Bild liegt in einer Menge von Wendungen [i|u]nserer Sprache, wird immer wieder von uns ausgesprochen; kein Wunder, wenn es grosse Gewalt über uns hat.)


 
   
            Wenn jemand
Es singt einer
Einer singt
eine ihm wohl bekannte Melodie; singt, wir unterbrechen ihn, (an irgend einer stelle) und fragen dann: “Hast Du gewusst, wie es weiter geht; wolltest Du so fortsetzen, oder so?”) [i|I]ndem wir ihm die richtige und eine falsche Fortsetzung angeben). [e|E]r antwortet: “Freilich wusste ich, wie es weiter geht und ich wollte natürlich so fortsetzen: …”. Es drängt sich uns das Bild auf, die Fortsetzungen der Melodie habe schon existiert, und zwar in uns, gleichsam hinter der Mundöffnung. Dies Bild wird verstärkt dadurch, dass wir nach der Unterbrechung noch ein Stückchen der Melodie mit dem innern Ohr hören und
dies
es
ist, als sä[g|h]en wir noch ein Stück der Reihe jener Töne entlang, die bereit lagen, ans Licht zu kommen. Und dies ist wieder ganz ähnlich dem, was beim Zählen vor sich geht, oder beim Anschreiben
eines Reihenstückes
einer Reihe
mit ‘Pünktchen’, die ‘u.s.w. ad inf.’ bedeuten.


 
   
            “Es ist aber doch ein entscheidender Unterschied zwischen einem Reihenstück, welches ein bestimmtes Ende haben soll, und jenen Anfängen einer Reihe, die endlos ist, ich meine, ein (
wesenhafter
wesentlicher
) Unterschied ˇder Art in unserer Auffassung von dem hingeschriebenen Reihenstück. Endlos – möchte ich sagen – ist eben wirklich endlos. Und hier kann doch die Bedeutung
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nicht im Gebrauch bestehen, denn der Gebrauch ist ja endlich, und wenn man auf ihn schaut, so kommt man/eben auf finitistische Gedanken! Sieht man aber auf die Bedeutung, das, was wir uns bei dem Wort denken, so sieht man, wovon hier die Mathematik redet.“ – Erstens, wenn Du sagst, der Gebrauch des Wortes ist ein endlicher, was heisst das? Wie sieht denn ein unendlicher Gebrauch aus? ‒ ‒ Also
soll
kann
man wohl ‘endlich’ und ‘unendlich’ garnicht auf
den Gebrauch
die Verwendung
eines Wortes anwenden. – Ist nun aber der Gebrauch, den wir von “u.s.w. ad inf.” die Verwendung von “ … ” dieselbe wie die von … machen, der gleiche, wie der, den wir von “u.s.w. ad 7[01|00]” machen? Offenbar nein. Nur ist der Unterschied der Verwendung von: “u.s.w. ad [734|100]” und “u.s.w. ad [1|7]00” nicht von der gleichen Art, wie der. zwischen der Verwendung eines dieser Zeichen und des Zeichens “u.s.w. ad inf.”1






 
   
                      Wie (z.B. auch) die Verwendung der Befehle “zeichne ein Kreisstück vom Radius 25cm.”, “zeichne ein Kreisstück vom Radius 6cm.“ nicht von gleicher Art ist, wie die des Befehles: zeichne ein Kreisstück vom Radius α”.
Im ersten & zweiten Fall
In den beiden ersten Fällen
benutzen wir einen Zirkel, im dritten ein Lineal.


 
   
                      An der Verwendung des Wortes „endlos“, oder “unendlich”, ist weiter nichts zu beanstanden, als der Geist, in dem sie verwendet werden. Der Hocus–pocus, der, bei aller
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scheinbaren Nüchternheit, in den Worten liegt, mit denen Mathematiker ihre Kalküle begleiten. Zeige uns statt der Bilder, Gebärden die dieses Wort und diese Sätze hervorrufen, ihre außer–mathematische Verwendung!


 
   
                      Wenn man sich nun nach
der Verwendung
dem Gebrauch
des Zeichens “
a, a2, a3 …
u.s.w.
ad inf.” umschaut, so fällt einem freilich auf, dass das Eigentümliche
dieser Verwendung
dieses Gebrauches
ja nicht darin bestehen kann, dass
sie
er
, in irgendeinem Sinne, ausgedehnter ist, als
die
der
, jener andern Zeichen // als
die
der
,
der begrenzten Reihenstücke
der Zeichen “u.s.w. ad n
” //
Sie
Er
unterscheidet sich eben nicht durch die ‘Länge’ von
der
dem
der
den
begrenzten
Reihenstücke
u.s.w.
.
 

Editorial notes

1) See facsimile; line connecting this remark with the following one.