawt. Ziemlich viel gearbeitet aber ohne rechte klarheit des sehens! Ob ich noch weiter werde arbeiten können?(!) Ob der vorhang schon fällt?? Ic Es wäre merkwürdig da ich in mitten eines Problems stecke, in mitten einer belagerung. ––. ––!
 
   
13.11.14.
Den ganzen vormittag habe ich mich vergebens bemüht zu arbeiten.
Das klare sehen will sich nicht einstellen. Denke viel über mein leben nach und dies ist auch ein Grund weshalb ich nicht arbeiten kann. Oder ist es umgekehrt? Ich glaube jetzt dass ich mich noch immer nicht genug von den anderen am schiff abschliesse. Ich kann mit ihnen nicht verkeren da mir die gewisse gemeinheit fehlt die dazu nötig ist. Aber ganz unbegreifliche[i|r] [w|W]eise fallt mir dies abschliessen nicht leicht. Nicht dass ich mich zu irgend einem menschen im geringsten hingezogen fühlte. Aber die gewohnheit mit menschen freundlich zu reden ist so stark!
Heute nacht dienst. Gehe jetzt jeden abend in ein Kafeehaus & trinke 2 Gläser kafee; & die wohlanständige atmosphäre tut mir gut. Wenig gearbeitet! ––!
  Gott gebe mir vernunft & kraft!!! ––.
 
   
14.11.14.
Nachts auf der wache die fast die ganze zeit vorschriften für mein leben mir ausgedacht dass es halbwegs erträglich werde. Bin grundlos deprimiert, d.h. Es fehlt mir zum mindesten jede lebensfreude. Und jedes laute wort [w|d]as ich höhre tut mir weh. Ganz ohne Grund!! –– Auch gearbeitet habe ich heute nacht am posten. ––
Als eine gnade muss ich es noch betrachten dass ich in meiner kammer ruhig sitzen kann & so doch gelegenheit habe mich etwas zu sammeln. –– Sehr wenig gearbeitet. Tagsüber sehr müde, wie jetzt leider oft! Nachmitt. vergieng die starke depression aber ich war zu müde zum arbeiten. Abends wie gewöhnlich aus. ––!
 
   
15.11.14.
Lese jetzt in Emmersons Vsays. Vielleicht werden sie einen guten einfluss auf mich haben. Ziemlich gearbeitet. ––.
 
   
16.11.14.
Es wird Winter. –– Gestern
erhielt ich von Ficker eine freundliche karte. Es ist dann die rede dass die schiffsmannschaft von hier wegkommt da die schiffe über winter nicht zu verwenden sind.
Was wird dann mit mi[t|r] werden? werden?? Wir höhren starken Geschütz donner von den werken. Nicht viel gearbeitet. abends in der sta[w|d]t. Wieder keine klarheit des sehens obwohl ich ganz offenbar vor der losung der tiefsten fragen stehe dass ich mir fast die nase daran stosse!!! Mein geist ist eben jetzt dafur einfach blind! Ich fühle dass ich an dem tor daran
stehe kann es aber nicht klar genug sehen um es ou öffnen zu können. dies ist ein ungemein merkwürdiger zustand den ich noch nie so klar empfunden habe als jetzt. ––! ––!
 
   
17.11.14.
Wie schwer es ist sich nicht mit den leuten zu ärgern! Wie schwer es ist zu dulden Vormitt. a alles mögliche zu verrichten gehabt & nict zum arbeiten gekommen. Wenn immer ich bei der arbeit mit den leuten hier in berührung komme wird mir ihre gemeinheit so fürchterlich dass die wut
droht in mir zu siegen & auszubrechen. Immer wieder nehme ich mir vor ruhig zu dulden & immer wieder breche ich meinen vorsatz. Und wie dies kommt weiss ich eigentlich selber nicht. Es ist so riesig schwer mit leuten zu arbeiten & dabei doch nichts mit isnen zu tun zu haben. Immer wieder muss man zu ihnen reden, sie etwas fragen, sie antworten frech & ungenügend – welcher kraftaufwand schon, dies hinzunehmen – du brauchst aber die antwort
Es kommt ein Unklarer Befehl, etc., etc., etc.,. Und die nerven sind o[s|h]ne hin schon ruiniert. Da ist es schwer zu leben wenn man nicht versteht es sich ganz
leicht zu machen. Nachmitt. fasste mich eine schwere depression an. Wie ein stein liegt es auf meiner brust Jede Pflicht wird zur unerträglichen bürde. Gegen abend legte sich mein übelbefinden. In meine seele kehrte etwas mut zurück. Fast nichts gearbeitet. Unter tags, wie jetzt schon oft, war keine stimmung, erst abends genügende innere Ruhe! Ob das davon kommt dass ich am abend mich auf den schlaf freue? – Ja, die heutige depressio war furchtbar!!! ––.


 
   
18.11.14.
starker Donner von den Werken. Es heist dass wir in den
nächsten Tagen wieder fahren sollen. Unser Kommandant kommt weg & der Leutnant Molé an wieder an seine stelle. Dies freut mich. Man höhrt maschinengewehrfeuer. Den ganzen tag häftiger geschützdonner von den werken. – Ziemlich viel gearbeitet. Guter stimmung. Trage mich mit dem Plan mich versetzen zu lassen kann aber nicht mit mir i[s|n]'s reine darüber kommen. In meiner arbeit ist ein stillstand eingetreten da ich wieder einen bedeutenden einfall brauchte um vorwärts zu kommen. –– ––.

 
   
19.11.14.
Es schneit. Wie jetzt oft, früh in gedrückter stimmung. Den ganzen vormittag fur's sciff gearb.. Nachmittag erwartet man den besuch eines General's. Alles deshalb schon jetzt in aufregung. Gegen abend etwas gearbeitet. Wieder haftige Kämpfe [f|u]m Krakau. ––.
 
   
20.11.14.
Starke kanonade. ––. Etwas gearbeitet. heute nacht wache. Nachmittags beim augenarzt weil ich beim wachdienst unter meinen schlechten augen leide. Werde brillen bekommen. Mein zukunft ist noch immer ganz ungewiss. Morgen werde
ich vielleicht mit unserem Komandanten darüber reden was mit mir geschehen soll. ––.
 
   
2[0|1].11.14.
Anhaltende kanonade. Grosse kälte. Fast ununterbrochener Donner von den werken. Ziemlich gearbeitet. Aber noch immer kann ich das eine erlosende wort nicht aussprechen. Ich gehe rund um es herum & ganz nahe aber noch konnte ich es nicht selber erfassen!! Über meine zukunft immer ein wenig besorgt, weil ich nicht ganz in mir ruhe! ––! ––.
 
   
22.11.14.
Grimmige Kälte! Auf der Weichsel
schwimmt eis. Fortwährend Geschutzdonner. Keinen rechten einfall gehabt & recht müde daher wenig gearbeitet. D[z|a]s erlösende wort nict ausgesprochen. Gestern lag es mir einmal ganz auf der zunge. Dann aber gleitet es wieder zurück ––. Bin mittelmässiger stimmung. Ich will bald schlafen gehen. ––.
 
   
23.11.14.
Anhaltender donner. ––. Höhre gerade dass ein telegram gekommen ist: „Wassertransport eingestellt.”. Also muss sich bald entscheiden was aus uns wird. –– Mein tag vergeht jetzt in lesen etwas arbeiten wobei ich natürlich immer bei
mir in der Kabine sitze. Jeden 4ten-5ten tag wachdienst; hie & da kartoffelschälen, kohlen tragen und dergleichen. ausser dem wachdienst habe ich keine bestimmte arbeit (der scheinwerfer wird seit 1
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monaten fast nicht mehr gebraucht). Ich fühle mich daher unter den leuten als faulpelz und auch in meiner vielen freien zeit komme ich nicht recht zur ruhe da ich fühle ich sollte für das schiff arbeiten aber doch nicht weiss was. Das beste wäre fur mich eine regelmässige ha arbeit die ich leicht vollbringen könnte & sicher. Denn eine arbeit der man nicht gewachsen ist ist das ärgste. Ich werde
heute trachten mit unserem kommandanten über eine eventuelle versetzung zu sprechen. Dies ist geschehen & ich darf hoffen dass ich von hier versetzt werden werde. Ziemlich gearbeitet aber immer noch ohne erfolg. Abends im bad. ––.
 
   
24.11.14.
Grimmige Kälte! Die Weichsel ist mit treibendem Eis ganz bedeckt Fahren heute in den Hafen ein. Wenn ich nur schon von hier dvt fort wäre! Hier ist eine immerwährende Unruhe & niemand weiss was er tun soll. Die unteroffiziere werden immer gemeiner & einer steckt darin den anderen an & ermutigt ihn zu immer
grösserer frechheit. Es giebt freilich auch ausnahmen. Heute nacht. wach[w|d]iensth. Kfein Wachdienst. Viel gearbeitet. Immer wieder liegt mir das fehlende die fehlende erkenntnis auf der zunge. Dies ist gut. Ficker sandte mir heute Gedichte des armen Trakl die ich fur genial halte ohne sie zu verstehen. Sie taten mir wohl. Gott mit mir! ––.
 
   
25.11.14.
Stehen seit gestern nacmitt. im hafen. Die aborte des schiffs sind gesperrt! und man muss weit laufen bis zu einer halboffenen latrine
Es ist sehr kalt. Die lebensweise wird immer unerträglicher. Nicht viel gearbeitet. Nur fort von hier! ––.
 
   
26.11.14.
Wenn man fühlt dass man bei einem problem stockt so darf man nicht mehr darüber nachdenken sonst bleibt man daran kleben. sondern man muss irgendwo anfangen zu denken wo wo man ganz gemütlich siteen kann. Nur nict drücken! Die harten probleme müßen sic alle von selbst vor uns auslösen.
 Starker Kanonendonner.
Was ich au[s|c]h tue, die probleme ballen sich wie gewitterwolken
zusammen und ich bin nicht im stande einen dauernd befriedigenden standpunkt ihnen gegenüber einzunehmen. sehr viel gearbeitet aber ohne die lage irgendwie klären zu können. Vielmehr wo ich immer denke überall treffe ich fragen die ich nicht beantworten kann. Heute war es mir als sei es nun mit meiner fruchtbarkeit zu ende sei. Der ganze gegenstand schien wieder in die ferne zu rücken. Und freilich: meine 3-4 monate sind um. Und leider ohne ein wirklich grosses Resultat! Aber wir werden ja sehen. ––. Es heiszt jetzt dass wir winterquartiere beziehen sollen und
wenn dies geschieht werden wir vielleicht mit allen leuten zusammen schlafen müssen; was Gott verhüte!! ––
Möchte ich in jedem Fall die Geistesgegenwart nicht verlieren! Gott mit mir. ––. ––.
 
   
27.11.14.
Heute wache. ––.
 
   
28.11.14.
Gestern sehr viel gearbeitet. Von gestern mittag bis heute mittag im wachzimmer mit 7 leuten & am posten. Fühlte mich – besonders heute sehr unglücklich. Betreibe mit allen mitteln meine versetzung. Ich glaube dass ich in der umgebung dieser rohen & gemeinen menschen die durch
keine gefahr gezähmt sind ◇ elend umkommen muss wenn nicht ein wunder für mich geschieht das mir viel mehr kraft & Weisheit giebt als ich jetzt habe! Ja, ein wunder musste für mich geschehen wenn ich es überleben soll! Bin in angst wegen meiner zukunft. Wenig gearbeitet. Ein Wunder! Ein Wunder! ––.
 
   
29.11.14.
Ziemlich viel gearbeitet. ––.
 
   
30.11.14.
Früh am Korpskommando. mit unserem Kommandanten wegen mir gesprochen: Wenn ich versetzt werde so muss ich
zurück zum kader kommen. Im falle wir Winterquartiere beziehen wird er dafur sorgen dass ich ein eigenes zimmer kriege. In der nächsten zeit aber soll der scheiwerfer wieder gebraucht werden & ich solle doch daher hier bleiben. –– Jetzt abends wie ich aus der stadt komme ist hier grosser lärm weil ein sciff von hier wegfahren soll. Es ist auch die rede davon dass der scheinwerfer mitkommt. ––. Dies ware mir recht unangenehm. So können unsere pläne jeden Augenblick durchkreuzt werden & ich muss einen anderen
halt haben um doch leben zu konnen. War heute nacmitt. beim Kader & sprach mit einem Feuerwerker darüber ob es nicht möglich ware dass ich in die Ballonabteilung käme. Er sagte ich solle hierüber mit einem Feuerwerker Wlcek dieser abteilung sprechen. Dies werde ich [s|h]o[u|f]fentlich tun können! ––. Nicht viel gearbeitet aber nicht ohne Anregung. Wieder etwas sinnlich.
 Nur dem eigenen geist leben! und alles Gott uberlassen! ––.
 
   
1.12.14.
Also schon dezember! und noch immer
keine rede von frieden! Heute nacht Häftiger Geschützdonner, man höhrte die Geschosze sausen. –– Gestern abend ist ein sciff die weichsel hinunter gefahren und jeden tag hat eine andere besazung darauf wache z.b. morgen wir! Wie wird es mir ergehen?! Mit diesen Kammeraden & diesen vorgesetzten! –– ––. Nachmitt. den Feuerwerker Vlcek suchen gegangen, nict gefunden. Wurde an die Artilleriestabsabteilung gewiesen. Werde wohl übermorgen nach der wache da dorthin gehen. Sehr wenig gearbeitet. Der Geist beschütze mich was immer
geschehe! ––.
 
   
2.12.14.
Heute mittag gehen wir auf wache. Gott sei dank ge[s|h]t unser Kommandant mit so dass wenigstens ein anständiger mensch dabei ist. Nachts furchtbarer Donner von den Werken. Und jetzt um 8 Uhr früh fägt er wieder an. Heute nacht mussen wir im freien schlafen. Ich werde wohl nicht zum arbeiten kommen; Nur Gott nic[s|h]t vergessen. ––––.
 
   
3.12.14.
Nichts gearbeitet aber viel erlebt, bin aber jetzt zu mude es einzutragen. ––
 
   
4.12.14.
Vorgestern auf der Wacht ereignete sich nichts besonderes ausser dass ich einmal laufend zu boden fiel und noch heute hinken muss. Von allen seiten häftigster Kanonendonner Gewehrfeuer, brande e vgx. Gestern abends auf dem Festungskommando wegen meiner angelegenheit. Ein Oberleutnant als er hohrte dass ich mathemathik studiert habe sagte ich solle zu ihm (in eine Fabrik kommen) kommen. Er scheint sehr nett zu sein. Ich willigte ein und wurde heute von diesem sciff abkomman
diert. Ich habe viel hoffnung. ––. Starker Geschutzdonner in nächster näh[v|e]. Nachmitt. in der stadt. Wenig gearbeitet. War den ganzen tag über etwas müde da ich auch in der letzten nacht sehr wenig geschlafen habe. Früh zu bett! ––.
 
   
5.12.14.
Morgen oder übermorgen gehe ich von h[r|i]er weg. Wo ich wohnen werde ist noch nicht bestimmt. In keinem fall will ich von solchen sachen abhängen. Nicht viel gearbeitet; doch stehe ich nicht [h|s]till. Denke viel an den lieben David! Gott behüte i[s|h]n! und mich! ––.
 
   
6.12.14.
Nachts feuerten die Kanonen ganz in der nähe dass das schiff zitterte. Viel gearbeitet & mit Erfolg. Noch nicht erfahren wann ich von dem schiff wegkomme. Morgen hat dieses schiff wieder feldwache & wenn ich nicht morgen abberufen werde so werde ich mitgehen mussen was mir sehr unangenehm ist weil mein bein noch immer nicht von dem sturz geheilt ist. Es regnet & die lehmwege hier sind furchtbar schlecht zu gehen. Der Geist bescütze mich! ––.
 
   
7.12.14.
Mein bein schlechter geworden. werde wohl nicht mit auf wache
gehen. Meine übersiedelung betreffend ist noch kein befehl gekommen. Starker Donner in der nähe. ––. Erfahre soeben dass ich heute morgen von hier abgehen werde. Kann meines fusse[h|s] wegen nicht auf wache gehen. Nicht viel gearbeitet. Mit unserem Kommandanten gespochen, er war sehr nett. Bin müde. Ich gebe a Alles in Gottes hand. ––.
 
   
8.12.14.
Vormitt. bei der „marodenvisite” gegen meine[h|s] fuszes: Muskelzerrung. Nicht viel gearbeitet. Nietsche band 8 gekauft & darin gelesen. Bin stark berührt von seiner feindschaft
gegen das Christentum. & Denn auch in ˇseinen schrften ihm ist etwas wahrheit enthalten. Gewiss, das Christentum ist der einzige sichere weg zum glück; aber wie wenn einer dies Glück verschmähte?! Könnte es nicht besser sein, unglücklich, im hoffnungslosen kampf gegen die äussere welt zu grunde zu gehen? Aber ein solches leben ist sinnlos. Aber warum nicht ein sinnloses leben führen? Ist es unwurdig? – Wie veitragt es sich mit dem streng solipsistischen standpunkt? Was muss ich aber tun das mein leben
mir nicht verloren geht? ich muss mir seiner immer – des geistes immer – bewusst sein. ––.
 
   
9.12.14.
Vormitt. am Korpskommando & de meinen Verpflegszettel geholt. Nicht gearb.. Sehr viel erlebt aber zu mude es einzutragen. ––.
 
   
10.12.14.
Gestern nachmittag in die Kanzelei zu meinem neuen S C[s|h]ef musste lange auf ihn warten. Endlich kam er & gab mir sofort eine arbeit ich musste eine liste von motorwägen in einer Kaserne hier zusammenstellen. Zugleich lud er mich fur
8 uhr abends zu sich in die wohnung ein: ein Hauptmann sei dort dem er von mir erzahlt habe & der mich sehen möchte. Kam zu i[s|h]m & fand 4 offiziere bei ihm mit denen ich nachtmahlte. Der hauptmann ist ein rie fn unendlich s[b|y]mpatischer mann (auch alle anderen waren riesig liebenswürdig. Wir sprachen bis 10
1
2
& schieden ungemein herzlich. –– Heute früh wohnung gesucht & gefunden. Von 10 yrh abends 5 im bureau, dann meine sachen vom schiff hierher in die neue wohnung getragen: ein ganz nettes nicht kleines zimmer.
Seit 4 monaten zum ersten mahl allein in einem wirklichen immer!! Ich geniesse diesen luxus: Nicht zum arbeiten gekommen. Aber es wird jetzt schon werden Bin sehr müde da ich sehr viel herum gerannt bin. Welche Gnade wieder in einem bett schlafen zu durfen! Welche Gnade der Gatsache. ––. ––.
 
   
11.12.14.
Vormitt. in der Kanzelei & geschrieben. Nicht zum arbeiten gekommen. Ganzen tag Kanzlei. Oberleutnant ausserordentlich lieb. Nicht zum arbeiten gekommen.
 
   
12.12.14.
V Ein wenig gearbeitet. War den ganzen tag in der Kanzlei hatte aber
nicht viel zu tun. Hoffe morgen mehr zu arbeiten. Gebadet. ––.
 
   
13.12.14.
Ganzen tag Kanzelei. Meine gedanken sind lam. Ich habe muskelscmerzen im bein & es ist als ob auch mein gehirn hinkte. Doch etwas gearbeitet. Noch immer keine Antwort von david! Ob er meinen brief erhalten hat? Ob er den Krieg persönlicher auffasst als ich?! –– Lebe nur der Geist! Er ist der sichere hafen geschützt abseits vom trostlosen unendlichen grauen meer des geschehens. ––.
 
   
14.12.14.
Ganzen tag Kanzlei. Nicht gearbeitet. Es wird aber schon
wieder werden! Liebe sendung von der Jolles. ––.
 
   
15.12.14.
Ganzen tag Kanzlei. Etwas gearbeitet. Aber meine gedanken sind so die wenn sie auf einem ◇◇◇ in der Eisenbahn oder auf dem sciff wo mann auch in der selben weise schwerfällig denkt.
 
   
16.12.14.
Ganzen tag Kanzelei. Höhrte dass wir wahrscheinlich bald nach Lodz übersiedeln! Etwas gearbeitet aber ohne wirklichen animo.
 
   
17.12.14.
G.t.K.. Nicht gearbeitet. Mich viel geärgert. –– Shehr wenig freie zeit. ––.
 
   
18.12.14.
Wie gewöhnlich. Nicht gearbeitet.
 
   
19.12.14.
[V|E]in wenig gearbeitet. ––.
 
   
20.12.14.
Ein wenig gearbeitet. Bis fast 5 in der Kanzlei dann in die stadt. Das angenehme gefühl eines kleinen kalten laufens den rucken hinunter wenn man sich bei guter stimmung seiner einsamkeit bewusst wird. ––.
 
   
21.12.14.
B[ir|ri]ef von David!! Ich [s|h]abe ihn gekusst. Antwortete gleich. Ein wenig gearbeitet. ––.
 
   
22.12.14.
Nicht gearbeitet. Bis 6 Kanzlei. ––.
Ganz wenrg gearbeitet. Abends
gabadet. ––.
 
   
24.12.14.
Wurde heute zu meiner grossten überraschung zum militärbeamten – ohne sterne – befördert. –– Nicht gearbeitet. ––.
 
   
25.12.14.
[R|I]n der Offiziersmesse zu mittag gegesen. Etwas gearbeitet.
 
   
26.12.14.
Fast nicht gearbeitet. Lernte nachmt. einen jungen menschen kennen der in Lemberg hochschuler war & jetzt hier Chauffeur ist. Abens mit ihm im Kaffeehaus & mich gut unterhalten. ––.
 
   
27.12.14.
Bis 9
1
2
p.m. Kanzlei. nicht gearbeitet. Bin zum adjutanten des Oblt. Gurth ernannt. ––––.
 
   
28.12.14.
Bis 10 p.m. Kanzlei. Nicht gearbeitet. Sehr viel zu tun. ––.
 
   
29.12.14.
Ein klein wenig gearbeitet. So[s|n]st viel zu tun. Abends ba[t|d].
 
   
30.12.14.
Nicht gearbeitet. Nur sich nicht verlieren. ––––.
 
   
2.12.1[4|5].
Vorgestern nacmttag erfuhr ich plotzlich dass ich mit meinem kommandanten gleich nach Wien fahren solle. Gestern fruh kamen wir hier in Wien an. Begreiflich hochste uberraschung & freude der Mama. vgx. Gestern nichts gearbeitet sondern lediglich mich meiner familie gewiedmet.
Heute vormitt. besorgungen. Jetzt zu mittag erwarde ich Gürt[s|h] mit dem ich dienstliches zu erledigen habe. Notieren will ich mir dass mein moralischer stand jetzt viel tiefer ist als etwa zu ostern.
 
   
3.1.15.
  Gestern nachmitt. mit Gürth in Klosterneuburg. dann mit mama zuhause.
 
   
6.1.15.
Wien. Morgen rückfahrt. Vorvorgestern & vorgestern bei labor. Gestern mit Gürth in Wienerneustadt am Ruckweg in modling mit einem Hauptmann Roth gespeist der mir unendlich unsympatisch war. Fuhr deshalb gleich nach tisch allein mit bahn nach Wien.
 
   
10.1.15.
Heute spät abends in krakau angekommen. Bin müde!
Hatte viele sehr gemütliche stunden mit Gürth. Bin auf mein zukunftiges leben sehr neugierig. ––.
 
   
11.1.15.
Karte von frege erhalten! Ein klein wenig gearbeitet.
 
   
12.1.15.
Etwas gearbeitet. ––.
 
   
13.1.15.
Etwas gearbeitet. Arbeite noch nicht mit grossem animo. Meine gedanken sind müde. ich sehe die sachen nicht frisch sondern alltäglich, ohne leben. Es ist als ob eine flamme erloschen ware & ich muss warten
bis sie von selbst wieder zu brennen anfängt. Mein geist aber ist rege: Ich denke … ––.
 
   
14.1.15.
Ein wenig gearbeitet; Noch nicht gut. Denke sehr oft an david. Und lange nach einem brief von ihm.
 
   
15.1.15.
Etwas gearbeitet; mit grösserem animo. Abends gebadet.
 
   
16.1.15.
Mehr gearbeitet & mit animo. Habe jetzt sehr wenig fürs Detachement zu th[f|u]n was mir sehr angenehm ist. Noch keine nachricht von david. In den letzten wochen sinnlicher. ––––––.
 
   
17.1.15.
[d|W]ieder gearbeitet. ––.
 
   
18.1.15.
Fast nichts gearbeitet. Fühlte mich ganz matt & ohne jedes animo. Es wird aber wol anders werden. ––. ––––.
 
   
19.1.15.
Sehr wenig gearbeitet. In dieser beziehung ganz tod. Nur sich zu nichts zwingen!!! Wann werde ich eine Nachricht von Dawid erhalten?! ––.
 
   
20.1.15.
Nichts gearbeitet; Aber diese ruhe ist wie der erquickende schlaf.
 
   
21.1.15.
Etwas gearbeitet. Brief an david abgeschickt. Gieng mit ihm direkt zum Zensor an der hiesigen
Hauptpost der ein sehr netter mensch ist.
 
   
22.1.15.
Gearbeitet.
 
   
23.1.15.
Etwas gearbeitet. Komme jetzt durch meine unausgesprochene stellung in schwierrigkeiten. Nur sich selbst besitzen! ––.
 
   
24.1.15.
Etwas gearbeitet. ––.
 
   
25.1.15.
Brief von Keynes! Nicht sehr lieb. In den letzten tagen sehr sinnlich. –– Ohne erfolg gearbeitet. Ich bin ganz im dunkeln darüber wie meine arbeit weiter gehen wird. Nur durch wunder kann sie gelingen. Nur dadurch
indem von ausserhalb mir der schleier von meinen augen weggenommen wird. Ich muss mich ganz in mein schicksal ergeben. Wie es über mich verhängt ist so wird es werden. Ich lebe in der hand des schicksals. (Nur nicht klein werden) und so kann ich nicht klein werden. ––.
 
   
26.1.15.
Liebe karte von Arne erhalten. Etwas – aber erfolglos – gearbeitet.
 
   
27.1.15.
Nicht gearbeitet. Abends mit vielen offizieren im Kaffee. Die meisten benahmen sich wie schweine. Selbst ich trank ein ganz klein
wenig mehr als nötig
 
   
28.1.15.
Nicht gearbeitet was mir sehr gesund ist – nämlich der arbeit. Sehr sinnlich was merkwurdig ist weil ich jetzt nicht wenig bewegung mache. Schlafe nicht [u|g]ut.
 
   
29.1.15.
Fast nicht gearbeitet.
 
   
30.1.15.
Nicht gearbeitet. Habe mich viel uber meine aussere stellung aufregen müssen & werde in dieser sache wahrscheinlich bald einen entscheidenden schritt tun. ––––––.
 
   
31.1.15.
Nicht gearbeitet. ––––.
 
   
1.2.15.
Nicht gearbeitet. zu mittag in der offiziersmesse des Hptm. Scholz wo es sehr gemütlich war. ––.
 
   
2.2.15.
Ein klein wenig gearbeitet. ––.
 
   
3.2.15.
Nicht gearbeitet. Keine Ideen. Soll jetzt die aufsicht uber unsere schmiede übernehmen. Wie wird das gehen? Möge der geist mir beistehen! Es wird sehr schwierig werden aber: nur mut! ––. ––––.


 
   
54.2.15
Nicht gearbeitet. Bin jetzt viel in der Schmiede. ––.

 
   
6.2.15. 5.2.
Lieben brief von David (von 14.1.)
 
   
7.2.15
Nicht gearbeitet. ––! ––.
 
   
8.2.15.
Von Ficker ein nachgelassenes Werk Trakls erhalten. Wahrscheinlich sehr gut. –– Sinnlich. Habe Jetzt gar keine Hanthabe u für meine arbeit. –– ––––.
 
   
9.2.15.
Nicht gearbeitet. ––. ––––.
 
   
10.2.15.
Nicht gearbeitet. Netten Brief von Ficker. Widmung von Rilke. Konnte ich nur schon wieder
arbeiten!!! alles andere wurde sich finden. Wann wird mir wieder etwas einfallen??! Alles das liegt in Gottes hand. Wunsche nur und hoffe! Dann verlierst du keine zeit.–– ––––.
 
   
11.2.15.
Nicht gearbeitet. –– H Stehe jetzt mit einem der Offiziere – Kadetten Adam – auf sehr gespannten fusse. Es ist möglich dass es zwischen uns zu einem duell kommt. Lebe deswegen immer noch gut & nach deinem gewissen. Der Geist sei mit mir! Jetzt und in jeder zukunft! ––––.
 
   
13.2.15.
Nicht gearbeitet. Der Geist sei mit
mir. ––––.
 
   
15.2.15.
Gestern etwas gearbeitet. Es vergeht ja jetzt kein tag an dem ich nicht einmahl wenn auch nur flüchtig an die logik denke & dies ist ein gutes zeichen. Ich ahne alles mögliche! – Gestern abend bei Hpm. Scholz wo musiziert wurde (bis 12 p.m.) sehr gemütlich.
 
   
17.2.15.
Gestern & heute etwas gearbeitet. Meine stellung im detachement ist jetzt durchaus unbefriedigend, es wird etwas geschehen müssen. –– Ich muss mich ◇◇◇ viel ärgern & kränken und meine innere kraft vergeuden. Bin wieder sehr sinnlich & onaniere
fast jeden tag: so geht es nicht weiter. ––

 
   
18.2.15.
Fast nicht gearbeitet. Viel uber meine lage nachgedacht. Ich bin auf meine zukunft in jeder hinsicht neugierig. ––.
 
   
19.2.15.
Neuerliche unannehmlichkeiten in der fabrik. langes gesprach mit meinem kommandanten das aber zu nichts rechtem geführt hat. Fast nicht gearbeitet. Diese Unannehmlichkeiten stören mich im denken. Das muss anders werden. ––. ––.
 
   
20.2.15.
Fe[r|i]ger gedanken bängliches
schwanken, angstliches zagen, weibliches klagen, wendet kein elend, macht dich nicht frei! Nicht gearbeitet. Viel gedacht. ––––.
 
   
21.2.15.
Nicht gearbeitet. besserer stimmung. Sinnlich. Könnte ich nur schon wieder arbeiten!!!! ––! ––.
 
   
22.2.15.
Nicht gearbeitet. Heute nach riesig viel und lebhaft aber nicht schlecht geträumt. Viel Unannehmlichkeiten mit der mannschaft. Ärger & aufregung; Selbstvorwurfe etc. etc.. ––. ––––.
 
   
23.2.15.
Nicht gearbeitet. Meine schwierig-
keiten noch immer nicht geregelt. ––––.
 
   
2[5|6].2.15.
Nicht gearbeitet! Werde ich je wieder arbeiten?!? Truber Stimmung. Keine nachricht von David. Bin ganz verlassen. Denke an Selbstmord. Werde ich je wieder arbeiten??! –– ––––.
 
   
27.2.15
Nicht gearbeitet. Trübe Stimmung. sehr sinnlich. Fühle mich vereinsamt. Das Ziel meiner arbeit scheint mir mehr denn je in unabsehbare ferne gerückt! Der siegesgewisse und kühn hoffende mut fehlt mir. Es ist mir als sollte ich nie mehr eine grosse
entdeckung machen schon lang war ich nicht so von allen guten geistern verlassen wie jetzt. Verliere nur nicht dich selbst!! ––. ––.
 
   
28.2.15.
1.3.15
Nicht gearbeitet. Keine Nachricht von David! Unentschiedener und wechselnder stimmung.
 
   
2.3.15.
3.3.15.
Nicht gearbeitet. Gestern abends einen momentanen lichtblick. Keine nachricht von David! – abends gemütlich bei Scholz. Sonst im allgemeinen trüber Stimmung.
 
   
[3|4].3.15.
Nicht gearbeitet. Bin moralisch matt; sehe aber die enorme
schwierrigkeit meiner lage ein und bisher bin ich mir noch ganz im unklaren darüber wie sie zu korrigieren ist. ––.
 
   
5.3.15.
Sprach heute mit Gürth uber meine unwürdige stellung. Noch keine Entschei[t|d]ung. Vielleicht gehe ich als Infantrist an die front. = .
 
   
6.3.15.
= . Meine lage ist noch immer Unentschieden. Meine Stimmung stark wechselnd. ––.
 
   
7.3.15.
= . Lage unverändert; unbehaglich. Bin mir noch ganz im unklaren über eine geeignete verandvrung. Jetzt bricht wieder
starker frost herein! Sehr zur unzeit! Fuhle mich nicht wohl. Bin sozusagen seelisch abgespannt, sehr abgespannt. Was dagegen zu machen ist?? Ich werde von widerlichen Umständen aufgezä[s|h]rt. Das ganze aussere leben mit seiner ganzen gemeinheit stürmt auf mich ein. Und ich bin innerlich hasserfüllt und kann den Geist nicht in mich einlassen. Gott ist die Liebe. – Ich bin wie ein ausgebrannter Ofen voll schlacke und Unrat. ––

.
 
   
8.3.15.
Lage unentschieden! Unver-
ändert! Depressionen. ––
= . –– ––.


 
   
9.3.15.
Lage unentschieden! = . Stimmung wachsam aber schlecht. ––
––––.


 
   
10.3.15.
Sehr sinnlich. Unentschlossen Ruhelos[.| i]m geist. = .
––.
 
   
11.3.15.
Nicht gearbeitet. Lage unverändert! Nichts als Unannähmlichkeiten. ––. ––––.
 
   
12.3.15.
Nicht gearbeitet. Viel gedacht. Lage noch unentschieden.
––––.
 
   
13.3.15.
Lage im gleichen. Bin ganz unschlüssig. = . ––.
 
   
14.3.15.
Lage Unverändert! ––
N[rh|ic]ht gearbeitet. De[l|p]ression. Der Druck auf die brust. ––. ––––.
 
   
15.3.15.
Traf einen bekannten Einjährigen & besprach mit ihm meine angelegenheit & werde morgen weiter daruber sprechen. Jetzt habe ich also meine noten eingehohlt. Und noch immer arbeite ich nicht. Werde ich je wieder arbeiten??!! –– ––––
 
   
16.3.15.
––––.
 
   
18.3.15.
Gestern lieben brief von David! –– Bin in die fabrik umgemogen. David geantwortet. Sehr sinnlich.
 
   
19.3.15.
Sprach heute mit Gürth uber meine zukunft. Es Ohne erfreuliches Resultat. S Sehr sinnlich. ––.
 
   
21.3.15.
Denke daran zu den Kaiserjägern zu gehen da auch Ficker dort ist. Nicht ganz wohl. Nicht gearbeitet. Anhaltend unwohl. ––––.
 
   
22.3.15.
Unwohl. Gegen abend besser.
 
   
23.3.15.
Sehr sinnlich.
 
   
24.3.15.
––. Nicht gearbeitet! Werde ich je wieder arbeiten??!!! ––.
 
   
27.3.15.
––––. ––––
 
   
29.3.15.
Uberdrussig! Von gemeinheit umgeben. Wie bin ich müde! ––––. ––––.
 
   
31.3.15.
Wechselnder stimmung.
 
   
4.[3|4].15.
5.4.15.
Wechselnder stimmung.
 
   
15.4.15.
Es fa[p|l]lt mir nichts neues mehr ein! (Gürth von hier abkommandiert.)
Ich kann auf nichts mehr neues denken. Und darauf darf es wol auch gar nicht ankommen.
 
   
16.4.15.
Sehr sinnlich. O. jeden tag. Lange schon keine nachricht von dawid. Ich arbeite. –– ––
 
   
17.4.15
Arbeite.
 
   
18.4.15.
Sehr verkühlt!
 
   
22.4.15.
Soll jetzt die oberaufsicht über die ganze werkstä[g|t]te kriegen. Neuerliche unannäsmlichkeiten
 
   
24.4.15
Ich arbeite. ––.
 
   
26.4.15.
Arbeite. Sonst meine Tätigkeit sehr unzufriedenstellend.
 
   
27.4.15.
Arbeite! In der fabrik muss ich jetzt meine zeit verplempern!!! ––
 
   
28.4.15.
Arbeite wieder! ––.
 
   
29.4.15.
Arbeite. Son[h|s]t ge[s|h]ts mir schlecht lass dich nur nicht von den gemeinen menschen bearbeiten.
 
   
30.4.15.
Lireben brief von David!


 
   
1.5.15.
Die Gnade der Arbeit! ––

 
   
5.5.15.
7.5.15.
Noch immer nicht ernannt! Immer wieder wegen meiner unklaren H Stellung unanähmlichkeiten. Wenn das noch lange so geht werde ich von hier [g|w]egˇzukommen trachten.
 
   
8.5.15.
10.5.15.
Viel aufregung! War nahe am wvinen!!!! Fuhle mich wie gebrochen & krank! Von Gemeinheit umgeben.
 
   
11.5.15.
nicht gearbeitet.
 
   
22.5.15.
Lieben Brief von Russell!
 
   
24.5.15.
Lernte heute den alten
Logiker Dzewicki kennen von dem mir Russell in [h|s]einem brief schrieb. Ein netter alter mann.
 
   
25.5.15.
8.6.15.
Erneuerte Schwierigkeit wegen meiner Beförderung. Werde wahrscheinlich von hier wegkommen. Vielfach sehr depri niedergedrückt. Durch die gemeinheit meiner umgebung die mich auf's schändlichste ausnützt. ––.
 
   
22.6.15.
Arbeite sehr viel! Trotz der widerlichsten Um[h|s]tände!




 
  /  
30.10.14.
Jeder Satz kann verneint werden. Und dies zeigt daß für alle Sätze „Wahr” & „Falsch” dasselbe bedeuten. (Dies ist von allerhöchster Wichtigkeit.) (
Im Gegensatz zu
contra
Russell).

 
   
Die Bedeutung des Satzes muß durch ihn [&| und] seine Darstellungsweise auf ja oder nein fixiert sein.

 
   
In der Logik kann gibt es kein Nebeneinander, kann es keine Klassification geben!

 
   
31.10.14
Ein Satz wie „(∃x,φ).φx” ist gerade sogut zusammengesetzt wie ein elementarer;
dies zeigt sich darin daß wir in der Klammer „φ” & „x” extra erwähnen müssen. Beide stehen – unabhangig – in bezeichnenden Beziehungen zur Welt, gerade wie im Falle eines Elementarsatzes „ψ(a)”.

 
   
Verhält es sich nicht so: „die logischen Constanten charakterisieren die Darstellungsweise der Elementarformen des Satzes”?

 
   
Die Bedeutung des Satzes muß durch Ihn und seine Darstellungsweise auf ja oder nein fixiert sein. Dazu muß sie durch ihn vollstandig beschrieben sein.

 
   
Die Darstellungsweise bildet nicht
ab; nur der Satz ist Bild.

 
   
Die Darstellungsweise bestimmt wie die Wirklichkeit mit dem Bild verglichen werden muß.

 
   
Vor allem muß d[er|ie] Elementarsatzform abbilden, alle Abbildung geschieht durch diese.

 
   
1.11.14.
Sehr nahe liegt die Verwechslung zwischen der Darstellenden Beziehung des Satzes zu seiner Bedeutung und der Wahrheitsbeziehung. Jene ist für verschiedene Sätze verschieden, diese ist eine und für alle Sätze die Gleiche.


 
   
Es scheint als wäre „(x,φ).φx” die Form einer Tatsache Φa ∙ Ψb ∙ Θc etc.
(ähnlich wäre (∃x).φx die Form von φ(a) wie ich auch wirklich glaubte)

 
   
Und hier muß eben mein Fehler liegen.

 
   
Untersuche doch den Elementarsatz: welches ist denn die Form von φa & wie verhält sie sich zu „~φa”

 
   
Jener Präzedenzfall auf den man sich immer berufen möchte muß schon im Zeichen selber liegen.

 
  /  
Die logische Form des Satzes muß schon durch die Formen seiner Bestandteile gegeben sein (Und diese haben nur mit dem Sinn der Sätze nicht mit ihrer Wahr- oder und Falschheit zu tun.)



 
   
In der Form des Subjects & des Prädicats liegt schon die möglichkeit des S. P. Satzes etc.; aber – wie billig – nichts über seine Wahr- oder Falschheit.

 
   
Das Bild hat die Relation zur Wirklichkeit, die es nun einmal hat. Und es kommt darauf an: wie soll ˇ◇◇◇ es darstellen. Dasselbe Bild wird mit der Wirklichkeit übereinstimmen oder nicht übereinstimmen jenachdem, wiec es darstellen sollc.

 
  /  
Analogie zwischen Satz & Beschreibung: Der Complex welcher mit diesem Zeichen congruent ist. (genau so in der graphischen Darstel-
lung.)

 
   
Nur kann man eben nicht sagen dieser Complex ist mit jenem congruent (oder dergleichen) sondern dies zeigt sich. Und daher nimmt auch die Beschreibung einen anderen Charakter an.

 
  /  
Es muß ja die Abbildungsmethode vollkommen bestimmt sein ehe man überhaupt die Wirklichkeit mit dem Satze vergleichen kann um zu sehen ob er wahr oder falsch ist. Die Vergleichsmethode muß mir gegeben sein ehe ich vergleichen kann.

 
   
Ob ein Satz wahr oder falsch ist muß sich zeigen.
Wir müssen aber im Voraus wissen
wie es sich zeigen wird

 
   
Daß zwei Leute nicht [gegen|käm]pfen kann man darstellen indem man sie nicht-kämpfend darstellt und auch so indem man sie kämpfend darstellt und sagt das Bild zeige wie es sich nicht verhält. Man könnte mit negativen Tatsachen ebensogut Darstellen wie mit positiven. –. Wir aber wollen bloß die Principe der Darstellung überhaupt untersuchen.

 
   
Der Satz „‚p’ ist wahr” ist gleichbedeutend mit dem logischen Produkt von ‚p’ und einem Satz „‚p’” der den Satz ‚p’ beschreibt und einer Zuordnung der Bestandteile der beiden
Sätze. – Die Internen Beziehungen von Satz & Bedeutung werden durch die Internen Beziehungen zwischen ‚p’ und „‚p’” g abgebildet. (schlechte Bemerkung)

 
   
Nur sich nicht in Teilfragen verstricken sondern immer dort hinaus|flüchten wo man freien Überblick über das ganze eine große Problem hat wenn auch dieser Überblick noch unklar ist!

 
   
„Ein Sachverhalt ist denkbar” („vorstellbar”) heißt: Wir können uns ein Bild von ihm machen.

 
  /  
Der Satz muß einen logischen Ort bestimmen.
Die Existenz dieses logischen
Orts ist durch die Existenz der Bestandteile allein verbürgt, durch die Existenz des sinnvollen Satzes.
Wenn auch kein Complex in dem logischen Ort ist so ist doch Einer: nicht in dem logischen Ort.

 
   
2.11.14.
In der Tautologie heben sich die Bedingungen der Übereinstimmung mit der Welt (die Wahrheitsbedingungen) – alle die darstellenden Beziehungen –
einander
gegenseitig
auf so daß sie in keiner darstellenden Beziehung zur Wirklichkeit steht (nichts aussagt).

 
   
a = a ist nicht in demselben Sinne eine Tautologie wie p ⊃ p.


 
  /  
Daß ein Satz wahr ist besteht nicht darin daß er eine bestimmte Beziehung zur Wirklichkeit hat sondern darin daß er zu ihr eine bestimmte Beziehung wirklich hat.

 
   
Verhält es sich nicht so: Der Falsche Satz hat wie der Wahre und unabhängig von seiner Falsch- oder Wahrheit einen Sinn aber keine Bedeutung? (Ist hier nicht ein besserer Gebrauch des Wortes „Bedeutung”?)

 
   
Könnte man sagen: sobald mir Subject und Prädicat gegeben sind so ist mir eine Relation gegeben die zwischen einem S.-P. Satz & seiner Bedeutung
bestehen oder nicht bestehen wird. sobald ich nur Subject & Prädicat kenne kann ich auch um jene Relation wissen die ja auch
für den
im
Falle daß der S.-P. Satz falsch ist eine unumgängliche Voraussetzung ist.

 
   
3.11.14.
Damit es den positiven negativen Sachverhalt geben ˇkann muß es das Bild des negat positiven Sachverhaltes geben.

 
   
Die Kenntnis der Darstellenden Relation darf sich ja auch nur auf die Kenntnis der Satz Bestandteile des Sachverhalts gründen!

 
   
Könnte man also sagen: Die Kenntnis
des S.-P. Satzes & von Subject und Prädicat giebt uns die Kenntnis einer internen Relation? etc.?
Auch dies ist strenggenommen nicht richtig da wir kein bestimmtes Subject oder Prädicat zu kennen brauchen.

 
   
Es ist [o|O]ffenbar daß wir den Elementarsatz als das Bild eines Sachverhalts empfinden. –, wie geht das zu?

 
   
Muß nicht die Möglichkeit der Darstellenden Beziehung durch d[as|en] Zeich Satz selbst gegeben sein

 
   
Der Satz selber scheidet das mit ihm congruierende von dem nicht congruierenden.
Zum Beispiel: ist also der Satz gegeben und Congruenz dann ist der Satz wahr wenn der Sachverhalt mit ihm congruent ist oder es sind gegeben der Satz und nicht-congruenz, dann ist der Satz wahr wenn der Sachv. mit ihm nicht congruent ist.

 
   
Wie aber wird uns die Congruenz oder nicht-Congruenz, oder dergl., gegeben.
Wie kann mir mitgeteilt werden wie der Satz darstellt. Oder kann mir das überhaupt nicht gesagt werden. Und wenn dem so ist kann ich es „wissen”? Wenn es mir gesagt werden sollte dann so müßte dies durch einen Satz geschehen; der könnte es aber
nur zeigen.

 
   
Was gesagt werden kann, kann nur durch einen Satz gesagt werden, also kann nichts was zum Verständnis aller Sätze nötig ist gesagt werden.

 
   
Jene willkürliche Zuordnung die von Zeichen & Bezeichnetem die die Möglichkeit der Sätze bedingt und die wir ich in den ganz allgemeinen Sätzen vermisste liegt dort in geschieht dort durch die allgemeinheitsbezeichnung geradeso wie beim Elementarsatz durch Namen (denn die allgemeinheitsbezeichnung gehört nicht zum Bild). Daher empfand man
auch immer daß die allgemeinheit wie ˇganz gerade wie ein Argument auftritt.

 
   
Verneinen kann man nur einen fertigen Satz. (Ähnliches gilt von allen ab-Funktionen)

 
   
Der Satz ist das logische Bild eines Sachverhaltes.

 
   
Die Verneinung bezieht sich auf den fertigen Sinn des verneinten Satzes und nicht auf dessen [d|D]arstellungsweise.

 
   
Wenn ein Bild auf die vorhin erwähnte Weise Darstellt was-nicht-der-Fall-ist so geschieht dies auch nur dadurch daß es
dasjenige Darstellt was nicht der Fall ist.

 
   
Denn das Bild sagt gleichsam: „so ist es nicht” und auf die Frage „wie ist es nicht?”
ist
leistet
eben die Antwort der positive Satz.

 
   
Man könnte sagen: die Verneinung bezieht sich ˇschon auf den logischen Ort den der ˇverneinte Satz bestimmt.

 
   
Nur den Festen Grund auf dem man einmal gestanden ist nicht verlieren!

 
   
Der Verneinende Satz bestimmt einen anderen logischen Ort als der verneinte.


 
   
Der Verneinte Satz zieht nicht nur die Grenzlinie zwischen dem Verneintem Gebiet & dem übrigen, sondern er deutet auch schon auf das verneinte Gebiet.

 
   
Der Verneinende Satz bestimmt seinen logischen Ort mit Hilfe des logischen Ortes des Verneinten Satzes., [i|I]ndem er jenen als den außerhalb diesem liegenden beschreibt.

 
   
Der Satz ist wahr, wenn es das giebt was er vorstellt.
 
   
4.11.14.
Wie bestimmt der Satz den logischen Ort?


 
   
Wie repräsentiert das Bild einen Sachverhalt?

 
   
Selbst ist es doch nicht der Sachverhalt, ja dieser braucht gar nicht der Fall zu sein.

 
  \ \ \ /  
Ein Name repräsentiert ein Ding ein anderer ein anderes Ding und selbst sind sie untereina verbunden; so stellt das ganze – wie ein lebendes Bild – den Sachverhalt vor.

 
   
Die logische Verbindung muß natürlich unter den repräsentierten Dingen möglich sein und dies wird immer der Fall sein wenn die Dinge wirklich repräsentiert sind. Wohlgemerkt jene Ver-
bindung ist keine Relation sondern nur das bestehen einer Relation.

 
   
5.11.14.
So stellt der Satz den Sachverhalt gleichsam auf eigene Faust dar.

 
   
Wenn ich aber sage: Die Verbindung der reprasentierten Satzbestandteile muß für die repräsentierten Dinge möglich sein: liegt nicht hierin das ganze Problem! Wie kann eine Verbindung zwischen Gegenständen möglich sein, die nicht ist.

 
   
Die Verbindung muß möglich sein hei heißt: der Satz & die Bestandteile des Sachverhalts müßen in
einer bestimmten Relation stehen.

 
   
Damit also ein Satz einen Sachverhalt darstelle ist nur nötig daß seine Bestandteile die des Sachverhalt repräsentieren und das jene in einer für diese möglichen Verbindung stehen.

 
   
Das Satzzeichen verbürgt die Möglichkeit der Tatsache welche es Darstellt (nicht daß diese Tatsache wirklich der fall ist) das gilt auch für die allgemeinen Sätze.

 
   
Denn wenn die Positive Tatsache φa gegeben ist dann ist auch die Möglichkeit für (x).φx, ~(∃x).φx, ~φ(a) etc. etc. gegeben. (alle
logischen Constanten sind bereits im ElementarSatz enthalten)

 
  / \  
So entsteht das Bild. – Um mit dem Bilde einen logischen Ort zu bezeichnen mussen wir zu ihm eine Bezeichnungsweise setzen (die positive, negative, etc.).

 
  \ /  
Man könnte z.B. [d|m]ittelst ˇfechtenden Puppen zeigen wie man nicht fechten solle.

 
  / \  
6.11.14.
Und der Fall ist hier ganz der Gleiche wie bei ~φa obwohl ◇◇◇ von das Bild von [D|d]em handelt was nicht geschehen soll statt von dem was nicht geschieht.

 
   
Das man den verneinten Satz wieder
verneinen kann zeigt, schon daß das was verneint wird schon ein Satz und nicht erst die Vorbereitung zu einem Satz ist.

 
  / \  
Könnte man sagen?: Hier ist das Bild, aber ob es stimmt oder nicht kann man ˇnicht erst sagen wenn ehe man weiß was damit gesagt sein soll.”

 
   
Das Bild muß nun wieder seinen Schatten auf ◇◇◇ die Welt werfen.

 
   
7.11.14.
Der räumliche & der logische Ort stimmen darin überein daß beide die möglichkeit einer Existenz sind.



 
   
[9|8].11.14.
Was in den Sätzen über Wahrscheinlichkeit durch das Experiment bestätigen läßt kann ◇◇◇ unmöglich ◇◇◇ nicht mathematik sein!

 
   
Wahrscheinlichkeitssätze sind die Auszüge Naturwissenschaftlicher Gesetze.

 
   
[Es| Sie] sind Verallgemeinerungen und sie drücken eine unvollständige Kenntnis jener Gesetze aus.

 
   
Wenn ich z.B. ˇschwarze & weiße Ballen aus einer Urne ziehe so kann ich nicht vor einem Zug sagen ob ich einen weißen oder schwarzen Ballen ziehen werde da ich hierzu die Naturgesetze nicht genau genug kenne aber
das weiß ich doch daß im falle gleich viel schwarze & weiße Ballen vorhanden sind die Zahlen der gezogenen schwarzen sich der der weißen bei fortgesetztem Ziehen nähern wird, so genau kenne ich die Naturgesetze ˇeben doch.

 
   
9.11.14.
Was ich nun in den Wahrscheinlichkeitssatzen kenne, sind gewisse allgemeine Eigenschaften der unverallgemeinerten Naturwissenschaftlichen Sätze wie z.B. die ˇihre Symetrie in gewissen Beziehungen ihre Asymetrie in anderen etc..

 
  / \  
[F|V]exierbilder & das Sehen von Sachverhalten.



 
   
Es war das was ich mein starkes Scholastisches Gefühl nennen möchte, was die Ursache meiner besten Entdeckungen war.

 
   
„nicht p” & „p” widersprechen einander, beide können nicht wahr sein; aber doch kann ich beide aussprechen, beide Bilder giebt es., [s|S]ie liegen nebeneinander.

 
  / \  
Oder vielmehr „p” & „~p” sind wie ein Bild und die unendliche Ebene außerhalb dieses Bildes[.| (]logischer Ort).
Den Unendlichen Raum außerhalb kann ich nur mit hilfe des Bildes herstellen indem ich ihn durch dieses jedieses begrenze.


 
   
10.11.14.
Wenn ich sage „p ist möglich” heißt das ‚„p” hat einen Sinn?’ redet jener Satz wirklich von der Sprache so daß also für seinen Sinn die Existenz eines Satzzeichens („p”) wesentlich ist? (Dann wäre er ganz unwichtig) Aber will er nicht vielmehr das sagen was „p ⌵ ~p” zeigt?

 
   
Entspricht nicht mein Studium der ˇZeichenSprache dem Studium der Denkprozesse, welches die Philosophen für die Philosophie der Logik immer für so wesentlich hielten? – Nur verwickelten sie sich immer in unwesentliche Psychologische Untersuchungen & eine analoge Gefahr giebt es auch bei
meiner Methode.

 
  / \  
11.11.14.
Da „a = b” kein Satz; „x = y” keine Funktion ist so ist eine ‚Classe x̂ (x = x)’ ein Unding und ebenso die sogenannte Nullklasse. (Man hatte übrigens immer schon das Gefühl daß überall da wo man sich in Satzconstructionen mit x = x, a = a, etc. half, daß es sich in allen solchen Fällen um ein sich-heraus-schwindeln handelte); so wenn man sagte „a existiert” heißt „(∃x) x = a”.)
Dies ist falsch: da die Definition der Klassen selbst die Existenz der Wirklichen Funktionen verbürgt.



 
   
Wenn ich nun etwas ˇeine Funktion von der Nullklasse auszusagen scheine so sage ich daß diese Funktion von allen Funktionen wahr ist welche null sind – und dies kann ich auch dann sagen wenn keine Funktion null ist.

 
   
Ist x ≠ x . ≡ x. φx identisch mit (x).~[x|φ]x?(Ƒ) Gewiss!

 
   
Der Satz deutet ˇauf die Möglichkeit ◇◇◇, daß es sich so & so verhält.

 
  /  
12.11.14.
Die Verneinung ist im selben Sinne eine Beschreibung wie der Elementarsatz selbst.




 
   
Man könnte die Wahrheit eines Satzes möglich, die einer Tautologie gewiss und die einer Contradiktion(Ƒ) unmöglich nennen. Hier tritt schon das Anzeichen einer Gradation auf die wir in der Wahrscheinlichkeitsrechnung brauchen.

 
   
Der In der Tautologie bildet der Elementarsatz selbstverständlich – noch immer ab aber er ist mit der Wirklichkeit so lose verbunden daß dieser unbeschränkte Freiheit hat. Die [T|C]ontradiktion wieder setzt solche Schranken daß keine Wirklichkeit in ihnen existieren kann.



 
  / \  
Es ist als projicierten die logischen Constanten das Bild des Elementarsatzes auf die Wirklichkeit – die dann mit dieser Projection Stimmen oder nicht--Stimmen kann.
Obwohl im einfachen Satz bereits alle logischen Constanten vorkommen so muß in ihm doch auch sein eigenes Urbild ganz & unzerlegt vorkommen!

 
   
Ist also etwa nicht der einfache Satz das Bild sondern vielmehr sein Urbild welches in ihm vorkommen muß.

 
  /  
Dieses Urbild ist dann wirklich
kein Satz, (hat aber die
Gestalt
Form
eines Satzes) und dieses könnte der Fregeschen „Annahme” entsprechen.

 
  /  
Der Satz bestünde dann aus Urbildern, die auf die Welt projiziert würden wären.
 
   
13.11.14.
Bei dieser Arbeit lohnt es sich mehr als bei jeder anderen Fragen die man für gelöst hält immer wieder als ungelöst von neuen Seiten als ungelöst zu betrachten.

 
  /  
Denken an die Darstellung negativer Tatsachen durch Modelle. [e|E]twa: So & so dürfen
zwei Eisenbahnzüge nicht auf den Gleisen stehen. Der Satz, das Bild, das Modell sind – im negativen Sinn – wie
ein
ein
Feste[r|r] Körper der die Bewegungsfreiheit [des| der] anderen beschränkt, im positiven Sinne wie der von fester Substanz begrenzte Raum worin ein Körper Platz hat.
Diese Vorstellung ist sehr deutlich und müßte zur Lösung führen.
 
   
15.11.14.
Projektion des Bildes auf die Wirklichkeit
(Maxwells Methode der Mechanischen Modelle)
 
   
Nur sich nicht um das kümmern was man ˇeinmal geschrieben hat! Nur immer von ne frischem anfangen zu denken als ob noch gar nichts geschehen wäre!

 
   
Jener Schatten den welchen das Bild gleichsam auf die Welt wirft: Wie soll ich ihn exact fassen?
 Hier ist ein tiefes Geheimnis.

 
  /  
Es ist das Geheimnis der Negation: Es verhält sich nicht so, und doch können wir sagen wie es sich nicht verhält. –

 
   
Der Satz ist eben nur die Beschreibung eines Sachverhalts. (Aber das ist alles noch an der Oberfläche)
Eine Einsicht am Ursprung ist mehr wert als noch so viele irgentwo in der Mitte.
 
   
16.11.14.
Einführung des Zeichens „0” um die Decimalnotation möglich zu machen: Die logische Bedeutung dieses Vorgehens.
 
   
17.11.14.
Angenommen „φ(a)” ist wahr: Was heißt es zu sagen ~φa ist möglich?
(φa ist selber gleichbedeutend mit ~(~φa))
 
   
18.11.14.
Es handelt sich da immer nur um die Existenz des logischen Ort's.
Was – zum Teufel – ist aber dieser „logische Ort”!?
 
   
19.11.14.
Der Satz & die logischen Coordinaten: das ist der logische Ort.

 
  /  
20.11.14.
Die Realität die dem Sinne des Satzes Entspricht kann doch nichts anderes sein als seine Bestandteile da wir doch alles andere nicht wissen.

 
   
Wenn die Realität in noch etwas anderem besteht so kann dies jedenfalls weder bezeichnet noch ausgedruckt werden, denn im ersten Fall wäre es noch ein Bestandteil im zweiten wäre der Ausdruck ein Satz für wie den wieder dasselbe Problem bestünde wie für den ursprünglichen.

 
   
21.11.14.
Was weiß ich eigentlich wenn ich den Sinn von „φa” verstehe aber nicht weiß ob es wahr oder falsch ist? Dann weiß ich doch nicht mehr als φa ⌵ ~φa; und das heißt ich weiß nichts.

 
   
Da die Realitäten die dem Sinn des Satzes entsprechen nur seine Bestandteile sind so können sich auch die ˇlogischen Coordinaten nur auf jene beziehen.
 
   
22.11.14.
An dieser Stelle versuche ich wieder etwas auszudrücken was sich nicht ausdrücken läßte.
 
   
23.11.14.
Obwohl der Satz nur auf einen Ort des logischen Raumes deuten darf
so muß doch durch ih[m|n] schon der ganze logische Raum gegeben sein. – Sonst würden durch Verneinung, Disjunction etc. immer neue Elemente – und zwar in Coordination – eingeführt was natürlich nicht geschehen darf.         
25.11.14.


 
   
24.11.14.
Satz und Sachverhalt verhalten sich zu einander wie der Meterstab zu der zu messenden Länge

 
   
Daß man aus dem Satz „(x) φx” auf den Satz „φa” schließen kann das zeigt wie die allgemeinheit auch im Zeichen „(x) φx” vorhanden ist.
Und das gleiche gilt naturlich für die allgemeinheitsbezeich-
nung überhaupt.

 
   
Im Satze legen wir ein Urbild an die Wirklichkeit an.

 
   
(Immer wieder ist es einem bei der Untersuchung der negativen Tatsachen als ob sie die Existenz des Satzzeichens voraussetzten.)

 
   
Muß das Zeichen des negativen Satzes mit dem Zeichen des positiven gebildet werden? (Ich glaube, ja!)
 Warum sollte man den negativen nicht durch eine negative Tatsache ausdrücken können?! Es ist wie wenn man statt des Meterstabes den Raum außerhalb des Meterstabes als
Vergleichsobject näme.

 
   
Wie widerspricht eigentlich der Satz „~p” dem Satze „p”? Die Internen Relationen der beiden Zeichen müßen Widerspruch bedeuten.

 
   
Freilich muß nach jedem negativen Satz Gefragt werden können: Wie verhält es sich nicht; aber die Antwort hierauf ist ja nur wieder ein Satz. [Diese Bemerkung unvollständig]

 
   
25.11.14.
Jener negative Tatbestand der als Zeichen dient kann doch wol bestehen ohne einen Satz der ihn wiederum ausdrückt.

 
  /  
Immer wieder ist es bei der Unter-
suchung dieser Probleme als wären sie schon gelöst und diese ˇTäuschung kommt daher daß die Probleme oft ganz unseren Blicken entschwinden.

 
   
Daß ~φa der Fall ist kann ich aus durch die beobachtung von φ(x̂) & a allein ersehen.

 
   
Die Frage ist hier: Ist die Positive Tatsache primär die Negative secundär, oder sind sie gleichberechtigt. Und wenn so, wie ist es dann mit den Tatsachen p ⌵ q, p ⊃ q etc. sind diese nicht mit ~p gleichberechtigt? Aber müßen denn nicht alle Tatsachen gleichberechtigt sein. Die Frage ist eigentlich die:
Giebt es Tatsachen außer den positiven. (Es ist nämlich schwer die negativen Tatsachen das was nicht der Fall ist nicht zu verwechseln mit dem was stattdessen der Fall ist.)

 
  /  
Es ist ja klar daß alle die ab Funktionen ˇnur so viele verschiedene Messmethoden der Wirklichkeit sind. – Und gewiss haben die Messmethoden durch ja p und nein ~p etwas besonderes vor allen anderen voraus. –

 
   
Es ist der Dualismus, positive & negative Tatsachen, der mich nicht zur Ruhe kommen läßt. So einen Dualismus kann es
ja nicht geben. Aber wie ihm entgehen?

 
   
Alles das würde sich von selbst lösen durch ein Verständnisd des Wesens des Satzes!

 
   
26.11.14.
Wenn von einem Dinge alle positiven Aussagen gemacht sind, sind doch nicht schon alle negativen auch gemacht! Und darauf kommt alles an!

 
   
Der gefürchtete Dualismus von positiv & negativ besteht nicht denn (x).φx etc., etc., sind weder positiv noch negativ.

 
   
Wenn schon der positive Satz nicht im negativen vorkommen kann
muß, muß nicht in jedem Fall das Urbildes des positiven Satz i[n|m] jenem negativen vorkommen.

 
  /  
Indem wir – und zwar in jeder möglichen Notation – Zwischen ~aRb & ~bRa unterscheiden setzen wir in einer jeden eine bestimmte Zuordnung von Argument & Argumentstelle im Negativen Satze voraus; die ja das Urbild des verneinten positiven Satzes ausmacht.

 
   
Ist also nicht jene Zuordnung der Bestandteile des Satzes mit welcher noch nichts gesagt ist das eigentliche Bild im Satze?


 
   
Ob nicht meine Unklarheit auf dem Unverständnis des Wesens der Relationen beruht?

 
   
Kann man denn ein Bild verneinen? Nein. Und darin liegt eben der Unterschied zwischen Bild & Satz. Das Bild kann als Satz dienen. Dann tritt aber etwas zu ihm hinzu was macht daß es nun etwas sagt. kurz: Ich kann nur verneinen daß das Bild stimmt, aber das Bild kann ich nicht verneinen.

 
   
Dadurch daß ich den Bestandteilen des Bildes Gegenstände zuordne, dadurch stellt es nun einen Sachverhalt dar und stimmt nun entweder
oder S stimmt nicht. (Z.B. stellt ein Bild das Inter Innere eines Zimmers dar etc.)
 
   
27.11.14.
„~p” ist wahr wenn p falsch ist. Also, in dem wahren Satz „~p” ist der Bestand[t|T]eil ein falscher Satz. Wie kann ihn nun der haken „~” mit der Wirklichkeit zum Stimmen bringen? Wir haben freilich schon gesagt daß es nicht der Haken „~” allein ist sondern alles was den verschiedenen Verneinungszeichen gemeinsam ist. Und was diesen allen Gemeinsam ist muß offenbar aus der Bedeutung der Verneinung selbst hervorgehen. Und so muß sich also in dem Negationszeichen
doch seine eigene Bedeutung spiegeln.
 
   
28.11.14.
Die Negation vereinigt sich mit den ab-Funktionen des Elementaren Satzes. Und die logischen Funktionen des Elementarsatzes müßen ebenso wie alle anderen ihre Bedeutung wiederspiegeln.

 
   
29.11.14.
Die ab-Funktion bleibt nicht vor dem Elementarsatz stehen sondern sie durchdringt ihn.

 
   
Was gezeigt werden kann kann nicht gesagt werden.

 
   
Ich glaube man könnte das Gleichheitszeichen ganz aus
unserer Notation entfernen und die Gleichheit immer nur durch die Gleichheit der Zeichen (u.u.) andeuten. Es wäre dann freilich (x,y φ([x|a], [x|a]) kein spezieller Fall von (x,y).φ(x,y) und φa keiner von (∃x,y).φx.φy. Dann aber könnte man statt φx.φy ⊃ x,y x = y einfach schreiben ~(∃x,y) . φx.φy

 
   
Durch diese Notation verlören auch der Scheinsatz (x)x = a oder ähnliche allen Schein von berechtigung.

 
   
30.11.14.
1.12.14.
Der Satz sagt gleichsam: Dieses Bild kann ˇauf diese Weise keinen (oder kann einen) Sachverhalt
darstellen.

 
   
2.12.14.
Es kommt eben darauf an das festzusetzen was den Satz vom bloßen Bild unterscheidet.
 
   
4.12.14.
Sehen wir uns z.B. die Gleichung ~ ~p = p an: diese bestimmt ˇmit anderen das Zeichen für p da sie besagt daß es etwas sei was „p” & „~~p” gemein haben. Dadurch erhält jenes Zeichen Eigenschaften die wiederspiegeln daß die doppelte Verneinung eine Bejahung ist.
 
   
5.12.14.
Wie sagt „p . ⌵ . ~p” nichts?
 
   
6.12.14.
Die Newton'sche Mechanik bringt die Weltbeschreibung
auf eine einheitliche Form.
Denken wir uns eine ˇweiße Fläche auf der unregelmäßige Schwarze Flecken wären. Wir sagen nun: Was immer für ein Bild hierdurch entsteht immer werde ich seiner Beschreibung beliebig nahe kommen können indem ich die Fläche mit einem entsprechend feinen quadratischen Netzwerk bedecke und nun von jedem Quadrat sage daß es weiß oder schwarz ist. Ich werde auf diese Weise die Beschreibung dieser Fläche auf eine Einheitliche Form gebracht haben. Diese Form ist beliebig denn ich hätte mit dem
gleichen Erfolge ein Dreieckiges oder Sechseckiges Netz verwenden können. Es kann sein daß die Beschreibung mit hilfe eines Dreieckigen Netzes einfacher geworden wäre d.h. daß wir die Fläche mit einem Gröberen Dreiecksnetz genauer beschreiben könnten als mit einem feineren Quadratischen (oder umgekehrt) etc. Den verschiedenen Netzen entsprechen verschiedene Systeme der Weltbeschreibung.
Die Mechanik bestimmt die Form der Weltbeschreibung indem sie sagt: [a|A]lle Sätze der Weltbeschreibung
müßen aus einer gegebenen Anzahl von Gegebener Sätze – den mechanischen Axiomen – auf eine Gegebene Art & Weise erhalten werden können. Hierdurch bestimmt liefert sie die Bausteine zum Bau des Wissenschaftlichen Gebäudes und sagt: Welches Gebäude Du immer aufführen willst jedes mußt Du irgendwie mit diesen & nur diesen Bausteinen zusammenbringen.
 Wie man mit dem Zahlensystem jede Beliebige Anzahl muß hinschreiben können so muß man mit dem System der Mechanik deden Beliebigen Satz der Physik
hinschreiben können
Und hier sehen wir nun die Gegenseitige Stellung von Logik & Mechanik.
(Man könnte das Netz auch aus verschiedenartigen Figuren bestehen laßen.)
Daß sich ein Bild wie das vorhin erwähnte durch ein Netz von gegebener Form beschreiben laßt, sagt über das Bild nichts aus (denn jed dies gilt für jedes solche Bild) Das aber sagt charakterisiert das Bild daß es sich durch ein Bestimmtes Netz, von bestimmter feinheit, beschreiben läßt. So auch sagt es nichts über die Welt aus daß sie sich durch die Newtonsche Mechanik
beschreiben läßt wohl; aber ˇwohl daß sie sich so durch jene beschreiben läßt wie dies eben der fall ist (Dies habe ich schon ˇseit langer Zeit gefühlt) – Auch das [S|s]agt etwas von der Welt daß sie sich durch die eine Mechanik einfacher beschreiben läßt als durch die andere.
Die Mechanik ist ein Versuch alle Sätze welche wir zur Weltbeschreibung benötigen nach einem Plan zu construieren. (Die Unsichtbaren Maßen Hertz's).
Die Unsichtbaren Ma[ß|ss]en Hertz's sind eingestandener Maßen Scheingegenstände.
 
   
7.12.14.
Die Logischen Constanten des Satzes sind die Bedingungen1 seiner
Wahrheit.
 
   
8.12.14.
ˇHinter [U|u]nseren Gedanken, wahren & falschen, liegt immer wieder ein dunkler Grund, den wir erst später in's Licht ziehen, kon & als einen Gedanken aussprechen können.
12.12.14.
 
   
p . taut = p d.h. taut sagt nichts!

 
   
13.12.14.
Erschöpft es das Wesen der Negation daß sie eine Operation ist die sich selbst aufhebt? Dann mußte χ die Negation Bedeuten wenn χχp = p & ˇvorausgesetzt daß χp ≠ p.

 
   
Das ist einmal sicher daß nach diesen beiden Gleichungen χ nicht mehr die Bejahung aus-
drücken kann!
 Und zeigt nicht die Fähigkeit des Verschwindens einer dieser Operationen daß sie logischec sind?

 
   
14.12.14.
15.12.14.
Es ist offenbar: wir konnen als Schriftzeichen der ab-Funktionen einführen welche wir wollen das eigentliche Zeichen wird sich automatisch bilden. Und welche Eigenschaften werden sich hiebei von selbst herausbilden?

 
   
Das logische Gerüst um das Bild (des Satzes) herum bestimmt den logischen Raum.
 
   
16.12.14.
Der Satz muß den ganzen logischen Raum durchgreifen
 
   
17.12.14.
Die ab-funktionszeichen sind nicht materiell sonst könnten sie nicht verschwinden
 
   
18.12.14.
Am eigentlichen ˇSatzZeichen muß geradesoviel zu unterscheiden sein, als am Sachverhalt zu unterscheiden ist. Darin besteht ihre Identität.2         1

 
   
20.12.14.
In „p” ist nicht mehr & nicht weniger zu erkennen als in „~p”

 
   
Wie kann ein Sachverhalt mit „p” übereinstimmen und mit „~p” nicht übereinstimmen.

 
  /  
Man könnte auch so fragen: Wenn ich zum Zweck der Verständigung mit einem Anderen
Die Sprache erfinden wollte was für Regeln müßte ich mit ihm vereinbaren über unseren Ausdruck vereinbaren?
 
   
23.12.14.
Charakteristisches Beispiel zu meiner Theorie der Bedeutung der Physikalischen Naturbeschreibung: die beiden Wärmetheorien; einmal die Wärme als ˇein Stoff ein andermal als eine Bewegung aufgefasst.

 
   
25.12.14.
Der Satz sagt etwas, ist identisch mit: Er hat ein bestimmtes Verhältnis zur Wirklichkeit, was immer diese sein mag. Und, gegeben wenn sie gegeben ist und jenes Verhältnis so ist der Sinn des Satzes bekannt. „p ⌵ q” hat
ein anderes Verhaltnis zur Wirklichkeit als „p.q”, etc.

 
   
Die Möglichkeit des Satzes basiert natürlich auf dem Prinzip der Vertretung von Gegenständen durch zeichen.

 
   
Im Satz haben wir also die Vertretung von etwas durch etwas anderes.
Aber auch das Gemeinsame Bindemittel

 
   
Mein Grundgedanke ist daß die logischen Constanten nicht vertreten. [d|D]aß sich die Logik der Tatsache nicht vertreten läßt.

 
   
29.12.14.
Im Satze vertritt den Gegenstand
der Name.

 
   
11.1.15.
Ein Meterstab sagt nicht daß ein zu messendes Objekt einen meter lang sei.
Auch dann nicht wenn wir wissen daß er zum Messen
dieses
eines
bestimmten Objektes dienen soll.

 
   
Könnte man nicht fragen?: was muß zu jenem Meterstab dazukömmen damit er etwas über die lä[g|n]ge des Objektes aussagt?

 
   
(Der Meterstab ohne diesen Zusatz wäre die „Annahme”.)
 
   
14.1.15.
15.1.15.
D[er|as] Satzzeichen „p ⌵ q” stimmt
wenn p wahr der fall ist, wenn q der fall ist und wenn beide der fall sind sonst anderenfalls stimmt es nicht: dies scheint unendlich einfach zu sein; und so einfach wird die Lösung sein.

 
   
16.1.15.
Wie Der Satz ist einem Hypothetischen Sachverhalt zugeordnet.

 
   
Dieser Sachverhalt ist durch seine Beschreibung gegeben

 
   
Der Satz ist die Beschreibung eines Sachverhalts

 
   
Wie die Beschreibung eines gegenstandes nach seinen externen Eigenschaften, so beschreibt der
Satz die Tatsache nach ihren internen Eigenschaften.

 
   
Die Beschreibung stimmt, [d|w]enn der Gegenstand die besagten Eigenschaften hat: Der Satz stimmt, wenn der Sachverhalt die, durch den Satz aufgegebenen, internen [e|E]igenschaften hat.

 
   
17.1.15.
Der Sachverhalt p.q fällt unter den Satz „p ⌵ q”.

 
   
Zu dem Netz-Gleichnis der Physik: Obwohl die Flecke Geometrische Figuren sind so kann uns doch selbstverständlich die Geometrie gar nichts über ihre Form & Lage sagen. Das Netz aber ist rein geometrisch alle
seine Eigenschaften können à priori angegeben werden.
 
   
18.1.15.
Der Vergleich zwischen Satz & Beschreibung ist rein logisch und muß daher weiter geführt werden.

 
   
20.1.15.
Wieso ist Alle ein logischer Begriff?

 
   
Wieso ist Alle ein Begriff der Form??

 
   
Wie kommt es daß alle in jedem Satz vorkommen kann?
Denn dies ist das Characteristicum des Formbegriffs!

 
   
Alle scheint dem Inhalt des Satzes näher zu stehen als der Form.
Alle: Dinge, Alle: Funktionen, Alle: Beziehungen: Es ist als ob Alle ein Bindeglied zwischen dem Begriff des Dinges, der Funktion etc. und dem einzelnen Ding der einzelnen Funktion sei.

 
   
Die Allgemeinheit ist Wesentlich mit der Form des der Elementar-Form verbunden.

 
   
Das erlösende Wort –?!
 
   
21.1.15.
Der Ubergang von der [A|a]llgemeinen Betrachtung der Satzform: Unendlich schwierig, Fabelhaft.

 
   
22.1.15.
Meine ganze Aufgabe besteht darin, das Wesen des Satzes zu erklären.
Das heißt, das Wesen aller Tatsachen anzugeben, deren Bild der Satz ist.

 
   
Das Wesen alles Seins angeben.

 
   
(Und hier ist ˇbedeutet Sein nicht existieren sondern esse – dann wäre es unsinnig.)

 
   
23.1.15.
Die Verneinung ist eine Operation.

 
   
Eine Operation bezeichnet eine Operation.

 
   
Das Wort ist eine Sonde,
manches
oft sehr
tief; manches weni nur wenig tief.

 
   
Eine Operation sagt natürlich nichts aus, nur nur ihr Resultat, und dies h[z|ä]ngt von dem ihrem
Gegenstand ab.
24.1.15.
Die logischen Scheinfunktionen sind [o|O]perationen.

 
   
Nur Operationen können verschwinden!

 
   
Der Negative Satz schließt die Wirklichkeit aus.

 
   
Wie kann die allumfassende, weltspiegelnde Logik so spezielle Haken & Manipulationen gebrauchen?! Nur indem sich alle diese zusammen zu Einem unendlich feinen netzwerk, zu dem großen Spiegel verknüpfen!
 
   
25.1.15.
Man kann auch sagen; ~p ist falsch, wenn p wahr ist.
 
   
29.1.15
Die Sprache ist artikuliert.
 
   
7.2.15.
Die Musikalischen Themen sind in gewissem Sinne Sätze. und Die Kenntnis des Wesens der Logik wird deshalb zur Kenntnis des Wesens der Musik führen.

 
   
14.2.15.
Gäbe es Mathematische Gegenstände – logische Constante – so wäre der Satz „ich esse 5 Pflaumen” ein Satz der Mathematik. Und er ist auch kein Satz der angewandten Mathematik.

 
   
Der Satz muß seine Bedeutung vollkomen vollständig beschreiben.         
 
   
18.2.15.

    a R b
   ~c S d
4.3.15. 7.3
 
   
Die Melodie ist eine Art Tautologie, sie ist in sich selbst abgeschlossen; sie befriedigt sich selbst.

 
   
5.3.15.
Die Menschheit hat immer geahnt, daß es ein Gebiet von Fragen geben muß worin die Antworten – a priori – symetrisch, und zu einem Abgeschlossene[m|n] regelmaßige[m|n] Gebilde vereint – liegen.

 
   
(Je älter ein Wort ist desto tiefer reicht es.)
 
   
6.3.15.
Die Probleme der Verneinung, der Disjunction, von Wahr & Falsch – sind nur Spiegelbilder des einen, großen Problems, in
den verschieden Gestellten großen und kleinen Spiegeln der Philosophie.
 
   
7.3.14.
Wie ~ξ, ~ξ . ⌵ . ~ξ etc. dieselbe Funktion ist so ist auch ~η ⌵ η, η ⊃ η etc. dieselbe – nämlich die tautologische – Funktion. Wie die anderen so kann auch sie – und vielleicht mit [v|V]orteil – untersucht werden.
 
  /  
8.3.14.
Meine Schwierigkeit ist nur eine – enorme – Schwierigkeit des Ausdrucks.
 
   
18.3.14.
Es ist klar daß die genaueste Untersuchung des Satzzeichens nicht ergeben kann was es Aussagt – wol aber was es aussagen kann.
 
  /  
27.3.15.
Das Bilder kann eine Beschreibung ersetzen.

 
   
29.3.15.
Das Kausalitätsgesetz ist kein Gesetz sondern die Form eines Gesetzes.

 
   
„Kausalitätsgesetz” das ist ein Gattungsname. Und wie es in der Mechanik – sagen wir – Minimumgesetze Giebt – etwa der kleinsten Wirkung – so giebt es in der Physik ein Kausalitäts Gesetz, ein Gesetz von der Kausalitatsform.

 
   
Wie die Menschen ja auch eine Ahnung davon gehabt haben daß es ein „Gesetz
der kleinsten Wirkung” geben müsse ehe sie genau w[ü|u]ßten wie es lautete.
  (Hier wie so oftmals stellt sich das aprioristische als etwas rein logisches heraus.)

 
   
3.4.15.
Der Satz ist ein Maß der Welt

 
   
Dies ist das Bild eines Vorgangs und stimmt nicht. Wie kann es dann noch immer das Bild jenes Vorgangs sein?

 
   
Daß „a” a vertreten kann & „b” b vertreten kann wenn „a” in der Relation „R” zu „b” steht, darin ˇeben besteht
jene gesuchte potentielle interne – Relation.
 
   
[4|5].4.15.
Der Satz ist kein Wörtergemisch.
 
   
[11|10].4.15.
Auch die Melodie ist kein Tongemisch, wie alle unmusikalischen glauben.
 
   
12.4.15.
Ich kann von dem Wesen des Satzes nicht auf die einzelnen logischen Operationen kommen!!!
 
   
15.4.15.
Ich kann eben nicht herausbringen ◇◇◇ inwiefern der Satz das Bild de[r|s] Tat Sachverhaltes ist!
     Beinahe bin ich bereit
alle Bemühungen aufzugeben. ‒ ‒

 
   
16.4.15.
Die Beschreibung ist auch sozusagen eine Operation deren Basis ihre Hilfsmittel ˇund deren Resultat der beschriebene Gegenstand ist.

 
   
Das Zeichen „Nicht” ist die Klasse aller verneinender Zeichen.

 
   
17.4.15.
Das Subjective Universum.

 
   
Statt die logischen Operationen im Satz an dessen Teilsätzen zu vollziehen, können wir diesen auch Marken zuordnen und mit ihnen
operieren. Dann ist einem Satzbild ein mit ihm in der kompliziertester Weise zus[ä|a]mmenhängendes ˇMarkenSternbild von zugeordnet.

(
aRb
p
,
cSd
g
,
φe
r
) ((p ⌵ q) . r : ⊃ : q . r ≡ p ⌵ r)

 
   
18.4.15.
Für die Operation der Verneinung ist der Übergang von p auf ~p nicht characteristisch (Der Beste Beweis: sie führt au[h|c]h von ~p zu p)
 
   
19.4.15.
◇◇◇ Was sich in der Sprache spiegelt, kann ich nicht mit ihr ausdrücken.

 
   
23.4.15.
Wir glauben nicht a priori an ein Erhaltungsgesetz
sondern wir wissen a priori die möglichkeit seiner logischen Form.

 
   
Alle jene a priori gewissen Sätze, wie der Satz vom Grunde von der Continuität in der Natur etc. etc., alle diese sind aprioristische Einsichten bezüglich der Möglichkeit möglichen Formgebung der Sätze der Wissenschaft.

 
   
„Occams
Devise
Regel
” ist natürlich keine willkürliche oder durch ihren praktischen Erfolg gerechtfertigte Regel. Sie besagt daß unnötige Zeichen-Einheiten nichts be-
deuten.

 
   
Es ist klar daß Zeichen, die denselben Zweck erfüllen logisch identisch sind[, d|. D]as rein logische ist eben das was di alle diese leisten können.
 
   
24.4.15.
In der Logik (Mathematik) sind Prozess und & Resultat gleichwertig. (Darum keine Überraschungen)

 
  /  
25.4.15.
Da die Sprache in Internen Relationen zu Welt steht, so bestimmt sie und diese Relationen die logische Möglichkeit der Tatsachen. Haben wir ein bedeutungsvolles Zeichen so muß es in einer bestimmten
internen Relation zu einem Gebilde stehen. Zeichen & Relation bestimmen eindeutig die logische Form des Bezeichneten

 
   
Aber kann nicht irgendein sogenanntes Ding mit irgend einem solchen auf ein und dieselbe Weise zugeordnet werden?
    Es ist z.B. ganz klar daß wir die Wörter der Sprache als miteinander logisch aquivallente Einheiten – empfinden und – gebrauchen.

 
   
26.4.15.
Es scheint immer als ob es etwas gäbe was man als Ding betrachten könne, andererseits wirkliche einfache Dinge.



 
   
Es ist klar: Weder ein Bleistiftstrich noch ein Dampfschiff sind einfach. Besteht zwischen diesen beiden wirklich eine logische Aquivalenz?

 
   
„Gesetze” wie der Satz vom Grunde etc. handeln vo[n|m] dem Netz, nicht von dem was das Netz beschreibt.

 
   
26.4.15.
Durch die Allgemeinheit müßen die gebräuchlichen Sätze ihr einfaches Gepräge bekommen. kriegen

 
   
Wir müßen erkennen, wie die Sprache für sich selbst sorgt.

 
   
Der Satz welcher vom „Complex handelt steht in interner Beziehung zum Satze welcher
von dessen Bestandteil handelt.

 
   
27.4.15.
Die Willensfreiheit besteht darin daß Zukünftige Ereignisse jetzt nicht gewußt werden können. Nur dann könnten wir sie wissen, wenn die Kausalität eine innere Notwendigkeit wäre – wie etwa die des logischen Schlusses. – Der Zusammenhang von Wissen & Gewußtem ist der der logischen Notwendigkeit

 
   
Ich darf mich nicht um die Sprache kümmern brauchen.

 
   
Das Nicht-Stimmen ist ahnlich dem wie die Nicht-Identität.


28.4.15.



 
   
Die Operation des Verneinens besteht nicht etwa im Vorsetzen von ~ sondern in der Klasse aller verneinender Operationen.

 
   
Was für Eigenschaften hat aber dann eigentlich diese ideale Verneinende Operation?

 
   
Wie zeigt es sich wenn sich zwei Aussagen miteinander Vertragen?
Wenn man in p ⌵ q statt q p setzt so wird die Aussage zu p!

 
   
Gehört das Zeichen p.q auch
unter diejenigen welche p bejahen? – Ist p eins von den Zeichen für p ⌵ q?

 
   
Kann man so sagen?: Alle ◇ Zeichen welche p nicht bejahen, nicht von p bejaht werden und p nicht als tautologie oder contradiction enthalten alle diese Zeichen verneinen p.         
29.4.15.
 
   
29.4.15.
Das heißt: alle Zeichen die von p abhängig sind & die weder p bejahen noch von p bejaht werden.

 
   
30.4.15.
Das Vorkommen einer Operation kann natürlich allein
nichts besagen!

 
   
[P| p] wird von allen Sätzen bejaht aus denen es folgt.
 jeder Satz der p wiederspricht verneint p.

 
   
1.5.15.
Daß p.~p eine Contradiction ist zeigt daß ~p p widerspricht.

 
   
Skepticismus ist nicht unwiderleglich sondern offenbar unsinnig wenn er bezweifeln will wo nicht gefragt werden kann.

 
   
Denn Zweifel kann nur bestehen wo eine Frage besteht; eine Frage kann nur bestehen wo eine Antwort besteht, und diese
nur wo etwas gesagt werden kann.

 
   
Alle Theorien die besagen: „Es muß sich doch so verhalten, sonst könnten wir ja nicht philosophieren” oder „sonst könnten wir doch nicht leben” etc. etc., müßen natürlich verschwinden.

 
   
Meine Methode ist es nicht das Harte vom Weichen zu sondern, scheiden, sondern ◇◇◇ die Härte des Weichen zu sehen.

 
   
Es ist eine Hauptkunst des Philosophen sich nicht mit Fragen zu beschäftigen, die ihn nichts angehen.

 
   
Russells Methode in seiner „Sc. Methode
in Phil.” ist geradezu ein Rückschritt von der Methode der Physik
 
   
2.5.15.
Die Klasse aller Zeichen die sowohl p als auch q bejahen ist das Zeichen für p.q. Die Klasse aller Zeichen die entweder p oder q bejahen ist der Satz „p ⌵ q”.

 
   
3.5.15.
Man kann nicht sagen daß sowohl tautologien als contradictionen nichts sagen in dem Sinne daß sie etwa beide Nullpunkte in der Skala der Sätze wären. Denn zum Mindesten sind sie beide entgegengesetzte Pole.

 
   
Kann man sagen: Zwei Sätze sind ˇeinander entgegengesetzt, wenn
es kein Zeichen giebt daß sie beide bejaht – was eigentlich heißt: wenn sie kein gemeinsames Glied haben.

 
  /  
Man stellt sich also die Sätze als Klassen von Zeichen vor – die Sätze „p” und „q” haben das Glied „p.q” gemeinsam – und zwei Sätze sind einander entgegengesetzt wenn sie ganz außerhalb einander liegen.

 
   
4.5.15.
Das sogenannte Gesetz der Induktion kann jedenfalls kein logisches Gesetz sein, denn es ist offenbar ein [s|S]atz.

 
   
Die Klasse aller Sätze von der
Form F(x) ist der Satz (x) φx

 
   
5.15.15.
Giebt es die Allgemeine Satzform?
Ja, wenn darunter die eine „logische Constante” verstanden ist!

 
   
Immer wieder scheint die Frage einen Sinn zu haben: Giebt es einfache Dinge?” Und doch muß diese Frage unsinnig sein! –
 
   
6.5.15.
Man würde sich vergeblich bemühen den [s|S]cheinsatz „◇ „giebt es einfache Dinge?” in Zeichen der Begriffsschrift auszudrücken.






 
   
Es ist doch klar daß ich einen Begriff vo[n|m] dem habe, was Ding oder, von der einfachen Zuordnung vor mir habe wenn ich über diese Sache denke.
 Wie stelle ich mir aber das Einfache vor? Da kann ich immer nur sagen „‚x’ hat Bedeutung”. – Hier ist ein Großes Rätsel!

 
   
Als Beispiele des Einfachen f denke ich immer an Punkte des Gesichtsbildes. (Wie mir als typisch „Zusammengesetzte Gegenstände” immer Teile des Gesichtsbildes vorschweben)
 
   
7.5.15.
Ist Räumliche Zusammengesetztheit auch Logische Zusammengesetztheit? Es scheint doch, Ja!


 
   
Aus was besteht aber ˇz.B. ein gleichförmiger ˇgefärbter Teil meines Gesichtsbildes? Aus minimum sensibile? Wie sollte man denn den Ort eines jeden solchen bestimmen?

 
   
Auch wenn die von uns Gebrauchten Sätze alle Verallgemeinerungen enthalten, so müßen in ihnen doch die Urbilder der Bestandteile ihrer Spezialfälle vorkommen. Also bleibt die Frage bestehen wie wir zu jenen kommen.
 
   
8.5.15.
Daß es keine Zeichen eines bestimmten Urbilds giebt zeigt nicht daß jenes Urbild nicht vorhanden ist. Die Abbild Zeichensprachliche Abbildung geschieht
nicht so daß ein Zeichen eines Urbilds einen Gegenstand dieses desselben Urbilds vertritt. Das Zeichen und die interne Relation zum Bezeichneten bestimmen das Urbild dieses; wie Grundkoordinaten und Ordinaten die Punkte einer Figur bestimmen.

 
   
9.5.15.
Eine Frage: Können wir ohne einfache Gegenstände in der Logik auskommen?

 
   
Offenbar sind Satze möglich welch keine einfachen Zeichen enthalten d.h. keine Zeichen welche unmittelbar eine Bedeutung haben. Und diese sind wirklich Sätze die einen Sinn haben und die Definitionen ihrer Bestand-
teile brauchen auch nicht bei ihnen zu stehen.

 
   
Es ist doch klar daß die Bestandteile unserer Sätze durch Definitionen zerlegt werden können, und müßen, wenn wir uns der eigentlichen Struktur des Satzes nähern wollen. Jedenfalls giebt es also einen Prozess der Analyse. Und kann nun nicht gefragt werden ob dieser Prozess einmal zu einem Ende kommt? Und wenn, ja: Was wird das Ende sein??

 
   
Wenn es wahr ist daß jedes definierte Zeichen via seine Definitionen bezeichnet dann muß wohl die Kette der Definitionen einma
einmal ein Ende haben.

 
   
Der
zerlegte
definierte
Satz redet von mehr als der unzerlegte.

 
   
Die Zerlegung darf & kann den Satz macht den Satz komplizierter als er war aber kann & darf ihn nicht komplizierter machen als seine Bedeutung von Haus aus war.

 
  /  
Wenn der Satz ˇ
gerade
eben
so komplex ist wie seine Bedeutung, dann ist er ganz zerlegt.

 
   
Die Bedeutung unserer Sätze aber ist nicht unendlich kompliziert.


 
  /  
Der Satz ist das Bild der Tatsachen. Ich kann von einer Tatsache verschiedene Bilder Entwerfen (Dazu dienen mir die logischen Operationen) aber das für die Tatsache characteristische in diesen Bildern wird in allen dasselbe sein und von mir nicht abhängen.

 
  /  
Mit der Zeichenklasse des Satzes „p” ist bereits die Klasse „~p” etc etc gegeben. Wie es auch sein muß.

 
   
Aber, Setzt das nicht schon voraus daß uns die Klasse aller Sätze gegeben ist? Und wie kommen wir zu ihr?

10.5.15.


 
   
11.5.15.
Ist die logische Summe Zweier Tautologien eine Tautologie im ersten Sinne? Giebt es wirklich die dualität: Tautologie – Contradiction?

 
   
Unser Einfaches ist: das einfachste was wir kennen. – Das Einfachste zu dem unsere Analyse vordringen kann – es braucht nur als Urbild, als Variable in unseren Sätzen zu erscheinen – dies ist das Einfache welches wir meinen und suchen.





 
   
12.5.15.
Der Allgemeine Begriff der Abbildung und der der Coordinaten.

 
  /  
Angenommen der Ausdruck „~(∃x) x = x” wäre ein Satz so müßte nämlich etwa der: „Es giebt keine Dinge” dann müßte es ˇsehr wunder nehmen daß wir, um diesen Satz in Symbolen auszudrücken eine Relation ( = ) benützen müßen, von der in ihm
eigentlich
ursprünglich
gar nicht die Rede ist.

 
   
13.5.15.
Eine eigentümliche logische Manipulation, die Personifizierung der Zeit!

 
   
Nur nicht den Knoten zusammen-
ziehn be[f|v]or man sicher ist daß man das rechte Ende erwischt hat.

 
   
Können [d|D]ürfen wir einen Teil des Raumes als Ding betrachten.
Dies tun wir offenbar in gewissem Sinne immer, wo wir von den Räumlichen Dingen reden.

 
   
Es scheint nämlich – zum mindesten soweit ich jetzt sehen kann – mit de[r|m] Entfernung der Namen durch Definitionen Wegschaffen von Namen durch Definitionen nicht getan zu sein: die Komplexen räumlichen Gegenstände, zum Beispiel, scheinen mir in irgendeinem Sinn wesentlich Dinge zu
sein – ich sehe sie, sozusagen, als Dinge. – und ihre bezeichnung vermittelst Namen scheint mehr zu sein als ein blos Sprachlicher Trick. Die räumlichen ˇZusammengesetzten Gegenstände – z.B. – erscheinen wie es scheint – wirklich als Dinge.

 
   
Aber was bedeutet das alles?

 
   
Schon daß wir so ganz instinktiv jene Gegenstände durch Namen bezeichnen. –

 
   
14.5.15.
Die Sprache ist ein Teil unseres Organismus, und nicht weniger Compliziert als dieser.

 
   
⌊⌊⌋⌋
 
   
Das alte Problem von Complex und Tatsache!

 
   
15.5.15.
Die Complex Theorie drückt sich in Sätzen aus wie dieser: „Wenn ein Satz wahr ist dann existiert [e|E]twas”; [E|e]s scheint ein Unterschied zu sein zwischen [D|d]er Tatsache welche der Satz ausdrückt: a steht in der Relation R zu b, und dem Complex: a in der Relation R zu b welche eben dasjenige ist welches „existiert” wenn jener Satz wahr ist. Es scheint als könnten wir dieses Etwas bezeichnen, und zwar mit einem eigentlichen „Zusammengesetzten Zeichen”. – Die Gefühle die sich in diesen Sätzen ausdrücken
sind ganz natürlich und ungekünstelt; es muß ihnen also eine Wahrheit zu Grunde liegen. Aber welche?

 
   
Was liegt an meinem Leben?

 
   
Soviel ist klar, daß ein Complex nur durch seine Beschreibung gegeben sein kann; und diese stimmen oder nicht stimmen wird.

 
   
Der Satz in welchem von einem Complex die Rede ist, wird, wenn dieser nicht existiert, nicht unsinnig, sondern einfach falsch sein!

 
   
16.5.15.
Wenn ich den Raum sehe, sehe
ich alle seine Punkte?

 
   
Etwas „der Logik widersprechendes” kann in der Sprache darstellen kann man ebensowenig, wie in der Geometrie eine den Gesetzen des Raumes widersprechende Figur durch ihre Coordinaten darzustellen, oder etwa die Coordinaten eines Punktes zu geben welcher nicht existiert.

 
   
Gäbe es Sätze welche die Existenz von Urbildern besagten dann wären diese existenz unik und eine [a|A]rt „logische Sätze” und die Anzahl dieser Sätze beziehungsweise der Urbilder würde der Logik eine
unmögliche Realität geben. Es gäbe Coordination in der Logik.
 
   
17.5.15.
18.5.15.
Die Möglichkeit aller Gleichnisse, der Ganzen Bildhaftigkeit unserer Ausdrucksweise, ruht in der Logik der Abbildung.

 
   
19.5.15.
Wir können sogar einen in Bewegung begriffenen Körper, und zwar mit seiner Bewegung zusammen als Ding auffassen. So bewegt sich, der um die Erde rotierende sich drehende Mond, um die Sonne. Hier scheint es nun klar daß in dieser Verdinglichung nichts als eine logische Manipulation
vorliegt – deren möglichkeit übrigens höchst bedeutungsvoll sein mag.
Oder betrachten wir Verdinglichungen wie: eine Melodie, ein Gesprochener Satz. –

 
   
Wenn ich sage „‚x’ hat Bedeutung” empfinde ich da: es ist unmöglich daß „x” etwa dieses Messer oder diesen Brief bedeute”? Durchaus nicht. Im Gegenteil.
 
   
20.5.15.
Ein Complex ist eben ein Ding!
21.5.15.
 
   
Wohl können wir einen Tatbestand darstellen welcher räumlich darstellen welcher den Gesetzen der Physik zuwiederliefe, aber
wir können nicht keinen de[n|r] ˇden Gesetzen der Geometrie widersprechenden zuwiderliefe,. darstellen.

 
  /  
22.5.15.
Die Mathematische Notation der Unendlichen Reihen wie “1 +
x
1!
+

2!
+ …” mit den Pünktchen ist ein Beispiel jener erweiterten Allgemeinheit. Ein Gesetz ist gegeben und die Hingeschriebenen Glieder dienen als Ilustration.
So könnte man statt (x) fx schreiben „f(x).f(y) …”.

 
   
Räumliche & zeitliche Complexe

 
   
23.5.15.
Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.

 
   
Es giebt wirklich nur eine
Weltseele, welche ich vorzüglich meine Seele nenne, und als welche allein ich das erfasse, was ich die Seelen anderer nenne.

 
   
Die Vorige Bemerkung giebt den Schlüssel zur Entscheidung inwieweit der Solipsismus eine Wahrheit ist.

 
   
Schon lange war es mir bewußt daß ich ein Buch schreiben könnte „Was für eine Welt ich vorfand.”.

 
   
Haben wir nicht ebenc das Gefühl von der [e|E]infachen Relation, welches uns immer als Hauptgrund für die
Annahme
Existenz
der „einfacher Gegenstande” vorschwebt”, haben wir nicht dieses selbe Gefühl wenn wir an die Relation
zwischen
Namen
Wort
& komplexem Gegenstand denken?

 
   
Nehmen wir an der komplexe Gegenstand sei dies Buch; es heiße „A”. Dann zeigt doch daß Vorkommen des „A” im Satz das Vorkommen des Buches der Tatsache an. Es lößt sich eben auch bei der Analyse nicht willkürlich auf, so daß etwa seine Auflösung in jedem Satzgefüge eine gänzlich verschiedene wäre.

 
   
Und so wie das Vorkommen eines Dinges Ding[es|-] Namens in [V|v]erschiedenen Sätzen so zeigt das Vorkommen des Namens zusammengesetzter Gegenstände d[as|ie] Vorkommen
Gemeinsamkeit einer Form und eines Inhalts.

 
   
Trotzdem scheint nun der Unendlich komplexe Sachverhalt ein Unding zu sein!

 
   
Aber auch das scheint sicher, daß wir d die Existenz einfacher Gegenstände nicht aus der Existenz bestimmter Einfacher Gegenstände schließen, sondern sie vielmehr als Endresultat einer Analyse– , sozusagen durch die Beschreibung– , durch einen zu Ihnen führenden Prozess, kennen.

 
   
Deswegen, weil eine Redewendung unsinnig
ist, kann man sie noch immer gebrauchen – siehe die letzte Bemerkung.

 
   
In dem Buch „Die Welt welche ich vorfand” wäre auch über meinen Leib zu berichten und etwas zu sagen welche Glieder meinem Willen unterstehen etc. Dies ist nämlich eine Methode das Subject zu isolieren oder vielmehr zu zeigen daß es in einem Wichtigen Sinne kein Subje[c|k]t giebt: Von ihm allein nämlich könnte in diesem Buche nicht die Rede sein. –

 
   
24.5.15.
Wenn wir auch die Einfachen Gegenstande nicht aus der Anschauung kennen; so die komplexen Gegenstände kennen wir aus der Anschauung, wir wissen aus
der Anschauung daß sie komplex sind. – Und daß sie zuletzt aus einfachen Dingen bestehen müßen?
  Wir nehmen zum Beispiel aus unserem Gesichtsfeld einen Teil heraus, wir sehen daß er noch immer komplex ist, daß ein Teil von ihm noch immer komplex aber schon einfacher ist, u.s.w..–

 
   
Ist es denkbar daß wir – z.B. – sehen, daß alle Punkte einer Fläche gelb sind, ohne irgend einen Punkt dieser Fläche zu sehen. Fast scheint es so.

 
   
Der Entstehung der Probleme: die drückende Spannung die sich
einmal
endlich
in eine Frage zusammenballt, und sich objectiviert.
 
   
Wie würden wir, z.B., eine gleichmäßig mit Blau bedeckte Fläche beschreiben?

 
   
25.5.15.
Erscheint uns das Gesichtsbild eines minimum visibile wirklich als unteilbar? Was Ausdehnung hat ist Teilbar. Giebt es Teile in unserem Gesichtsbild die keine Ausdehnung haben? Etwa die der Fixsterne? –

 
   
Der Trieb zum Mystischen kommt von der Unbefriedigtheit unserer Wünsche durch die Wissenschaft. Wir wissen fühlen daß selbst, wenn alle möglichen Wissenschaftlichen Fragen beantwortet sind unser Problem noch gar nicht
berührt ist. Freilich bleibt dann eben keine Frage mehr; und eben dies ist die Antwort.

 
   
Die Tautologie wird von jedem Satze bejaht; die Contradiction von jedem verneint. (Man könnte ja an jede[m|n] Satz, ohne seinen Sinn zu ändern irgend eine Tautologie mit „und” anhängen und ebenso die Verneinung einer Contradiction.)
Und „ohne seinen Sinn zu ändern” heißt: ohne das Wesentliche am Zeichen selbst zu ändern. Denn; man kann das Zeichen nicht ändern ohne seinen Sinn zu ändern.





 
   
„aRa” muß Sinn haben wenn „aRb” Sinn hat.

 
   
26.5.15.
Wie aber soll ich jetzt das allgemeine Wesen des Satzes erklären? Wir können wohl sagen: alles, was der Fall ist (oder nicht ist) kann durch einen Satz abgebildet werden. Aber hier haben wir den Ausdruck „der fall sein”! Er ist ebenso problematisch.

 
   
Das Gegenstück zum Satze bilden die Gegenstände.

 
  / \ \  
Die Gegenstände kann ich in der Sprache nur nennen. Sie werden durch Zeichen vertreten[.|s]sie.



 
  /  
27.5.15.
Ich kann nur von ihnen sprechen, sie aussprechen kann ich nicht.

 
   
„Aber könnte es nicht etwas geben ˇwas durch einen Satz sich nicht ausdrücken läßt (und auch kein Gegenstand ist)?”. Das ließe sich eben dann durch die Sprache nicht ausdrücken; und wir können auch nicht darnach fragen.

 
   
Wie wenn es etwas außerhalb den Tatsachen Giebt? Was unsere Sätze nicht auszudrücken vermögen? Aber da haben wir ja z.B. die Dinge, und wir fühlen gar kein Verlangen
sie in Sätzen auszudrücken. Was sich nicht ausdrücken läßt das drücken wir nicht aus –. Und wie wollen wir fragen ob sich das ausdrücken läßt, was sich nicht ausdrücken läßt?

 
   
Giebt es kein Bereich außerhalb den Tatsachen?

 
   
28.5.15.
„Zusammengesetztes Zeichen” und „Satz” sind gleichbedeutend.

 
   
Ist es eine Tautologie zu sagen: die Sprache besteht aus Sätzen?
 Es scheint, ja.

 
   
29.5.15.
Aber ist die Sprache, die einzige
Sprache?
 Warum soll es nicht eine Ausdrucksweise geben mit der ich über die Sprache reden kann, so daß [sie| diese] mir in Coordination mit etwas [a|A]nderem erscheinen kann?

 
   
Nehmen wir an die Musik wäre eine solche Ausdrucksweise: [d|D]ann ist jedenfalls characteristisch für die Wissenschaft, daß in ihr keine musikalischen Themen verwendet werden ˇvorkommen.

 
   
Ich selbst schreibe hier nur Sätze hin. Und warum?

 
   
Wie ist die Sprache Unik?

 
   
30.5.15.
Die Worte sind wie die Haut
auf einem tiefen Wasser.
Es ist klar daß es auf dasselbe hinauskommt zu fragen, was ist ein Satz, wie zu fragen was ist eine Tatsache – oder ein Complex.

 
   
Und warum soll man nicht sagen: „Es giebt Komplexe; man kann sie mit Namen benennen oder durch sätze abbilden”?

 
   
Der Name eines Komplexes fungiert im Satz wie der Name eines Gegenstandes welchen ich nur durch eine Beschreibung kenne. – Als Beschreibung fungiert der ihn abbildende Satz.


 
   
Aber wenn es nun einfache Gegenstände Giebt, ist es richtig ihre Zeichen und jene anderen „Namen” zu nennen?

 
   
Oder ist Namen sozusagen ein logischer Begriff?
„Er kennzeichnet die Gemeinsamkeit einer Form und eines Inhalts”. –
Je nach der Verschiedenheit der Struktur des Komplexes bezeichnet sein Name in anderer Art & Weise und unterliegt anderen Syntaktischen Gesetzen.

 
   
Der Fehler in dieser Auffassung muß darin liegen, daß sie einerseits Komplexe
und einfache Gegenstande einander entgegenstellt andererseits aber sie als verwan[d|t] behandelt.
   Und doch: Bestandteile undc Complx scheinen einander verwant, und entgegengesetzt zu sein!
 (Wie der Plan einer Stadt und die Karte eines Landes die vor uns in gleicher Größe, und verschiedenen Maßstäben liegen)

 
   
Woher dies Gefühl!: „Allem was ich [S|s]ehe, dieser Landschaft, dem Fliegen der Samen in der Luft, all diesem kann ich einen Namen zuordnen
:
;
ja, was, wenn nicht dieses,
sollten mir Namen benennen”?

 
   
Namen kennzeichnen die Gemeinsamkeit einer Form und eines Inhalts. – Sie kennzeichnen erst in Verbind mit ihrer Syntaktischen Verwendung ˇzusammen eine bestimmte logische Form.

 
   
31.5.15.
Mit der Weltbeschreibung durch Namen kann man nicht mehr leisten als mit der allgemeinen Weltbeschreibung!!!

 
   
Könnte man also ohne Namen auskommen?? Doch wohl nicht.

 
   
Die Namen sind notwendig zu einer Aussage, daß diese[r|s] Gegenstand Ding jene Eigenschaft besitzt u.s.f..
  Sie verknüpfen die Satzform mit Ganz bestimmten Gegenständen.
  Und wenn die Allgemeine Weltbeschreibung wie eine Schablone der Welt ist, so nageln sie die Namen so an die Welt daß sie sich überall mit ihr deckt.

 
   
1.6.15.
Das Große Problem um welches sich alles dreht, was ich schreibe, ist: Ist, a priori, eine Ordnung in der Welt, und wenn, ja, Worin besteht sie?

 
   
Du siehst in die Nebelwolke
und kannst dir daher einreden das Ziel sei schon nahe.
Aber der Nebel zerrinnt und das Ziel ist noch nicht in Sicht!

 
   
2.6.15.
Ich sagte: „Eine Tautologie wird von jedem Satze bejaht”; damit ist aber noch nicht gesagt, warum sie kein Satz ist. Ist denn damit schon gesagt warum ein Satz nicht von p und von ~p bejaht werden kann?!

 
   
Meine Theorie bringt nämlich eigentlich nicht heraus warum daß der Satz zwei Pole haben muß.



 
   
Ich müßte nämlich jetzt in de[m|r] Ausdrücken Redeweise dieser Theorie einen Ausdr[ü|u]ck dafür finden, wieviel ein Satz sagt. Und es müßte sich dann eben ergeben daß Tautologien nichts sagen.

 
   
Aber wie ist dies Maas Vielsagendheit zu finden?

 
   
Es ist jedenfalls vorhanden; und unsere Theorie muß es zum Ausdruck bringen können.

 
   
3.6.15.
Man könnte wohl sagen: Der Satz sagt am meisten, aus welchem am meisten folgt.

 
   
Könnte man sagen: „aus welchem die
meisten, von einander unabhängigen, Sätze folgen”?

 
   
Aber geht es nicht so?: Wenn p aus q folgt, aber nicht q aus p, dann sagt q mehr als p
  Nun aber folgt aus einer Tautologie gar nichts. – Sie aber folgt aus jedem Satz.
  Analoges gilt von ihrem Gegenteil.

 
   
Aber wie! Wäre da die Contradiction nicht der vielsagenste Satz? Aus „p.~p” folgt ja nicht nur „p” sondern auch „~p”! Aus Ihnen folgt jeder Satz und sie folgen aus keinem!? Aber ich kann doch aus
einer Contradiction nichts schließen, eben weil sie eine Contradiction ist!
   Aber wenn die Tautologie Contradiction die Klasse aller Sätze ist, so ble ist doch die Contradiction wird die Contradiction Tautologie das Gemeinsame aller Klassen von Sätzen welche nichts Gemeinsames haben, ˇund sie verschwindet dann gänzlich. „p ⌵ ~p” wäre also nur scheinbar ein Zeichen In Wirklichkeit aber die Auflösung des Satzes.

 
   
Die Tautologie verschwindet sozusagen innerhalb allen Sätzen die Contradiction
außerhalb allen Satzen.

 
   
– Bei diesen Betrachtungen scheine ich übrigens immer unbewußt vom Elementarsatz auszugehen. –

 
   
Die Contradiction ist die äußere Grenze der Sätze; kein Satz bejaht sie. Die Tautologie ist ihr Substanzloser Mittelpunkt. (Man kann den Mittelpunkt einer Kreisfläche als deren innere Begrenzung auffassen)

 
   
(Das Erlösende Wort ist übrigens hier noch nicht gesprochen.)

 
   
Es ist hier nämlich sehr leicht die Logische Adition und das
logische Produkt miteinander zu verwechseln.

 
   
Wir kommen nämlich zu dem scheinbar merkwürdigen Resultat, daß zwei [s|S]ätze etwas gemeinsam haben müßen um von einem Satz bejaht werden zu können.

 
   
(Die Gehörigkeit zu einer Klasse ist aber auch etwas, was Sätze gemeinsam haben können!)

 
   
(Hier liegt noch eine entschiedene und entscheidende Unklarheit in meiner Theorie.) Daher ein Gewisses Gefühl der Unbefriedigung!)
 
   
4.[5|6].15.
„p.q” hat nur dann Sinn
wenn „p ⌵ q” Sinn hat.

 
   
5.6.15.
„p.q” bejaht „p” und „q”. Das heißt aber doch nicht daß „p.q” der Gemeinsame Bestandteil von „p” und „q” ist sondern im Gegenteil daß sowohl „p” als auch „q” in „p.q” enthalten sind.

 
   
In diesem Sinne hätten p und ~p sogar etwas gemein zum Beispiel ◇◇◇ Sätze wie ~p ⌵ q und p ⌵ q. Das heißt, : es giebt allerdings Sätze welche sowohl von „p” als auch von ni „~p” bejaht werden – z.B. die obigen –; es giebt aber keine die ˇsowohl p als auch ~p bejahen.

 
   
Damit ein Satz wahr sein kann
muß er auch falsch sein können.

 
   
Warum sagt die Tautologie nichts? Weil in ihr von fornherein jede Möglichkeit zugegeben wird; weil …

 
  /  
Es muß sich im Satz selbst zeigen daß er etwas sagt und an der tautologie daß sie nichts sagt.

 
   
Man kann auch nicht sagen: p[|.]~ p ist dasjenige – etwa das Nichts – welches p und ~p gemeinsam haben, weil sie ja in dem Sinne wirklich Sätze gemein haben

 
  / /  
In dem eigentlichen Zeichen für p liegt wirklich schon das
Zeichen „p ⌵ q”. (Denn es ist ˇdann möglich dieses Zeichen ohne Weiteres zu bilden)

 
   
6.6.15.
(Diese Theorie behandelt die Sätze exclusiv, sozusagen als eine eigene Welt und nicht in Verbindung mit demjeni was sie darstellen.)

 
   
Die Verbindung der Bild-Theorie mit der Klassen-Theorie wird erst später ganz einleuchtend werden.

 
   
Man kann von einer Tautologie nicht sagen daß sie wahr ist, denn sie ist wahr gemacht.

 
   
Sie ist kein Bild der Wirklichkeit insofern als sie nichts darstellt.
sie ist das, was alle Bilder gem – einander widersprechende – gemeinsam haben.

 
  /  
In der Klassen-Theorie ist noch nicht ersichtlich warum der Satz seinen Gegensatz bedarf Warum er ein von dem übrigen Teil des logischen Raumes abgetrennter Teil ist.

 
  /  
Der Satz sagt, es ist: so, und nicht: so. Er stellt eine möglichkeit dar und bildet doch schon ersichtlich [einen| den] Teil eines Ganzen dessen Zügen er trägt – und von welchem er sich abhebt.

 
   
– p. ⌵ .q. ⌵ .~p ist auch ein Tautologie. –
Es giebt wohl Sätze die sowohl p als auch ~p zulassen aber keinen den sowohl p als auch ~p bejaht.

 
   
~p       p       ~p

~q       q       ~q

~r       r       ~r

~s       s       ~s

(Ƒ)       Die Möglichkeit von „p ⌵ q” wenn „p” gegeben ist, ist
eine Möglichkeit
sozusagen
von ˇnach einer anderen Dimension als die Unmöglichkeit von „~p”.

 
   
„p ⌵ ~p” ist ein Ganz spezieller Fall von „p ⌵ q”.

 
   
„p” hat nichts mit „~p ⌵ q” gemein.

 
  /  
Dadurch daß ich an „p” das „~” hänge, tritte der Satz in eine andere Satz[K|k]lasse.



 
   
Jeder Satz hat nur ein Negativ; … Es giebt nur einen Satz der ganz außerhalb von „p” liegt.

 
   
Man könnte auch so sagen: Der Satz welcher p und ~p bejaht, wird von allen Sätzen verneint; der Satz welcher p oder ~p bejaht wird von allen Sätzen bejaht.

 
   
Mein Fehler muß darin liegen daß ich dasjenige was aus dem Wesen der Verneinung u.a. folgt zu deren ihrer Definition gebrauchen will. – Die Gemeinsamkeit der Grenze von „p” & „~p” kommt in der von mir versuchten Erklärung der Verneinung gar nicht vor.


 
   
7.6.15.
Wenn man z.B. sagen könnte: alle Sätze die p nicht bejahen, bejahen ~p so hätte man damit eine genügende Beschreibung. – Aber so geht es nicht.

 
   
Kann man aber nicht sagen „~p” ist dasjenige was ˇnur solche alle Sätze ˇmiteinander gemeinsam haben welche „p” nicht bejahen? – Und hieraus folgt ja schon die Unmöglichkeit von „p.~p”.
    (All dies setzt ˇnatürlich schon die existenz der Gesammten Satzwelt voraus, mit Recht?)

 
   
Es genugt nicht darauf hinzuweisen daß ~p außerhalb p liegt! nur dann wird man
alle [e|E]igenschaften von „~p ableiten können bis wenn „~p” wesentlich als das Negativ von p eingeführt wird!!
 Aber wie das tun!??

 
   
 Oder verhält es sich so, daß wir den Satz ~p überhaupt nicht „einführen” können, sondern, er tritt uns als vollendete Tatsache entgegen und wir können nur auf seine einzelnen formellen Eigenschaften hinweisen, wie z.B. daß er nichts mit p gemeinsam hat, daß kein Satz ihn und p enthalt etc. etc..?

 
   
8.6.15.
Jeder „Mathematische Satz” ist ein in Zeichen dargestellter
Modus ponens. (Und es ist klar, daß man den Modus ponens nicht in einem Satz ausdrücken kann)

 
   
Die Gemeinsamkeit der Grenze von p und ~p drückt sich dadurch aus, daß das Negativ eines Satzes nur mit Hilfe eben dieses bestimmt wird. Wir sagen ja eben: das Negativ eines Satzes ist der Satz welcher … und nun folgt
die
eine
Beziehung zu von ~p zu p. –
 
   
9.6.15.
Man könnte natürlich einfach so sagen: Die Verneinung von p ist der Satz welcher keinen Satz mit p gemeinsam hat.


 
   
Der Ausdruck „tertium non datur” ist eigentlich ein fölliger Unsinn. (von einem Dritten ist eben in p ⌵ ~p nicht die rede!)

 
   
Sollten wir das nicht auf unsere Erklärung des Negatives eines Satzes anwenden können?

 
   
Können wir nicht sagen: Unter allen Sätzen welche nur von p abhängig sind, giebt es nur solche, welche p bejahen und solche, welche es verneinen.

 
   
Ich kann also sagen das Negativ von p ist die Klasse aller Sätze welche nur von „p” abhängig sind und
“p” nicht bejahen.


 
   
10.6.15.
“p ∙ q ⌵ ~q” ist von „q” nicht abhängig!!

 
   
Ganze Sätze, verschwinden!

 
  /  
Schon das, daß „p ∙ q ⌵ ~q” von „q” unabhängig ist obwohl es das ˇSchriftZeichen „q” offenbar enthält, zeigt, uns wie Zeichen von der Form η ⌵ ~η scheinbar, aber doch nur scheinbar, existieren können.

 
  /  
Dies kommt natürlich daher, daß diese Zusammenstellung „p ⌵ ~p” zwar äußerlich möglich ist, aber nicht den Bedingungen genügt unter welchen ein solcher Complex etwas sagt also ein Satz ist.


 
   
„p ∙ q ⌵ ~q” sagt dasselbe wie „p ∙ r ⌵ ~r” – was immer q und r besagen mag –: Alle Tautologien besagen dasselbe. (Nämlich Nichts) [[d|D]ie beiden Beispiele sind untereinander zu schreiben]

 
   
Auß der letzten Erklärung der Verneinung folgt daß nur alle ˇvon p ˇallein abhängigen Sätze welche nur von p abhängig sind und es p nicht bejahenˇ – und nur solche –, p verneinen. Also sind „p ∙ ~p” und „p ⌵ ~p” keine Sätze, denn, das erste Zeichen bejaht weder noch verneint es p und das zweite würde müßte beide bejahen

 
   
Da ich nun aber doch p ⌵ ~p und p.~p hinschreiben kann, zumal in Verbindung mit anderen
Sätzen so muß man klar gemacht gestellt werden welche Rolle diese Scheinsätze nun, besonders in jenen Verbindungen, spielen. Denn sie sind natürlich nicht als ein [f|v]öllig bedeutungsloses Anhängsel – wie etwa ein Bedeutungsloser Name – zu behandeln. Sie gehören vielmehr mit in den Symbolismus – wie die „0” in der Arithmetik.

 
   
– Da ist es klar, daß p ⌵ ~p die Rolle eines wahren Satzes spielt, der aber Zero sagt.

 
   
Wir sind also wieder bei der Quantität des Sagens:



 
   
11.6.15.
Aus allen Sätzen folgt das Gegenteil von „p.~p”, heißt das soviel daß „p.~p” nichts sagt? – Nach meiner früheren Regel müßte die Contradiction ja mehr sagen als alle ˇanderen Sätze.

 
   
Contradiction |–––– ∙ ––––| Tautologie
   Satz
(Ƒ)


 
   
Wenn ein Vielsagender Satz auch falsch ist, so sollte eben das interessant sein, daß er falsch ist. Es ist befremden[t|d] daß das Negativ eines Vielsagenden Satzes gänzlich nichtssagend ist sein soll.

 
   
Wir sagten: Wenn p aus q folgt aber
nicht q aus p so sagt q mehr als p; Wenn nun aber aus p folgt daß q falsch ist nicht aber aus q daß p falsch ist, was dann?
 Aus [q|p] folgt ~q; aus q nicht ~p –?
 
   
12.6.15.
Man könnte eigentlich bei jedem Satz fragen: Wieviel sagt es bedeutet es ˇWas hat es zu bedeuten, wenn er wahr ist, wieviel ˇWas hat es zu bedeute[t|n] es wenn er falsch ist.
   Nun ist p.~p seiner Annahme nach immer ˇnur falsch, und dies ˇhat also nichts zu bedeut[et|en] also nichts; und was ˇwieviel es bedeute wenn er wahr ist kann man ja gar nicht fragen.

 
   
13.6.15.
Wenn „p.~p” Wahr sein könnte, so würde es allerdings sehr
vielsagend sein besagen. Aber die Annahme daß es Wahr ist kommt eben bei ihm nicht in Betracht da es seiner Annahme nach immer falsch ist.

 
   
Eigenthümlich: Die Wörter „Wahr” und „Falsch” beziehen sich auf die Beziehung des Satzes zur Welt; daß diese Wörter in ihm selbst zur seiner Darstellung verwendet werden können!

 
  /  
Wir sagten: Wenn ein Satz nur von p abhängig ist und wenn er „p” bejaht dann verneint er es nicht, und umgekehrt.: Ist dies wirklich Dies das Bild jener gegenseitigen Ausschließung von p und ~p? Der Tatsache, daß
was in ~p das ist, was Außerhalb p
liegt
ist
?

 
   
Es scheint doch so! Der Satz „~p” ist in ebendiesem demselben Sinne das was außerhalb „p” liegt. – (Vergiss auch nicht daß das Bild sehr komplicierte Coordinaten zur Welt haben kann.)

 
   
Man könnte übrigens einfach sagen: „pv „p.~p” sagt im eigentlichen Sinne des Wortes Nichts. Weil im Vornherein keine Möglichkeit gelassen ist die er richtig darstellen kann.

 
   
Wenn, beilaufig gesprochen, „p folgt aus q” heißt, wenn p wahr ist so muß q wahr sein dann kann man überhaupt nicht sagen
daß irgend etwas aus „p.~p” folgt, da es die Hypotese daß „p.~p” wahr [ist| sei] nicht giebt!!

 
   
14.6.15.
Wir sind uns also darüber klar geworden daß Namen für die verschiedensten Formen stehen, und stehen dürfen, und daß nun erst die Syntaktische [Ver|An]wendung die darzustellende Form charakterisiert.
Was ist nun die Syntactische Ver Anwendung von Namen einfacher Gegenstände?

 
   
Was ist mein Grundgedanke wenn ich von den Einfachen
Gegenständen rede: Genügen nicht ˇam Ende die „Zusammengesetzten Gegenstände” gerade den Anforderungen, die ich scheinbar an jene Stelle? Gebe ich diesem Buch einen Namen „N” und rede nun von N, ist nicht das Verhältnis von N zu jenem „Zusammengesetzten Gegenstand”, zu jenen Formen und Inhalten gerade dasjenige welches wesentlich dasselbe welches ich mir zwischen Namen und Einfachem Gegenstand dachte?
Denn Wohlgemerkt, : wenn auch der Name „N” bei weiterer Analyse verschwindet so deutet er doch Ein Gemeinsames
an.

 
   
 Wie steht es aber mit der Bedeutung der Namen außerhalb des Satzzusammenhanges?

 
  /  
Man könnte aber die Frage auch so vorbringen: Es scheint daß die Idee des Einfachen in der des Komplexen und in der Idee der Analyse bereits liegt enthalten liegt, so ˇzwar daß, wir ganz abgesehe[n|n]d von irgendwelchen Beispielen Einfacher Gegenstände, oder von Sätzen in welchen von solchen die Rede ist; geheimnisvoll zu dieser Idee gelangen kommen und die Existenz
der Einfachen Gegenstände als eine logische Notwendigkeit ˇ– a priori – einsehen.
Es hat also den Anschein, daß sich die Existenz der Einfachen Gegenstände zu der der Komplexen ge so verhält wie der Sinn von ~p zum Sinn von p: Der Einfache Gegenstand sei im Komplexen präjudiziert.

 
  /  
15.6.15.
(Dies ist ja nicht zu verwechseln mit der Tatsache, daß der Bestandteil im Komplex präjudiziert ist.)

 
   
(Eine der schwersten Aufgaben des Philosophen ist es zu finden wo ihn der Schuh drückt.)



 
   
Ich empfinde die Möglichkeit dieser Uhr ˇwie sie vor mir liegt einen Namen einfach zuzuordnen. Ich empfinde daß dieser Name auch außerhalb eines Satzes seine Bedeutung haben wird insoweit ich dies überhaupt je empfinde . Und ich empfinde daß jener Name in einem Satze daß jener Name allenc Anforderungen an den Namen des Einfachen Gegenstandes entsprechen wird.

 
   
Es ist ganz klar daß ich tatsächlich dieser Uhr wie sie hier vor mir liegt und geht einen Namen zuordnen kann und daß dieser [n|N]ame außerhalb jedes Satzes ein Bedeutung haben
wird in demselben Sinne des Wortes wie ich es überhaupt jemals gemeint habe, und …

 
   
1[5|6].6.15.
Wir wollen jetzt einmal sehen, ob diese Uhr tatsächlich allen Bedingungen entspricht um ein „Einfacher Gegenstand” zu sein. –

 
   
Die Frage ist eigentlich die: Muß ich, um die Syntaktische Behandlungsweise eines Namens zu kennen, die Art d[er|ie] Zusammensetzung seiner Bedeutung kennen?, wenn ja so drückt sich die Ganze zusammensetzung auch ˇschon im unanalysierten Satze aus. … –
 
   
(Man versucht oft, zu große Gedankenklüfte zu überspringen und fällt dann mitten hinein.)

 
   
Das was uns a priori gegeben scheint ist der Begriff: Dieses. ◇◇◇ – Identisch mit dem Begriff des Gegenstands.

 
   
Auch Relation und Eigenschaften etc sind Gegenstände.

 
  /  
Meine Schwierigkeit besteht doch darin: In allen mir vorkommenden Sätzen kommen Namen vor welche aber bei weiterer Analyse wieder verschwinden müssen. Ich
weiß daß eine solche weitere Analyse möglich ist bin aber nicht im Stande sie vollständig durchzuführen. Trotzdem nun weiß ich allem Anscheine nach daß wenn die Analyse vollständig durchgeführt wäre, [I|i]hr Resultat ein Satz sein müßte der wieder Namen Relationen etc. enthielte. Kurz es scheint als wüßte ich auf diese Weise nur eine Form von welcher ich kein einziges Beispiel kenne.
  Ich sehe: die Analyse kann weitergeführt werden und kann mir nun nicht ˇsozusagen vorstellen, daß
sie zu etwas anderem führt als zu den mir bekannten Satzgattungen.

 
   
Wenn ich sage diese Uhr ist Glänzend und das was ich mit diese Uhr meine ändert seine Zusammensetzung im Geringsten so andert sich damit nicht nur der Sinn des Satzes dem Inhalt nach sondern die Aussage über diese Uhr ändert sofort auch ihren Sinn. ◇◇◇ [d|D]ie ganze Form des Satzes ändert sich.

 
  /  
Das heißt die Syntaktische Verwendung
der
von
Namen charakterisiert vollstandig die
Form der zusammengesetzten Gegenstande welche sie bezeichnen.

 
   
Jeder Satz der einen Sinn hat hat einen Kompletten Sinn, und er ist ein Bild der Wirklichkeit so daß, was in ihm noch nicht gesagt ist ◇◇◇ einfach nicht zu seinem Sinn gehören kann.
 Wenn der Satz „diese Uhr glänzt” einen Sinn hat so muß es erklärbar sein, wie dieser Satz diesen Sinn hat.

 
   
– Wenn ein Satz uns etwas sagt so muß er wie er da steht ein Bild
der Wirklichkeit sein und zwar ein Vollständiges. – Es wird natürlich auch etwas geben was er nicht sagt – aber was er sagt sagt er vollständig und es muß sich scharf begrenzen lassen.

 
   
Ein Satz mag also zwar ein Unvollstandiges Bild einer gewissen Tatsache sein, aber er ist immer ein Vollständiges Bild.

 
   
Daraus schiene es nun als ob in Gewissem Sinne alle Namen echte Namen wären. Oder wie ich auch sagen könnte als ob alle Gegenstände in gewis-
sem Sinne einfache Gegenstände wären.

 
   
17.6.15.
Nehmen wir an jeder Räumliche Gegenstand bestehe aus unendlich vielen Punkten, dann ist es klar daß ich diese nicht alle namentlich anführen kann wenn ich von jenem Gegenstand spreche. Hier wäre also ein Fall wo ich zur vollständigen Analyse im alten Sinne gar nicht kommen kann; und vielleicht ist gerade dieser der gewöhnliche Fall.

 
   
Daß ist doch klar daß die Sätze die die Menschheit ausschließlich benützt daß diese so wie sie stehen einen Sinn
haben werden und nicht erst auf eine zukünftige Analyse warten um einen Sinn zu erhalten.

 
   
Nun scheint es aber doch eine legitime Frage: ◇◇◇ sind ˇ– z.B. – räumliche Gegenstände aus Einfachen Teilen zusammengesetzt, kommt man bei ihrer Zerlegung auf Teile die nicht mehr zerlegbar sind, oder ist dies nicht der Fall?
  – Was für eine Art Frage ist aber dies? –
 Ist es etwa, a priori, klar daß wir bei der Zerlegung auf einfache Bestandteile kommen müßen – liegt dies etwa schon im Begriff der Zerlegung –, oder
ist eine Zerlegbarkeit ad infinitum möglich? – Oder am Ende gar ein Drittes?

 
   
Jene Frage ist eine logische und die Zusammengesetztheit der räumlichen Gegenstände ist eine logische denn zu sagen, daß ein Ding ein Teil eines anderen sei ist immer eine Tautologie.

 
   
Wie aber, wenn ich etwa sagen wollte daß ein Bestandteil einer Tatsache eine bestimmte Eigenschaft habe? Dann müßte ich sie namentlich anfuhren und eine logische Summe verwenden.

 
   
Gegen eine unendliche Zerlegbarkeit scheint auch nichts
zu sprechen.

 
   
Und immer wieder drängt es sich uns auf daß es etwas Einfaches Unzerlegbares giebt, ein Element des Seins kurz ein Ding.

 
  /  
Es geht zwar nicht gegen unser Gefühl daß wir Sätze nicht soweit zerlegen können um auf die Elemente namentlich anzuführen aber wir fühlen daß die Welt aus Elementen bestehen muß. Und es scheint als sei das identisch mit dem Satz die Welt müße eben sein was sie ist, sie müße bestimmt sein. Oder mit anderen Worten
was schwankt sind unsere Bestimmungen nicht die Welt. Es scheint als hieße die Dinge l[ä|e]ugnen soviel als zu sagen Die Welt könne sozusagen unbestimmt sein in dem Sinne etwa in welchem unser Wissen unsicher und unbestimmt ist.

 
   
Die Welt hat eine Feste Struktur.

 
   
Ob nicht die Darstellung durch unzerlegbare Namen nur ein System ist?

 
  /  
Alles was ich will ist ja nur vollständige Zer-
legtheit meines Sinnes!!
 Mit anderen Worten der Satz muß vollkommen Artikuliert sein. ˇAlles Was sein Sinn mit einem anderen Sinn gemeinsam hat muß im Satz separat enthalten sein. Kommen Verallgemeinerungen vor so müßen die Formen der besonderen Fälle ersichtlich sein. – Und es ist klar daß diese Forderung berechtigt ist da sonst kann der Satz überhaupt kein Bild von irgend Etwas sein.
 Denn wenn im Satze möglichkeiten offen gelassen werden so muß eben das bestimmt was sein: was offen gelassen wird. Die Verallgemeinerungen
der Form – z.B. – müßen bestimmt sein. Was ich nicht weiß das weiß ich nicht, aber der Satz muß mir zeigen was ich weiß. Und ist dann nicht dies Bestimmte zu dem ich kommen muß gerade dies Einfache ◇◇◇ einfach in dem Sinn der mir immer vorgeschwebt hat? Es ist sozusagen das Harte.
 „Zusammengesetzte Gegenstände giebt es nicht heißt dann also für uns: Im Satz muß klar sein wie der Gegenstand zusammengesetzt ist soweit wir uberhaupt von seiner Zusammengesetztheit reden
können. – Der Sinn des Satzes muß im Satze in seine Einfachen Bestandteile zerlegt erscheinen. –. Und diese Teile sind dann wirklich unzerlegbar, denn weiter zerlegte wären eben nicht [D|d]iese. Mit anderen Worten der Satz läßt sich eben dann nicht mehr durch einen ers[ä|e]tzen welcher mehr Bestandteile hat sondern jeder der mehr bestandteile hat hat auch auch nicht diesen Sinn.
 Immer wenn der Sinn des Satzes vollkommen in ihm selbst ausgedrückt ist, ist der Satz in seine Einfachen Bestandteile
zerlegt – eine weitere Zerlegung ist unmöglich und eine Scheinbare überflüssig, – und diese sind Gegenstände im ursprünglichen Sinne.
 
   
18.6.15.
Ist die Zusammengesetztheit eines Gegenstandes für einen Satz den Sinn eines Satzes bestimmend, dann muß sie soweit im Satze abgebildet sein als sie seinen Sinn bestimmt. Und soweit die Zusammen[z|s]etzung für diesen Sinn nicht bestimmend ist, soweit sind die Gegenstände dieses Satzes einfach. Sie können nicht weiter zerlegt werden. –


 
   
Die Forderung der Einfachen Dinge, ist die Forderung der Bestimmtheit des Sinnes.

 
   
– Denn, rede ich etwa von dieser Uhr und meine damit etwas Complexes und es kommt auf die Zusammensetzung nicht an so wird im Satz eine ˇVerAllgemeinerung auftreten und ihre Grundformen werden, soweit sie überhaupt gegeben sind, vollkommen bestimmt sein.

 
   
Wenn es einen Endlichen Sinn giebt und einen Satz der diesen vollständig ausdrückt dann giebt es auch Namen für einfache Gegenstände.


 
   
(Das ist die richtige Designation)

 
   
Wenn nun aber ein [E|e]infacher Name einen unendlichen komplexen Gegenstand bezeichnet? Wir sagen zum Beispiel etwas von einem Fleck unseres Gesichtsbilds aus etwa daß er rechts von einer Linie liege und wir nehmen an daß jeder solche Fleck unseres Gesichtsbilds unendlich komplex ist. sagen wir dann von einem Punkt in [diesem| jenem] Fleck daß er rechts von der Linie liege dann folgt dieser Satz aus dem früheren und wenn unendlich viele Punkte in dem Flecken liegen dann folgen
unendlich [f|v]iele Sätze verschiedenen Inhalts logisch aus jenem ersten
! Und dies zeigt schon daß er tatsächlich ˇselbst unendlich komplex war. Namlich nicht das Satzzeichen allein wol aber mit seiner syntaktischen Verwendung.

 
   
Nun ist es aber natürlich sehr leicht möglich daß in Wirklichkeit nicht unendlich viele verschiedene Sätze aus einem solchen Satz folgen weil unser Gesichtsbild vielleicht – oder wahrscheinlich – nicht aus unendlichen vielen Teilen besteht – sonder jener kon-
tinuierliche Gesichtsraum erst eine nachtragliche Construktion ist –; und dann folgt eben nur eine endliche Zahl Sätze aus dem bewußten und er ˇselbst ist in jedem Sinne endlich.

 
   
Aber beeinträchtigt nun diese mögliche unendliche zusammengesetztheit des Sinnes, dessen Bestimmtheit?

 
   
Man könnte die Bestimmtheit auch so fordern!: Wenn ein Satz Sinn haben soll so muß vorerst die Syntaktische Verwendung jedes seiner Teile
festgelegt Sein. – Man kann z.B. nicht erst nachtraglich draufkommen daß ein Satz aus ihm folgt. Sondern ˇz.B. welche Sätze aus einem Satz folgen muß vollkommen feststehen ehe dieser Satz einen Sinn haben kann!

 
   
Es scheint mir durchaus möglich daß Flachen in unserem Gesichtsbild einfache Gegenstände sind indem wir nämlich keinen einzigen Punkt dieser Fläche separat wahrnehmen Gesichtsbilder von Sternen scheinen es sogar sicher zu sein. Wenn ich nämlich z.B. sage diese Uhr
liegt nicht in der Lade so brauch daraus durchaus nicht logisch folgen daß ein Rad welches in der Uhr ist nicht in der Lade liegt denn ich wußte vielleicht gar nicht daß das Rad in der Uhr war habe daher auch nicht mit „diese Uhr” einen Komplex meinen können in welchem das Rad vorkommt. Und es ist gewiss daß ich – beiläufig gesprochen – nicht alle Teile meines theoretischen Gesichtsbildes sehe. Wer weiß ob ich unendlich viele Punkte sehe!



 
   
Nehmen wir nun an wir sähen einen kreisförmigen Fleck: ist die Kreisform seine Eigenschaft? Gewiss nicht. Sie scheint eine Strukturelle „Eigenschaft” zu sein. Und wenn ich bemerke daß ein Fleck kreisrund ist, bemerke ich da nicht eine Unendlich komplexe strukturelle Eigenschaft? Oder ich bemerke nur daß der Fleck eine endliche Ausdehnung hat, und auch daß schon scheint eine unendlich komplexe Struktur vorauszusetzen.

 
   
Was aus einem Satz folgt ist nicht ein Satz sondern


 
  /  
Nicht: ein Satz folgt aus einem anderen[;| ,] sondern die Wahrheit des einen folgt aus der Wahrheit des anderen. (darum folgt aus „[a|A]lle Menschen sind sterblich”, „[w|W]enn Socrates ein Mensch ist, so ist er sterblich”)

 
   
 Es kann aber wohl ein Satz von unendlich vielen Punkten handeln ohne in einem gewissen Sinne unendlich komplex zu sein.

 
   
19.6.15.
Wenn wir sehen daß unser Gesichtsbild komplex ist so wir aber auch daß es aus einfacheren Teilen zusa besteht.

 
   
Wir können, ohne eine bestimmte Anwendung von im Auge
zu haben, von Funktionen der und jener Art reden.

 
   
Es schwebt uns namlich kein Beispiel vor wenn wir von Fx und allen anderen variablen Formzeichen benutzen.

 
   
Kurz: Wenn wir die Urbilder nur bei bestimmten Namen anwenden würden so wäre eine die Möglichkeit daß wir die Existenz der Urbilder aus der Existenz ihrer einzelnen Fälle erkennen würden. Nun aber wenden wir Variable an das heißt wir reden sozusagen von den Urbildern allein ganz abgesehen von ◇◇◇ irgend welchen einzelnen Fällen.


 
   
Wir bilden das Ding, die Relation, die Eigenschaft ˇvermittelst Variablen ab und zeigen so daß wir diese Ideen nicht aus gewissen uns vorkommenden Fällen ableiten sondern sie irgendwie a priori besitzen.

 
   
Es fragt sich namlich: Wenn die Einzelnen Formen mir sozusagen in der Erfahrung gegeben sind, dann darf ich doch in der Logik von ihnen nicht Gebrauch machen dann darf ich eigentlich kein x und kein φy schreiben. Aber das kann ich doch gar nicht vermeiden.


 
   
Beiläufig gefragt: handelt die Logik von gewissen Gattungen von Funktionen u. dergl.? Und wenn nicht, Was bedeuten dann Fx φz u.s.w. in der Logik?
  Dies müßen dann Zeichen allgemeinerer Bedeutung sein!

 
   
Das Aufstellen einer Art logischen Inventars wie ich mir das früher vorstellte scheint es also nicht doch wol nicht zu geben.

 
  /  
Die Bestandteile des Satzes müßen einfach sein = Der Satz muß vollkommen artikuliert sein.



 
   
Nun scheint dies aber den Tatsachen zu widersprechen? –

 
   
In der Logik w nämlich wollen wir scheinbar Idealbilder articulierter Sätze vorführen. Aber wie ist das möglich?

 
   
Oder können wir einen Satz wie „die Uhr liegt auf dem Tisch” ohne weiteres nach den regeln der Logik behandeln. Nein; da sagen wir z.B. das die Zeitangabe in dem Satze verschwiegen ist daß er nur scheinbar … etc. etc.
Also ehe wir ihn behandeln können müßen wir ihn wie es scheint auf eine gewisse Art und Weise umgestalten.
 
   
Aber dies ist vielleicht nicht maßgebend, denn könnten wir nicht ebensogut unsere gewohnte logische Bezeichnun Schreibweise dem speziellen Satz anpassen?

 
   
20.6.15.

  Ja, darum handelt es sich: Können wir mit recht die Logik wie sie etwa in den „Principia Mathematica” steht ohne weiteres auf die Gebräuchlichen Sätze anwenden?

 
   
Natürlich dürfen wir nicht außer acht lassen was in unseren Sätzen durch Endungen, Vorsilben Umlaute etc etc ausgedrückt ist.


 
   
Aber wir wenden ja die Mathematik, und zwar mit bestem Erfolge, auf die gewöhnlichen Sätze nämlich auf die der Physik an!!

 
   
Aber wie merkwürdig: in den bekannten Lehrsätzen der Mathematischen Physik erscheinen weder Dinge noch Funktionen noch Relationen noch sonst logische Gegenstandsformen!! Statt der Dinge haben wir da Zahlen und die Funktionen & Relationen sind durchweg rein Mathematisch!!

 
   
Aber es ist doch tatsache daß diese Sätze auf die solide Wirklichkeit angewandt werden.


 
   
Die Variablen in jenen Lehrsätzen stehen durchaus nicht – wie man häufig sagt – für Längen, Gewichte, Zeiträume etc. sondern sie stehen einfach für Zahlen und weiter nichts.

 
   
Wenn ich nun aber die Zah[e|l]en anwenden will dann komme ich zu den Relationen den Dingen etc. etc. Ich sage z.B.: diese Lange ist 5 Meter und spreche da von Relationen und Dingen, und zwar in dem ganz gewöhnlichen Sinne.

 
   
Wir kommen hier zur Frage nach der Bedeutung der Variablen in den Physikalischen Sätzen. Diese sind ja keine Tautologien.



 
   
Der Physikalische Satz ohne [a|A]ngabe seiner Anwendung ist offenbar Sinnlos. Was hätte es für einen Sinn zu sagen: „k = m ∙ p”?
   Also handelt der ver[f|v]ollständigte Physikalische Satz doch von den Dingen Relationen u.s.w.. (Was eigentlich zu erwarten war.)

 
   
Es liegt nun alles darin daß ich die Zahlen auf die Gewohnlichen Dinge etc. anwende, was ˇwieder nicht mehr sagt als daß in unseren ganz Gewöhnlichen Satzen Zahlen vorkommen

 
   
Die Schwierigkeit ist eigentlich die: daß wenn wir auch einen ganz bestimmten Sinn ausdrücken wollen die Möglich-
keit besteht daß wir dieses Ziel verfehlen/. Es scheint also sozusagen daß wir keine Garantie haben daß unser Satz wirklich ein Bild der Wirklichkeit ist.

 
   
Die Zerlegung der Korper in Materielle Punkte wie wir sie in der Physik haben ist weiter nichts als die Analyse in d einfache Bestandteile.

 
   
Aber sollte es möglich sein daß die von uns gewöhnlich gebrauchten Sätze gleichsam nur einen unvollkommenen Sinn haben. (ganz abgesehen von ihrer Wahr- oder Falschheit) und die Physikalischen Sätze sich so-
zusagen dem Stadium nahern wo ein Satz wirklich einen ˇvollkommenen Sinn hat??

 
   
Wenn ich sage das Buch liegt auf dem Tisch” hat dies wirklich einen vollkommen Klaren Sinn? (Eine höchst bedeutungsvolle Frage!)
Der Sinn muß doch klar sein denn etwas meinen wir doch mit dem Satz und soviel als wir sicher meinen muß doch klar sein.

 
   
Wenn der Satz „das Buch liegt auf dem Tisch” einen klaren Sinn hat, dann muß ich, was immer auch der Fall ist, sagen können ob der Satz wahr oder Falsch ist. Es könnten aber sehr wol Fälle eintreten in welchen ich nicht ohne
Weiteres sagen könnte ob das Buch noch „auf dem Tisch zu liegend” zu nennen ist. Also?

 
   
Ist also etwa der Fall der daß ich zwar genau weiß was ich sagen will aber dann im Ausdrucke f Fehler mache?

 
   
Oder kann diese Unsicherheit auch noch in den Satz eingeschlossen werden?

 
   
Aber es kann auch sein daß der Satz „das Buch liegt auf dem Tisch” meinen Sinn zwar vollkommen darstellt daß ich aber die Worte z.B. darauf-liegen hier in einer speciellen Bedeutung gebrau-
che und es anderswo eine andere Bedeutung hat. Ich meine mit dem Verbum etwa die ganz Spezielle Relation die das Buch jetzt wirklich zu dem Tisch hat.

 
   
Sind also im Grunde die Satze der Physik und die Sätze des Gewöhnlichen Lebens gleich scharf und besteht der Unterschied nur in diesen der Consequenteren Anwendung der Zeichen in der Sprache der Wissenschaft??

 
   
 Kann man davon reden oder nicht daß ein Satz einen mehr oder weniger scharfen Sinn hat??





 
   
Es scheint klar daß das was wir meinen immer „scharf” sein muß.
   Unser Ausdruck dessen was wir meinen kann wieder nur richtig oder falsch sein. Und nun konnen noch die Worte richtig konsequent oder inkonsequent angewendet sein. Eine andere Möglichkeit scheint es nicht zu geben.

 
   
Wenn ich z.B. sage der Tisch ist einen Meter lang so ist es hochst fraglich was ich damit meine. Aber ich meine wol der Abstand dieser Zwei Punkte ist ein Meter und die Punkte gehoren zum Tisch





 
   
Wir sagten die Mathemat[isch|tik]en Sätze würden ja schon mit Erfolg auf gewöhnliche Sätze angewandt aber ver die Sätze der Physik handeln durchwegs von anderen ◇◇◇ Gegenständen die als denen unserer gewöhnlichen Sprache! Müßen die ˇunsere Sätze so präpariert werden um Mathematisch behandelt werden zu können? Offenbar ja! Wenn Quantitäten in Frage kommen so würde z.B. ein Ausdruck wie „die Lange dieses Tisches” nicht genügen. Diese Länge müßte etwa definiert werden etwa als Abstand zweier Flachen etc. etc.

 
   
Ja, die Mathematischen Wissenschaf-
ten unterscheiden sich von den nicht mathematischen dadurch daß jene von Dingen handeln die von welchen die gewöhnliche Sprache nicht spricht während diese von den allgemein bekannten Dingen redet. –

 
   
21.6.15.
Unsere Schwierigkeit war doch die daß wir immer von Einfachen Gegenständen sprachen und nicht einen einzigen anzuführen wußten.

 
   
Wenn der Punkt im Raume nicht existiert dann existieren auch seine Coordinaten nicht und wenn die Coordinaten existieren dann existiert auch der Punkt.
So ist es in der Logik.


 
   
Das einfache Zeichen ist wesentlich einfach.
 Es fungiert als einfacher Gegenstand. (was heißt das?)
 Seine Zusammensetzung wird vollkommen gleichgültig. Sie verschwindet uns aus den Augen.

 
   
Es scheint immer so, als ob es complexe Gegenstände gäbe die als Einfache fungieren, und dann auch wirklich einfache, wie die Materiellen Punkte der Physik, etc..

 
   
Das ein Name einen komplexen Gegenstand bezeichnet sieht man aus einer Unbestimmtheit in den Sätzen in welchen er vorkommt, die
eben von der Allgemeinheit solcher Sätze herrührt. Wir wissen durch diesen Satz ist noch einiges un nicht alles bestimmt. Ist Die Allgemeinheitsbezeichnung enthält ja ein Urbild.

 
   
Alle unsichtbaren Massen etc. etc. mußen unter die Allgemeinheitsbezeichnung kommen.

 
   
Wie ist das wenn sich Sätze der Wahrheit nähern?

 
   
Aber die Logik wie sie etwa in den Principia Mathematika steht lässt sich ganz gut auf unsere gewöhnlichen Sätze anwenden z.B. aus
„Alle Menschen sind sterblich” und „Sokrates ist ein Mensch” folgt nach dieser Logik „Sokrates ist sterblich” was offenbar richtig ist obwohl ich, – ◇◇◇ ganz ebenso offenbar, nicht weiß welche Struktur d[er|as] Gegenstand Ding Sokrates oder die Eigenschaft der Sterblichkeit hat. Diese fungieren eben hier als einfache Gegenstände.

 
   
Offenbar Guarantiert schon der Umstand der es möglich macht daß Gewisse Formen durch eine Definition zu in eine[m|n] Namen projitiert werden; dafür daß dieser Name dann auch wie ein wirklicher behandelt werden kann.
 
   
Es ist ja dem klar sehenden offenbar daß ein Satz wie „Dieser Satz Uhr liegt auf dem Tisch” eine Menge Unbestimmtheit enthält trotzdem seine Form äußerlich follkommen klar und einfach erscheint. Wir sehen also ◇◇◇ daß dieser Satz ◇◇◇ Einfachheit nur konstruiert ist.

 
   
22.6.15.
Es ist also auch dem Unbefangenen Geist klar daß ˇder Sinn de[r|s] Satzes die „Uhr liegt auf dem Tisch” komplizierter ist als der Satz selbst.

 
   
Die Abmachungen unserer Sprache sind außerordentlich kompliziert. Es wird enorm viel zu dedem Satz dazugedacht was
nicht gesagt wird (Diese Abmachungen sind ganz wie die „Conventions” Whiteheads.) Sie sind wol Definitionen mit einer gewissen Allgemeinheit der Form.)

 
   
Ich will nur die Wagheit der gewohnlichen Sätze rechtfertigen, denn sie läßt sich rechtfertigen.

 
   
Es ist klar: Ich weiß was ich mit dem wagen Satz meine. Nun versteht es aber ein Anderer nicht und sagt: „ja aber wenn du das meinst, hättest du – das und das – dazu s[ag|etz]en müßen; und nun wird es noch einer nicht verstehen und den Satz noch ausführlicher verlangen. Ich werde dann antworten: Ja das versteht sich doch von selbst3
    Sage ich jemand „die Uhr liegt auf dem Tisch” und nun sagt er „ja aber wenn die Uhr so läge würdest Du da
auch noch sagen „sie liegt auf dem Tisch”. Und ich würde Unsicher. Das zeigt, daß ich nicht wüßte was ich mit „liegen” im allgemeinen meinte. Wenn man mich so in die Enge triebe um mir zu zeigen daß ich nicht wisse was ich meine, würde ich sagen: „Ich weiß was ich meine; ich meine eben Das” und würde dabei etwa auf den betreffenden Komplex mit dem Finger zeigen. Und in diesem Komplex habe ich nun tatsächlich die zwei Gegenstände in einer Relation. – Das heißt aber wirklich nur: Die Tatsache läßt sich irgendwie auch durch diese Form abbilden.

 
   
Wenn ich dies nun tue und die Gegenstände mit Namen bezeichne, werden sie dadurch einfach?
    Aber doch ist dieser Satz ein Bild jenes Komplexes.

 
   
Dieser Gegenstand ist für mich einfach!


 
   
Nenne ich z.B. ˇirgend einen Stab „A” eine Kugel „B” so kann ich von A sagen ˇes A lehnt an der Wand aber nicht von B. Hier z maucht sich die interne Natur von A und B bemerkbar.

 
   
Wenn ein Name einen Gegenstand bezeichnet so steht er damit in einer Beziehung zu ihm die ganz von der Logischen Art des Gegenstandes bedingt ist und diese wieder charakterisiert.

 
   
Und das ist klar daß der Gegenstand eine bestimmte logische Art haben muß er ist so zusammengesetzt
oder
und
so einfach als er eben ist.

 
   
„Die Uhr sitzt auf dem Tisch” ist sinnlos!

 
   
Nur der Zusammengesetzte Teil des Satzes ist kann Wahr oder Falsch
sein.

 
  /  
Der Name fasst seine ganze Komplexe Bedeutung in Eins zusammen.
 

Editorial notes

1) See facsimile; line at bottom of page.

2) See facsimile; colour stripe.

3) See facsimile; division of underlining.